Passt mir die Methode meines Lehrers?

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lica

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19. Feb. 2020
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Guten Tag, ich bin seit schon einige Zeit bei Clavio, habe aber bisher ruhig geblieben. Hier habe ich viele preiswerte Vorschläge zum Klavierkaufen und zu Noten für Anfänger gelesen. Jetzt könntet ihr bei meinem Problem mit dem Lernen helfen.

Ich bin 38, Informatikerin, habe vor über 3,5 Jahren mit Klavier angefangen, hatte davor keine Erfahrung mit anderen Instrumenten, konnte davor Noten noch nicht lesen. Der Anfang mit Klavierlernen war ein bisschen spontan: wir sind damals gerade umgezogen und im Plaudern mit einer Nachbarin, dessen Kinder private Klavierunterrichten zu Hause hatten, habe ich zum Idee gekommen, dass ich vielleicht nach ihrer Stunde bei der selben Leherin lernen konnte. Es war schnell entschieden und ich habe mich sofort ein billiges E-Piano von Yamaha (YDP-163) gekauft, weil ich nicht sicher war, wie lange ich daran Interesse hat und als Mutter mit einem kleinen Kind und Vollzeitarbeit ich nur am Abend mit Kopfhörern üben konnte (jetzt noch so).

Die Lehrerin war eine Studentin im letzten Jahr ihres Studiums Klavierspielen. Wie die meisten Musiker und Musikerinnen aus Asien hat sie schon als eine 4-jährige mit Klavier angefangen und später noch Geige dazu. Wir haben mit drei Büchern gleichzeitig angefangen, nämlich Beyer Op.101, 60 Fingerübungen von Hanon und Czerny 599. So weit wie ich weiß (ich komme auch aus Asien), sind die drei die typische Kombination für Anfänger seit Jahren in Asien. Deshalb habe ich die Stücken zweifellos gefolgt. Jede Woche übte ich ein oder halb Stück von Beyer, ein Stück von Hanon und ein oder halb Stück von Czerny. Ich habe täglich ca. eine Stunde geübt. Langweilig habe ich nicht gefunden. Nach ein paar Wochen waren auch einige leichte Stücken dazugekommen, z.B. das Minuett G-Dur von Bach, eine Serenade von Haydn und ein Minuett von Mozart aus dem Yamaha E-Piano Buch. Ich habe später auch das 1. Band Russische Klavierschule gekauft und die Lehrerin hat einige daraus für mich ausgewählt. Notenlesen war (ist jetzt auch) der schwächste Punkt. Aber nach einem Jahr konnte ich bemerken, dass es leichter gegangen ist. Die Lehrerin war sehr nett. Sie hat immer etwas positiv über meine Spiele gesagt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie mich nicht sehr treiben musste, weil ich brav genug war.

Mit dieser Lehrerin habe ich in ca. 15 Monaten das ganze Buch von Beyer, ca. 20 Stücke von Hanon und 40 Stücke von Czerny geschafft. Dann hat sie Abschluss mit ihrem Studium gemacht und ging zurück nach Heimat.

Danach habe ich versucht, selber weiter zu machen, aber ohne wöchentliche Check von Fachleute, übte ich weniger und weniger. In den folgenden 18 Monaten habe ich nur 6-7 kleine Stücken (kein davon dauert mehr als 1 Min.) neu gelernt, teilweise aus den vorhandenen Bücher, teilweise aus Internet. Die drei Bücher (Beyer, Hanon und Czerny 599) habe ich nicht mehr verwendet.

