Peter Bares im Fernsehgottesdienst 1984

M

MartinH

Guest

View: https://m.youtube.com/watch?v=ZBxiUDCX69M&feature=youtu.be


Das wurde mir gerade zugespielt. Wahnsinn, wie aus einer vergangenen Zeit, dabei sind das nicht mal 40 Jahre - was ist das schon bei Mutter Kirche.
Und eine Unpopularmusik mit Ohrwurmqualitäten. Auch ein beachtlicher Chor, erst recht für eine Kleinstadt. Bares hat ja auch ein großes Chorbuch herausgegeben, wenn ich mich recht erinnere.
Und Dominik Susteck hat ein Buch geschrieben.
Als die Zeiten sich änderten (warum eigentlich?) wurde Bares dann ja gegangen. Traurig....
 
Was will uns der Künstler damit sagen?
 
Bares? Vielleicht "Sehr her, man kann auch in der Provinz nachhaltig und ausschließlich Neue Kirchenmusik machen - und alle Generationen gehen mit"...
Später: Warum man nicht *einen* Ort NGL-frei halten wollte, wenn es der (schon ewig dafür) Zuständige dafür so forderte, erschließt sich mir wirklich nicht.
 
Mal ganz ehrlich, Kirchenmusik hat mich aus der Kirche vertrieben. Dieses Geleier ist ja nicht auszuhalten , dagegen Ist Volksmusik ja noch hipp.
 
Ein Flügel und Papier begraben :) .
 
Mich interessieren eher die Hintergründe der Kündigung, und was liest man:
https://www.zeit.de/1993/15/ein-organist-muckt-auf
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Erster Streich: Ein neuer Pfarrer zeigte sich vom jazz- und pop-orientierten "Neuen geistlichen Lied" mehr angetan als von der internationalen Avantgarde und verbot das Festival aus nicht näher definierten "pastoralen Gründen". Zweiter Streich: Auf den wortgewaltigen Protest des Kantors folgte nach fünfundzwanzig Dienstjahren die Kündigung, die trotz aller Revisionsanträge und Solidaritätsadressen von prominenten Kollegen schließlich als "Zerrüttung des Arbeitsverhältnisses" wirksam wurde. Bares und sein ebenfalls verdammter Kirchenchor gingen ins Exil, zogen mit der Studienwoche zunächst ans Bonner Münster und heuer zum ersten Mal nach Köln zu St. Peter, wo Bares im letzten Jahr wieder einen Kantorenposten angenommen hatte.
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Echt unverschämt, aber typisch, anstatt die Pfarrperson zu versetzen/weiterzureichen (die wird man ja eh nie mehr los), muss der Kantor gehen, der Jahrzehnte genauso gewirkt hatte. Und ein eingeführtes Festival einfach so verbieten zu können, tja, da sieht man wieder das katastrophale Arbeitsrecht und die zahnlosen Mitarbeitervertretungen bei Kirchens. Interessant wäre auch noch die Rolle des Pfarrgemeinderats (nicht selten abnickende Duckmäuser ohne nähere Ahnung oder Interesse) und ob eine Unterstützung durch einen zuständigen Kimu-Verband/Dekanatskirchenmusiker etc. stattgefunden hat. Die gehen ja auch gerne auf Tauchstation, schöne Worte ist einfacher. "Internationale Proteste" von irgendwelchen Professoren aus der Ferne ist zwar nett gemeint, bringt aber natürlich nicht viel.
Da kann man nur gespannt sein, welcher Typ Musikus sich künftig das noch antun will, gerade bei den musikalischen Prioritätensetzung der Obrigkeit für die Zukunft (die paar wirklich hervorgehobenen Stellen an berühmten Orten mal außen vor). Und ob von der Kirchenmusik künftig noch nennswerte Beiträge zur Neuen Musik zu erwarten sind..
PS "Zerrüttung" wird einiges an Zahlung (und wohl auch keine implizite "Schuldfeststellung") bedeuten nach Jahrzehnten Arbeitsverhältnis, aber was bringt's?
 
Ja, schon richtig, aber das NM-Gedudel kann einem echt auf den Sack gehen.
 
Und ich finde Weihnachten sowohl moderne Kunstmusik, als auch neue geistliche Lieder nicht gut. Das passt einfach nicht zur Stimmung. Neue geistliche Kirchenlieder haben immer so etwas lächerlich pseudo-hippes und trotzdem spießiges, auf jeden Fall aber nichts Feierliches. Und Letzteres hat moderne Kunstmusik auch nicht, viel zu verkopft. Weihnachtsgottesdienste gehören für mich mit einem BWV 541, 552 oder sonstwas in dickem Plenum registriert eröffnet.
Kann man vielleicht mal am 100. Sonntag nach Trinitatis machen. Neue Musik vielleicht auch mal in der Fastenzeit. Aber nicht Weihnachten oder Ostern.

Ein Gottesdienst ist nunmal auch für die Gemeinde und nicht für Musikkenner und das, was man da hört, geht an der Gemeinde vorbei, die tun nur aus Höflichkeit, als würde das nicht stören.
 

Und die Sacro-Pop-Scheiße erst recht
 
Neue geistliche Kirchenlieder haben immer so etwas lächerlich pseudo-hippes und trotzdem spießiges, auf jeden Fall aber nichts Feierliches.
@St. Francois de Paola eine herrliche Parodie auf vergleichbares (Kirchenblabla "hipp" machen, "aufpeppen") findet sich in Monty Pythons Sinn des Lebens :-D:-D

...mir sowieso schleierhaft, warum immer wieder verkrampft-bieder Kirchenlieder in möchtegern-modernem Gewand dargeboten werden, denn schon vor langer Zeit hat Tom Lehrers The Vatican Rag das endgültig parodiert und auf ewig blamiert...:lol::lol::lol::lol::lol:
 
Peter Bares ist im März 2014 gestorben. Du meinst sicher einen anderen Bares. Horst Lichter? Oder so
.
:017:
Noch nie was von Wiedergeburt gehört? Schülersprech aus einer Klassenarbeit: "Renaissance heißt Wiedergeburt. Meine Eltern glauben auch daran". Im nächsten Leben spiele ich nur noch Asipunkrock. Zwecks Vorbereitung auf diese wichtige Lebensaufgabe gebe ich hier den Supermoderator. Krawehl, oder so. Wahrscheinlich gibt es dann sowieso keine Kirchen mehr.

Gauf, oder so.
:017::017::017::017:
 
Wenn das Meer rote (edit: Mist, grüne, da zeigen sich eben die Kompetenzen) Wellen hat....
...dann sind "pastorale Gründe" (immer ein klasse Argument) die Begrün(d)ung - und ein Augenarzttermin angeraten.
EG60plus x: Omas und Opas als größte Fans - und hart im Nehmen bzw. Schlucken....
 

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