Klavierschule/Literatur 5- oder 6-Ton-Lagen

  • Ersteller des Themas Zebra20
  • Erstellungsdatum

Z

Zebra20

Dabei seit
3. Mai 2019
Beiträge
1
Reaktionen
0
Hallo!
Eine sehr junge Schülerin von mir spielt (nach Noten) aus der Klavierschule mit der Maus, Bd. 2. Die verschiedenen 5-Tonlagen gegen Ende dieser Schule meistert sie gut, die 6-Tonlagen werden wohl auch klappen. Der Sprung zu Lagenwechsel bzw. Spiel ohne Lagen in Klavierschule mit der Maus Bd. 3, aber auch schon die allerletzten Stücke in Band 2, werden sie womöglich überfordern. Daher meine Frage an euch:

Kennt ihr eine Klavierschule oder sehr einfache Literatur, die wir einschieben könnten, ohne Über-/Untersatz oder Sprünge, also im Wesentlichen mit 5-/6-Tonlagen? Sie besteht darauf, selber die Noten zu lesen, sie möchte keine Stücke durch Vor- und Nachmachen auswendig spielen.

Danke!
Herzliche Grüße
Zebra
 
Liebes Zebra20,

ich mag die Mausschule sehr gern, allerdings mache ich immer parallel Liedspiel nach Gehör, Improvisation, Komposition, Transponieren, Vierhändiges Spiel etc.. Ich führe also das fort, mit dem ich den Unterricht auch begonnen habe (Unterricht nach Gehör und anschließendes Erlernen der Notenschrift, indem der Schüler über graphische Notation dann das, was er schon spielen kann (Lieder) sowie kleine Kompositionen/Improvisationen z.B. zu Reimen aufschreibt).

Daraus ergibt sich automatisch ein sehr flexibler und vielfältiger Unterricht mit dem Instrument und mit Musik. Der Schüler lernt erst gar nicht, in Lagen zu denken, selbst wenn die Schule so aufgebaut ist (für mich ein großer Nachteil nicht nur dieser Schule!).

Das hat auch zur Folge, dass ich diese Schule nur als roten Faden nutze, sie aber irgendwann je nach Schüler durch anderes ersetze. Es wird mir da zu langweilig und zu einseitig. Eine Schule regelmäßig Stück für Stück "abzuarbeiten", halte ich für kontraproduktiv (nicht dass du das tätest!), weil jeder Schüler anders ist. Band 3 dieser Schule habe ich auch deswegen noch nie benutzt, da sich die Wege immer mehr öffnen, die begangen werden können und sollten.

Du suchst ja auch aus diesem Grunde nach anderen Wegen. Vorschlag: "Happy Birthday" liebt jedes Kind. Das Lied nach Gehör spielen (sie muss das Meiste rausfinden :) ) und mit Quinten begleiten übt Sprünge und Daumenuntersätze etc. auf ganz natürliche Weise. Dann noch transponieren und womöglich aufschreiben und es ist viel gewonnen. :)

Möglichkeiten an weiterer Literatur sind z.B. diese wunderschönen Stücke:

a) 32 kleine Stücke für Klavier von Gunter Kretschmer, sehr empfehlenswert!

dann

b) Jatekok von Kurtag (graphische Notation - mal was anderes :) )

c) Klein, aber fein von Karin Groß

d) siebzig Tastenabenteuer mit dem kleinen Ungeheuer , eher Band 2, aber vielleicht auch zur Festigung noch Band 1

e) Stücke aus der Russischen Klavierschule, wenn du die hast

f) Was Kinder erleben von D. Kabalewski - könnte noch zu schwer sein

g) Accent on Gillock, Vol. 1

2. Vierhändig:

a) Microjazz Duets Band 1 von Christopher Norton

b) 8 Duets for Beginners von Jessie Blake

c) Melodische Übungsstücke von Diabelli

d) The Godowsky Collection Vol. 5 von L. Godowsky

e) Klaviermusik zu vier Händen von A. Terzibaschitsch

3. Improvisation:

a) Tastissismo von Janett/Hool

b) Impro-Mosaik von K. Schlimp...

c) In Tönen reden von F. Schneider
- noch zu schwer für deine Schülerin, ist aber toll! :D

Viel Freude und Erfolg!