Letzter September habe ich endlich wieder mit dem zweiten KL angefangen. Ich habe ihn auch zufällig aus Bekanntenkreis kennengelernt. Er ist auch Studierend in Fach Klavierspielen. Anders als meine erste Leherin hat er fast als Erwachsene mit Klavier angefangen aber mit Talent und großer Leidenschaft kann er nach sechs Jahren schon sehr gut spielen. Außerdem hat er meiner Meinung einen guten Musikgeschmack mit klassische Musik (obwohl ich vorher keine Noten lesen konnte, bin ich ein Klassikfan seit Mittelschulzeit). Erfahrung mit Klavierunterricht hat er nicht viel. Ich habe das damals aber ignoriert, denn ich habe gedacht, dass ich einfach jemand brauche, den mir regelmäßig prüfen und Tipps geben kann. Bei der Proben-stunde habe ich den neuen KL zuerst meine vorhandene Bücher gezeigt und ein kleines Stück gespielt. Ich habe nicht gut gespielt, denn das war mein zweites Mal auf einen Flügel. Der KL hat meinen Spiel nicht beurteilt aber mir die Noten für das Solfeggio von C. P. E. Bach geben, sagte dass ich etwas schwierige üben sollte. Das Stück war damals für mich eine Mission Impossible, insbesondere nachdem der KL mir das ganze Stück in ca. 1 Min. gezeigt hat. Aber irgendwie habe ich die Herausforderung akzeptiert. Parallel dazu bei der zweite Stunde habe ich noch den ersten Teil des Präludiums BWV 881 bekommen. Dann To a wild rose von MacDowell, eine vereinfachte Version von Rhapsodie über ein Thema von Paganini Var.18 und den H-moll Walzer von Chopin. Dazwischen habe ich mich auch über die Schwierigkeit beschwert und selber zwei Stücken aus dem Jugendalbum von Schumann gewählt. Der KL sagt immer: du kannst das schaffen. Na ja, nach über Halbjahr habe ich alles geschafft (natürlich noch weit von Perfekt), aber das erste Woche mit jedem neuen Stück von ihm war immer ganz dunkel für mich.

Wegen der Corona-Krise habe ich seit zwei Monaten keine Stunde. Ich übe aber täglich mehr als eine Stunden (ich habe gerade vor dem Lockdown mein neues KAWAI 500 plus ATX3 bekommen) und schicke den KL ab und zu die aktuelle Aufnahmen. Er antwortet gerne mit Vorschläge, mit dem ich sehr dankbar bin (ich habe ihn auch gesagt dass ich gerne für die Beratung bezahle aber hat er abgelehnt). Letzte Woche als ich das ganz liebes Andantino von Khachaturian aus eigenen Wunsch geübt und viel Aufwand an den Trillern getrieben habe, war es mir plötzlich bewusst, dass es mir vielleicht richtige Fingerübungen fehlt. Außerdem bin ich immer langsam beim Notenlesen. Der KL treibt mich weder beim Notenlesen oder bei Fingerübungen und ich habe auch keine Zeit dafür, wenn ich die schwierige Stücken üben muss. Ich habe dann den KL meine Besorge gesagt und nach seiner Meinung gefragt, ob ich die Etüden von einem Lernwerk durchüben soll, z.B. die 25 Etüden von Burgmüller. Er hat das abgeraten und mir wieder ein ganz schwieriges Stück (für mein Niveau) Op.39.No.2 von MacDowell geschickt. Dann übe ich wieder deprimiert...Ich muss sagen, dass der KL hat mich beim Klavierspielen viel getrieben und geholfen. Die Stücken, die ich von ihm bekommen haben, gefallen mir. Wenn ich sie endlich spielen kann, ist das Freud auch enorm. Aber muss das Lernen so schmerzhaft (körperlich auch, wenn ich zwei Mals kontinuierlich das Solfeggio ganz schnell spielen, tut dem Rechthand und dem Arm Weh)sein? Ich nehme an, dass der KL mir diesen Stücken gegeben hat, weil er damals auch so angefangen hat (z.B das H-moll Walzer von Chopin war auch das erste Walzer er geübt hat) mit der Hoffnung dass ich seinen Erfolg teilweise kopieren kann. Aber vom Körpergröße/Handgröße bis zum Fingerflexität sind wir so unterschiedlich. Sollen wir nicht einen Weg passt zu meinem Nineav gestalten?

Vielen Dank für das Lesen (so viel auf Deutsch zu schreiben ist mir auch nicht einfach). Wie sind eure Meinung? Soll ich zuerst mit vielen leichten Stücken arbeiten, damit ich beim Notenlesen schneller werden kann oder weiter die Anleitung vom KL folgen?

LG,
Lica
 
Hallo Lica,

rasch vorweg:

Aber muss das Lernen so schmerzhaft (körperlich auch, wenn ich zwei Mals kontinuierlich das Solfeggio ganz schnell spielen, tut dem Rechthand und dem Arm Weh)sein?

