Lehrer und ihre Methodik - ein Beispiel

  • Ersteller des Themas Lucia
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lieber Rolf, ich tendiere eigentlich voll zu Deiner Linie, habe aber vor einiger Zeit erfahren müssen, dass es tatsächlich einige erwachsene Menschen gibt, die heute noch (50+!!!) nachts schweißgebadet aufwachen, weil der üble Mathelehrer (er war de facto ein A...) sie im Traum an der Tafel wieder einmal so richtig fertig gemacht hat (unter der Gürtellinie, versteht sich).
Ähnliches hat uns unser Kunst-Lehrer paar Mal erzählt. Der hatte anscheinend 15 Jahre lang ständig ein und denselben Albtraum, nämlich, dass er das Mathe-Abi schreiben müsse:mrgreen:
Mittlerweile hat der Gute den aber verarbeitet.
 
lieber Rolf, ich tendiere eigentlich voll zu Deiner Linie, habe aber vor einiger Zeit erfahren müssen, dass es tatsächlich einige erwachsene Menschen gibt, die heute noch (50+!!!) nachts schweißgebadet aufwachen, weil der üble Mathelehrer (er war de facto ein A...) sie im Traum an der Tafel wieder einmal so richtig fertig gemacht hat (unter der Gürtellinie, versteht sich).

hallo fisherman,

Thomas Mann (sic!!!) gehörte auch zu diesen: sein Trauma muss das "sitzenbleiben" nebst "Ächtung als Schulversager" gewesen sein, er verarbeitet das in den Romanen "Buddenbrooks" und "Zauberberg"!

aber ich bleibe doch dabei, dass es AUCH eine Frage des Frustrationspotenzials ist, und notwendig durch grimme Lehrer in Schule oder Musikschule MUSS niemand ultrasensibel sein (das ist man vorher schon) und muss auch keine Alpträume haben - wie gesagt dürfte da das enge soziale Umfeld, speziell das familiäre (Erziehungsstil) die Weichen gestellt haben.

Gruß, Rolf (der zeitweilig ultrastrengen Unterricht als Jugendlicher hatte und immer noch, sogar fröhlich und mit Klavieren, lebt) :)
 
aber ich bleibe doch dabei, dass es AUCH eine Frage des Frustrationspotenzials ist, und notwendig durch grimme Lehrer in Schule oder Musikschule MUSS niemand ultrasensibel sein (das ist man vorher schon) und muss auch keine Alpträume haben - wie gesagt dürfte da das enge soziale Umfeld, speziell das familiäre (Erziehungsstil) die Weichen gestellt haben.
Ein Kind bekommt ja nicht nur 1x wöchentlich in der Klavierstunde Zuwendung. Es hat noch seine Eltern, Freunde... Ich bin als Kind in die Geigenstunde gegangen um Geige zu lernen und nicht um mir die Zuwendung zu holen, die ich zuhause zur Genüge bekommen habe. Trotzdem war es für mich angenehmer wenn ich gut geübt hatte und nicht eine Reihe 100x unter Aufsicht üben musste. Albträume o.ä. habe ich davon nicht bekommen und das Selbstbewusstsein hat auch nicht gelitten. Vielleicht auch, weil ich ein sehr begabter Spieler war und es mir nur wenige Male passiert ist, dass mein Lehrer "sauer" wurde.
Alles im Leben hat seinen "Preis". Alle sehr guten Professoren die ich kennengelernt habe hatten irgendwo ihre "Macken", sie sind ja auch nur Menschen. Ich als Schüler muss dann für mich entscheiden ob ich damit leben kann. Bei einem Kind entscheiden die Eltern.
Obwohl ich superstrengen Unterricht als Kind hatte und mein Lehrer teilweise recht rabiat war, suche ich mir heute strenge Lehrer für mich aus. Wenn meine Klavierlehrerin mir nicht deutlich ihre Meinung sagen würde und keine Leistung forderte, dann würde ich mir schnell einen anderen, strengeren, Lehrer suchen. Vielleicht ist der entscheidende Punkt ja, ob man in der Lage ist die geforderte Leistung zu bringen. Wenn sie von mir forderte, dass ich eine ganze Beethovensonate in einer Woche auswendig lerne, dann würde ich es nicht schaffen, müsste ich dann jeden Takt 50x spielen, dann wäre es wahrscheinlich mit unserer Freundschaft aus und ich würde sofort kündigen. Ein Kind muss kann sich in so einer Situation leider nicht wehren.
 
