pianistische vorbilder?

A

ariadne

Guest
habt ihr eigentlich pianistische vorbilder?
meine sind hélène grimaud (vor allem ihre ersten einspielungen), valentina lisitza, maria joao pires, clara haskil und horowitz natürlich. aber soviel kann ich gar nicht üben, um dahin zu kommen. :(

gruss
a.
 
Natürlich Martha die Große (Argerich), Brendel (für Schubert bes.), Pogorelich, Valentina Igoshina.
 
schönes Thema, freilich geschmacksgeladen:
bei mir sind die (leider unerreichbaren) Vorbilder:
S. Feinberg
V. Horowitz (!!!)
bzgl. Chopin immer wieder Rubinstein (Ballade IV)
V. Margulis
Skrjabin höchstpersönlich (ich mag seine Rubati)
A. Foldes (Bartok, dann die für mich schönste op.109 Aufnahme)
Michelangeli (Ravel Klavierkonzert - warum er die Ondine allerdings völlig leblos mit gleichsam verschlucktem Metronom zu einer bei allem unübertrefflichen manuellen Können total sterilen Klimperei reduziert, bleibt mir unbegreiflich --- es sei denn, er prüft Ravels gehässiges Bonmot "man möge nicht interpretieren, sondern nur die Notation spielen"...)

...über den guten alten Vladimir ist viel gelästert worden - seltsam, dass seine Chopin Mazurka cis-Moll op.34 keiner auch nur annähernd erreicht (so schwer ist die ja gar nicht!!...), seltsam, dass nur er mit Charme und Grazie Rachmaninovs Polka oder Schubert/Liszt Soiree de Vienne hinlegen kann ---- das ist niederschmetternd musikalisch und pianistisch unfassbar!!!!

Margulis: Skrjabins "schwarze Messe" (Sonate IX) ob live oder die Aufnahme: schier unglaublich!!!!

und dann noch: der ganz alte Vlado Perlemuter: wie er die live (!) Ondine abtönt, darüber könnte man Bücher schreiben...
 
noch eine Anmerkung: die von mir bewunderten Interpretan haben alle einen unverwechselbaren eigenen Ton, einen eigenen Klang...

...wer hat das snsonsten...
 
... Chopin Mazurka cis-Moll op.34 keiner auch nur annähernd erreicht (so schwer ist die ja gar nicht!!...)

Mazurken in cis-Moll, immer wunderbar. Aber die gibt es glaube ich nicht. Meinst Du op 30/4? Die kenne ich auch von Horowitz (auf CD 1965 Carnegie Hall) und war genauso beeindruckt. Mir ist die aber doch zu schwer, aber es gibt ja noch mehr in cis-moll, sind alle toll.

Gruss
Moderato
 
Meine Vorbilder oder besser "Pianisten, denen es sich mMn lohnt nachzueifern" sind Ivo Pogorelich und Grigorij Sokolow. Beide bieten immer hochspannende Interpretationen.
Besonders bei Sokolow habe ich immer das Gefühl "So muss es sein" :p

lg marcus
 
Mazurken in cis-Moll, immer wunderbar. Aber die gibt es glaube ich nicht. Meinst Du op 30/4? Die kenne ich auch von Horowitz (auf CD 1965 Carnegie Hall) und war genauso beeindruckt. Mir ist die aber doch zu schwer, aber es gibt ja noch mehr in cis-moll, sind alle toll.

Gruss
Moderato

Horowitz plays Chopin - Mazurka Op.30 No.4

die mag ich auch noch gerne:

Vladimir Horowitz plays Chopin's Mazurka, op. 33 no.4
 
Also für mich sind ALLE Pianisten die irgendwie bekannt sind "nacheiferungswert", da sie alle mehr können als ich. Trotzdem bin ich selbst noch mein größtes Vorbild und zwar deshalb, weil ich jeden Tag für das was ich übe und spiele mühsam "trainieren" muss und jeder Takt schwer ist und ich mich dazu aufraffen muss und ich über einen langen Zeitraum (das ganze Leben) fleißig sein muss. Und weil ich überhaupt angefangen hab zu spielen, was in meinem Alter schon toll ist und überhaupt ... weil ich dadurch, dass ich mein Vorbild bin, mich direkt und am Besten motivieren kann, wenn ich darauf zurückblicke, was ich vor einem Jahr spielen konnte und was ich heute spielen kann und dann erst in einem Jahr spielen kann.

