Neue Hammerköpfe nötig? (Fotos)

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sasparilla

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18. Dez. 2011
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Hallo,

Bei meinem Schimmel-Flügel mit Rennermechanik sind die Hammerköpfe ziemlich platt.
Der Flügel ist nun knapp 43 Jahre alt und an den Hammerköpfen wurde nie was gemacht.

Nun ist die Frage, ob Abziehen oder halt direkt ein komplett neuer Satz Köpfe.

Ich habe das Gefühl, der Filz ist kaum mehr elastisch. Der Diskant ist relativ leise und "klopft", der allgemeine Toncharakter des Flügels ist eher dumpf und etwas schwammig.

Erhoffe mir durch einen Austausch ein brillianteres, knackigeres Klangbild.

Welche Hämmer sind da empfehlenswert? Muss ich auf ein bestimmtes Gewicht achten?

Freue mich über jeden Rat!

Lieben Gruß


 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich würde die Köpfe zuerstmal abziehen und intonieren. Da ist noch genügend Substanz! Erst wenn sich dann heraus stellt, dass der Ton nicht mehr "formbar" ist, würde ich zu neuen Köpfen raten.

[video=dailymotion;xo0vfn]http://www.dailymotion.com/video/xo0vfn_feurich-f44-regulierung-gefilmt-geschnitten-und-mit-musik-hinterlegt-von-fisherman_music#.US4xqjBWx8E[/video]

LG
Michael
 
Wie weitgehend lässt sich denn der Ton beim Abziehen und Intonieren formen deiner Erfahrung nach?

Momentan ist der Klang sehr hart und mittig, ich würde mir einfach mehr Höhen/Brillianz wünschen.

Wie stark müsste beim Abziehen der Hämmer nachreguliert werden?

Was wäre ein angemessener Preis für fachgerechtes Abziehen und intonieren? Habe auch schonmal bei meinem Klavierstimmer gefragt, der meinte allerdings er müsse das ganze Spielwerk mitnehmen?!


Danke dir:)
 
Ich würde es auch mit abziehen versuchen. Der Flügel klingt schlecht weil die Hämmer am Anschlagpunkt (jetzt ist es kein Punkt sondern eine Fläche ;-) ) so flach ist.
Wenn die Hämmer abgezogen werden ändert sich in deinem Fall einmal auf jeden Fall die Länge des Hammerkopfes, somit muss zumindest die Schwebung sowie das Auslösen nachreguliert werden. Alle Anderen Parameter sollten natürlich auch kontrolliert werden.
Wenn es ordentlich gemacht wird, wirst du den Flügel nicht wiedererkennen.
 
Das "Flambieren" :D macht man, um verdrehte Hammerstiele wieder gerade zu richten.

Man muss das Instrument kennen, sasparilla. Ich kann die Arbeit vor Ort in gleicher Qualität machen, aber in der Regel nimmt die Kollegenschaft die Mechanik mit in die Werkstatt. Daraus ergibt sich der Nachteil des zweimaligen Transports und der Vorteil, dass niemand zuguckt, wenn man das als Handwerker nicht mag.

Klar, dass der Flügel jetzt hart klingt. Der Aufwand des Nachintonierens wird erst erkennbar, wenn man die Hämmer mal abgezogen und getestet hat. Das macht man bei vereinzelten Hämmern gleich vor der gesamten Arbeit. Daher sagte ich, man muss es testen und folglich ist es schwer einzuschätzen, aber 1 - 1,5 Tage wird es insgesamt schon Arbeit geben inkl. regulieren, aber kaum Materialaufwand. Und auch der Kollege muss übrigens vor Ort intonieren und nicht in der Werkstatt. :cool: Auch kann man in der Werkstatt nur grob vorregulieren. Also bleibt die eine Hälfte der Arbeit immer vor Ort beim Instrument.

LG
Michael
 
Ich würde die Köpfe zuerstmal abziehen und intonieren. Da ist noch genügend Substanz!
l

Naja, viel Filz ist dann nimmer drauf - klar, die Hammerköpfe im abgezogenen Zustand werden irgendwie intonierbar sein - der Ton wird allerdings auf jeden Fall um ein vielfaches "heller" werden, und irgendwann geht dann nichts mehr.

Ich persönlich würde in diesem Zustand jetzt eher zu neuen Hammerkopffilz/Hammerköpfe tendieren, ist zwar wesentlich aufwendiger, aber man hat dann eine Weile Ruhe wenn´s gscheit gemacht ist. So arg abgezogene Hammerköpfe klingen nimmer soo schön.

