Natürlichere Samples. Kawai CA-79 oder Yamaha CLP 775?

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sebmo

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Hallo zusammen.
Ich lerne seit ca. vier Monaten Klavierspielen und habe meine ersten Gehversuche bisher über Kopfhörer an einem Yamaha P-125, wovon ich nach nur 4 Wochen direkt auf ein Kawai ES 920 umgestiegen bin, gemeistert. Da mir bei beiden allein der Klang nicht wirklich zusagt, würde ich gerne auf das CA-79 oder CLP 775 von Yamaha umsatteln. Hat jemand von euch Erfahrung mit denen und kann mir sagen welches für euch "natürlicher" klingt? Oder gibt es da keine großen Verbesserungen bei den Samples und die Hersteller haben sich ehr auf z. B. die Klaviatur konzentriert? Leider kann ich aktuell das Kawai 79 nicht selbst testen. Unser Händler vor Ort hat nur Yamaha.

Um auszuschließen das es an den verwendten Kopfhörern liegt, habe ich eine Reihe Referenzkopfhörern in der Preisklasse 300 bis 1500 € ausprobiert. An meinen verwendeten B&O BeoPlay H6 liegt es demnach nicht. Ach so, aus Platzgründen und wegen den Ruhezeiten unseres Nachwuchs kommt ein akkustisches Klavier leider nicht in Frage. :-(

Ich freue mich auf eure Erfahrungen.
 
ES 920 ist "Harmonic Imaging™ XL" = CA 79 = mein Kawai CS-8 = so ziemlich obere Kante, was Klang betrifft. CA 79 hat dann noch "SK-EX Multi Channel 88 Key Rendering" – was bringt das mehr in der Abteilung "natürlich"?

Meine Vermutung: "natürlich" klingt ein Digitales noch am meisten durch geschickte Erzeugung des Raumklangs, gute Positionierung der Lautsprecher, resonierendes Gehäuse etc. Mit Kopfhörer gibt es Grenzen, an denen Du nach meinem Gefühl bereits jetzt nah dran bist.
 
Verstehe Ich dich richtig, dass das ES 920 und das CA 79 über Kopfhörer gleich klingen?
Mir ist schon klar das ein natürlich Klingen über Kopfhörer nicht möglich ist, aber ich empfinde die ausgegebenen Klänge als zu künstlich. Besonders im mittleren Bereich (wenn man das überhaupt so nennt) der Klaviatur. Deshalb war und ist meine Hoffnung mit dem Upgrade nochmals klanglich etwas rausholen zu können.
 
Wenn es Dir "nur" um einen besseren Sound via Kopfhörer geht (oder diese Einschränkung akzeptabel wäre), würde ich über VST´s nachdenken . Z.B. modartt Pianoteq oder der Noire von Native. Die Meißten sind Standalone ohne DAW nutzbar. Oft kann man ein paar Tage kostenlos testen.
 
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Uff! Ich bin zwar absoluter Fan von dieser Software aber es ist für mich einer der künstlichsten Pianosounds.

@sebmo : Ich fürchte, ein wirklicher Unterschied wird für Dich erst in höherpreisigen Digis zu spüren sein (z.B. Yamaha N*).
Evtl. lohnt auch ein Blick auf ein gebrauchtes Roland V (warum gibts die eigentlich nicht mehr?).
 
Ich fürchte, ein wirklicher Unterschied wird für Dich erst in höherpreisigen Digis zu spüren sein (z.B. Yamaha N*).
Evtl. lohnt auch ein Blick auf ein gebrauchtes Roland V (warum gibts die eigentlich nicht mehr?).
Auch über Kopfhörer? Kann mich erinnern, dass beim Aussuchen meines Digitalpianos ich fand, dass die Yamahas (Clavinova >= 645) über Kopfhörer besser – "räumlicher" – klangen als die Kawais. Entscheidung für Kawai fiel schließlich wegen des Spielgefühls.
 
Verstehe Ich dich richtig, dass das ES 920 und das CA 79 über Kopfhörer gleich klingen?
Ja, wie Martin49 schon schrieb:
ES 920 ist "Harmonic Imaging™ XL" = CA 79 = mein Kawai CS-8 = so ziemlich obere Kante, was Klang betrifft.
Ich persönlich hatte zu Anfang ein Kawai CS-8.
Als es dann durch ein Rönisch Klavier ersetzt wurde, habe ich, auf der Suche nach einem Digi zum nächtlichen Üben, so ziemlich alles von Yamaha, Kawai, Roland und Casio in der Preiklasse bis 1.500 € angetestet. Immer mit meinem eigenen Referenzkopfhörer.
Für mich kommt selbst Yamaha mit ihren Yamaha CFX und Bösendorfer Imperial Samples nicht an die Klangqualität/Detailtreue der Kawai Samples (speziell: Shigeru Kawai EX und SK-5) ran.
Speziell was die Simulation (und es ist immer nur eine Simulation wenn nicht tatsächlich Hammerköpfe und Saiten verbaut sind) der akustischen "Nebenschauplätze" wie z.B. Dämpfergeräusche, Hammerrückfallgeräusch, Resonanz der ungedämpften Saiten betrifft kommt Kawai der Realiät noch am nähesten.