Diese ganzen Klavierpromis sind mir zu fern und ihr Können uneinholbar.
 
Mazurken in cis-Moll, immer wunderbar. Aber die gibt es glaube ich nicht. Meinst Du op 30/4? Die kenne ich auch von Horowitz (auf CD 1965 Carnegie Hall) und war genauso beeindruckt. Mir ist die aber doch zu schwer, aber es gibt ja noch mehr in cis-moll, sind alle toll.

Gruss
Moderato

hallo,
war wohl ein Tippfehler (notebook-Tastatur ist doch was anderes als Steinway :) )
op.30 Nr.4 - diese vier könnte man fast als "polnische Sonate" auffassen, oder die in c-Moll quasi als "polnische Rhapsodie"
Horowitz hat sie in Moskau gespielt, für mich seine schönste Version - ich kann sie mir nicht noch besser ausgeleuchtet und musikalischer vorstellen, es ist einfach unfassbar!!!!

Gruß, Rolf
 
Ich glaube ich habe ein paar:

Richter - seitdem ich mir die DVD angeschaut habe. Es zählt nur die Musik, nichts anderes: der Trick mit dem Licht, der Wunsch sich persönlich in den Schatten zu stellen, das aufrichtige Verlangen nur pure Musik den Zuhörern zugänglich zu machen. Sehr Lustig in diesem Zusammenhang wirkt die Diskussion darüber, dass das Aussehen des Interpreten etwa von Bedeutung sein SOLL, selbst wenn es um Klassik geht...sorry - es ist völliger Blödsinn erfunden von moderner Konsumgesellschaft.
Dieser Teil seiner Persönlichkeit ist mein Vorbild.

Gilels - ich finde ihn faszinierend und die Art wie er das Instrument zum Singen bringt finde ich beinahe unglaublich.

Horowitz - der Mann erzeugt einen unvergesslichen Klang und das Konzert in Moskau finde ich unglaublich emotional und unvergesslich. Weiß jemand ob es eine DVD gibt mit Horowitz in Carnegie Hall? (sein erstes Konzert nach der langen Pause).


Außerdem habe ich unter Komponisten auch Vorbilder:

Beethoven - für seinen ewigen Kampf und seine Genialität. Und schon alleine wegen des Zitats: "Es gibt viele Fürsten, aber es gibt nur einen Beethoven". Ja, verdammt, so ist es Ludwig.

Rachmaninoff - ich verbeuge mich!!! Seine Musik kommt aus dem Herzen und ist für Herzen und Seelen bestimmt. Natürlich ist er nicht der einzige aber bei ihm spürt man das auf eine besondere Art. Sehr aufschlussreich ist seine folgende Aussage:

"The new kind of music seems to create not from the heart but from the head. Its composers think rather than feel. They have not the capacity to make their works exalt—they meditate, protest, analyze, reason, calculate and brood, but they do not exalt."

Danke
 

wenn du das Konzert mit Liszts 6. Rhapsodie meinst: das gibt es auf CD, aber da meine wie so vieles derzeit verliehen ist, kann ich das nicht nachschauen (ich glaube, dass es RCA ist - aber ich weiss es nicht)
 
Als mein lieblings Pianist hast sich Claudio Arrau in den Jahren herauskristallisiert. Vor allem seine letzten Aufnahmen von Bebussy und Beethoven. Unheimlich gefühlsstark und emotional gespielt. Vor allem Mag ich es, wenn man die Stücke etwas gemächlicher und langsamer spielt, als sie stur nach noten frei nach dem Motto "schneller ist besser" herunterleiert.
 
Meine Vorbilder sind:

Martha Argerich - ihr klarer Klang ist wirklich einmalig, genauso wie sie selbst jeder Versuch sie nachzumachen würde nicht klappen.

Meine Mutter, Lilya Zilberstein - sie hat einen schweren Weg hinter sich. Ihr
wurden viele Steine in den Weg gelegt und doch hat sie es geschafft mit ihrem Spiel und ihrer Musikalität an die Weltspitze zu kommen.

Bella Davidovich - auch ihr wurden viele Steine in den Weg gelegt und es gibt nur einen Grund, warum ihnen so vieles verwehrt wurde. Und der Grund ist ihre jüdische Abstammung.

