Saite erfolgreich geflickt

[Klimperer]

Lieber Klavierbauer,

Ich wollte nur kurz melden, dass ich heute an meinem Ibachklavier die Saite erfolgreich geflickt habe, dir mir vor kurzem bei einer Tonerhöhung gerissen war. Original Sechskantkern, Flickstück Runddraht.

Michael (klaviermacher), bekomme ich jetzt meinen Orden, den du mir im Chat versprochen hast? ;) (Video mit Beweis der korrekten Tonhöhe kann ich gerne nachreichen.)

Scherz beiseite, ich bin froh, dass es geklappt hat!

Gruß,
Mark/Klimperer.

 

[Mawima]

Herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Reparatur und auch zu den super gelungenen Fotos.

Liebe Grüße,
Mawima

 

[Klimperer]

Das hält? :shock:
Bei Tonnen von Zugkraft?

Moment, Moment. ;) Jede einzelne Saite ist unter ca. 70 bis 100 kg Zug. Erst zusammen ergeben alle Saiten des Klaviers die "Tonnen" von Zugkraft.

Und ja: das hält tatsächlich. (Obwohl ich ziemliches Hosenbeben beim Hochziehen hatte...)

@ Mawima: danke!:cool:

 

[agraffentoni]

Hallo Klimperer,
herzlichen Glühstrumpf, sieht gut aus, tolle Bilder!!!
Grüße
Toni

 

[Drahtkommode]

Hui! Na mehr als wieder reißen kann es auch nicht! :D

 

[jensen1]

Glückwünsche bekommst du auf alle Fälle. Diesen Knoten habe ich auch mal probiert, aber er ist mir beim Hochziehen dann wieder gerissen, etwa einen Halbton unter der Solltonhöhe. Ob so ein Knoten hält, hängt wohl vor allem sehr von der Auslastung der Saite ab.

 

[klaviermacher]

Hallo Mark,

Das ist wirklich wunderbar! Du bist ein Zauberer :D
Dafür erhältst Du von mir den

Orden der goldenen Bezieherkrücke

LG
Michael

 

[Pianosupply]

WOW, der is ja toll!

Glückwunsch zum Knoten...hoffe, der hält...

Gruß
Patrick

 

[schmickus]

Der allerschönste Knoten, dessen ansichtig zu werden ich je die Gnade hatte.

 

[Klimperer]

Hui! Na mehr als wieder reißen kann es auch nicht! :D

Eben.:cool:

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

 

[Klimperer]

Orden der goldenen Bezieherkrücke

Vielen Dank, Michael.

Wenn das Ding in 5 Jahren immer noch hält, und jede Stimmung anstandslos mitmacht, dann bin ich zufrieden.

Momentan bin ich aus familiären und Haushaltsgründen ziemlich k.o. - insofern trifft der Begriff "Krücke" sehr wohl zu.:rolleyes:

 

[klaviermacher]

Oh, Mark!

Also das Ding heißt in Österreich wirklich Krücke :D

LG
Michael

 

[Klimperer]

Nicht nur in Ö, Michael!

Auch im Katalog von Jahn usw. habe ich den Begriff "Bezieherkrücke" schon gelesen.

Nein, mein Post war eher selbstironisch gemeint: Wenn Klimperer mal ans Klavier kommt, oder an IRGEND-ein Projekt im Haushalt, so fühlt er sich meist als "Bezieherkrücke".

Denn Klimperer tritt in seinen Nebenrollen als Klempner, Elektriker, Automechaniker, Holzarbeiter, Gärtner, etc. auf: und überall ist er eine Krücke, damit "Life" weitergehen kann.)

Insofern habe ich dein Kompliment durchaus verstanden.

In diesem Sinne:
Gruß vom Klimper-Bezieher-Krücke

 

[klimperle]

Haben wir schon wieder so schlechte Zeiten?
Schick mir die Saite ,ich spinn Dir ne neue.(Kostenlos)
Gruß Klimperle

 

[Klimperer]

Haben wir schon wieder so schlechte Zeiten?
Schick mir die Saite ,ich spinn Dir ne neue.(Kostenlos)
Gruß Klimperle

Ich hatte gute Gründe für meine Entscheidung, zu flicken, und mit "schlechten Zeiten" haben sie nichts zu tun, sondern mit
... wenn schon eine ersetzen, dann am zweichörigen Ton beide
... wenn beide neu kommen, klingt der Ton vermutlich anders und/oder hallt anders aus als die 40 Jahre alten Nachbarsaiten
... also Nachintonieren - was ich noch nie gemacht habe.

Ich will auch gar nicht behaupten, dass man prinzipiell flicken soll - wer bin ich denn, als Dilletant? Ich wollte nur zeigen, dass es funktionieren kann, u.a. Tastenscherge zur Ermutigung, weil er neulich schrieb, dass er seine Flickversuche frustriert aufgegeben hatte.

Trotzdem vielen Dank für das nette Angebot (falls es tatsächlich als solches gemeint war, und nicht als versteckte Kritik).

 

[klimperle]

Ich hatte gute Gründe für meine Entscheidung, zu flicken, und mit "schlechten Zeiten" haben sie nichts zu tun, sondern mit
... wenn schon eine ersetzen, dann am zweichörigen Ton beide
... wenn beide neu kommen, klingt der Ton vermutlich anders und/oder hallt anders aus als die 40 Jahre alten Nachbarsaiten
... also Nachintonieren - was ich noch nie gemacht habe.

Ich will auch gar nicht behaupten, dass man prinzipiell flicken soll - wer bin ich denn, als Dilletant? Ich wollte nur zeigen, dass es funktionieren kann, u.a. Tastenscherge zur Ermutigung, weil er neulich schrieb, dass er seine Flickversuche frustriert aufgegeben hatte.

Trotzdem vielen Dank für das nette Angebot (falls es tatsächlich als solches gemeint war, und nicht als versteckte Kritik).

Keine Kritik ein barmherziges Angebot.

 

[PianoCandle]

Glückwunsch und Bewunderung, Mark!
Ich kann mich nur jensen1 anschließen. Das kenne ich auch: Knoten versucht, Knoten hingekriegt, Saite rutscht wieder raus. Knoten nochmal versucht, Knoten toll hingekriegt, Saite reißt direkt darunter. Knoten höchst verdrossen nochmal versucht, mit Mühe und grenzwertig kurzer Saite gerade noch einwandfrei hingekriegt. Saite?? Peng!

Verbeugung
Martin
PianoCandle

... und Mark macht Krach zu Klang

 

[Klimperer]

Danke, Martin.

Ich denke, es war mein Glück, dass die Saite nicht wegen grenzwertiger Auslastung gerissen ist, sondern wegen der hohen Reibung am Umlenkstift. Dieser ist ja mittlerweile wieder geglättet, und ich habe dort auch mit einem zähen, gut haftenden Scharnier- und Riegelfett dünn geschmiert, bevor ich die Saite wieder einbaute. Nun ist das "string rendering" (keine Ahnung, wie die deutschen Klavierbauer das nennen?), also die Art, wie die verschiedenen Teile der Saite sich beim Stimmen "setzen", wieder viel besser spür- und kontrollierbar. Auf Klimperer-Deutsch: man muss längst nicht mehr so weit drehen, bevor die Tonhöhe dem Wirbel folgt, und kann entsprechend mit weniger Gekurbel feiner stimmen.

Ciao,
Mark