Resonanzboden "festklemmen"???

  • Ersteller des Themas Marvel
  • Erstellungsdatum

M

Marvel

Dabei seit
5. Mai 2012
Beiträge
15
Reaktionen
0
Hallo Klavierfreunde,
ist es möglich, dass durch die Raumakustik (also ein Wohnzimmer, kein Saal oder so) ein Klavier 5 Sekunden nachhallen kann? Selbst ein Husten bringt die Seiten zum Klingen. Gibt es vielleicht Möglichkeiten, das zu testen? (Decken, Dämmung ...) Die Chefin des Klaviergeschäftes, wo ich es gekauft habe (ein Steinwayklavier von 1959), hat angesprochen, dass man den Resonanzboden "festklemmen" könnte, damit er weniger schwingt. Sie sagte aber auch, dass das einem Klavierbauer eher "wehtut", sowas zu machen.
Da wir Anfänger sind, ist dieser Nachhall beim Üben unangenehm. Man schlägt ja erstmal nur einzelne Töne an. Beim flüssigen, kräftigen Spielen mag das bestimmt weniger ins Gewicht fallen....Es ist auch die Vermutung laut geworden, dass etwas anderes im Klavier zu stark mitschwingen könnte (Gussplatte oder so). Konnte aber auch nicht gefunden werden.
Mir ist klar, dass es mit "Ferndiagnosen" schwierig ist, aber vielleicht hat jemand eine hilfreiche Erfahrung dazu.
Viele Grüsse
Marvel
 
Mal bitte eine Aufnahme machen (einzelne Töne anschlagen), auf der der störende Nachklang zu hören ist, und hier als Link reinstellen. Dann kann man leichter diagnostizieren, was es sein könnte.

LG,
Hasenbein
 
Ich würde sagen, das klingt stark nach schlechter Dämpfung. Besondes der Satz mit dem Husten.
 
Hallo Marvel,

laß erst einmal ein Klavierbauer kommen, Deiner Beschreibung nach dämpft das Instrument nicht. Möglicherweise ist ja bloß die Mechanik lose ;)

Viele Grüße

Styx
 
Das kann natürlich gut sein; sehr merkwürdig ist dann aber, was die Chefin des Klaviergeschäfts zu Marvel gesagt hat...
 
Marvel, mach doch nicht zu jedem "Subthema" einen neuen Faden auf! Sonst kriegst Du nur wieder die gleichen Antworten!
 
Das kann natürlich gut sein; sehr merkwürdig ist dann aber, was die Chefin des Klaviergeschäfts zu Marvel gesagt hat...
Es ist zu mutmaßen daß die Chefin weder all zu viel Ahnung von Klavierbau hat, noch daß sie Klavierbauer bei sich beschäftigt, allerdings wohl weiß wie man ein lästiges Gewährleistungsproblem durch den Kunden selbst abschalten läßt. Das sogenannte "festklemmen" bedeutet nichts anderes als zwischen Rasten und Resonanzbodenrippen Keile zu treiben wodurch der Resonanzboden in seiner Schwingung gehindert wird. Dadurch wird der angeschlagene Ton selbst ohne Dämpfung nur von kurzer Dauer sein. Des weiteren verfällt in der Regel ein Gewährleistungsanspruch, wenn der Kunde selbst am "Eingeweide" seines Instrumentes rumfriemelt. Abgesehen da von kann man mit dem unsachgemäßen Auskeilen oder wegen meiner auch "festklemmen" des Resobodens, diesen auch erheblich beschädigen was ebenfalls zu erheblichen Klangeinbußen führt.
Marvel hat als Kunde Anspruch auf Gewährleistung durch einen fachlich versierten Klavierbauer, welchen das Geschäft einfach mal zur Verfügung zu stellen hat - und bittschön nicht mit einem OstblockBinAuchStimmer abspeisen lassen ;)

Viele Grüße

Styx
 
Es ist zu mutmaßen daß die Chefin weder all zu viel Ahnung von Klavierbau hat, noch daß sie Klavierbauer bei sich beschäftigt, allerdings wohl weiß wie man ein lästiges Gewährleistungsproblem durch den Kunden selbst abschalten läßt. Das sogenannte "festklemmen" bedeutet nichts anderes als zwischen Rasten und Resonanzbodenrippen Keile zu treiben wodurch der Resonanzboden in seiner Schwingung gehindert wird. Dadurch wird der angeschlagene Ton selbst ohne Dämpfung nur von kurzer Dauer sein. Des weiteren verfällt in der Regel ein Gewährleistungsanspruch, wenn der Kunde selbst am "Eingeweide" seines Instrumentes rumfriemelt. Abgesehen da von kann man mit dem unsachgemäßen Auskeilen oder wegen meiner auch "festklemmen" des Resobodens, diesen auch erheblich beschädigen was ebenfalls zu erheblichen Klangeinbußen führt.
Marvel hat als Kunde Anspruch auf Gewährleistung durch einen fachlich versierten Klavierbauer, welchen das Geschäft einfach mal zur Verfügung zu stellen hat - und bittschön nicht mit einem OstblockBinAuchStimmer abspeisen lassen ;)

Viele Grüße

Styx
Endlich einmal ein deutsches Wort zu diesem haarsträubenden Blödsinn der Aussage dieses " Klaviergeschäftes" !
 
