Relatives Gehör verbessern: Wie lange üben?

  • Ersteller des Themas matw1216
  • Erstellungsdatum

M

matw1216

Dabei seit
30. Apr. 2008
Beiträge
88
Reaktionen
0
Hallo wieder einmal allerseits!

Wie schon der Titel des Threads zeigt, würde ich gerne wissen, wie lange man täglich das gehör schulen sollte, damit sich das relative Gehör innerhalb einer absehbaren Zeitspanne (also nicht erst innerhalb von Jahren sondern eher Monaten) deutlich verbessert.
Mit "gehör schulen" meiner ich jetzt nicht etwa einfaches Klavierüben oder -spielen, wo als "Nebenprodukt" das Gehör besser wird, sondern explizites Üben des Gehöres (also Klangfarben, Tonfolgen und Intervalle merken, etc.).

Ich brauche nämlich für die Aufnahmsprüfung meines Studiums Elektrotechnik-Toningenieur (in 2 Monaten) ein relativ geschultes Gehör, muss also Intervalle erkennen, dur moll, vermindert, übermäßig, usw., hab mich aber um mein relatives Gehör bis jetzt noch nicht viel gekümmert...

Wie lange müsste ich jetzt täglich üben, damit ich mich da verbessere?


MfG
Mathias
 
Ich kann dir leider nicht genau sagen, wie lange man insgesamt braucht (also, wie viele Monate man benötigt), um ein relatives Gehör zu bekommen.
Eigentlich gehe ich aus meiner Erfahrung jetzt nicht davon aus, dass du da mit deinen 2 Monaten nicht hinkommen solltest.
Wie lange müsste ich jetzt täglich üben, damit ich mich da verbessere?
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Konzentration nach einer viertel Stunde schon nachlässt. Nach einer halben Stunde Intervalle und Akkorde raushören hat dann nicht mehr ganz so viel geklappt. Mein Lehrer meinte auch, dass man das eigentlich nicht länger als eine viertel Stunde machen sollte.
Vielleicht stimmt das ja auch nicht, aber soweit ich mich erinnern kann, war das so.
 
Wenn du zu energisch und verkrampft an die Sache rangehst, quasi mit dem Gedanken "Ich muss jetzt in 8 Wochen alle Intervalle und Akkordtypen raushören lernen" kann sich das auch kontraproduktiv auswirken, falls sich dein Ohr verschließt. Du musst dran denken, immer entspannt und locker zu hören, aber am besten täglich arbeiten, dann kommt die Gehörbildung ganz von selbst.

Siehe dazu auch diesen Beitrag.
 
Hallo Mathias,

was mir sehr beim Einstieg in die Gehörbildung geholfen hat (vor ca. 20 Jahren) waren Eselsbrücken mit bekannten Intervallen, die jeder nachsingen kann. Das hilft einem später unter Umständen auch, wenn man komplexere Akkorde in einzelne Intervalle zerlegen kann.

Beispiele:
- "Alle Meine Entchen" fängt mit einer großen Sekunde an
- Beethovens 5. Sinfonie "dadada-daaaa" fängt mit einer großen Terz abwärts an
- das zweite "dadada-daaaa" ist dann eine kleine Terz abwärts
- das Martinshorn "Tatü-Tata" ist immer eine Quart
- "My Bonny is over the Ocean" fängt mit einer Sexte an
...

Sowas sollte man sich aber am besten selbst bauen mit Stücken, die einem sehr geläufig sind und die man sich ohne Probleme vorstellen kann. Zur Festigung solche Intervalle ist Singen bzw. Summen sehr gut geeignet.

Grüße,
Sulan
 
Das könnten wir doch mal sammeln. Mir fehlt zum Beispiel noch ein gängiges Beispiel für Tritonus abwärts.
 
Für die große Terz abwärts rufe ich mir gerne den Film Amadeus in den Kopf (wer ihn kennt, weiß sofort, welche Stelle ich meine). Non piu andrai.

Die Quinte aufwärts lässt mich immer noch gerne an das Thema aus "Zurück in die Zukunft" denken.

Und wer noch mehr Beispiele braucht, könnte auf Wikipedia fündig werden: Klick (nur für den Tritonus abwärts gibt's kein Beispiel, sowas aber auch :D)
 
Hm. Warum singt ihr die Intervalle nicht einfach? Das ist viel effektiver, weil man sie quasi auswendig lernt. Und es sind ja schließlich nur 7+5 = 12 in einer Oktave. Also das müsste man doch hinkriegen oder? ;)

Earmaster ist übrigens ein sehr empfehlenswertes Programm, wenn man sich prüfen will.
 
doch. gibt es

@Killymatrix
Oh danke, feine Tabelle, auch ohne Tritonusfall. Dann wird's da wohl auch wirklich nichts Bekanntes geben.


Vergisses, da sitze ich schon seit mindestens einem Jahr drüber.

In der bekannten "westsidestory" begrüssen sich die gangs der Weissen mit einem Pfiff, der erst eine Qarte und dann einen Tritonus springt - Hör das Musical an und der Tritonus wird zur zweiten Natur
 

Danke für die Antworten!

Das mit den 15 min üben habe ich auch schon bemerkt, danach lässt die Konzentration wirklich stark nach und auch die Lust :(
Werde mich ab morgen jeden Tag 2 bis 3 Mal 15 min dazusetzen und auch mal das Earmaster-Programm ausprobieren (danke für den Tip, ubik!).

MfG
Mathias
 
... ist aber je nachdemm immer schlecht intoniert
Tja, der Dopplereffekt ist eben auch nicht mehr das, was er mal war.

Sind die Pfiffe in der Westside Story absteigende Intervalle?

Habe mal bei Mark Levine ("Jazz Piano Book") nachgeschaut: Tritonus abwärts, Beispiel 18. und 19. Takt in "Sophisticated Lady" (Duke Ellington). Na, das trällert man doch sowieso jeden zweiten Tag vor sich her... Sophisticated Levine!
 
Ich hatte mal das Vergnügen Benjamin Brittens "War Requiem" mitsingen zu dürfen. Wer den ersten Teil - also das Requiem aeternam - daraus kennt, wird mir zustimmen, dass man danach nie wieder Stress hat nen Tritonus (simultan und nacheinander) zu hören. Der Klang hat sich in meinem Kopf einfach festgesetzt.
Ganz "nebenbei" ;-) war es auch ein wahnsinnig tolles Erlebnis, dieses Werk mitsingen zu dürfen. Krieg noch heute 'ne Gänsehaut, wenn ich mir unsere CD davon anhöre. :)
 

Zurück
Top Bottom