Pedalspiel ohne Schuhe?

Wer auf dem Pedal vierstimmig spielen will, braucht die extraschwulen Orgelschuhe des Cameron Carpenter.
Dieser Herr
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hat Pedalübungen geschrieben, nach deren Exekution Leute jeglicher sexueller Präferenz 4stimmig pedaliter spielen können. Lohnt sich durchaus, ist bei Pianisten der Hanon zB nicht sehr verbreitet? Auf der Orgel werden Etüden irgendwie kaum gespielt - auch das kann man ja "musikalisch" machen.
(hier geht es v.a. um Flexibilität des Fußgelenks und "unnatürliche Drehbewegungen")
 
Das Bild mit den Rennfahrern und der "optimalen" Kraftübertragung beim Gasgeben finde ich nicht so ganz passend - man spielt ja nicht leiser oder lauter, wenn man die Orgelpedale kräftiger oder weniger kräftig bedient (wobei es ja nach Instrument und Krafteinsatz schon mal klappert...).
Mit optimaler Kraftübertragung ist einfach gemeint daß man genau weiß in welcher genauen Stellung das Pedal steht. Das ist vermutlich mehr für den Pianisten relevant.
 
Für mich hängt es auch vom Pedal ab. Eine meiner Orgeln hat ein so enges Pedal, dass selbst unser Kantor bei der Einweihung Schwierigkeiten bei den Triolen von BWV 564 mit Orgelschuhen hatte.
 
Meiner Ansicht nach reicht ein einziges typisches Beispiel, um zu zeigen, dass das Spiel "auf Socken", oder, noch schlechter, mit durchgehendem Keil schlecht ist: das Binden von Terzen in einem Fuß auf Untertasten: ohne den Höhenunterschied zwischen Sohle und Absatz äußerst problematisch.
Wenn Orgelschuhe dann noch nicht rutschen wie auf Eis, und eine dünne Sohle zum Fühlen haben, dabei schmal gebaut sind, um nicht unsauber zu spielen, passt es doch. Jeder, der schon mal seine Orgelschuhe vergessen hat, und gezwungen war, in Turnschuhen o.Ä. die Orgel zu spielen, kennt das. Fernerhin hätte ich bei so manchen Pedalpassagen ohne Schuhe wirklich Sorgen vor Verletzungen.
 
das Binden von Terzen in einem Fuß auf Untertasten: ohne den Höhenunterschied zwischen Sohle und Absatz äußerst problematisch.
Da stimme ich dir zu. Ich brauch den Absatz bei barocken Stücken nicht, daher kann ich die auch ohne Schuhe spielen.
Bei romantischer Literatur brauch ich den Absatz, da ein angenehmes Spielen mit Hacke und Sptize für mich sonst nicht wirklich möglich ist.
Bei mir ist es also zweigeteilt, da ich ein Spielen der Spitze ohne Schuhe prinzipiell angenehmer finde.
 
Ja logisch, da hat jeder so seine Vorlieben, wobei ich lieber, gleich bei welcher Literatur und Spielart, ein einheitliches Spielgefühl im Pedal habe. Folge: immer fleißig die Schuhe eincremen, Neue bedeutet erst mehr üben...;-)
 
Wahrscheinlich Schuhhändler im Hauptberuf....;-)
 

Erst er tritt in den Schitt hinein, dann er nennt das Pedalwerk sein...;-)
 
Bei mir war es auch ausprobieren und erfinden. Ich erinnere mich noch an meine ersten Pedalversuche in Timberland Schuhen mit dicken Sohlen. Das hat überhaupt nicht funktioniert. Mit Converse All Stars kam ich aber gut zurecht weil die Sohlen ziemlich dünn sind. Vor einigen Jahren hatte ich im Sommerurlaub in Frankreich mal eine unerwartete Chance Kirchenorgel zu spielen. Da habe ich sogar in Flipflops gespielt. Das ging zwar besser als erwartet, aber das Fersenspiel war doch ganz schwierig. Habe dann barfuss weitergemacht und war überrascht wie gut das geklappt hat. Daher spiele ich vorzugsweise barfuss. Und die Converse nur wenn es sehr kalt ist.
Spiele die Orgel immer barfuß, habe mit Schuhgröße 47 ein besseres Gefühl Auch wenn es verpönt und nicht gerne gesehen wird
 

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