Obwohl ich superstrengen Unterricht als Kind hatte und mein Lehrer teilweise recht rabiat war, suche ich mir heute strenge Lehrer für mich aus. Wenn meine Klavierlehrerin mir nicht deutlich ihre Meinung sagen würde und keine Leistung forderte, dann würde ich mir schnell einen anderen, strengeren, Lehrer suchen. Vielleicht ist der entscheidende Punkt ja, ob man in der Lage ist die geforderte Leistung zu bringen. Wenn sie von mir forderte, dass ich eine ganze Beethovensonate in einer Woche auswendig lerne, dann würde ich es nicht schaffen, müsste ich dann jeden Takt 50x spielen, dann wäre es wahrscheinlich mit unserer Freundschaft aus und ich würde sofort kündigen. Ein Kind muss kann sich in so einer Situation leider nicht wehren.
Bei mir ist das mit der Leistung komischerweise andersrum. Ich leiste mehr, wenn weniger verlangt wird.
Verlangt meine KL nun also, dass ich in einer Woche die ersten 10 Seiten einer neuen Beethoven-Sonate lernen soll ( um mal einigermaßen auf dem Boden zu bleiben^^), dann schaff ich das garantiert nicht.
Ganz einfach, weil ich es nicht wirklich als Motivation empfinde, beim nächsten Mal Anschiss zu bekommen, wenn ichs nicht schaffe.
( Neulich hab ich in Deutsch gehörig Anschiss bekommen, dass ich zu langsam mit dem lesen eines Buches vorankomme; ich bin aber wirklich ein langsamer Leser; sie hat mir ne Gnadenfrist bis morgen gesetzt; Effekt: Jetzt hab ichs ganz beiseite geschmissen^^)

Verlangt die KL aber, ich soll nur 2 Seiten lernen, dann könnte das mit den 10 Seiten wirklich was werden. Bei mir läuft Motivation eben immer darauf hinaus, mehr zu schaffen, als verlangt wird.
Somit also einen überraschenden, positiven Effekt zu erreichen, anstatt einem negativen zu entgehen.

Würd mich mal interessieren, ob das nur bei mir so ist mit der Motivation.
 
Obwohl ich superstrengen Unterricht als Kind hatte und mein Lehrer teilweise recht rabiat war, suche ich mir heute strenge Lehrer für mich aus. Wenn meine Klavierlehrerin mir nicht deutlich ihre Meinung sagen würde und keine Leistung forderte, dann würde ich mir schnell einen anderen, strengeren, Lehrer suchen.

:shock: Sachen gibt`s!
 
aber ich bleibe doch dabei, dass es AUCH eine Frage des Frustrationspotenzials ist, und notwendig durch grimme Lehrer in Schule oder Musikschule MUSS niemand ultrasensibel sein (das ist man vorher schon) und muss auch keine Alpträume haben [...]

Ich versuche jetzt mal ein bißchen zu provozieren:

Gelegentlich heißt man Dinge, die einem selbst widerfahren sind, letztlich für gut, weil man die gegenteilige Wahrheit, dass es eben Sch*** war, nicht aushalten kann :twisted:

Abgesehen davon ist es schon sehr alteuropäisch, zu glauben, dass nur Erfolg hat, was aus harter, schmerzvoller Arbeit hervorgeht. Meine Güte! Einen schönen Vergleich finde ich die Lehrer-Schüler Rolle/Beziehung zwischen Sokrates und Platon einerseits gegenüber, andererseits, dem dumpfen Befehlston in einer mittelalterlichen Handwerkstube, in der der Meister dem Lehrling das schief gesägte Stück Holz hinterherschmeißt.

Ich bin überhaupt keine Freund des laizzes-faire, aber Strenge bitte nur, wo sie am Platze ist und nicht bloß um der Strenge willen.