Hallo und Danke für Eure Antworten.
Es scheint ja erstaunlich viele schlechte Stimmer und schwarze Schafe Eurer Erfahrung nach in diesem Geschäft zu geben....
Was ist in der Zwischenzeit geschehen..., also die Chefin des Ladens (sie ist Klavierbaumeisterin) war bei uns vor Ort und hat sich die Sache angeschaut. Hier Ihre Einschätzung: das Zimmer ist gross, ca. 7m x 4m, wenig Stoff, kein Teppich, ausser Bücherregal, Schreibtisch, Couch (und natürlich Klavier :-)) nichts drin. Boden, Decke wahrscheinlich Beton, keine Tapeten....der Resonanzboden sehr gut schwingend...Für unsere Situation zu viel...Die Geräusche (zB Reaktion/Nachhall von einem Husten) und der Nachhall selbst kommt vom Resonanzboden und "Echoeffekten" von der Hauswand.

Sie hat den Resonanzboden also mit Kork festgeklemmt u auch ein rotes Filzband um die Saiten in Abständen gezogen.

Es ist nun definitiv weniger mit dem Nachhall, auf den hohen Saiten gar nicht mehr, nur noch die tiefen Saiten sind merklich.

Ich weiss, ich soll einen unabhängigen Klavierstimmer/-bauer bestellen, nur das ist ja auch nicht so ganz einfach.

Ich hoffe, diese Informationen helfen, um eine weitere Einschätzung der Sache zu ermöglichen
Viele Grüsse
Marvel
 
"Sie ist Klavierbauerin"...interessant. Ich möchte weiteres jetzt hier nicht in der Öffentlichkeit diesbezüglich diskutieren, und bitte Dich daher mir per PN mit zuteilen um welche Klavierbauerin es sich handelt. Ich kann und will eine solche Verfahrensweise nicht auf unseren Berufsstand sitzen lassen, und möchte die Dame daher (natürlich unter strikter Einhaltung des Datenschutzes) gerne einmal persönlich kontaktieren.

Viele Grüße

Styx
 

Wo steht das Klavier denn?
Bestimmt findet sich in der Umgebung (im Forum?) ein Pianist oder Klavierbauer aus der Nähe, der das Instrument einaml anspielt, um zu beurteilen, ob der Nachhall normal ist oder nicht.
Wenn man sich darauf konzentriert, wird man aus dem Klavier ein Echo hören, wenn man davor hustet. Nur wie stark man sich konzentrieren muss bzw, wie laut das Echo ist, lässt sich schlecht diskutieren.
 
....das Klavier steht in Frankfurt am Main. Vielleicht mal eine ganz pragmatische Frage noch: was ist denn in etwa normal, wie lange (wieviel Sekunden) gibt es von einer tiefen Saite nach dem Anschlagen einen "Nachhall"?

Marvel
 
Das ist schwierig zu sagen.
Die Hallzeit wird nach RT60 gemessen, was bedeutet:
Wie schnell fällt die Schallerergie nach dem Anschlag auf ein 1/1000 der ursprünglichen Schallenergie (=Abschwächung um 60db) zurück.
Dies ist vermutlich bei Deinem Klavier auch kurz nach dem Anschlag schon der Fall.
Danach gibt es noch eine Hallfahne, die vermutlich in der Energie unter 1/1000 der Energie des angeschlagenen Tones liegt und damit nach RT60 nicht mehr als Nachhall zählt, aber hörbar ist.

Messen bringt also wenig, es geht eher um Vergleichswerte:
Ist ein anderes, ähnliches Instrument besser - genauso - schlechter?
Ein Klavierbauer sollte aber schon beurteilen können, ob der Nachhall für das angegebene Modell normal ist oder nicht.
Wenn er normal ist und sich der Kunde daran stört, dann bleiben nur "unfachliche" Tricks, wie Korken, Decken, oder Umbauten an Dämpfern/Federn, etc.
 
Gute Klaviere - und ein solches ist ein Steinway Pianino - sind gemacht , um zu klingen ! Ein gewisser Nachhall ist immer gegeben , speziell in einem Raum mit "starker Akustik" ! Was daran so störend ist , verstehe ich nicht . Was allerdings diese " Klavierbauerin " mit dem Korken gemacht hat , ist vergleichbar mit dem , wenn man bei einem starken und schnellen Auto das Getriebe absperrt ,sodas man nur mehr im ersten und zweiten Gang fahren kann . Jedenfalls eine vollkommen unfachmännische Vorgangsweise , die ein Klaviermacher nicht durchführen sollte - auch auf Kundenwunsch hin - NICHT !
Im übrigen wird nicht nur der " Nachhall" durch diesen Pfusch gemindert , sondern es tritt eine wesentliche Verschlechterung des Tones - der Ton wird dumpf - ein.
 
An erster Stelle sollte doch wohl die Meinung/Wunsch des Kunden stehen:

Gefällt es dem Kunden nach dieser "Pfuschmethode" besser, ist doch alles gut.
Falls nein, kann man diesen "Pfusch" ja sehr schnell wieder ohne Schaden rückgängig machen!
Das traue ich der Klavierbaumeisterin eigentlich zu.

Grüße
 
Hallo Marvel,

könnte die Möglichkeit bestehen daß Du hier ein wenig flunkerst? Die Steinwayvertretung in Frankfurt hat Bell, und das ist keine CheffIN ;)

Viele Grüße

Styx
 
Stand irgendwo dass das Instrument bei einer Steinway-Vertretung gekauft wurde? Das habe ich überlesen.
Aber laut Homepage ist der Chef des Hauses Atzert eine ChefIN.
siehe Impressum
 
Steinway-Vertretung Atzert in Frankfurt ist entweder jetzt schon oder in Kürze Geschichte.
 

Zurück
Top Bottom