Na, na, na, ...
schließlich war Chopin halber Franzose, an den Fürstenhöfen Europas, auch am Zarenhof wurde französisch gesprochen, französisch war schick!
Seit Ludwig XIV war französisch schick, jeder wollte sein kleines Versailles haben - wenn schon nicht als Schloss, dann als Lebensart.
So eine Lebensart gibt man nicht auf wegen ein bisschen französischer Revolution oder wegen den paar Napoleonischen Feldzügen!
Dafür lesen wir heute im Internet und auf CD-Covers, dass Bach ebenfalls Preludes and fugues geschrieben hat, von Beethoven gibt es Piano-Concertos, Piano-Sonatas usw. usw. - Denglisch ist heute schick bei uns!
Schade, dass ich in meiner Schulzeit kein einziges Wort französisch gelernt habe. Ich hätte bestimmt genau so schlechte Noten geschafft wie in Latein, aber ich wüsste dann mindestens, wie man dies oder jenes ausspricht.
Die Wahl, Latein zu nehmen war ein gut gemeinter Rat eben von Bildungsbürgern.
Walter
P.s.:
1. Ich bin gespannt, wann unsere westlichen Nachbarn anfangen sich darauf zu besinnen was es eigentlich heißt, dass ihr großer Korse im Namen des neu gewonnenen Humanismus ganz Europa mit Krieg überzogen hat.
2. Französisch hatte zumindest im Adel-Europa des 19. frühen Jahrhunderts die Rolle einer "Weltsprache". Dies wurde es nicht durch imperiale und koloniale Anstrengung, sondern auf unblutige Art. Die anderen "Weltsprachen" Latein und Englisch haben da eine ganz andere Ausbreitungsgeschichte.