LG, Sesam
 
Mensch, wenn ich das so lese, kommen mir die alten "Kamellen" wieder hoch! Ich hatte von 7-15 Jahren Geigen-Unterricht und bin niemals gern hingegangen. In meiner Erinnerung hatte ich des öfteren vorgetäuschte Bauchschmerzen etc. und bin auch schon mal wieder abgehauen, als die Lehrerin mich nicht pünktlich reinholte...
Die "Bauchschmerzen" waren natürlich anderer Art und wohl nicht nur eingebildet aber eben nicht "organisch".
Lob gab es nur für Vorspiele (auswendig!) und Mitwirkungen an Orchesterkonzerten. Der Unterricht bestand aus Streitigkeiten über Fingerhaltung, Intonation (natürlich hatte ich immer recht :cool:), und gewaltsamem "Zurechtbiegen" meiner Hand. Dadurch übte ich natürlich wenig ,aber kurz vor dem Unterricht aus Angst besonders viel unter Druck...
Ich habe zwar jetzt wieder (am Klavier) eine strenge Lehrerin, weiß das aber nun zu schätzen, als Erwachsener kann man ja auch gegen Überforderung intervenieren...

Klavirus
 
Ich versuche jetzt mal ein bißchen zu provozieren:

Gelegentlich heißt man Dinge, die einem selbst widerfahren sind, letztlich für gut, weil man die gegenteilige Wahrheit, dass es eben Sch*** war, nicht aushalten kann :twisted:

Abgesehen davon ist es schon sehr alteuropäisch, zu glauben, dass nur Erfolg hat, was aus harter, schmerzvoller Arbeit hervorgeht.

nichts gegen provokante Thesen - aber ganz entre nous, und da Du meine Wenigkeit schon quasi als Anlass für Deine Thesen ausschlachtest: WO in Gottes Namen hast Du denn dergleichen in meinen Bemerkungen gelesen???

"alteuropäisch" ist übrigens nett, vor allem im Sinne der Archäologen und Historiker :) :)

bzgl. der innewohnenden Logik: angenommen, Dein Satz "gelegentlich (...) aushalten kann" hätte einen Sinn (was ich noch nicht einsehe), ja wie sieht es denn aus, wenn man da was gelernt hat? wenn man nix gelernt hat, war "es" oder man selber untauglich, wenn doch, sollte die von Dir getane Wertung eher entfallen...

bestens amüsierte Grüße (und sei mir nicht böse),
Rolf
 
Strenge, Disziplin, Ausdauer, Motivation

Die Erlebnisberichte, die hier zusammenkommen, sprechen doch Bände! Und ich könnte noch so manche menschenverachtende Anekdote beitragen. Trotzdem plädiere ich dafür, gerade bei einem derart sensiblen Thema mit den Begriffen sorgsam umzugehen.

Strenge sollte nicht negativ belegt werden. Strenge bedeutet zunächst einmal: Konsequenz, Disziplin, Ausdauer. Strenge darf nicht verwechselt werden mit Menschenverachtung, Demütigung, seelischer Grausamkeit. Es geht nicht darum, den Menschen zu brechen, sondern ihm zu helfen, damit er selbst in der Lage ist, die Hürden zu überwinden. Natürlich müssen Durchhaltewillen und Disziplin trainiert werden. Aber wie bei jedem Training darf man den Bogen nicht überspannen. (Die Sportpädgogik ist da offensichtlich weiter!) Der Lehrer muß in der Lage sein, den Punkt zu erkennen, wenn es Zeit ist, nachzulassen.

Machen wir uns nichts vor: Lernen hat nicht nur etwas mit Lust zu tun. Vor dem Lernen steht die frustrierende (!) Erkenntnis, daß ich etwas nicht kann, und daß es einiger Anstrengung bedarf, diesen Zustand zu überwinden. Stellt sich schon die erste Frage: Lohnt die Anstrengung überhaupt? Welchen Lustgewinn habe ich davon? Dieser Themenkomplex heißt gemeinhin Motivation. Es gibt positive Motivationen (Anerkennung führt zur eigenen Zufriedenheit) und negative Motivationen (Klavierüben, damit der Lehrer nicht wieder seinen cholerischen Anfall bekommt). Ich ziehe die angstfreie Motivation jedenfalls vor. Beharrlichkeit ist wichtig, aber sie sollte mit Liebenswürdigkeit (oder doch zumindest Menschenfreundlichkeit) gepaart sein.

