Niveau bei Vorspiel in der Oberstufe (Gymnasium)

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Was soll Blattspiel eigentlich sein, wenn nicht Prima-Vista?

Die einzig vorstellbare Option wäre die, die bei uns in der Zwischenprüfung gegeben war - Ich bekam ein Stück für ca. 30 Minuten und musste es danach Vorspielen. Das ging dafür dann ohne Fehler und musikalisch schön.
 
Ich meinte natürlich "Vom-Blatt-Spiel", also Prima-Vista...

Ich hab's damals direkt aufs Pult bekommen ohne 30 Minuten Anguckzeit....

Ging gut, aber nur, weil ich das Ding ein paar Jahre vorher ausführlich erarbeitet hatte, was bei dem Variations-Satz der A-Dur-Sonate von WAM kein Einzelfall sein dürfte.
 
Hallo zusammen,

ich hoffe ich kann dir mit meiner Erfahrung noch ein bisschen weiterhelfen.
Ich habe nämlich dieses Jahr in BaWü Abitur gemacht.

Wir mussten in der Oberstufe (den letzten beiden Jahren) auch mind. dreimal vorspielen. Ich habe
- Prokofiev: Sonata op 7. Precipitato
- Chopin: Nocturne op. 48 Nr.1
- Karg-Elert: Nun danket alle Gott (auf der Orgel)
vorgespielt.
Mein Programm fürs Abi waren die Danzas Argentinas (alle 3 Sätze). Außerdem haben wir 2 Monate vor dem praktischen Abitur ein weiteres Stück ( = Pflichtstück) bekommen, das wir vorspielen und dann auch beim Abitur analysieren mussten. Bei mir war das von Schumann aus "Album für die Jugend" op. 118 Nr.1 das Rondoletto. Dieses Stück wurde aber mit den Instrumentallehrern abgestimmt und natürlich dem Niveau des Schülers angespasst.

Unser Lehrer hat uns damals auch sehr ausführlich erklärt, dass sich die Note, welches man für den praktischen Teil des Abitur bekommt, ja aus zwei Teilen zusammen setzt. Man kann insgesamt 15 Punkte erreichen.
Diese sind unterteilt: 5 Punkte kann man für Gehörbildung und Tonsatz bekommen, 10 Punkte für das Vorspiel mit anschließendem Analysegespräch des Pflichtstückes. Bei letzterem liegt der Schwerpunkt eigentlich auf dem Analysegespräch, denn die Lehrer dürfen dir eigentlich gar keine Note für dein Klavierspiel geben, da sie es dir ja nicht selbst bei gebracht haben - und eine Schule darf eigentlich keine Noten geben für Dinge, die sie dir nicht gelehrt haben.

Hinzu kommt dann ja noch der theoretische Teil des Musik-Abis welches aus der Analyse von Zauberflöte/ Brandenburgische Konzerte/ Brahms Klavierquintett/.... oder eins der anderen Themen besteht, wofür es wiederum max. 15 Punkte gibt.
Anschließend wird dann der Mittelwert von dem theoretischen und dem praktischen Teil genommen, was deine Endnote im Abi gibt.

Worauf ich hinaus will ist, dass es eigentlich wirklich nicht von großer Bedeutung ist, wie gut du Klavierspielen kannst und dass du dir nicht unnötigen Stress zu machen brauchst. Lieber etwas einfaches, das du sicher beherrscht und dafür mehr Zeit zum Lernen für die Analyse investieren.
Bei uns haben übrigens beim praktischen Abitur alle zweistellige Noten erhalten.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.

Mikifan
 
So da ich nun meine ersten Musikstunden in der Oberstufe hatte, bekamen wir nun auch Informationen zu unseren Praktischen Prüfungen.
Nun muss ich im Dezember ein 15 minütiges Programm vorbereitet haben, und dieses dann auch vorspielen.
Nun zur Frage:
Kennt jemand Stücke, die relativ einfach zu spielen sind, die aber ungefähr 8 Minuten dauern?
Ich wäre wirklich froh über jeden Ratschlag :)
 
@mick
Gerade spiele ich von Debussy Le Petit negre, und von Edvard Grieg : Norvegisch; oder von Mussorgsky : Un larme
Mein Niveau ist jetzt nicht gerade hoch ...:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schwer ist denn die Mondscheinsonate?
 
