R. Schumann "Mignon" - Notationsfrage

40er

40er

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Hallo zusammen,

nach zwei Stücken aus Schumanns Album für die Jugend, die ich momentan in der Bearbeitung habe, möchte ich auf eigenen Wunsch noch das wunderschöne Mignon einstudieren.

Ich bin das Stück gestern noch schnell mit meiner KL durchgegangen, habe es aber versäumt genauer nachzufragen...

Es geht um den gelb markierten Bereich im abgebildeten Notenbeispiel (Stück ist im 4/4 Takt).

Das C (r. Hd.) wird einmal angeschlagen und solange gehalten bis die folgenden fünf Achtel im Takt gespielt wurden?

Gibt es für diese Art der Notation einen speziellen Namen?

Danke & Gruss
40er

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Naja, in der Praxis braucht man das c nicht zu halten, es liegt ja im Pedal. Die Notation soll m.M. verdeutlichen, daß in der rechten Hand 2 Stimmen sind, die Achtel für sich und die Halben auf c.
So etwas gibt es häufig. Eine besondere Bezeichnung dafür gibt es wohl nicht.
 
Einen speziellen Namen dafür, daß zwei Stimmen "zufällig" den gleichen Ton verwenden kenn ich nicht - was natürlich nicht heißt, daß es keinen gibt.

Aber hilf mir mal auf die Sprünge: Es geht um Schumann Op 79, Nr 28, also das letzte Stück hiervon. Da finde ich die besagte Stelle überhaupt nicht. Ist das eine Bearbeitung?
 
Hallo 40er, wie schon Peter schreibt, ist das richtig. Aber es ist eigentlich nur deswegen richtig, weil es für Klavier mit Klangpedal komponiert ist. Würdest Du diesen Notentext als Orgelliteratur vor Dir haben, wäre es nicht korrekt. Die halbe Note C' müßte als Altstimme auf dem B' im Sopran, also auf der 4. Schlagzeit, herausgenommen werden, ansonsten würdest du sie ja wie eine punktierte Halbe behandeln, was in der Tat falsch wäre. Ich glaube dass es gut ist, sich diese Dinge mitunter bewußt zu machen. Gruß! Stephan
 
Das ist nicht ganz richtig - das c' ist ein Vorhalt, der sich zum b (in der linken Hand) auflöst. Ob man das tatsächlich mit dem Daumen aushält, hängt vom Pedaleinsatz ab. Aber auf keinen Fall bis zum Ende des Taktes!

Gruß, Mick
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Danke für die Hinweise, hab's jetzt gefunden. Das richtige Albung für die Jugend sieht dann für Klavierspieler doch irgendwie bekannter aus ;-)
 
Das ist nicht ganz richtig - das c' ist ein Vorhalt, der sich zum b (in der linken Hand) auflöst. Ob man das tatsächlich mit dem Daumen aushält, hängt vom Pedaleinsatz ab. Aber auf keinen Fall bis zum Ende des Taktes!

Gruß, Mick

Jetzt wird`s interessant!

ich meine mich darin zu erinnern, dass meine KL gestern ähnliches gesagt hat. Leider habe ich nur halb hingehört und, wie geschrieben, vergessen nachzufragen.

40er
 
das Wunder liegender langer Töne zuzüglich beweglicher Begleitungen und dem misteriösen rechten Pedal kann man sehr schön im unten abgebildeten Klavierstück beobachten; sucht man sich die Noten dieses Stücks heraus, wird man feststellen, dass auch dort gelegentlich die Begleitstimme den eigentlich durchklingenden Melodieton erneut anschlägt UND man wird sogar lange Melodienoten entdecken, die man ohne dritte Hand gar nicht festhalten kann... die Welt ist groß, bunt, vielfältig und verwirrend, "denn Gottes Wege sind nun mal / verworren und diskret" (G. Kreisler) ;):)
 

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sucht man sich die Noten dieses Stücks heraus, wird man feststellen,
Also, wenn ich diese Noten, die hier immer noch herumschwirren, heraussuche, erinnern sie mich mit ihren Flecken von Wasser und aufgelöstem Schellack an ein schicksalhaftes Ereignis. - Und daran, daß ich's immer noch nicht spielen kann.
Ob ich's wohl mal wieder angehen sollte - auch ohne dritte Hand?

Sorry für OT.
 

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