Pianistisch lohnenswerte Klavierauszüge

Ich als Dilettant werde einen Teufel tun, mich in die (durchaus interessante) Fachdiskussion einzumischen, und Urteile abzugeben, was denn nun "aus pianistischer Sicht richtig gut" ist oder gar "Geltung haben könnte." Erlaube mir nur die Anmerkung, dass mir die 10 Stücke für Klavier aus Romeo und Julia von Prokofjew sehr gut gefallen. Hat ja der Meister selbst verbrochen (op. 75), und wird auch von arrivierten Künstlern auf die Bühne gebracht.

 
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solche passen dann nicht zum Thema "pianistisch lohnenswerte Klavierauszüge" ;-)
Bzgl Bach: gibt es da überhaupt Klavierauszüge, die "pianistisch lohnenswert" sind? Den von der Matthäus Passion finde ich arg hölzern und klanglich unerfreulich.
Eine Art Kuriosum könnte BWV 974 (das Adagio ist sehr beliebt) sein, sozusagen eine Art Cembalo-Auszug oder Cembalo-Transkription/Bearbeitung
Sicher, es sind ja letztlich keine Klavierauszüge, sondern zusammengezogene und damit schwerer lesbare Partituren.
Dass es bei Bach so schwer ist, sinnvolle und klanglich einigermaßen befriedigende Klavierauszüge herzustellen, liegt vielleicht daran, dass bei Bach alle Stimmen mehr oder weniger gleich wichtig sind.
Bei Bachs Konzertbearbeitungen italienischer Solokonzerte fällt auf, dass er oft den zumeist eher dünnen Satz auffüllt, also denn umgekehrten Weg geht, nicht weglässt, sondern hinzufügt.

Interessante Beispiele für Klavierfassungen, die gut klingen, findet man bei Haydn:
Zum Beispiel die authentische Klavierfassung der Streichquartett-Variationen über das Kaiserlied oder die von Haydn korrigierte und autorisierte Klavierfassung der Sieben letzten Worte.
Auch von der Schöpfung gibt es einen von ihm autorisierten und gelobten Klavierauszug (vom Thomaskantor Müller). Einen anderen Klavierauszug der Schöpfung bezeichnete er als "elendes Machwerk". Insgesamt stand er aber wohl Klavierauszügen kritisch gegenüber, es gehe zu viel verloren.
 
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Der klavierauszug von Brahms´Requiem ist exquisit. Er stammt vom Komponisten daselbst und macht große Freude zu spielen. Es ist alles drin und klingt von Anfang bis Ende nach Brahms. Wunderbar!
Bis auf die Fuge auf dem langen D-Orgelpunkt "Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand" - die wirkt auf dem Klavier arg hölzern. Ein wenig besser ist sie in der vierhändigen Fassung (ebenfalls von Brahms selbst angefertigt). Aber den genialen Orgelpunkt in der Pauke und den Kontrabässen kann das auch nicht ersetzen.
 

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