Viele Grüße

Styx
 
So arg abgezogene Hammerköpfe klingen nimmer soo schön.
Aber die neuen erst mal dahin bringen, wo die alten abgezogenen schon sind, ist auch ein erheblicher Aufwand...
Wo anfangen, wo aufhören...
Hammerstiele auch, oder nur die Röllchen? etc... Klaviatur austuchen? Dämpfung?, oder gar neue Saiten, immerhin sind die alten über 40 Jahre alt...

Grüße

Toni
 
Naja, viel Filz ist dann nimmer drauf - klar, die Hammerköpfe im abgezogenen Zustand werden irgendwie intonierbar sein - der Ton wird allerdings auf jeden Fall um ein vielfaches "heller" werden, und irgendwann geht dann nichts mehr.

Ich persönlich würde in diesem Zustand jetzt eher zu neuen Hammerkopffilz/Hammerköpfe tendieren, ist zwar wesentlich aufwendiger, aber man hat dann eine Weile Ruhe wenn´s gscheit gemacht ist. So arg abgezogene Hammerköpfe klingen nimmer soo schön.

Viele Grüße

Styx
Hallo Styx,
Die klingen schon schön, wenn sie richtig nachintoniert werden. Natürlich kann man das nicht endlos fort setzen, aber der Hammer vom Foto wurde noch nie abgezogen! Neue Hämmer spielen sich übrigens genauso wieder platt wie abgezogene Hämmer und die Haltbarkeit bis zum nächsten mal "wieder zu hart und eingespielt" ist ähnlich. Je nach Spielweise ein paar Jahre oder 2 Jahrzehnte. Also wenn man Geld im Überfluss hat, kann man ja schon immer alles gleich neu machen. Notwendig ist es aber vermutlich nicht.

LG
Michael
 
Aber die neuen erst mal dahin bringen, wo die alten abgezogenen schon sind, ist auch ein erheblicher Aufwand...
Wo anfangen, wo aufhören...

Sicher, das alte Material irgendwie noch zu erhalten ist ja auch die preiswertere Methode, jedoch ist eine solche auch wiederum arg zeitbegrenzt. Warum also nicht alles von vornherein wieder in dem ursprünglichem Zustand richten? Alles andere führt doch nur zu wesentlich zeitaufwändigeren Flickereien. Der Intonationsbedarf an derart abgezogenen Hammerköpfen übersteigt bei weitem dem neuer Hammerköpfe bzw. Hammerkopffilz. (Wohlgemerkt ist eine hervorragende Qualität IMMER eine Vorraussetzung - ansonsten ist man mit dem "zurechtgepfriemelten" Originalteilen wohl besser bedient :D )

Viele Grüße

Styx
 

Wir haben es ja hier nur mit einem Photo zu tun - im Grunde genommen müßte man die Filzbeschaffenheit vor Ort prüfen, ob ein abziehen wirklich sinnvoll ist. Es gibt natürlich alte abgespielte Hammerköpfe von hervorragender Qualität, welche auch nach dem Abziehen und intonation noch schön klingen. Aber ich erlebe häufig daß es gar nimmer lohnt den alten Filz noch irgendwie zu erhalten - kürzlich n DDR Klavier in den Fingern gehabt wo der abgespielte Hammerkopffilz derart mit Alkydharz imprägniert war, das jeder Handgriff an diesen Hammerkopffilz vertane Zeit wäre.

Viele Grüße

Styx
 

Sicher, das alte Material irgendwie noch zu erhalten ist ja auch die preiswertere Methode, jedoch ist eine solche auch wiederum arg zeitbegrenzt. Warum also nicht alles von vornherein wieder in dem ursprünglichem Zustand richten? Alles andere führt doch nur zu wesentlich zeitaufwändigeren Flickereien. Der Intonationsbedarf an derart abgezogenen Hammerköpfen übersteigt bei weitem dem neuer Hammerköpfe bzw. Hammerkopffilz. (Wohlgemerkt ist eine hervorragende Qualität IMMER eine Vorraussetzung - ansonsten ist man mit dem "zurechtgepfriemelten" Originalteilen wohl besser bedient :D )

Viele Grüße

Styx
Ich erlebe es immer umgekehrt... Der Intonationsbedarf an gut intonierten Köpfen ist wesentlich geringer. Auch hochwertige Hämmer muss man mal ordentlich vorintonieren. Nicht umsonst kosten die vorintonierten Hämmer bei Steinway um 2K mehr im Einkauf...