Im Sport, lieber Rolf, hat man die Rollenverteilung richtig erkannt: Für die Frustrationen sind die Wettbewerbe da, der Trainer muß stabilisieren, den Siegeswillen stärken.
 
hallo kölnklavier,

die Kirche im Dorf lassend, rate ich davon ab, für jeden Pianoforte-Eleven zusätzlich zum (evtl zu strengen) Lehrer auch noch einen Trainer/Coach zu engagieren... in Krisenzeiten übrigens aus wirtschaftlichen Gründen... :)

wir sind doch alle heute relativ frei in der Auswahl, sodass die hier erwähnten Sünden der "Altvorderen" nicht alle Nase lang vorkommen - dafür haben wir (ich insistiere auf dem Seitenthema "Überbehütung") unsere eigenen neuen Probleme...

und was die Motivation anlangt: wer keine hat, kann nicht erwarten, dass andere sie ihm zurechtbasteln (Herr Lehrer, wir zahlen ja nicht wenig, also motivieren Sie gefälligst unseren hochbegabten Nachwuchs)... allein zur Probe der Stichhaltigkeit einseitiger Thesen kann es nicht schaden, mal eine Art "advocatus diaboli" anzuhören

---übrigens meine ich mit einseitigen Thesen nicht Deinen Beitrag, kölnklavier (ich sags nur sicherheitshalber - hier muss man ja wie auf rohen Eiern gehen...)---

was mich aber doch verblüfft, ist die Tatsache, dass man im Sport (mit Trainern, Trainingsmethoden, Trainingslagern usw.) das Austesten von bzw. Erreichen von Grenzleistungen bewundert, lobt und liebt - - - wenn aber mal gewisse Klaviersachen gewisser Klavierkomponisten exemplarische Erwähnung finden, dann grämt man sich, weils angeblich keiner erreicht... so ganz arg 100%ig logisch ist das nicht. Denn man sollte bedenken, dass JEDER ganz normale Klavierschüler mit seinem jeweils neuen, progressiv fortschreitenden Klavierstück an seine Leistungsgrenze gebracht wird und lernt, sie zu meistern bzw. sie zu verschieben: für einen normalen 8jährigen ist Debussys "le petite Negroe", was für Horowitz die 5. Skrjabinsonate ist!!!

liebe Grüße, Rolf
 

die Kirche im Dorf lassend, rate ich davon ab, für jeden Pianoforte-Eleven zusätzlich zum (evtl zu strengen) Lehrer auch noch einen Trainer/Coach zu engagieren... in Krisenzeiten übrigens aus wirtschaftlichen Gründen...
Neben Trainer/Coach wäre evtl. auch noch ein Psychiater/Couch angebracht. Ist aber beides nicht nötig, wenn der Klavierlehrer ein bißchen Fingerspitzengefühl besitzt.

wir sind doch alle heute relativ frei in der Auswahl, sodass die hier erwähnten Sünden der "Altvorderen" nicht alle Nase lang vorkommen
Ich merke, Du kennst die hiesigen Verhältnisse nicht. Vielleicht seid Ihr im Gelobten Musterländle ja schon weiter?

ich insistiere auf dem Seitenthema "Überbehütung")
Wer von uns macht den neuen Thread auf?

und was die Motivation anlangt: wer keine hat, kann nicht erwarten, dass andere sie ihm zurechtbasteln (Herr Lehrer, wir zahlen ja nicht wenig, also motivieren Sie gefälligst unseren hochbegabten Nachwuchs)
In der Tat, das gibt es. Gegen solche Eltern müßte man nicht nur die Kinder, sondern die weitere Umwelt schützen. Dieser Form von Motivierung verweigere ich mich ebenso wie Du.

Ich hatte allerdings anderes im Sinn: Schüler, die sich selber im Wege stehen und sich aus überzogenem Leistungsdenken und Versagensängsten ihre private Hölle basteln.