Unerreichbar, sorry.
Hast du denn keinen Lehrer...? Der sollte im Idealfall in der Lage sein, dir geeignete Literatur auszusuchen.
 
Eine der Beethoven-Sonaten aus op. 49 sollte machbar sein. Die eine oder andere Haydn-Sonate auch, bei Scarlatti gibt es auch etliche Sonaten, die technisch nicht schwer sind, z.B. die h-Moll K. 87. Von Chopin kämen vielleicht die Walzer op. 69 (oder einer davon) in Frage.

Aber bei deinem jetzigen Können solltest du sofort und ziemlich ernsthaft an die Sache herangehen. Ein Viertelstunden-Programm scheint wenig zu sein, aber es ist nicht zu unterschätzen, wenn man noch nie größere Stücke gespielt hat.

LG, Mick
 
Danke
Doch ich hab einen Lehrer aber er gibt mir immer nur so kürzere Stücke..
Ich weiß ich hab auch schon richtig Angst vor den Vorspielen :(
 
Kennt jemand Stücke, die relativ einfach zu spielen sind, die aber ungefähr 8 Minuten dauern?
Ich wäre wirklich froh über jeden Ratschlag :)

Die angehenden und schon etablierten Profis werden es vielleicht anders sehen aber ich würde Dir die C-Dur Arabeske op. 18 von Schumann empfehlen. Natürlich ist sie eine Ecke schwieriger als Deine bisherigen Stücke aber sie ist vom Aufbau mit ihren vielen Wiederholungen und vom Schwierigkeitsgrad her nach meiner Ansicht einfacher als z.B. die von mick genannten Beethoven-Sonaten.



Ich wünsche Dir viel Erfolg und keine Angst sondern gespannte Freude für Dein Vorspiel.

LG
Christian
 

Muss es ein Stück von 8 Minuten Dauer sein oder dürfen es mehrere Stücke von kürzerer Dauer sein? Auf diesem Niveau sind Stücke von 8 Minuten Dauer ziemlich rar.
LG
Sonatina
 
@Sonatina
Würde auch gehen, ich habe schon 6 Minuten Programm auf 2 Stücke verteilt, daher wäre es ganz gut wenn ´nur noch ein Stück dazukommenwürde, aber naja wenn nicht ist es auch egal ..:)
Welche Niveau hab ich denn ungefähr auf einer Skala von ´1-10?
Bitte ehrlich !
 
Mehr an 1 als an 10....
 
Hallo KlavierMa
Die Einteilung in Niveaustufen ist sehr schwierig, da jeder Spieler etwas anderes als schwierig empfindet und jeder seine eigenen ganz speziellen Stärken und Schwächen hat. Den petit nègre von Debussy würde ich auf einer Skala von 1 - 10 etwa auf Stufe 4 setzen. Vorausgesetzt natürlich, dass er wirklich gut gespielt ist. Falls mir noch ein 8-minütiges Stück auf diesem Niveau in den Sinn kommt, melde ich mich.
LG
Sonatina
 
Was soll Blattspiel eigentlich sein, wenn nicht Prima-Vista?

hi SB,

irgendwo waren mal etwas "massivere" Diskussionen zum Thema "Vomblattspiel" hier abgehandelt worden, zum Teil auch verteilt in Threads, je nach Aufkommen.

Was man feststellen kann in diesem - teils etwas vage umrissenen - Bereich ist m.E. Folgendes:

Es gibt mehrere Ansichten dazu, die - wahrscheinlich - aus den Definitionsansätzen im englischsprachgen Raum herrühren ( sight-reading, true sight-reading, sight-playing usw. , audiation ohne Klavier usw. ), und es gibt durchaus Meinungen, die "Blattspiel" nicht nur für den allerersten Notenkontakt am Klavier ( nennen wirs mal PRIMA VISTA, da dies am treffendsten für exakt diese Art ist ) , sodern gar...und jetzt kommts:

auch für den zweiten und ggf. weitere ( :-Dhehe... - nur dann kann mans nat. nicht mehr PRIMA vista nennen, sondern im Deutschen dem genauen Vorgang gemäß, der stattfindet: BLATTSPIEL, denn Noten stehen auf einem BLATT, dieses steht auf dem KLAVIER, und von dem BLATT wird GESPIELT :-D ) .