Auf keinen Fall. Gerade das schöne Solfeggio kann man ermüdungsfrei stundenlang hintereinander spielen. Wenn Dir dabei etwas weh tut, verkrampfst Du Dich irgendwo/irgendwie. :001: Das hilft Dir zwar spontan nicht weiter (Ferndiagnose), aber Deinem Klavierlehrer müsste es sofort auffallen.

H-moll Walzer von Chopin war auch das erste Walzer er geübt hat

Das ist nicht unüblich. Für viele Klavierschüler ist entweder der h- oder der a-Moll-Walzer das erste Stück von Chopin.


Du hast zwei völlig unterschiedliche Lehrkräfte skizziert. Die erste ging akribisch nach alter Väter Sitte vor (Klavierspielen vor allem über Fingerfertigkeit trainieren), der zweite scheint offenbar mehr der Typ "Vollblutmusiker" zu sein. Dafür spricht, dass er trotz spätem Beginn immerhin die Aufnahmeprüfung zum Studium geschafft hat.
Er ist auch Studierend in Fach Klavierspielen. Anders als meine erste Leherin hat er fast als Erwachsene mit Klavier angefangen aber mit Talent und großer Leidenschaft kann er nach sechs Jahren schon sehr gut spielen. [...] Erfahrung mit Klavierunterricht hat er nicht viel.

Talentierte Menschen sind oft keine besonders guten Lehrer. Für solche Leute ist nicht so leicht nachvollziehbar, warum jemand Schwierigkeiten haben könnte.

Ich habe den Eindruck, dass Du Dir etwas "überfahren" vorkommst und dass Du keine rechte Struktur erkennst? Rede doch mal mit Deinem Lehrer. :001: Sicher ist er für Anregungen offen.
 
Zuerst vielen Dank für die Antwort.

Auf keinen Fall. Gerade das schöne Solfeggio kann man ermüdungsfrei stundenlang hintereinander spielen. Wenn Dir dabei etwas weh tut, verkrampfst Du Dich irgendwo/irgendwie

Das Problem kennt mein Lehrer schon. Weil meine Hände sehr klein sind (1 Oktav maximal mit Fingerspitzen) , sind die ganz schnelle Oktavsprüngen ohne Handbewegung wirklich eine Herausforderung für mich. Wir haben vorher eine Lösung gefunden, dass das rechte Hand bewegen statt dauerhaft spannen. Es hat mir mit meinem alte E-Piano geholfen, aber mit dem neuen Klavier ist irgendwie wieder schwierig.

Talentierte Menschen sind oft keine besonders guten Lehrer. Für solche Leute ist nicht so leicht nachvollziehbar, warum jemand Schwierigkeiten haben könnte.

Exactly! Ich habe mal mit ihm darüber gesprochen, um Verständnis für normalen Mensch (und mit kleinen Händen) gebeten. Vielleicht hat er das nicht ernst genommen, weil ich jedes Mal trotz Klagen es geschafft habe, obwohl es mir viel Zeit gekostet hat. Er hat gemeint: du kannst mehr als du glaubst. Deshalb bin ich manchmal auch verwirrend, soll man sich soll überfordern, damit die potenzielle Fähigkeit entdecken?
 
Lica, Deine Erfahrung finde ich hochinteressant.

Ich glaube, wenn es um das Klavierlernen geht, sind wir der Gegensatz zueinander. Ich bin auch erwachsener Anfänger, über 50, 2,5 Jahre Wiederaufnahme nach 2 Jahren als kleines Kind. Gerade mit Stücken anzufangen, die schön und begehrenswert sind, aber unüberwindlich erscheinen, ist für mich der größte Genuss. Ich vertiefe mich wochenlang in schwere Passagen (das werden dann praktisch Fingerübungen, weil sie täglich wiederholt werden müssen) und verzeichne minimale Fortschritte. Mehr als einmal musste ich etwas auf später vertagen. Mein Repertoire ist noch klein. Das alles macht mir aus unerfindlichen Gründen nix aus, obwohl ich ansonsten ein ungeduldiger Mensch bin. Wahrscheinlich ist es ein Ausgleich.