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie besteht darauf, selber die Noten zu lesen, sie möchte keine Stücke durch Vor- und Nachmachen auswendig spielen.
Das ist für mich Warnzeichen:krank:erster Güte, dass das Kind nur die Tasten nach Noten abarbeitet und die daraus resultierende Musik sich quasi nur angehört wird.

Der Sprung zu Lagenwechsel bzw. Spiel ohne Lagen in Klavierschule mit der Maus Bd. 3, aber auch schon die allerletzten Stücke in Band 2, werden sie womöglich überfordern.
Das ist nur so, da die Schülerin falsch konditioniert wurde.
 
Das ist für mich Warnzeichen:krank:erster Güte, dass das Kind nur die Tasten nach Noten abarbeitet und die daraus resultierende Musik sich quasi nur angehört wird.

Liebe Ellizza,

das muss keinesfalls so sein! Kinder mit 5,6 Jahren sind oft extrem motiviert zu lesen, ob nun Noten oder Buchstaben. In der Schule geht es viel ums Lesen lernen und es kann sehr gut sein, dass daher die starke Motivation kommt,.

Das ist nur so, da die Schülerin falsch konditioniert wurde.

Das kannst du aufgrund der wenigen Informationen nicht beurteilen. Zebra20 spricht von einer sehr jungen Schülerin und die braucht vielleicht einfach noch mehr Übung, als in der Schule angeboten wird.

Ich schätze es sehr, wenn hier im Forum Fragen gestellt werden. Niemand ist perfekt, weder ich noch irgendjemand sonst. Warum hier im Forum unter Klavierlehrern in didaktischer Hinsicht zu meinem großen Bedauern ein eher geringer Austausch stattfindet, liegt meiner Meinung auch daran, dass dann immer wieder (meist negative) Urteile abgegeben werden, die aufgrund einer sehr dürren Faktenlage gefällt werden. Und selbst wenn es so ist, dass ein Klavierlehrer bisher kein Spiel nach Gehör gemacht hat, so kann er sich hier mit anderen Ansichten auseinandersetzen und wir alle können voneinander lernen.

@Zebra20: ich würde vermutlich als erste Wahl die Tastenabenteuer nehmen (wie gesagt evtl. beide Bände) sowie die Kleinen Stücke von Kretschmer. Beides ist als Unterrichtsmaterial auch für andere Schüler sehr zu empfehlen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Warum hier im Forum unter Klavierlehrern in didaktischer Hinsicht zu meinem großen Bedauern ein eher geringer Austausch stattfindet, liegt meiner Meinung auch daran, dass dann immer wieder (meist negative) Urteile abgegeben werden, die aufgrund einer sehr dürren Faktenlage gefällt werden.
Da stimme ich dir zu. Ich glaube dein oben genannter Grund ist richtig aber noch nicht alles.

Habe mich auch schon ein paar mal gefragt warum hier im gesamten Forum immer nur die selben 4-5 Lehrer posten hauptsächlich. Denke da ist in der Vergangenheit viel schief gelaufen und ich glaube auch dass dies an ganz wenigen Lehrern liegt/lag die andere Lehrer abwertend gar als schlechte Lehrer bezeichnet haben. Ihre Methoden als schlecht und Mangelhaft dargestellt haben. Diese Personen hat man machen lassen, die haben so getan nur ihre Methode ist die einzige die richtige.
Werde hier keine Namen nennen (siehe Punktesystem). Du chiarina bist auf alle Fälle natürlich nicht gemeint.
Nur wenige vernünftige und auch gute Lehrer (soll nicht heißen dass die hier Anwesenden das nicht sind) tun sich das normalerweise an und haben diese Art der Kommunikation auch nicht nötig. So sieht das eben aus in der Realität.

Daher bleibt es hier ruhig ... Hausgemacht.

Schade denn ich finde die (sachlichen) Diskussionen unter den Lehrer öfters sehr anregend und interessant.
 

Zurück
Top Bottom