Notenlesen Literatur

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sweetchocolate

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Liebe Klavierpädagogen,

meine recht neue Schülerin, 14 Jahre, hat sich durch YouTube eine Menge Stücke selbst beigebracht und spielt schon erstaunlich gut.
Unser Unterrichtsziel ist es, das Notenlesen nun „nachzuholen“.
Sie lernt sehr schnell und konzentriert sich auf das Hören und Nachmachen, was es schwer macht, sie zum lesen zu bringen.
Wir haben ein Theoriebuch schon durchgearbeitet, und in der Theorie versteht sie auch die Notenschrift.
Ich habe mit ihr Barockmusik begonnen, gerade eine kleine Fuge von Pachelbel, jetzt ein Stück von Bach, diese Musik erzwingt das lesen, und es fällt ihr noch sehr schwer.
Ich würde gerne parallel Leseübungen mit ihr machen. Kennt jemand gute Literatur die er empfehlen kann?
Übungen zum lesen in vielen Tonarten, nicht für den totalen Anfänger, um das Blattlesen allmählich zu verbessern?
Danke für eure Tipps!
 

Ist nicht ganz die Antwort auf deine Frage, aber für mich war die Erkenntnis sehr erhellend, dass es sichtbare Muster in der Notation gibt. Also dass z.B. die Intervalle immer gleich aussehen (Quinte = immer beide Noten auf der Linie oder beide im Zwischenraum; Dreiklang = Schneemann etc.). Auch sich in einer Tonart zurechtzufinden nicht nur in der Hinsicht, dass man dran denkt "fis, fis fis", sondern wirklich versteht, dass der Tonvorrat aus diesen acht Tasten besteht, und nur Vorzeichen im Fließtext davon abweichen lassen etc.
 
Ist sie in beiden Schlüsseln gleichermaßen unsicher?

Ich würde mit ihr methodisch möglichst vielfältig und abwechslungsreich üben. Zunächst einmal würde ich ihr kleine Stückchen aus Klavierschulen geben, die sie vom Blatt spielt.

Ein nächster Schritt ist, dass sie diese Stücke in verschiedene Tonarten transponiert und dies notiert. Auch Dur-Moll-Wechsel lassen sich gut einbauen. Dann hat sie ein Klangerlebnis und kann dieses in Notensprache umsetzen. (Z.B. ein Stück im Fünftonraum in C-Dur, dann Transposition nach d-Moll, dann nach D-Dur und c-Moll usw.)

Eine starke intrinsische Motivation liegt in der Notation eigener Musik. Hat sie vielleicht etwas Selbstkomponiertes, das sie aufschreiben kann? Oder kannst du sie dazu bringen, sich etwas auszudenken und dies zu notieren?

Ergänzend lassen sich auch Noten-Kreuzworträtsel, Lückentexte mit Noten (deren Namen die Wörter vervollständigen) und Spiele wie Noten-Memory, Noten-Domino usw. einbauen.
 
Das finde ich unheimlich wichtig! Durchs Aufschreiben verankert sich die Notation nochmal ganz anders im Gedächtnis.

Die
Notation eigener Musik
wirkt auch oft Wunder. Muss ja nicht gleich eine viersätzige Sinfonie für ein 80köpfiges Orchester sein.

Darüber hinaus, falls noch nicht bekannt: die Tipps von @chiarina mal anschauen und ausprobieren.
 

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