Emil Gilels - Sein wunderbares Spiel verkörpert ein Klangideal.
 
Ich finde soviele Pianisten nachahmenswert, dass ich wirklich nicht alle nennen kann.

aber diese will ich doch herausheben:

W. Kempff, W. Giesking, J.Lous Prats und Andor Foldes--

ja jetzt schreien bestimmt viele- aber was ist mit Pollini, mit Arrau usw und vor allem mit Horovitz ?

Ich nehme diese 4, weil sie mir vollkommen unverwechselbar scheinen. Ich halte alle 4 für wirkliche Klaviergenies.

Sie hatten jeweils ein unglaubliches Repertoire im Koopf und auch ständig präsent. Sie übten im üblichen Sinn wenig bis garnicht, denn sie machten ja immer Musik.

Von Gieseking weiss ich, dass er oft sogar noch im Rundfunktstudio nachgefragt hat, was er heute denn spielen soll.

Jean Lous Prats ist zwar hierzulande nicht so bekannt aber wohl in der internationalen Fachwelt. Alle seine Interpretationen sind einmalig, sein Klangempfinden unendlich und seine Virtuosität steht völlig im Dienst des Klangs.

Und Andor Foldes hat Sternstunden am Klavier geschaffen- vor allem war er ein Klaviervirtuose der Mozart so spielen konnte, wie ich es ideal finde.

Man höre sich im Vergleich denn auch nicht schlechten Barenboim mit Mozart Sonaten an und dann Andor Foldes. Spürt man bei Barenboim doch hin und wieder die Anstrengung, wie auch bei dem älteren Pollini, ist dergleichen bei Foldes nichts zu spüren. Es erscheint alles leicht auch wenn es in der Tat schwierig ist.
 
Es gibt viele Pianisten, von denen man lernen kann und selbst von guten Pianisten kann man obendrein gelegentlich lernen, was man vermeiden möchte. Vorbilder habe ich nicht, ich sehe auch keinen Sinn darin, denn ich möchte nicht die Karikatur von jemand anderem sein. Aber einige Pianisten inspirieren mich enorm, an erster Stelle Horowitz, aber auch Maria Joao Pires, Wilhelm Kempff und viele andere. Gut, Horowitz ist eine Ausnahme, bei dem hätte mein Inneres verrückt gespielt, wenn ich ihm begegnet wäre, was bei Desmond Tutu und Iggy Pop nicht ansatzweise der Fall war. Aber wenn mich ein Pianist inspiriert, hat das nichts mit seinem Erscheinungsbild oder seiner Persönlichkeit zu tun, sondern nur mit der Musik, die er wie selbstverständlich von sich gibt und obendrein ist es natürlich noch interessant, wenn man sehen kann, wie sie produziert wird.
 
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Große Vorbilder sind für mich Wilhelm Kempff und Claudio Arrau, hauptsächlich aufgrund der eigenartigen Interpretationen von L.v. Beethoven.
Wenn es um F. Chopin geht, würde ich mich auf Martha Argerich und S.S. Bunin stützen.

PS: Mit "eigenartig" meine ich nichts negatives, sondern lediglich, dass die Interpretationen ihre eigene Art haben, also einzigartig sind (für die, die das Wort nennen, aber nicht wissen was es bedeutet)
 
Ich habe auch verschiedene Vorbilder.
Je nach Stil und Epoche.

Das sind Krystian Zimerman, Martha Argerich, Ivo Pogorelich, Vladimir Horovitz, Arthur Rubinstein, Glen Gould.
Alfred Brendel mit Schubert, nicht vergessen! Fascinating!

http://www.youtube.com/watch?v=D_PBTGfhWD8
ah! wundervoll.:kuss:
 
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habt ihr eigentlich pianistische vorbilder?
meine sind hélène grimaud (vor allem ihre ersten einspielungen), valentina lisitza, maria joao pires, clara haskil und horowitz natürlich. aber soviel kann ich gar nicht üben, um dahin zu kommen. :(
gruss
a.
ich definiere für mich nicht gerade bestimmte Pianist|innen als "Vorbilder" ... ich finde den einen oder anderen lediglich als hörens- und sehenswert, da alles "stimmig" ist. Die da ich in Betracht ziehe = Christoph Eschenbach, D. Barrenboim, Jean - Yves Thibaudet, M. Argerich, ganz klar: Maria Joao Pires ...
 

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