---übrigens meine ich mit einseitigen Thesen nicht Deinen Beitrag, kölnklavier (ich sags nur sicherheitshalber - hier muss man ja wie auf rohen Eiern gehen...)---
Keine Angst, ich weiß mich zu wehren. Notfalls verschanze ich mich ins Fort X und werfe mit falschen Noten nach Dir. :trompete:

was mich aber doch verblüfft, ist die Tatsache, dass man im Sport (mit Trainern, Trainingsmethoden, Trainingslagern usw.) das Austesten von bzw. Erreichen von Grenzleistungen bewundert, lobt und liebt - - - wenn aber mal gewisse Klaviersachen gewisser Klavierkomponisten exemplarische Erwähnung finden, dann grämt man sich, weils angeblich keiner erreicht... so ganz arg 100%ig logisch ist das nicht.
Ui, jetzt fühle ich mich doch getroffen! :geige: Das Bewundern von Höchstleistungen und das Austesten der eigenen Grenzen ist das Eine. Aber es hilft dem Aspiranten für das Sportabzeichen in Bronze wenig, wenn man die Latte für den Hochsprung auf 2,40 m legt. (War das nicht gut gekontert? :D)

Aber ich gebe zu, ich bin Eklektiker - ich wildere in fremden Bereichen, soweit es mir in den Kram paßt. Ich gebe deshalb unumwunden zu, daß es auch in der modernen Sportmethodik viele schwarze Flecken gibt.

Denn man sollte bedenken, dass JEDER ganz normale Klavierschüler mit seinem jeweils neuen, progressiv fortschreitenden Klavierstück an seine Leistungsgrenze gebracht wird und lernt, sie zu meistern bzw. sie zu verschieben
Meine 100%ige Zustimmung.

für einen normalen 8jährigen ist Debussys "le petite Negroe", was für Horowitz die 5. Skrjabinsonate ist!!!
Ich sage' ja, Du lebst offensichtlich im Gelobten Land. (Übrigens würde ich gewisse Stücke hier im Forum nicht mehr erwähnen. :floet:)

Für diese Nacht genug der Spiegelfechterei
Wolfgang
 
ich finde diese Diskussion sehr interessant.
In der Tat hört man ja auch von vielen berühmten Musikern, dass sie eine harte Schule durchgemacht haben.
Von einem berühmten Instrumentalisten weiß ich, dass er noch nach dem Tod des Vaters Angst vor ihm hat (Vater war Lehrer des Sohnes, beide berühmt und weltbekannt)

Vielleicht muss man für Höchstleistungen auch Methoden anwenden, die im normalen Unterrichtsbereich nicht notwendig sind.
Immerhin ist der Musikerberuf ein hartes Brot. Und die Persönlichkeit eines Solisten muss schon sehr stabil sein und auch Stress aushalten, sonst kann sie nicht bestehen.
 
Vielleicht muss man für Höchstleistungen auch Methoden anwenden, die im normalen Unterrichtsbereich nicht notwendig sind.

Leider ist es häufig so, daß gerade im "normalen Unterricht" und bei wenig interessierten Schülern übertriebener Wert auf rein technische Fähigkeiten und "Perfektion" gelegt wird. Ich vermute da auch einen gewissen Sadismus des Lehrer, so nach dem Motto "du lernst das Klavierspielen eh nie, so sieh es doch endlich ein!"

Und nur präventiv um neuerlichen Mißverständnissen vorzubeugen: nein Rolf, ich rede nicht von dir! :)
 
Leider ist es häufig so, daß gerade im "normalen Unterricht" und bei wenig interessierten Schülern übertriebener Wert auf rein technische Fähigkeiten und "Perfektion" gelegt wird.

hallo,

ich kann mir gut vorstellen, dass die "wenig interessierten Schüler" dann auf beiden Seiten ein Problem sind - da hats ein Mathematiklehrer einfacher, denn zu dem MÜSSEN die Schüler kommen und kassieren ggf schlechte Noten (egal wie der Grad ihres Interesses ist)...

ob man das irgendwie pädagog.-psychol. vorbelastete "motivieren" (so a la "jetzt leg mal los, du Lehrer du, ich lehn mich mal zurück und dann will ich aber action und ich will dann was können und zwar mit viel fun" oder auch weils ja kostenpflichtiger zusätzlicher Unterricht die entsprechenden Elternwünsche) nicht durch "allmählich interessieren" ersetzen sollte, und zwar interessieren für Musik? interessieren für Klang, Klanggestaltung, wie man mit Klängen erzählt?