Insofern wäre Dein derzeitiger Lehrer genau richtig für mich, vermute ich. Und ich stimme Barrat zu, er kann das von sich aus wahrscheinlich nicht verstehen, wie es bei Dir ist und/oder es fehlt die pädagogische Erfahrung. Das heißt, Du wirst ihm Deine emotionalen und seelischen Schwierigkeiten schildern müssen. Der Stress, den Schmerz. Und dann sehen, ob er es verstehen und richtig darauf reagieren kann.

Viel Erfolg!
 
Liebe @lica_419, ich kann @Barratt nur zustimmen. Und ich muss unterstreichen: Klavierspielen darf nicht weh tun! Und wenn die Hände nicht groß genug sind muss das bei der Literatur berücksichtigt werden. Davon kann ich ein Lied singen... Aber das wichtigste ist: das muss dein KL merken!
Ich persönlich bin bestimmt kein Freund von Etüden, aber dein jetziger KL ist nach deinen Angaben nicht der richtige für dich (frage mich nach deinen Schilderungen, ob der richtige für irgendwen). Such dir jemand anderen, rede vorher über deine Erfahrungen und Erwartungen.

Und nochmals: wenn du Schmerzen hast läuft was falsch und ein KL muss das korrigieren!
 
Vielen Dank an allen Antworten.

Ich habe vorher vielleicht unter Depression zu negativ geschildert. Ich bin immer noch dankbar, dass mein KL mich zu Klavierspielen viel motiviert hat. Inzwischen habe ich mich auch beruhigt und versucht, nicht zu emotional zu denken. Weil momentan es nicht so einfach ist, Unterstützung vom Außen zu kriegen, werde ich zuerst meine Ansicht und Denkweise anpassen: ich muss mich nicht beeilen, das neue Stück zu schaffen, sonder es als Übungen Zeile für Zeile nehmen. Dann wird es auch Fingerübungen für mich. Das Solfeggio soll ich für einige Zeit vergessen. Die sonstige Zeit werde ich dann irgendwas spielen, was mir gefällt (z.B. das schöne Andantino, das ich hier bei Clavio entdeckt habe, danke! Hier ist eine Aufnahme von mir). Dank meines KLs, bin ich schon daran gewöhnt, täglich zu mind. eine Stunde zu spielen, also, ich werde es sicher nicht aufgeben :)

LG,
lica
 
@lica_419 du könntest dem andantino das direkt danach folgende Stück ("heute kein Spaziergang" heißt es auf deutsch) aus dem ersten Band "Bilder der Kindheit" von Chatchaturian anhängen, die beiden passen sehr schön zusammen (so hat Chatchaturrian sie ja auch angeordnet)

(im andantino soll der zornig stampfende Schluß forte gespielt werden, und etwas weniger Pedal (soll nicht klanglich verschwimmen))
 
du könntest dem andantino das direkt danach folgende Stück ("heute kein Spaziergang" heißt es auf deutsch) aus dem ersten Band "Bilder der Kindheit" von Chatchaturian anhängen, die beiden passen sehr schön zusammen

Danke, das finde ich auch so, ist schon auf meiner Liste :)

im andantino soll der zornig stampfende Schluß forte gespielt werden, und etwas weniger Pedal (soll nicht klanglich verschwimmen

Danke für die Tipps, Pedal ist auch meine Schwäche, werde noch üben.
 
Hallo lica, überprüfe doch Deine Noten Takt 24, linke Hand. Angehängt die richtige Version; im Internet – z.B. bei musiscore – findet man es auch so wie Du es spielst, aber das ist nicht richtig.FC50BCF2-F2E4-4B6F-8B59-CCF172F7B2FC.jpeg
Edit: Ich sehe gerade, dass es in diesem Blatt, das ich auf die Schnelle fand, auch einen Fehler gibt – wieder in der LH, aber im Takt 8. :-(Brauchst aber nicht zu beachten, da Du es dort richtig spielst.
 
Zuletzt bearbeitet:
OK, also einfach wieder einer dieser Fälle, wo eine überemotionale Frau einfach nur Dampf ablassen musste und "Trost" wollte...

Du brauchst keine Fingerübungen.

