Richard Strauss: Klavierwerke

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chopin92

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Hallo liebe Clavios, anlässlich des 150. Geburtstag welchen Strauss dieses Jahr begangen hätte, möchte ich euch die Werke dieses Komponisten vorstellen oder zumindenst darauf aufmerksam machen!
Da es nicht von allem gelungene oder vollständige Aufnahmen gab bei Youtube, habe ich eine Spotify Playliste erstellt, welche man unter meiner Blog Adresse abrufen kann (den ich ja schon Mal angekündigt habe) http://blog-der-klaviermusik.blogspot.de/ oder direkt http://blog-der-klaviermusik.blogspot.de/2014/06/richard-strauss-klavierwerke.html

Morgen ist der 150. Geburtstag von Richard Strauss, Strauss ist vor allem bekannt für sein großes Liedschaffen, sowie für seine Tondichtungen und Opern. Für zahlreiche seiner Lieder schrieb er eine Begleitung für das Klavier. Als Komponist für Klavier solo ist Strauss allerdings nicht bekannt, zum einen kann dies daran liegen, dass es nur drei vollständige Werke für Klavier gibt, zum anderen ist die Unbekanntheit vielleicht auch dem Stil der Stücke zu schulden, denn diese Stücke sind Kompositionsübungen des noch jungen, 16 und 17 jährigen, noch nicht musikalisch reifen Richard Strauss und klingen erst Mal nicht so, wie man die Musik von ihm kennt. Jedoch sind diese Stücke keineswegs nicht hörenswert.

5 Klavierstücke op. 3
  1. Andante
  2. Allegro vivace. Scherzando
  3. Largo
  4. Allegro molto
  5. Allegro marcatissimo
Sonate h moll op. 5
  1. Allegro molto apassionato
  2. Adagio cantabile
  3. Scherzo. Presto
  4. Finale. Allegretto vivo
Stimmungsbilder op. 9
  1. Auf stillem Waldespfad
  2. An einsamer Quelle
  3. Intermezzo
  4. Träumerei
  5. Heidebild
Der zweite Satz der Sonate „Adagio cantabile“ erinnert ein wenig an Mendelssohn, ein Lied ohne Worte. Die Stimmungsbilder erinnern schon eher ein wenig an die frühen Lieder des Komponisten und andere an lyrische Stücke, wie zum Beispiel „Träumerei“.

Es existieren oder existierten noch viele weiter Kompositionsübungen die Strauss schon sehr jung unternahm, zum Beispiel den „Schneiderpolka“ den er im Alter von 6 Jahren komponiert hat. Die meisten dieser kleineren Stücke sind Fragmente oder gelten als verloren, weshalb diese Arbeiten gänzlich unbekannt und nicht einzusehen sind, darunter sollen sich auch einige Sonatinen für Klavier solo befunden haben.

Eine Liste aller Werke für Klavier gibt es hier unter dem Punkt Klavierwerke:
http://www.klassika.info/Komponisten/Strauss_R/wvjh.html

Richard Strauss wurde am 11. Juni 1864 in München geboren und wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf. Erste musikalische Erfahrungen sammelte er bereits als Kind, dadurch da sein Vater Hornist am Münchener Hoforchester war. Nachdem er 1882 das Studium in Philosophie und Kunstgeschichte abgebrochen hatte, widmete er sich immer mehr dem Komponieren und unternahm Reisen zum Kontakte zu knüpfen. Schon zu Lebzeiten wurde man auf Strauss aufmerksam, unter anderem war er als Nachfolger von Hans von Bülow, der lange Zeit sein Mentor war, Leiter der Berliner Philharmonikern und er war Mitbegründer der Anstalt für musikalisches Aufführungsrecht, einem Vorläufer der GEMA. Er starb am 8. September 1949 nach mehreren Kuraufenthalten, in seinem Landhaus in Garmisch-Partenkirchen.

Eine ausführliche Biographie ist hier zu finden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Strauss
 
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Hallo Chopin92,

Dein Beitrag macht Lust darauf, mal wieder nach langer Zeit die CD von Glenn Gould, der ja ein großer Strauss-Anhänger war, mit op. 3 und op. 5 zu hören. Danke dafür!

LG
Christian
 
Er starb am 8. Dezember 1949 nach mehreren Kuraufenthalten, in seinem Landhaus in Garmisch-Partenkirchen.
Kleine Korrektur: Er starb bereits am 8. September. Wenige Wochen vor seinem Tod stand er ein letztes Mal in eigener Sache selbst am Pult:



Er musiziert hier so in sich ruhend und abgeklärt, als ob er wüsste, dass nun in musikalischer Hinsicht alles gesagt ist.

LG von Rheinkultur
 
Für zahlreiche seiner Lieder schrieb er eine Begleitung für das Klavier.
Und er war auch durchaus ein respektabler Begleiter:



Heinrich Schlusnus und Julius Patzak haben an der Seite des Komponisten einiges auf Schallplatte und dergleichen hinterlassen.

"Salome" als Klaviertranskription mit dem Komponisten am Welte-Mignon-Flügel, an dem er auch seinen "Tanz der sieben Schleier" eingespielt hat:



Allerdings ist die künstlerische Relevanz dieser mechanischen Aufzeichnungen eher zweifelhaft, da das in die Rolle Gestanzte mit dem eigentlichen Spiel keineswegs identisch sein musste. Die akustischen Einspielungen jener Zeit sind authentischer, da stören auch die klanglichen Unzulänglichkeiten keineswegs.

LG von Rheinkultur
 
@Rheinkultur

Danke für deine sehr interessante und schön Ergänzung.
Eigentlich schade, dass er nicht später noch für das Klavier Solo-Stücke komponiert hat.

Übrigens habe ich mich in letzter Zeit auch etwas mit dem Klavierschaffen von Villa-Lobos beschäftigt, da mache ich bald auch gerne einen Eintrag darüber.
 
Ich habe neulich einen Abend mit Gerhard oppitz gehört: 5 Lieder in der Bearbeitung von Gieseking, die Sonate und Enoch Arden. Die Lieder fand ich mit Abstand am spannendsten ;)
 

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