vielleicht gibt es tatsächlich "sadistische Lehrer" oder zumindest frustrierte, die dann die gelangweilten, wenig interessierten und konsequent kaum vorbereiteten Schüler mit den herberen Verfahrensweisen konfrontieren... (ich würde da gerne mal zuschauen dürfen, wie so eine Stunde abläuft)

...kölnklavier, schon der große Musiker Roberto Blanco (um mal einen Namen zu verwenden, der nicht indiziert ist) hat singend (bzw. was er darunter versteht) mitgeteilt: "ein bißchen Spaß muss sein" - verschanz Dich besser nicht, die Kölner Forts sind überwiegend gründlich geschleift (und nur um intakte vorzufinden, würde ich vom "Kölsch" weg nicht unbedingt nach Ingolstadt ziehen), und was die 2,40m Latte betrifft, so hat sie den Vorteil, dass sich der Kleine nicht den Kopf wird anstoßen können :) :)

liebe Grüße, Rolf
 
Wenn ich lese, wie sehr hier offensichtlich doch nach der Peitsche verlangt wird, sollte ich meinen Unterrichtsstil wohl noch einmal gründlich überdenken ... :confused: :D:geige:
 
!!!!
wo und wie gelangt man an die gelben Eierköpfe mit Geige und Keule???
das muss ich haben!!!!
lachend, Rolf
 
Nein, Kölnklavier, ändere bitte Deinen Lehrstil nicht!

Jahre später habe ich noch ein anderes Musikfach belegt. Bei einer Lehrerin, die überaus wenig auf die harte Tour stand, sondern auf der Welle des gemeinsamen Arbeitens schwamm. Leider zog ich weg, sonst hätte ich wohl noch Jahre länger bei ihr Unterricht genommen. Ich bin hervorragend vorangekommen, sie stellte sich auf meine Wünsche und Eigenarten ein, ich mich auf ihre. So fanden wir einen gemeinsamen Nenner und jede Stunde brachte Erfolge, weil bereits nach dem Unterricht zu Haus noch übte, statt erst einmal abzuschalten und mich morgen an die Arbeit zu machen. Dabei war das nicht der hier zitierte frustrationsfreie Kuschelkurs, der einen gar nichts bringt, sondern partnerschaftliches Miteinander zwischen Lehrer und Schüler. So eine Lehrerin wünsche ich mir für meine Kinder. Kann auch durchaus ein Lehrer sein, da bin ich geschlechtsspezifisch nicht festgelegt.
 
wo und wie gelangt man an die gelben Eierköpfe mit Geige und Keule???
das muss ich haben!!!!
... damit Du wieder Unfug anstellst? Ob ich das unstützen soll? Es gibt im Editor im rechten Smiley-Kästchen einen "Weitere"-Link. Da kann man das ein oder andere nette Argumente-Totschläger-Teil finden. (Ist eigentlich für Leute gedacht, die sich nicht so gut artikulieren können. Ich finde nicht, daß Du sie benötigst. :p)
 
(.....)
ob man das irgendwie pädagog.-psychol. vorbelastete "motivieren" (so a la "jetzt leg mal los, du Lehrer du, ich lehn mich mal zurück und dann will ich aber action und ich will dann was können und zwar mit viel fun" oder auch weils ja kostenpflichtiger zusätzlicher Unterricht die entsprechenden Elternwünsche) nicht durch "allmählich interessieren" ersetzen sollte, und zwar interessieren für Musik? interessieren für Klang, Klanggestaltung, wie man mit Klängen erzählt?
(...)

...kölnklavier, schon der große Musiker Roberto Blanco (um mal einen Namen zu verwenden, der nicht indiziert ist) hat singend (bzw. was er darunter versteht) mitgeteilt: "ein bißchen Spaß muss sein" - verschanz Dich besser nicht, die Kölner Forts sind überwiegend gründlich geschleift (und nur um intakte vorzufinden, würde ich vom "Kölsch" weg nicht unbedingt nach Ingolstadt ziehen), und was die 2,40m Latte betrifft, so hat sie den Vorteil, dass sich der Kleine nicht den Kopf wird anstoßen können :) (...)

liebe Grüße, Rolf


Wunderbar, Deine Art, Dinge zu formulieren,:D:D.
Ich hoffe, Du wirst auch mal auf einem Clavio Treffen auftauchen, rolf!:tuba:

amüsiert
VP
 

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