Orgeleinstellungen

Mikifan, herzlichen Glückwunsch zu deinem Starrsinn und dem Mut, dich trotz aller Unkenrufe weiterhin hier gemeldet zu haben :) Ich freue mich auch, daß du ganz ehrlich zugegeben hast, daß du die Schwierigkeit des Orgelspielens etwas überschätzt hast. Aber vielleicht hast du ja jetzt Blut geleckt und machst damit sogar weiter?
 
wirst du weiter machen um auch mal ganz alleine spielen zu können?

oder wars das für dich?
 
Mikifan, herzlichen Glückwunsch auch von mir zu deinem Mut, diese Aktion mit deinen Eltern zusammen durchgezogen zu haben. Und wenn der Pfarrer sowie Brautpaar begeistert waren, wie du geschrieben hast, dann ist ja alles gut gegangen.

Nichtsdestotrotz sind mir 2 Bemerkungen von dir ganz übel aufgestoßen:

Die erste, dass du der Meinung bist, obwohl du keinerlei Pedalspielerfahrung hast, besser Orgel spielen zu können als die Organisten vor Ort, die vermutlich zig Jahre Berufserfahrung auf dem Buckel haben.

Das weitere, dass du der Meinung bist, dass das Hochzeitspaar sowieso keine Ahnung von Musik hätte (wodurch mitklingt, dass es ja nicht so darauf ankäme). Das sehe ich ganz anders. Normalerweise heiratet man nur einmal und man möchte die kirchliche Trauung noch lange als sehr positive und einmalige Erfahrung in Erinnerung behalten. Dazu zähle ich eine möglichst erstklassige Musik dazu, insbesondere schon was das Stück zum Einzug des Brautpaares angeht. Und zwar egal, ob das Brautpaar (deiner Meinung nach...) was von Musik versteht oder nicht.

Also, kurz und bündig - ich gratuliere dir zu deinem Mut, diese Aktion durchgezogen zu haben, finde aber deine an den Tag gelegte Arroganz ziemlich daneben. Mag sein, dass du es nicht so gemeint hast, und ich will dir auch deine Jugend zugute halten. Trotzdem ... :rolleyes:
 
Das weitere, dass du der Meinung bist, dass das Hochzeitspaar sowieso keine Ahnung von Musik hätte (wodurch mitklingt, dass es ja nicht so darauf ankäme). Das sehe ich ganz anders. Normalerweise heiratet man nur einmal und man möchte die kirchliche Trauung noch lange als sehr positive und einmalige Erfahrung in Erinnerung behalten. Dazu zähle ich eine möglichst erstklassige Musik dazu, insbesondere schon was das Stück zum Einzug des Brautpaares angeht. Und zwar egal, ob das Brautpaar (deiner Meinung nach...) was von Musik versteht oder nicht.

Ich finde dies auch gerade angesichts schwindender Kirchenbesucher-Zahlen sehr wichtig. Meine Erfahrung zeigt, dass der Großteil aller Brautpaare, die ich durch Orgel-Spiel begleitet habe, am Tag ihrer kirchlichen Trauung das erste Mal seit (häufig sehr) langer Zeit wieder an einer kirchlichen Feier teilgenommen haben. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel...

In den Köpfen dieser Leute war immer ein sehr, veraltetes Bild von der (hier: katholischen) Kirche im Kopf. Selbst, dass ein noch nicht mal volljähriger Organist hier ansässig ist, hat sie verdutzt. Bei solchen Brautpaaren und der mitgeschleppten Hochzeitsgesellschaft ist es mMn sehr wichtig, dass alle Personen, die an der Liturgie beteiligt sind, durch die Form der Gestaltung der Trauung das falsche Bild der Kirche vernichten...
 
In den Köpfen dieser Leute war immer ein sehr, veraltetes Bild von der (hier: katholischen) Kirche im Kopf. Selbst, dass ein noch nicht mal volljähriger Organist hier ansässig ist, hat sie verdutzt. Bei solchen Brautpaaren und der mitgeschleppten Hochzeitsgesellschaft ist es mMn sehr wichtig, dass alle Personen, die an der Liturgie beteiligt sind, durch die Form der Gestaltung der Trauung das falsche Bild der Kirche vernichten...

Danke TiNte für diese Antwort. Du sprichst das aus was mir auch als erstes zu dem ganzen Vorhaben Orgeleinstellungen gekommen ist.

Gerade um dieses denken über die (bei mir auch katholische) Kirche aus dem Kopf solcher Leute zu bekommen kann man sie mit den Personen die an der Liturgie beteiligt sind wirklich beeindrucken.

Ich möchte mal kurz was dazu erzählen. Letztes Jahr im Juni will ein Brautpaar bei mir im Dorf heiraten, die ich inkl. Verwandschaft noch nie in der Kirche gesehen habe. Die Verwunderung bei denen war mehr als groß als sie unser Aufgebot an an dem Gottesdienst beteiligten Leuten sahen. Pfarrer 29 Jahre alt, Ministranten zwischen 9 und 14 Jahre, Organistin 16 und ich war mal wieder Aushilfs-Messner und das auch mit 16. So einen Altersdurchschnitt hätten die alle am wenigsten erwartet. Aber wir konnten zeigen, was bei uns in der Gemeinde an Jungem "Personal" so da ist. Gefallen hat es ihnen jedenfalls. Und so eine feierliche Trauung hab ich auch schon lange nicht mehr mitbekommen, was auch sehr am Orgelspiel, aber auch an allen anderen lag. Ob´s was bewirkt hat, weis ich nicht.

Ich will damit aber jetzt keine neue Debatte anfangen. Ich wollt euch nur erzählen was mir damals passiert ist.
 
Mikifan hat seine vorherigen Aussagen nach der Hochzeit ja relativiert, was absolut für ihn spricht. Man darf auch nicht vergessen, daß viele Choräle für Menschen ohne Orgelerfahrung ziemlich schlicht und einfach wirken und so überhaupt nicht erwarten lassen, welche Tücken im Orgelspiel stecken. Daß an vielen Orgeln Vollblutmusiker mit virtuosen Fähigkeiten sitzen, läßt sich also nicht so schnell erahnen. Und dazu kommt noch, daß die meisten wohl eher wenig Erfahrung mit Kirchenmusik haben, sei es, weil sie selten in die Kirche gehen, oder auch, weil sie immer den selben Organisten hören.
 

Zurück
Top Bottom