Richtiges Piano für die Raumgröße?

F

Falzo

Dabei seit
1. Nov. 2021
Beiträge
15
Reaktionen
1
Hallo!

Bin Anfänger 1. Jahr und habe ein Kawai CA 79 und bin nicht ganz zufrieden damit, aber das ist eigentlich nicht das Thema.
Möchte auf ein akustisches Klavier umsteigen und hatte das Yamaha B3 im Visier. Gestern habe ich hier an anderer Stelle eine Formel gelesen (Saitenlänge -100 x2 = m²) die mich etwas verunsichert hat und demzufolge meine Fragen an das Forum:

1. Ist die Höhe des Klaviers in etwa gleich mit der Saitenlänge (konnte nur die Höhe der Klaviere aber nicht die Saitenlänge finden)?
2. Wenn 1. stimmt wären das mit der Formel bei B1 18m², B2 26m² und beim B3 42m².
3. Mein Musikzimmer hat leider nur 16m². Das B1 spricht mich vom Klang überhaupt nicht an. Bei den anderen wäre das Instrument laut Formel überdimensioniert. Was tun? Digital bleiben da man da ja die Lautstärke verstellen kann? Yamaha Nu1X würde mich vom Klang und der Haptik auch ansprechen.

Danke im Voraus für Eure Hilfe. Liebe Grüße aus Wien
Christian
 
16qm sind überhaupt kein Problem. Da kannst du jedes beliebige Klavier nehmen. Oder einen Flügel ;-)
 
Viel wichtiger als die qm ist die Akustik des Raumes.

Im Bösendorfer-Showroom im Wiener Musikverein steht ein Imperial auf geschätzten knappen 25m². Der Raum ist hoch und die Wände sind flächendeckend mit Schallabsorbern ausgestattet.

Sieh es positiv: weniger Wandfläche = weniger Schallabsorber, die du kaufen und aufhängen musst. ;)
 
Diese Formel ist Unfug.
 
Ja, totaler Unsinn, ursprünglich aus einem amerikanischen Klavierforum. Die Amis geben tatsächlich oft die maximale Saitenlänge an. Trottel.
 
Die Raumakustische Frage ist auch eher von der m³ Zahl abhängig.

Die Raumhöhe trägt auch viel zur Akustik bei.

Die vorgeschriebenen 2,50 m Deckenhöhe sind generell nicht ideal für den Klavierklang.
 
Das geht auch für einen B-211, -eigene Erfahrungswerte.

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht, nämlich bei S&S in München. Der Raum ist sehr klein, aber der Flügel hat gut geklungen und nicht "geknallt". Das wäre ja auch ein Unding bei dieser Manufaktur.

Im Bösendorfer-Showroom im Wiener Musikverein steht ein Imperial auf geschätzten knappen 25m². Der Raum ist hoch und die Wände sind flächendeckend mit Schallabsorbern ausgestattet.

Der damals dort stehende Imperial klang sehr gut. Der Raum - falls es der gleiche ist - erschien mir aber kleiner.
:-)
 
Also Raumgröße kein Problem. Sehr gut.
Habe aber leider auch ein kleines Problem mit dem Hall. Bin mir aber nicht sicher ob es der Raum, das Kawai oder mein Pedaleinsatz ist. Wobei wenn ich nur einen Akkord mit Pedal spiele hallt es mir auch zu viel. Habe den Hall vom Piano schon komplett abgeschaltet und trotzdem hallt es immer noch stark. Da wäre ich für Tipps auch sehr dankbar. Aber da muss ich wahrscheinlich einen neuen Tread eröffnen. Um beim Thema zu bleiben es ist halt ein großes Problem, dass sich ein Instrument im Klavierhaus ganz anders anhört als zu Hause. Habe auch schon gelesen, dass Stoff dem Klang positiv verändern soll. Also Teppich, Vorhänge usw. habe ich alles nicht und eigentlich auch nicht vor. Was meint Ihr dazu?
 
Hallo Christian,
ganz ohne Teppich, Sofa, Bücherregal oder professionelle Schallabsorber wird der Raum nicht gut klingen.
Gruß aus Leopoldstadt
 
Ist ebenso meine Bibliothek also Bücher genug. Bin nicht so der Textilfreund. Keine Teppiche in der Wohnung. Aber auch großer Kasten und Fensterfläche an dem der Schall abprallen kann. Muss ich mir jetzt Eierkartons an die Wand kleben?
Gruß zurück aus der Donaustadt
 

Jein. Die Raumgröße ist schon relevant. Man kann den Raum aber so ausstatten, dass sie kein Problem mehr ist.