Soo - das ist nat. für den Threadersteller nur teilweise wichtig hier. Wichtig ist meines Erachtens, dass sich zwar..Prüfer in diesem Abi-Vorspiel möglicherweise VORSTELLEN MÖCHTEN, DASS...es eine "Prima Vista"-Anforderung ist, die dem Schüler abverlangt wird, doch wehe. Wehe wehe....liebe Prüfer... .

Nehmen wir nur mal ZWEI Fälle, die eintreten könnten:

a ) Prüfer legt z.B. mir ( oder irgendjemandem anderes, der JEDE Mozartsonate schon g e s e h e n hat und möglicherweise schon gespielt hat ) die A-Dur-Variationensonate als Primavista-Prüfungsstück vor, so wie es bei @Tastenjunkie ja geschah: Hier hat TJ ( und ich glaube, jeder andere o.g. auch ) gut Lachen, denn natürlich sagt man nicht, dass man sie schon kennt....

Ihr erkennt das kl. Dilemma ??

Ebenso bei Fall b:

b ) Die Gradus ad Parnassum-Etüden. Ich z.B. kenne und habe nur die Zusammenstellung der 29 aus Peters, aber wehe, wenn EINE DAVON ausgewählt werden würde....

Auch hier würde der Lehrer denken, er hätte eine "PrimaVista-Aufgabe" gestellt -

isses aber gar nicht. :-D (und die besonders schlauen baun dann 1 oder 2 kleine Fehlerchen ein, damits nicht auffällt, dass sie die Noten schonmal gesehen haben. )

Kurz nochmal zurück zu Style's Frage: Am SPANNENDSTEN ist natürlich: PrimaVista. Es macht am meisten Spaß ( Unter der Voraussetzung, dass man das Stück wirklich noch NIE gesehen hat. )

Es gibt ja auch midestens einen hochklassigen Blattspiel-Wettbewerb: Bei solchen Veranstaltungen z.B. s o l l t e man davon ausgehen, dass es tatsächlich PRIMA vista-Situationen sind. GANZ sicher kann man aber niemals sein, auch dort nicht....

LG, Olli
 
Ich würde dir auf deinem Niveau eher zu zwei kürzeren Stücken raten.

Wie wäre es zum Beispiel mit dem B-Dur Scherzo D593 von Schubert? Das ist relativ einfach...



Dann vielleicht noch Beethovens Bagatelle op.33 Nr.1



Wenn du bei einem Stück dieser Länge bleiben willst, dann könntest du nach relativ einfachen Variations-Werken Ausschau halten.

Z.B...



Viele Grüße!
 
Haydn Klaviersonate Es-Dur Hob: XVI/49 2. Satz

wäre das für mich machbar?
 
Haydn Klaviersonate Es-Dur Hob: XVI/49 2. Satz
wäre das für mich machbar?
Grundsätzlich gilt: Die Entscheidung für ein bestimmtes Stück sollte auf der Grundlage erfolgen, prinzipiell alle Sätze zu studieren oder zumindest dazu in der Lage zu sein. Im Regelfall gibt es vielerorts die Vorgabe, stets komplette Werke anbieten und vorbereiten zu müssen - auch wenn die Prüfungsdauer nur eine Darbietung in Auszügen ermöglicht.

Wie schwer ist denn die Mondscheinsonate?
Beethovens Opus 27 Nummer 2 kommt nur dann in Frage, wenn die technischen und musikalischen Fertigkeiten auch für den Finalsatz ausreichen. Wenn nicht die "leichten" Opera 49 und 79, wären Opus 2/1 oder 10/1 in Betracht zu ziehen.

LG von Rheinkultur
 

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