Vermutlich ist nicht der Hall das Problem, sondern die mangelnde Diffusion des Schalles.
Das hängt alles irgendwo miteinander zusammen: wird der Schall stark gestreut, dann wird er ja auch "diffus" und es können sich keine so eindeutigen kleinen "Echos" mehr bilden, aus denen sich Nachhall zusammensetzt.
Große ebene Flächen wie Wände und Decke reflektieren den Schall ziemlich sauber und streuen kaum; und dann erreicht ein Schallereignis mehrfach das Ohr auf mehreren Wegen. Das ergibt akustisch dann den Hall.
Eines ist wahr, wie auch A.A. schon sagt: Kirchengebäude haben oft einen enormen Hall. Das führt dann dazu, daß man schnelle einzelne Töne bald nicht mehr akustisch vernünftig unterscheiden kann, und alles wird mehr oder weniger zu einer "Klangsuppe", je nach Art des Stückes. Das ist nicht unbedingt schön, vom Komponisten auch nicht beabsichtigt, und deswegen, Marlene, kann man auch nicht jedes x-beliebige klassische Stück in einer Kirche aufführen.
Bei Orgelwerken kann man staunen, wie lange etwa ein Schlußakkord noch "im Raum" einer Kirche steht, bis er endgültig verklungen ist.
Faszinierend (und schön), so empfinde ich das. Trotzdem gibt's eben auch zuviel Hall, je nach Stück. Ähnlich wie mit dem Pedal beim Klavierspiel.
Orgelmusik ist auf die akustischen Gegebenheiten der Kirche angepaßt, klingt also in diesem hallenden Raum zunächst einmal
nicht schlecht.
Wiki schreibt auch einige interessante Zahlen:
WP schrieb:
Für Musik ist Nachhall in gewissem Umfang erwünscht, da die Musik in einem zu „trockenen“ Raum unnatürlich klingt und zudem Ungenauigkeiten im Spiel zu gut hörbar sind. Für Kammermusik wird eine Nachhallzeit von etwa 1,2 bis 1,6 s erwünscht, für Orchestermusik 1,7 bis 2,2 s, für Orgelmusik noch wesentlich mehr.
Viele Grüße,
Dreiklang