Muss ich mir jetzt Eierkartons an die Wand kleben?
Nein. Eierkartons helfen nicht.

Ein Bücherregal funktioniert wie ein Diffusor, WENN die Bücher nicht gleichmäßig drin stehen und die Bücherrücken keine glatte Oberfläche bilden. Die sollten mehrere cm Unterschied haben.

Es gibt Schallabsorber mit Holzverkleidung, die sind etwas teurer als die mit Textil.

Wenn es keine dicken Vorhänge sein dürfen, dann sollten auf der gegenüberliegenden Wand Schallabsorber montiert werden.

Auch die Decke reflektiert Schall, dort kann man ebenfalls Absorber montieren.
 
Wenn ich diese häßliche Platten an die Wand und Decke klebe, kann ich mit meinem Piano ausziehen.
 
Ich nehme an, wir sprechen nicht von den selben Absorbern. Es gibt auch schöne, mit Kunstdrucken, Holzoberfläche, oder auch einfärbig. Weiß auf weißer Wand fallen sie fast nicht auf.
 
Oder du hängst dir ein fettes Ölgemälde an die Wand. Natürlich unverglast. Nein, keinen primitiven Kunstdruck, sondern ein richtig echtes großes Gemälde mit strukturierter Oberfläche auf Leinwand.
 
Und es gibt vergleichsweise teure Tapeten aus bedrucktem Stoff, zB. aus Seide. Die werden nicht auf die Wand gekleistert, sondern gespannt. Eine Möglichkeit, Stil zu beweisen.
 
Oder du hängst dir ein fettes Ölgemälde an die Wand. Natürlich unverglast. Nein, keinen primitiven Kunstdruck, sondern ein richtig echtes großes Gemälde mit strukturierter Oberfläche auf Leinwand.
Im Idealfall hängt man dieses Gemälde 15 cm von der Wand entfernt auf. Dann hat dahinter eine ordentliche Schicht Akustikschaumstoff Platz.
Was immer man für die Schallabsorbtion verwendet, muss eine ausreichende Dicke haben. Wenn das Objekt zu dünn ist, ist es wirkungslos, weil die Wellenlänge der Schallwellen im Verhältnis zu groß ist. Ein Ölgemälde hilft daher nur gegen die hohen Frequenzen (kurze Wellen), ebenso strukturierte Tapeten.
 
Hilft weniger als Eierkartons.
Also zB die winzigen Übungsräume ohne Klavier im Keller der Berliner Philharmonie sind rundum mit gelochtem Holz verkleidet, dahinter sicher einige cm Schaumstoff. Klingt dort ganz ok, eigentlich zu trocken und man muss psychisch stabil sein, um es da unten auszuhalten.
Lieber Gott, lass mich nicht in einem fensterlosen Verlies enden.
 

Ich auch nicht und das hat meine Entscheidung in Sachen Hall stark beeinflusst.

Also Teppich, Vorhänge usw. habe ich alles nicht und eigentlich auch nicht vor.

Was ich gut nachvollziehen kann, denn das sind Staubfänger und Hartböden sind deutlich leichter zu reinigen.

Micha (der klaviermacher) hat mir damals in der Flügelwohnung in Köln einen flauschigen Teppich unter dem Bösendorfer empfohlen. Meiner Wahrnehmung nach hat das Plüschteil aber keinen klanglichen Unterschied gemacht.


Vielleicht kannst Du mit dem Hall leben? Ich finde ihn bei mir besser als den Raum mit nicht dorthin gehörenden Dingen zu "verunstalten".

Der Raum mit meinen Flügeln hat wegen der offenen Bauweise des Hauses recht viel Hall. Aber da auch in Kirchen Musik gemacht wird - und diese gut klingt - habe ich mich (auch wegen der Optik der Hallreduzierer) gegen diese Gegenstände entschieden. Ausnahme: Ein schwerer Akustikvorhang im UG (glatte Wände und Fliesenboden) der die offene Treppe umgibt. Es hallt weniger, aber ob dieses Ergebnis den hohen Preis rechtfertigt, wage ich noch immer zu bezweifeln.
 
Wow da gibt es ja einige Informationen. Danke. Hoffe Ihr seid mir nicht böse, aber da hätte ich noch ne Frage dazu.
Beim Kauf einer hochwertigen Hifi-Anlage habe ich mich an das dementsprechend Forum gewandt. Eige tlich wollte ich nur die Meinungen zu der von mir gewählten Anlage wissen und würde dort mit Details erschlagen. Neigu ggrad der Lautsprecher usw.. Ist das jetzt auch so eine Sache die sich im 0,5% Bereich wiederfindet oder ist es wirklich essentiell für den Klang.
 

Zurück
Top Bottom