Pedalisierung Schumann der Dichter - am Ende

E

elli

Guest
Godowsky hat in seiner Ausgabe eine ziemlich genaue Pedalisierungsanweisung - im Gegensatz zu meiner Wiener Urtext Ausgabe . Allerdings sind gerade die letzten Takte für die unten im Notentext mit d) gekennzeichneten Stellen schwierig, es gilt Pausen deutlich zu machen. Wenn ich das Pedal gleichzeitig mit den Fingern hebe erscheint es mir zu abrupt, wenn ich das Pedal schon löse, bevor der Akkord beendet ist, kann es leicht an KLangvolumen einbüßen, ganz davon abgesehen von der Frage, wie man die Finger lösen soll. Die anderen Pausenstellen mit sozusagen auftaktigen 1/16 sind dagegen klar.

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OT: Schumann - ohne 'h'!
 
Da steht doch 'Lösen auf dem jeweils 2. Akkord der Bindung', also mit dem Anschlag das Pedal hoch. Damit der 2. Akkord dann nicht zu trocken klingt, würde man vielleicht auf ihm noch kurz etwas Pedal nehmen. Und dann erst Finger und folgend sanft das Pedal.

So würde ich das auf den ersten Blick machen (habe mich nicht näher mit dem Stück befasst)
 
Da steht doch 'Lösen auf dem jeweils 2. Akkord der Bindung', also mit dem Anschlag das Pedal hoch. Damit der 2. Akkord dann nicht zu trocken klingt, würde man vielleicht auf ihm noch kurz etwas Pedal nehmen. Und dann erst Finger und folgend sanft das Pedal.

So würde ich das auf den ersten Blick machen (habe mich nicht näher mit dem Stück befasst)
Im geposteten Beispiel von Godowsky könnte man interpretieren, er meine nur die Bindung von jeweils 2 Akkorden, die mit dem Pedal unterstützt wird, aber der letzte im drittletzten Takt dagegen soll offensichtlich früh mit Pedal angeschlagen noch verklingen während der eingezeichneten Pause (Pedal wird erst im vorletzten Takt laut Eintragung mit Abschluss der Pause gelöst) - dass ist eben Godowsky's Vorschlag. Aber beide Pedalisierungen sind dann eigentlich nicht optimal, die Bindungspedalisierungen lassen den letzten Akkord dünn und je nach zeitlichem Einsatz den vorhergehende zu klangstark erscheinen, dafür kann mit den Fingern eben innerhalb der Tonlänge vorsichtig gelöst werden, so dass die Pausen auch deutlich hervortreten. Allerdings das vorletzte Pedal ist einerseits eben eine klangliche Farbgebung und die Pause keine Pause, sondern soll für das Ausklingenlassen mit Pedal genutzt werden - mir gefällt das eigentlich nicht. Wenn ich mit Pedal spiele, trete ich bei den Bindungen danach nochmal das Pedal für den jeweils neuen Akkord - das ist so instinktiv, was aber wegen der Kürze (nur 1/4 gegenüber vorhergehenden 1/2) nicht schön ist. Dein Vorschlag ebenfalls noch mal Pedal und Finger lösen, und dann sanft mit Pedal den Klang lösen braucht Zeit, es ist zwar retardando, aber damit werden die Pausen nicht mehr akzentuiert - die ja vielleicht wie beim Rezitieren eines Gedichtes doch effektvolle Bedeutung haben...

Ich tendiere jetzt eigentlich mehr dazu, das ganze Stück mit möglichst wenig Pedal zu spielen, und den oben geposteten Schluss nur mit Fingerpedal, die Akkorde bieten es ja geradezu an....(die Dezime mit 1 und 4 links geht)
 
Schluss etwa nach Pedalisierung von Godowsky, nur Bindungspedale, abruptes Ende des jeweils 1/4 Akkords, aber vorletzter Akkord wie oben beschrieben in die Pause mit Pedal verklingen lassen und dabei noch den Schlussakkord hineinspielen


dagegen
 

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