LG
Michael
 
Ich erlebe es immer umgekehrt... Der Intonationsbedarf an gut intonierten Köpfen ist wesentlich geringer. Auch hochwertige Hämmer muss man mal ordentlich vorintonieren. Nicht umsonst kosten die vorintonierten Hämmer bei Steinway um 2K mehr im Einkauf...

Daher schrieb ich ja auch:
Wohlgemerkt ist eine hervorragende Qualität IMMER eine Vorraussetzung
Was selbstverständlich eine fachgerechte Vorarbeit mit einschließt. Ich habe schon Kollegen erlebt welche über die Abel-Premium Köpfe fluchten, da diese ned ganz gleichmäßig seien - ja bittschön, wenn die ned mal auf Chor gefeilt sind, was erwartet man? :D
Wir wissen welche Arbeit dahintersteckt selbst die teuersten und besten Hammerköpfe anzupassen, es sind Unmengen an Stunden und Geduld. Aber es lohnt sich schon, ich hab mal vor Jahren bei einem altem Oberdämpfer entsprechende Hammerköpfe verwendet (welch Verschwendung :D :D ) und bearbeitet, der klingt noch immer schön und ausgewogen.

Viele Grüße

Styx
 
danke für die rege Beteiligung hier!:)

Ich denke das Abziehen plus Intonieren der Hämmer ist vorerst die beste Lösung, wenn das wider Erwarten nicht den gewünschten Effekt bringt müssen halt doch neue Hämmer drauf (evtl. kann man sie ja auch neu befilzen lassen).

Meint ihr das Abziehen kann man als durchaus erfahrener "Heimwerker", der auch im Instrumentenbau bewandert ist auch selbst machen?

Im Prinzip muss da doch bloss Material entfernt werden, evtl. hat ja jemand was für mich (ein Video etc.)

An die Intonation würde ich mich allerdings nicht machen, da hier denke ich ein geschultes Gehör nötig ist.

Danke euch!!
 
danke für die rege Beteiligung hier!:)

Ich denke das Abziehen plus Intonieren der Hämmer ist vorerst die beste Lösung, wenn das wider Erwarten nicht den gewünschten Effekt bringt müssen halt doch neue Hämmer drauf (evtl. kann man sie ja auch neu befilzen lassen).

Meint ihr das Abziehen kann man als durchaus erfahrener "Heimwerker", der auch im Instrumentenbau bewandert ist auch selbst machen?

Im Prinzip muss da doch bloss Material entfernt werden, evtl. hat ja jemand was für mich (ein Video etc.)

An die Intonation würde ich mich allerdings nicht machen, da hier denke ich ein geschultes Gehör nötig ist.

Danke euch!!
Das Hämmer abziehen ist schon Teil der Intonation!

LG
Michael
 
danke für die rege Beteiligung hier!:)

Ich denke das Abziehen plus Intonieren der Hämmer ist vorerst die beste Lösung, wenn das wider Erwarten nicht den gewünschten Effekt bringt müssen halt doch neue Hämmer drauf (evtl. kann man sie ja auch neu befilzen lassen).

Meint ihr das Abziehen kann man als durchaus erfahrener "Heimwerker", der auch im Instrumentenbau bewandert ist auch selbst machen?

!!

Bitte unbedingt nicht!! Nur erfahrene und sehr gute Fachleute ran lassen!!! Sonst: ....Murks hoch x
 
Bitte unbedingt nicht!! Nur erfahrene und sehr gute Fachleute ran lassen!!! Sonst: ....Murks hoch x

leider kein Argument :(

Was ist denn so kompliziert daran, den Hammerfilz seitlich zu entfernen und somit die plattgedrückte Stelle loszuwerden?

Bin leider schon des Öfteren Opfer von Murks hoch x geworden und das bei angeblichen "Fachleuten"

Daher mein Bestreben, so viel wie möglich selber zu machen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
hab mal ein Video gefunden... Pianino Luner Bj. 1898 - Mechanikarbeiten - YouTube

traue ich mir schon zu, allerdings habe ich eine Frage: ist das eine Feile oder Schleifpapier?

Sieht mir eigentlich nach letzterem aus. Welche Körnung ist in dem Fall empfehlenswert?

Worauf ist denn beim Abschleifen besonders zu achten?
 

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