Norma Casta Diva

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Nach 24 Sekunden: Kitsch.

Aber: Wenns Dir Spass macht- why not?

Wenn "Kitsch" gelebt und geliebt wird, wird das nicht Kunst? Wird Kitsch als Kunst "verkauft", wird es "Doppeltkitsch". Und mehr als peinlich.

Ich war mal in einem Roma-Wohnwagen. Von oben bis unten voller Kitsch (???). Dennoch bin ich der Meinung, er hätte einen Platz im MoMA verdient.
 
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Ich bin seit langen auf der Suche nach einer Klavierfassung von Norma / Casta Diva. Nun hab ich es wirklich gefunden und bin mir aber nicht sicher, ob man das nicht fast in die Kitch-Ecke schieben soll. Was meint Ihr dazu? http://www.videosurf.com/video/amateurs-2007-esfir-ross-plays-thalberg-75730204 Ute
habe die Noten von Edition Peters. Bin mit meinen ganz zufrieden. Bestellnummer: 67954
Deinem Link bin ich jetzt nicht gefolgt
:cool: Faulenzer
 
Naja, Kitsch? Bellini und Thalberg waren im 19. JH ja doch ziemliche Größen und wenn man nicht so schön singen kann wie die Callas, dann kann man es ja mal auf dem Klavier versuchen;)

Gruss
Manfred
 
Lieber Moderato; ist mir wurscht: Es klingt banal... (ich beziehe mich aber nur auf das Video - vielleicht mag das bei besseren Interpreten eine neue Dimension eröffnen)
 
Bellini

Hallo,

Italienischer Bel canto ist m.E. immer an der Grenze zum "Kitsch", aber vielleicht bringt es zum Nachdenken, wenn die größten Tenöre seit Caruso alle "O sole mio" singen!

Ich bin vorsichtig geworden, das ästhetische Empfinden anderer Nationaliäten zu berurteilen oder zu werten.
"Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" ist komplett out!!!! (In dieser Weise habe ich den Eröffnungsbeitrag von Wespennest aber auch nicht verstanden.)
Ich kann wohl äußern was mir gefällt oder was mir nicht gefällt, aber ich bin nicht der Maßstab auf der Welt und ich kann das Empfinden anderer Nationen mit voller Überzeugung stehen lassen.

Vielleicht könnte diese Bellini-Arie Teil einer Bel canto Schule für Klavierspieler sein? Wer kann die Klavier-Cantilenen Chopins (Romanze im Klavierkonzert, Nocturnes) stilecht spielen, wenn er den Italienischen Bel Canto als viel zu süßlich verurteilt und Abstand davon nimmt?

Chopin, Liszt, Paganini u.a. haben diesen Stil in ihren Werken aufgenommen, ich glaube wir tun gut daran, uns ein Beispiel an ihnen zu nehmen.

http://www.youtube.com/watch?v=JTGgPKUS4rI&feature=related

Casta diva von Bellini/Thalberg steht übrigens auf meiner heimlichen Warteliste - ich kann es mir als Zugabenstück vorstellen.

Ist natürlich Geschmackssache, .... :rolleyes:

Liebe Grüße

Walter
 
Italienischer Bel canto ist m.E. immer an der Grenze zum "Kitsch", aber vielleicht bringt es zum Nachdenken, wenn die größten Tenöre seit Caruso alle "O sole mio" singen!

...fraglich, ob "o sole mio" zum Belcanto zählt - denn mit Belcanto war primär die italienische Gesangsschule (und Gesangstechnik!) seit dem 18. Jh. gemeint, danach als Sammelbegriff für frühromantische ital. Opern (Rossini, Bellini, früher Verdi)

ob die Arie casta diva von Bellini für eine Klavierparaphrase taugt, sei dahingestellt (kommt wohl drauf an, wer die Paraphrase schreibt...) - aber Kitsch kann ich beim besten Willen in einer dramatischen Opernarie nicht finden; mir scheint Kitsch und Kitschnähe eher dort gehäuft vorzukommen, wo man unzeitgemäß der musikal. Romantik hinterherjault (z.B. im Evangelimann von Kienzl, bei Lehar etc.)

Gruß, Rolf
 
kleine Anmerkung: ich bevorzuge gerne die Arrangements von Yvar Mikhashoff.

Casta Diva aus Bellinis Druidenoper soll sein letztes Arrangement für Klavier gewesen sein. Hier behalf Mikhashoff sich am Nocturne-Stil von Chopin.

Schöne Aufnahmen kann man unter anderem von Jean - Yves Thibaudet sich anhören.

Liebe Grüße
Faulenzer
 
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Vielleicht könnte diese Bellini-Arie Teil einer Bel canto Schule für Klavierspieler sein?

Das ist es sogar ganz explizit! Thalberg nannte sein op. 70 (woraus auch die Casta-Diva-Transkription ist) ja L'Art du Chant appliqué au Piano, Transcriptions des célèbres Oeuvres des grandes Maitres.

Die Transkriptionen sind bewusst nicht-virtuos (jedenfalls im Gegensatz zu Thalbergs "großen" Transkriptionen, oder denen von Liszt), und sind, wie der Titel schon sagt, mit pädagogischen Absichten geschrieben. Im Vorwort nennt Thalberg zehn "Regeln", die beim Spiel zu beachten seien -- diese sind sehr interessant zu lesen, z.B. hier zusammengefasst. Dabei wird auch klar, dass ihm sehr an einem einfachen, schlichten, unaffektierten Vortrag gelegen war.

Trotz des pädagogischen Aspekts der Werke hat Thalberg sie auch im Konzert gespielt und damit manchmal mehr Eindruck hinterlassen als mit seinen großen Transkriptionen, hier eine zeitgenössische Kritik während einer seiner USA-Tourneen (das muss damals ein Abenteuer gewesen sein!):
…on Tuesday he played the Huguenots fantasia, with prodigious effect; also the fantasias on Masaniello, Sonnambula, and Norma.... But his transcription of Beethoven's Adelaide, and of the Quartet from I Puritani, (simply played from his book: L’Art du Chant appliqué au Piano,) gave us the most unalloyed delight. It was the perfect transfer of a vocal melody (without any of the personal drawbacks) to the strings of an instrument. We fear we shall never wish to hear Adelaide sung again, for it never sang itself so purely, so tenderly and sweetly as under Thalberg's fingers. (Dwight’s Journal of Music)

Kitsch oder nicht? Mir gefällt's, solange ich nicht nur ausschließlich solche Sachen spielen muss. Casta Diva habe ich nur mal durchgespielt, aber werde es sicher mal intensiver spielen (ich denke auch, wie Walter, dass es eine nette überraschende Zugabe sein kann, wenn man das Programm schon mit einem Romantiker geschlossen hat). Sehr schön aus der op. 70-Sammlung finde ich übrigens auch die Transkription von Voi che sapete (aus Figaro), die habe ich vor einer Weile mal aufgenommen.
 
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Hallo Wespennest100!

War und bin es weiterhin noch zeitlich eingeschränkt, sodaß ich momentan derzeit seltener im Netz anzutreffen bin.

Ich hab mir das Video angesehen - ist ganz nett, aber entspricht nicht der Notenausgabe, welche ich meine.

Ich werde Dir eine Aufnahme hochladen und diese zukommen lassen.

Liebe Grüße
Faulenzer
 
Das mit der linken Hand versteh ich nicht, da ist doch beides drin?

Ute
 

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