Der vorige Klavierunterricht war schlicht nicht gut und hat Dich leider zu der irrigen Überzeugung gebracht, Klavier lernen sei primär erstmal, "Finger zum Laufen und Treffen zu bringen". Dafür hat man Dir langweiliges, mechanistisches Zeug aufgegeben, dass Du brav geübt hast.

Klar, dass Dich das mega irritiert, wenn Du einen besseren, musik- und hörorientierteren Unterricht erhältst.
 
Wenn der Mensch Klavier studiert, dann ist er ja schon mal halbwegs qualifiziert. Pädagogisch ist das so eine Sache, die wenigsten Klavierlehrer (KL) sind ausgebildete Pädagogen. Manche beherrschen das Unterrichten ganz gut, manche haben Defizite. Je nachdem, ob man diese Defizite vielleicht selber ausgleichen kann, passt das vielleicht trotzdem.

Was die Stück Auswahl angeht, vielleicht sieht man da doch die fehlende Erfahrung. Aber das geht meinem alten erfahren KL auch so. Der lässt mich auch nach meinem Geschmack viel zu oft viel zu schwere Stücke spielen, wo das Forum hier dann virtuell die Hände über dem Kopf zusammen schlägt. Ich hab schon vieles an schöner Musik vermurkst, obwohl mir die Grundlagen noch sehr gefehlt haben. Nach weniger als einem Jahr Unterricht: Ich mag ja den türkischen Marsch von Beethoven. (Nein nicht der von Mozart) - seine Kommentar, ja, dann machen wir den mal. Ich würde den inzwischen für einen fleißigen Schüler frühestens nach 5 Jahren mal vorschlagen. Keine Frage, man wächst daran und lernt viel, aber ob das sinnvoll ist?

Mir persönlich hilft es, hier im Forum nach Anfängerliteratur zu suchen oder beim Henle Verlag nach dem passenden Schwierigkeitsgrad zu filtern. Mein KL ist zum Glück auch da für alles offen.

Ein bisschen fordernd darfs aber gerne sein, mit viel zu einfachen Stücken kommt man ja auch nicht weiter. Das man bei längeren Stücken mal mehrere Wochen dran sitzt und die zu Anfang sehr übel sind, ist normal.
 

Zum Thema "zu schwer":

Es kommt sehr darauf an, WIE das scheinbar "zu schwere" Stück methodisch vermittelt wird und geübt wird.

Aus den Aufzeichnungen der berühmten Lehrer des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird deutlich, dass dort sehr viel mit Üben "musikalischer Legobausteine" gearbeitet wurde, die aber nicht dumm-mechanistisch-hanonhaft als "Fingerübungen" gepaukt wurden, sondern improvisatorisch-kompositorisch angewandt wurden, so dass ein zu übendes Stück mehr und mehr lediglich als ein Spezialfall bereits vorhandener allgemeiner musikalisch-technischer Fähigkeiten erscheint.

Genau dies unterbleibt aber leider allzu häufig in typischem Klavierunterricht. Daher auch dieses häufige (damals undenkbare) monatelange Bimsen eines Stückes.
 
Hallo lica, überprüfe doch Deine Noten Takt 24, linke Hand. Angehängt die richtige Version; im Internet – z.B. bei musiscore – findet man es auch so wie Du es spielst, aber das ist nicht richtig.Den Anhang 32126 betrachten
Edit: Ich sehe gerade, dass es in diesem Blatt, das ich auf die Schnelle fand, auch einen Fehler gibt – wieder in der LH, aber im Takt 8. :-(Brauchst aber nicht zu beachten, da Du es dort richtig spielst.

Danke sehr!
 
OK, also einfach wieder einer dieser Fälle, wo eine überemotionale Frau einfach nur Dampf ablassen musste und "Trost" wollte...

Du brauchst keine Fingerübungen.

Der vorige Klavierunterricht war schlicht nicht gut und hat Dich leider zu der irrigen Überzeugung gebracht, Klavier lernen sei primär erstmal, "Finger zum Laufen und Treffen zu bringen". Dafür hat man Dir langweiliges, mechanistisches Zeug aufgegeben, dass Du brav geübt hast.

Klar, dass Dich das mega irritiert, wenn Du einen besseren, musik- und hörorientierteren Unterricht erhältst.

Irgendwie freue ich mich über so einen Kommentar.
 
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