Riss im Basssteg unten?

Dabei seit
17. Okt. 2021
Beiträge
2.412
Reaktionen
1.536
Ich sollte langsam einen eigenen Themenbereich bekommen. Fliegers Klavierschäden oder so. ;)

Wie schlimm ist der Riss / Spalt auf dem Foto?
Zur Orientierung: Wir sehen hier die Hinterseite des Bassstegs eines Flügels zwischen Gussrahmen und Resonanzboden. Wäre der Steg transparent, würde man den anderen Steg sehen - und wenn der auch transparent ist, bis zu den Stimmwirbeln.
Von oben nach unten:
In grau der Gussrahmen.
Lackiertes Holz: Der mittels bridge shelf / bridge apron (ich habe die deutschen Ausdrücke dafür nicht gefunden) versetzte Teil des Stegs.
Unlackiertes Holz, hell und dunkel: Der Teil des Stegs, der direkt auf dem Resonanzboden ist, mit stellenweise einem Spalt zwischen hell und dunkel
Unscharf spiegelnd lackiertes Holz: Resonanzboden.

Kann dieser Spalt etwas bewirken? Ich würde es nicht erwarten, da auf beiden Seiten eine feste Verbindung existiert. Aber vielleicht irre ich mich ja.
 

Anhänge

  • riss.png
    riss.png
    405,2 KB · Aufrufe: 43
???
Ich sehe da mindestens eine Schicht mehr als angegeben, dafür sehe ich keinen Spalt.
Meintest Du das markierte?
123.png
Da würde ich mir keine Gedanken machen.
 
Hier mit rotem Kreis um den Spalt.
Das lackierte Holz habe ich zusammengefasst, hat unten eine dünne dunkle Schicht.
Und dann ist darunter noch ein Schatten, den ich auch nicht extra erwähnt hatte.
 

Anhänge

  • riss2.png
    riss2.png
    415,7 KB · Aufrufe: 24
Dein Kreis ist schöner als meiner.
 
Ja, die Physik dahinter ist mir klar. Ich kannte nur den Namen nicht und ich finde die Kombination Steg - Brücke witzig. Weil der Steg ja in der normalen Sprache eine kleine Brücke ist, aber im Flügel das große Ding Steg und das kleine Brücke heißt.
Auf Englisch heißt der Steg selber schon bridge. Eine bridge bridge wäre unpassend, deswegen bridge shelf.
 
Klingt das Instrument denn gut? Man ahnt ja nicht, wie tief dieser Spalt überhaupt ist, vielleicht nur wenige mm?
 

Es klingt grundsätzlich sehr gut, aber es macht Nebengeräusche und ich bin auf der Suche nach der Ursache.
 
In dem Fall vorsichtig etwas Sekundenkleber in den Riss (nicht zur Reparatur, sondern um Geräusche von dort auszuschließen).
Es war schon schwierig genug, das Foto zu machen. Ohne die Gussplatte auszubauen komme ich nur mit Spezial-OP-Werkzeug dort hin.
Druck auf den Basssteg von oben an der Stelle ändert aber nichts am Nebengeräusch.

Btw., das Tastenklappenschloss kann auch Geräuschursache sein, die schwer zu orten ist.
Ja, danke, das Schloss habe ich schon ausgeSCHLOSSen. ;) Die üblichen Verdächtigen sind es nicht.

Auf Aufnahmen ist es nicht zu hören, in echt aber deutlich. Es klingt in etwa so, als ob ein Blatt Papier an der Saite anliegen würde. Aber es betrifft nicht nur eine Saite; unter anderem alle 5 tiefsten Töne. Bei diversen Cs ist es stärker als bei anderen Tönen. Je höher das C desto schneller ebbt es ab.
Falls ich draufkomme, gebe ich Bescheid.
 
Wie versprochen ein Update. Ich habe zwar nicht die Ursache gefunden, aber eine (provisorische) Lösung, siehe Foto. In ca. der Mitte des Resonanzbodens habe ich an drei Stellen Korkstücke zwischen Rippen und Rasten geklemmt. Es ist in dem Bereich, in dem sich die Saiten überkreuzen. Dadurch sind die Nebengeräusche nahezu unhörbar. Beim Spielen fällt es gar nicht auf.
Was könnte die Ursache sein? Ich habe nicht das Gefühl, dass die Rippen lose sind. Der Resonanzboden hat keine sicht- oder spürbaren Risse. Ich habe keine Ahnung, was ich befestigt habe, aber irgendetwas bewirkt der Kork offenbar.

Wie wirkt sich so etwas auf den Klang aus? Ich habe nicht das Gefühl, dass sich großartig etwas geändert hätte. Manchmal glaube ich, dass einzelne Töne etwas dumpfer sind. Aber das könnte auch an der Intonation des jeweiligen Hammers liegen und bei so etwas kann man sich selber verrückt machen.
 

Anhänge

  • kork.jpeg
    kork.jpeg
    197,7 KB · Aufrufe: 30
Wie versprochen ein Update. Ich habe zwar nicht die Ursache gefunden, aber eine (provisorische) Lösung, siehe Foto. In ca. der Mitte des Resonanzbodens habe ich an drei Stellen Korkstücke zwischen Rippen und Rasten geklemmt. Es ist in dem Bereich, in dem sich die Saiten überkreuzen. Dadurch sind die Nebengeräusche nahezu unhörbar. Beim Spielen fällt es gar nicht auf.
Was könnte die Ursache sein? Ich habe nicht das Gefühl, dass die Rippen lose sind. Der Resonanzboden hat keine sicht- oder spürbaren Risse. Ich habe keine Ahnung, was ich befestigt habe, aber irgendetwas bewirkt der Kork offenbar.

Wie wirkt sich so etwas auf den Klang aus? Ich habe nicht das Gefühl, dass sich großartig etwas geändert hätte. Manchmal glaube ich, dass einzelne Töne etwas dumpfer sind. Aber das könnte auch an der Intonation des jeweiligen Hammers liegen und bei so etwas kann man sich selber verrückt machen.

Offensichtlich ist hier etwas im Resonanzkörper lose, was wohl verleimt werden sollte.

Könnte durchaus eine sich gelöste Baßbrücke sein - die wieder zu befestigen ist jetzt nicht gar nicht einfach, da hier auch erst einmal die Saiten weg müssen.

Kann Dir erst einmal nur empfehlen, einen Klavierbauer vor Ort zu Rate zu ziehen.
 
Es gibt eine Auflösung: Nach intensiver Begutachtung mittels Endoskop wurde festgestellt, dass die schwarze Linie (auf den Fotos oben eingekreist) gar kein Spalt ist, sondern: Ein Leimpinselhaar!

Die Ursache des Nebengeräusches ist eine der Gussrahmenschrauben in der Gegend. Die sitzt zwar so fest, dass sie sich mit einem gewöhnlichen Schraubenzieher nicht bewegen lässt, aber bei ausreichender Amplitude vibriert sie gegen etwas. Unter dem Resonanzboden blitzt sie an einer Stelle heraus (keine 2 mm). Wenn man dort dagegen drückt, ist das Nebengeräusch weg. Das wird demnächst mit etwas Kleber fixiert.
 

Zurück
Top Bottom