"Pianist" für einen Tag?

Klavierretter

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Ich hatte vorgestern ein sonderbares Erlebnis... ich setzte mich, wie fast jeden Tag, einfach mal so zwischendurch an den Flügel und spielte mein (bescheidenes) Repertoire durch.

Ich weiß jetzt nicht genau, wie ich es erklären soll... aber die Töne schienen mir auf einmal wie von selbst aus der Hand zu laufen. Jedes Stück, welches ich gespielt hatte, konnte ich mühelos deutlich schneller als üblich spielen und das alles praktisch fehlerfrei.

Für einen kurzen Moment kam mir der Gedanke in den Sinn "so muss sich ein Pianist fühlen, wenn er seine Stücke spielt".

Leider hat sich dieser wunderbare Spielfluß seitdem nicht wieder eingestellt (ist ja auch erst 2 Tage her) und ich frage hier in die Runde, ob schon mal jemand so ein Erlebnis gehabt hat? Auch habe ich reflektiert, ob es an dem Tag etwas Besonderes gegeben hat, aber es war wohl ein Tag wie jeder andere auch... ich war noch nicht einmal besonders ausgeschlafen und ich habe mich auch nicht mehr als sonst auf's Spielen vorbereitet... nämlich gar nicht ;).

Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass ich mich spieltechnisch immer als "Hobbymusikant" bezeichne... von wahrem Pianistentum bin ich also weit entfernt :D.

Liebe Grüße in die Runde
Georg
 
Lieber Georg,

ich kenne auch solche Momente. Manchmal hab ich mich sogar während meines Kl-Unterrichts (kurzzeitig) als Pianist gefühlt. Komischerweise wurde ich meistens gerade während dieser Phasen abrupt von meiner KL unterbrochen (O-Ton: "Nein, nein,- so geht das aber nicht!") gggggggggg. :D

Dafür hatte ich kürzlichst ein anderes,- ja geradezu lyrisches Erlebnis zwischen mir und meinem Klavier: Mein Klavier fing an zu singen,- und das in den höchsten und reinsten Tönen seiner Seele.

Gruß Ute
 
Und mich unterbricht dann immer der Wecker. Wie immer, wenn mal was richtig gut klappt ;)
 
Ich kenne auch solche Momente, in denen alles viel leichter und gekonnter erscheint, als man sich das so denkt.
Entweder, das ist es in dem Moment wirklich (warum?), oder, die Wahrnehmung ist verändert.

Übrigens kann es durchaus sein, dass man im müden Zustand besser (weil lockerer!) spielt, wenn man nämlich zu müde ist, überflüssige Muskeln anzuspannen und überflüssige Gedanken zu denken ;)
 
Übrigens kann es durchaus sein, dass man im müden Zustand besser (weil lockerer!) spielt, wenn man nämlich zu müde ist, überflüssige Muskeln anzuspannen und überflüssige Gedanken zu denken ;)
...das ist dann wohl Gähnen im Flow oder gähnender Flow (evt. durch Schlafmittel zu erreichen?) ;) :D

aber zum Thema was exotisches:
ich kenne Tage, da fühlen sich die Hände zum bäumeausreissen an und alles gelingt (schwer zu beschreiben: die wollen spielen und können das dann), an anderen dagegen ist allmähliches warmspielen nötig - - ich weiß vorher oder besser gesagt spüre vorher, ob´s wie gewollt gelingt oder ob warmgespielt oder besser gar nur geübt werden soll.
 
Ich hatte vorgestern ein sonderbares Erlebnis... ich setzte mich, wie fast jeden Tag, einfach mal so zwischendurch an den Flügel und spielte mein (bescheidenes) Repertoire durch...
Für einen kurzen Moment kam mir der Gedanke in den Sinn "so muss sich ein Pianist fühlen, wenn er seine Stücke spielt".

Leider hat sich dieser wunderbare Spielfluß seitdem nicht wieder eingestellt (ist ja auch erst 2 Tage her) und ich frage hier in die Runde, ob schon mal jemand so ein Erlebnis gehabt hat? ....Auch habe ich reflektiert, ob es an dem Tag etwas Besonderes gegeben hat, aber es war wohl ein Tag wie jeder andere auch... ich war noch nicht einmal besonders ausgeschlafen und ich habe mich auch nicht mehr als sonst auf's Spielen vorbereitet... nämlich gar nicht ;).
Georg

Hallo Georg,

ich vermute du hast bei dem von dir beschriebenen Erlebnis schlichtweg das "Flow-Gefühl" erlebt! Ich kenne so etwas wenn überhaupt nur ansatzweise und kann dich einfach nur auf den link des von mir hochgeschätzten und in meiner sprachlichen Darstellung lautschriftlich verunglimpften (da sein Name für mich völlig unaussprechlich und nicht aufschreibbar ist) "Michael Cheek sent me high" verweisen. Schaue bitte hier:
Flow (Psychologie)

LG

Debbie digitalis
 
9 Bierchen geht auch - da spielt man auch recht locker und gut...schade nur daß es die Zuhörer dann nicht so erkennen :D :D :D

Viele Grüße

Styx
 
... ich weiß vorher oder besser gesagt spüre vorher, ob´s wie gewollt gelingt oder ob warmgespielt oder besser gar nur geübt werden soll.

An einer ähnlichen Sache arbeite ich auch in letzter Zeit..., und zwar: zu wissen, mit welcher Geschwindigkeit ich die ersten Töne, das erste Stück des Tages spielen soll (denn alles soll fehlerfrei und bewußt melodisch gestaltet - im Idealfall - klingen. Immer, bei mir, beim Üben...).
Dazu braucht man (bzw. ich) aber eben genau so ein Gefühl - vor allem ein Gefühl für die (langsame) Spielgeschwindigkeit, mit der ich mich einspielen soll bzw. will, -

schöne Grüße, Dreiklang
 

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