Problemstelle beim Üben

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mephdrac

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18. Juni 2013
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Hallo,

hoffe ich bin in dieser Kategorie richtig, da ich ja immer noch Anfänger bin.

Ich habe mal eine Frage. Spiele ich zur Zeit unter anderem Greensleeves. Und nun habe ich folgendes Problem, schaue ich auf die Noten so läuft es eigentlich ganz gut, aber es gibt noch einige Stellen, wo ich dann doch auf meine Finger schauen muss, da ich sonst die richtigen Tasten nicht treffe (zumindest bilde ich mir das ein). Das Problem hierbei ist, dass ich die Stelle in den Noten oft nicht wiederfinde und dann ins Stocken gerate. Nun dachte ich mir, ok, schaue ich nicht mehr auf die Tasten. Das klappt aber auch nicht, da ich dann oft daneben greife. Wie macht ihr das? Klar ich könnte es völlig auswendig lernen, dann wird es klappen. Aber ich hoffe ja, dass ich auch mal eines Tages so einigermaßen vom Blatt spielen kann, daher möchte ich dies eben auch immer üben.

Dann noch eine weitere Frage: Wie macht Ihr das mit den Fingersätzen?. Wenn Ihr jetzt mitten im Stück den Faden verliert und ihr dort wieder einsetzen wollt. Ich weiß, dann oft nicht, wie ich meine Finger hinsetzen soll, da die Finger ja nicht in jedem Takt beistehen.

Da meine KLin gerade Urlaub hat, kann ich diese nun nicht Fragen.

Ciao Frank
 
Und nun habe ich folgendes Problem, schaue ich auf die Noten so läuft es eigentlich ganz gut, aber es gibt noch einige Stellen, wo ich dann doch auf meine Finger schauen muss, da ich sonst die richtigen Tasten nicht treffe (zumindest bilde ich mir das ein). Das Problem hierbei ist, dass ich die Stelle in den Noten oft nicht wiederfinde und dann ins Stocken gerate. Nun dachte ich mir, ok, schaue ich nicht mehr auf die Tasten. Das klappt aber auch nicht, da ich dann oft daneben greife. Wie macht ihr das? Klar ich könnte es völlig auswendig lernen, dann wird es klappen.
Alles klar, es geht um die Orientierung im Gelände. Hier befinden wir uns auf musikalischem Terrain. Ziel sollte sein, sich mit zunehmender Praxis stets zurechtzufinden, egal ob es auf dem Notenblatt oder auf den Tasten ist. Beides ist miteinander untrennbar verbunden - deshalb sollte beides miteinander in Beziehung gesetzt werden. Was also tun?

Tempo soweit reduzieren, dass Du nicht nur im schnellen Wechsel optisch zwischen Blatt und Tastatur wechseln, sondern auch Dir die jeweilige Position stets einprägen kannst; dieses Prozedere ruhig einmal über mehrere Zeilen hinweg durchhalten, auch wenn sich das Spieltempo dabei drastisch verlangsamt. Das Gefühl für ein kontrolliertes Tempo darf dabei niemals verloren gehen, da sonst der Tempofluss auch bei Studienfortschritt nicht kontrollierbar wird. Zwischendurch die Textstrukturen verinnerlichen, indem Du nur den Notentext liest und ihn im Geiste spielst. Das Notenstudium ohne ununterbrochenen Aufenthalt am Instrument praktizieren auch die professionellen Kollegen, warum wohl? Weil das Verstehen Grundvoraussetzung für das Begreifen im wahrsten Sinne des Wortes ist: Nur dann kann das Gehirn an den Spielapparat die richtigen Anweisungen aussenden.

Ganz wichtig: Immer diese Verknüpfung herstellen, das "mechanische" Auswendiglernen durch zigmaliges Wiederholen funktioniert nicht zuverlässig. Am ehesten läuft es dann richtig, wenn Du an jeder beliebigen Stelle einsteigen kannst und sofort die Position auf dem Notenblatt präsent hast und wenn Du im Gegenzug bei Vorgabe einer beliebigen Stelle im Notentext ad hoc abrufen kannst, was die Finger auf der Tastatur zu tun haben. Am weitesten verbreitet ist die Praxis, alles immer von vorne nach hinten durchzuziehen - leider ermöglicht sie keine guten und verlässlich abrufbaren Ergebnisse.

Dann noch eine weitere Frage: Wie macht Ihr das mit den Fingersätzen?. Wenn Ihr jetzt mitten im Stück den Faden verliert und ihr dort wieder einsetzen wollt. Ich weiß, dann oft nicht, wie ich meine Finger hinsetzen soll, da die Finger ja nicht in jedem Takt beistehen.
Auch das ist eine Frage wachsender Spielpraxis. Vielfach gibt es keine Fingersatzvorgaben, wenn die Position der Hand zwischendurch nicht verändert wird (Daumenuntersatz o.ä.) - wenn diese Angaben für das sichere Beginnen an jeder Stelle nicht genügen, mit Bleistift selbständig Ergänzungen einfügen. Das kann alles am Anfang etwas mühsam ablaufen. Du wirst aber die Erfahrung machen, dass es im Laufe der Zeit mit der Umsetzung immer zügiger geht - es lohnt sich auf die Dauer, sich diese Zeit einfach zu nehmen.

Da meine KLin gerade Urlaub hat, kann ich diese nun nicht Fragen.
Dafür gibt es ja uns - und fragen kostet hier nichts.

LG und weiterhin frohes Schaffen wünscht

Rheinkultur
 
Ich antworte mal - von Anfänger zu Anfänger - auf den ersten Teil Deiner Frage: Die Problemstellen. :)

Mir persönlich hilft es sehr, solche "Stellen" erst mal durchzuanalysieren - hat ja einen Grund, warum man sie als "problematisch" empfindet. Hat man erst mal verstanden, was dort "passiert", ist die Schlacht zur Hälfte gewonnen. Dann versuche ich mir die Harmonien (oder Disharmonien :D ) einzuprägen und überlege mir den intelligentesten FIngersatz. Fingersatz und Harmonie zusammen stelle ich mir dann auch abseits vom Klavier vor - abends vor dem Einschlafen oder wann immer man intellektuellen Leerlauf hat. Als Orientierung vor dem geistigen Auge dienen mir dabei schwarze und weiße Tasten. Bis man sich dann wieder an die Tasten setzt, kann man die Stelle eh "auswendig". Ein Millisekunden schneller Blick Noten - Hände - Noten reicht dann eigentlich zur Sicherheit und Kontrolle.

Wenn man sich mal einen Tag lang (oder so lange, wie man halt benötigt) mit so einer Stelle auseinandergesetzt hat, kann man sie oft besser als den "sowieso-funktionierenden" Rest.
 
Du spielst schon vom Blatt? Wir wärs wenn du den Part auswendig lernst? Gerade als Anfänger kann man sich dann viel mehr auf das Spiel konzentrieren.
 
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