Orgel studieren

Nee, das lohnt nicht. Es gibt keine Planstellen für Konzertorganisten.
 
Wenn man unbedingt will, kann man als Kirchenmusiker schon sein Auskommen finden, auch wenn man davon nicht reich wird im monetären Sinne. Aber als reiner Organist? Da muss man schon verflixt gut sein und ein großes Netzwerk haben, und Glück, und was halt so alles dazu gehört für ausübende Künstlerinnen und Künstler.
Je nach Tätigkeitsort gibt es auch in der Kirchenmusik gewaltige Unterschiede. Positionen in großstädtischer Umgebung mit reichhaltigem Kulturangebot sind begehrter als im ländlichen Raum befindliche Gemeinden. Viele Kirchenmusiker leiten auch weltliche Chöre und Gesangvereine, erteilen privat oder an lokalen Bildungseinrichtungen/Schulen Unterricht, konzertieren... - auch deshalb, weil man selbst als hauptamtlicher Kirchenmusiker alleinverdienend kaum eine komplette Familie ernähren kann.

Reine Konzertorganisten, die nur konzertieren wollen, haben vermutlich noch geringere Möglichkeiten, ihr Auskommen zu finden als reine Konzertpianisten, deren einzige Einnahmequelle das Gestalten von Klavierabenden sein soll. Üblich sind fast immer Kombinationen aus künstlerischen, pädagogischen und organisatorischen Aufgaben. Es gibt sehr gute Gründe dafür, sich auf solche Konstellationen bereits in der Studienzeit vollumfänglich einzustellen.

LG von Rheinkultur
 
Wieviel Grämmchen Brot kann man sich pro Follower/Like kaufen?
Es ist einfach so: Es gibt zuviel (alte) Musik und sie ist total entwertet.
Apropos: Heute Abend in MDR Kultur, 22 Uhr, wird eine neue Bach-CD von Stefan Kießling vorgestellt. Finde ich mittlerweile echt mutig, die Konkurrenz ist Legion.
Immerhin, aus Russland, ich glaube, da sind die Leute/Zuhörer einiges dankbarer...
 
Manche haben den Unterschied zwischen "Orgel studieren" und "Kirchenmusik studieren" noch nicht verstanden. Ob der TE dazu gehört, weiß man/frau nicht.
 
Eigentlich meinte ich ein Kirchenmusik Studium:003:
 
"besser spät als nie" sagte sich die Gemeinde, während sie bedächtig für die nächste Choralzeile Luft holte... ;-)
 

Naja, die Prognosen besagen, dass in ca. 10 Jahren ein erheblicher Mangel an Kirchenmusikern eintreten wird, daher mittelfristig ganz gute Chancen. Die Frage ist halt, was die Stellen künstlerisch noch hergeben. Wer sich als Pastoralmitarbeiter mit der Aufgabe "singen für Jesus" versteht, wird bestimmt glücklich. Die weitere Frage ist, was passiert dann in der Folgezeit mit den Kirchen? Es geht rapide abwärts. Wer jetzt anfängt, braucht auch in 35 Jahren noch Arbeit.
 
Was man aus einer Stelle macht, hängt auch vom eigenen Engagement hab. Ich hab auf dem Kaff H-moll-Messe gesungen.
 
@Nonsens hat anscheind keine weiterer Fragen. Oder studiert den von mir verlinkten Thread zum Thema Kirchenmusikstudium. Dieser ist so umfangreich, so dass man einige Tage beschäftigt sein kann.

Gauf! :017:
 
Naja, die Prognosen besagen, dass in ca. 10 Jahren ein erheblicher Mangel an Kirchenmusikern eintreten wird, daher mittelfristig ganz gute Chancen. Die Frage ist halt, was die Stellen künstlerisch noch hergeben. Wer sich als Pastoralmitarbeiter mit der Aufgabe "singen für Jesus" versteht, wird bestimmt glücklich. Die weitere Frage ist, was passiert dann in der Folgezeit mit den Kirchen? Es geht rapide abwärts. Wer jetzt anfängt, braucht auch in 35 Jahren noch Arbeit.

In unserer Kirche (und auch in den Nachbargemeinden) gab es vor 20 Jahren sonntags 3-4 Godis mit Orgel, heute jeweils gerade noch einen (und wer weiß wie lange noch). Andererseits ist es selbst hier in der Großstadt mit Musikhochschule oft schwierig, für diese wenigen Dienste Organisten zu finden, auch von diesen scheint es immer weniger zu geben ....
 
Man braucht theoretisch so viele Organisten, wie man Gottesdienste hat (zeitgleich). Ob der/die Organist/in dann für 10 oder für 100 Leute spielt, ist eine andere Frage :heilig:
 
Ich spiele ohne jegliche Vergütung.
Selbst die Orgel wird durch mich kostenlos im Bestzustand gehalten. Wenn ich abtrete, hat die Gemeinde ein Problem. Sie muss sich wieder so einen Doofen suchen.

Gauf! :017:
 
In unserer Kirche (und auch in den Nachbargemeinden) gab es vor 20 Jahren sonntags 3-4 Godis mit Orgel, heute jeweils gerade noch einen (und wer weiß wie lange noch). Andererseits ist es selbst hier in der Großstadt mit Musikhochschule oft schwierig, für diese wenigen Dienste Organisten zu finden, auch von diesen scheint es immer weniger zu geben ....
Anzahl Gottesdienste: vorhin zufällig darüber gestolpert, https://www.emmaus-duesseldorf.de eine Riesengemeinde in Düsseldorf , zusammengelegt aus einzelnen, noch gar nicht so lange her (IIRC), 6(!!) PfarrerInnen (bestimmt 5 Stellen), ab Ende dieses Jahres gerade mal 1(!) Sonntagsgottesdienst (und Kindergodi), 3 Kirchen dieser Gemeinde werden noch dieses Jahr als Gottesdienststätten geschlossen, eine abgerissen. Was soll man dazu sagen? Nicht in meinem Namen...
Vielleicht habe ich ja auch was falsch verstanden, würde mich freuen.

PS Und natürlich das übliche: einladend, niedrigschwellig, blablabla, einen Gemeindebrief wie die Hochglanzwerbung von Daimler... Nicht mehr meine Kirche.

PS2: nachgeschaut: über 15000 Gemeindemitglieder! Gottesdienst als Zentrum des Gemeindelebens, das war mal...
 

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