Optimale Übegestaltung 2x pro Woche

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Thomas87

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Hallo liebe Klaviergemeinde,

da ich momentan im Ausland studiere, konnte ich bislang nicht sehr viel Klavier spielen, nur von Zeit zu Zeit in einem Klaviergeschäft. Jetzt wurde mir aber immerhin (auf Antrag) zwei Mal wöchentlich je zwei Stunden ein Flügel zum Üben zur Verfügung gestellt :-)
Meine Übetage sind Montag und Mittwoch. Am Freitag oder Samstag könnte ich evtl. noch in oben genanntem Klaviergeschäft etwas spielen (der Besitzer kennt mich schon und erkundigt sich sogar über mein Wohlbefinden), aber stures taktweises Üben ist dort wohl eher unangebracht.

Jetzt meine Frage: Wie kann ich die jeweils zwei Stunden zum Üben optimal nutzen? Welchen Ablauf schlagt ihr vor?
Außerhalb dieser Übezeit nehme ich am Harmonielehre-Kurs teil und habe ansonsten stets Internetzugang, um z.B. Stücke anzuhören.
Mein (Minimal-)Ziel wäre es, die Etüde op.10 no.5 von Chopin zu perfektionieren (sollte nicht sehr lange dauern) und zumindest mit der angefangenen Terzenetüde ein gutes Stück weiter zu kommen. Stücke, die ich danach gerne spielen würde, habe ich genug, da muss ich nur noch eine Wahl treffen ;-)

Als ich noch in Deutschland war, hab ich mir überlegt, mir hier einen Lehrer zu suchen, der evtl neue Akzente setzen könnte. Jetzt bin ich mir aber nicht mehr so sicher, ob das überhaupt Sinn macht, wenn ich nur zwei Mal pro Woche wirklich effektiv üben kann.

Ich freue mich auf eure Antworten!



MfG Thomas
 
Zitat von Thomas87 :
Wie kann ich die jeweils zwei Stunden zum Üben optimal nutzen?

Gegenfrage: Wie übst du denn momentan? Es gibt wohl bei vielen Menschen etliche Möglichkeiten, das Üben zu optimieren, aber es ist wohl hilfreicher, erst zu erfahren, wie du selbst übst, um zu wissen, was man daran verbessern kann. Da du bereits Chopin-Etüden spielst, dürftest du dir ja inzwischen eine relativ feste Überoutine angewöhnt haben.

Nur soviel: Wenn du zwei Stunden üben kannst, halte dich nicht mit Aufwärmübungen auf. Wenn du dich von den leichteren zu den schwierigeren Stellen deiner Stücke übst, wirst du nach einer Weile auch voll aufgewärmt sein, hast dann aber bereits ein wenig Material eingeübt. Zumindest würde ich an deiner Stelle bei einer so begrenzten Übezeit versuchen, diese Zeit dann wirklich konzentriert ausschließlich mit echten Werken zu verbringen.

Eigentlich ganz witzig: Wenn man nur wenig Zeit zum Üben hat, sollte man sie nicht an Aufwärmübungen verschwenden. Wenn man viel Zeit hat, braucht man keine Aufwärmübungen.
 
Danke fuer deine schnelle Nachricht, killmymatrix.
Momentan (bzw als ich noch in Deutschland war) beginne ich oft mit der 3. Seite des Liebestraums, weil mir dieser Teil einfach gut gefaellt. Danach spiele ich gerne eine Nocturne, in der ich sehr genau auf den Klang achte.
Anschliessend mach ich mich ueber das aktuelle Stueck her. Meistens versuche ich es im erforderlichen Tempo zu spielen, obwohl ich es i.d.R. noch nicht sauber schaffe (das ist eine schlechte Angewohnheit von mir, die ich abstellen muss). Danach beginne ich mit konzentriertem Ueben, d.h. taktweises Ueben schwieriger Stellen mit einer Hand, mit Tempovariationen und Rhythmusverschiebungen. Dabei versuche ich, den Takt moeglichst schnell auswendig zu lernen, damit ich mich auf die Technik konzentrieren kann. Das nimmt den Grossteil der Zeit ein.
Am Ende der Uebezeit spiele ich das Stueck noch einmal, dann aber etwas langsamer, konzentrierter und dadurch besser. Andere Stuecke, die ich schon kann, spiele ich anschliessend auch noch. Manchmal spiele ich auch neue Sachen an (z.B. La Campanella, aber nur Seite 1 und 2 ;-).

Ich bin schon auf die hagelnde Kritik aus hoffentlich zahlreichenden Posts gespannt.
Danke!



MfG Thomas
 
Ich bin schon auf die hagelnde Kritik aus hoffentlich zahlreichenden Posts gespannt.

Tja, du machst alles falsch, was man so falsch machen kann. Du solltest dir eine Klavierschule kaufen und nochmal ganz von vorne anfangen...

Nein, Quatsch. ;) Ich denke, auch mit "nur" zweimal zwei Stunden in der Woche kann man einiges erreichen, wenn man konzentriert an die Sache herangeht. Hast du denn sonst außerhalb deiner Überstunden noch Zeit übrig? Wenn ja, würde ich an deiner Stelle die Stücke, die du üben willst, schon mal ohne Klavier so gut es geht lernen, d.h. Form und Struktur, verschiedene Stimmen, Harmonien, Modulationen am Schreibtisch untersuchen. Ich habe das ehrlich gesagt noch nie richtig ausprobiert, aber anscheinend kann man so schon einiges erreichen. Es gibt ja sogar diese Spezialisten, die so Stücke auswendig lernen, ohne je eine Note davon gespielt zu haben... :rolleyes:
 
Danke fuer deine Antwort, Chaotica. Das mit der theoretischen Beschaeftigung habe ich sowieso vorgehabt. Gestern hab ich sogar schon Trockenuebungen auf der Tischplatte gemacht.
Eigentlich waere heute eine meiner beiden woechentlichen Uebezeiten, aber ich durfte feststellen, dass in dem Saal eine Konferenz stattfindet, sodass es mit das Ueben diesen Nachmittag flach faellt :-(

Hat ausser Chaotica und Killmymatrix niemand mehr einen Verbesserungsvorschlag? Es koennen doch nicht alle (v.a. die Klavierlehrer) meinen Ablauf als optimal bezeichnen, oder? ;-)



MfG Thomas
 

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