Um auszuschließen das es an den verwendten Kopfhörern liegt, habe ich eine Reihe Referenzkopfhörern in der Preisklasse 300 bis 1500 € ausprobiert. An meinen verwendeten B&O BeoPlay H6 liegt es demnach nicht.
Vielleicht doch. Der B&O ist ein Consumer HIFI Kopfhörer. Diese sind darauf ausgelegt, einen möglichst "schönen" Klang zu produzieren und haben daher (egal, was Highend Hifi Testberichte sagen) immer einen korrigierten Frequenzgang. HIFI Kopfhörer sind "Schönfärber".
Studio Kopfhörer hingegen sind darauf ausgerichtet, einen möglichst neutralen, unverfälschten Klang widerzugeben.
"Referenez" kann also nur ein Studio Kopfhörer sein.

Du schreibst, dass Du seit 4 Monaten Klavier lernst.
Bist Du dir sicher, dass Du tatsächlich einschätzen kannst, wie ein Flügel (die Digis simulieren Flügel, nicht Klaviere) "natürlich" klingt?
Mit dem ES-920 hast Du eines der besten aktuellen Digitalpianos. Ein höherpreisiges Upgrade würde sich nur zugunsten einer besseren Tastatur lohnen.
 
Mir ist schon klar das ein natürlich Klingen über Kopfhörer nicht möglich ist, aber ich empfinde die ausgegebenen Klänge als zu künstlich. Besonders im mittleren Bereich (wenn man das überhaupt so nennt) der Klaviatur. Deshalb war und ist meine Hoffnung mit dem Upgrade nochmals klanglich etwas rausholen zu können.
Die Frage ist, ob die Clavinovas mit ihrem "binauralem Sampling" für Bösendorfer und Yamaha CFX da etwas auf Kopfhörer für Deine Ansprüche/Empfindsamkeit herausholen. Falls Du das CLP 775 bereits ausprobiert und für ungenügend befunden hast: ich kann mir schwer vorstellen, dass es dann der CA 79 herausholt. Ohne Ausprobieren würde ich das nicht erwerben.
 
Wenn es um bestmöglichen Klang geht, dann liegt mE tatsächlich eine Software-Lösung nahe (ne, nicht pianoteq). Die Frage ist, ob Du Dir den zusätzlichen Aufwand antun willst:
Rechner, Soundkarte mit MIDI, Kabel, Software, Abstimmung der Anschlagsdynamik.
 
... die ständige Unzufriedenheit hört sowieso erst mit dem eigenen Flügel auf ...
 

Die Frage ist, ob die Clavinovas mit ihrem "binauralem Sampling" für Bösendorfer und Yamaha CFX da etwas auf Kopfhörer für Deine Ansprüche/Empfindsamkeit herausholen. Falls Du das CLP 775 bereits ausprobiert und für ungenügend befunden hast: ich kann mir schwer vorstellen, dass es dann der CA 79 herausholt. Ohne Ausprobieren würde ich das nicht erwerben.
Binaural gesamplet ist meines Wissens bei Yamaha nur der CFX Klang. Ich vermute da Absicht. Da der CFX einfach am realistischsten klingt, spiele ich den Bösendorfer digital nur selten. Ist leiser und flacher aufgenommen, leider. Wäre schöner, wenn sie gleichberechtigt wären.
 
ES 920 ist "Harmonic Imaging™ XL" = CA 79 = mein Kawai CS-8 = so ziemlich obere Kante, was Klang betrifft.
Das ES920 hat nicht gleichen Klangerzeuger wie das CA79, sondern die Vorgängergeneration. Dein CS8 ist nochmal ein Stück älter, klingt aber ähnlich (wie die Vorgängergeneration).

Verstehe Ich dich richtig, dass das ES 920 und das CA 79 über Kopfhörer gleich klingen?
Nein, ganz und gar nicht. Kawai CA79, CA99 und Kawai Novus sind eine eigene Liga.
 
Vielen Dank für eure Beiträge. Ich hatte leider keine Nachricht über eure Antworten bekommen, ansonsten hätte ich mich wieder früher zu Wort gemeldet.

Ich werde erstmal bei dem ES920 bleiben, mich auf das Klavierspielen konzentrieren und hoffen lange daran Spaß zu haben. Vielleicht wird es dann eine der nächsten Generationen die bei mir einzieht.
 
Da wirst du wohl wenig Erfolg haben um dein "Traumklang" eines "richtigen" Klaviers zu erhalten. Selbst mein damaliges CLP 645 klang mir leider zu künstlich. Selbst Programme wie Pianoteq und Native Instrument haben da nicht geholfen. Das war einer der Gründe, warum ich auf ein akustisches Piano umgestiegen bin.
Für mich klingen fast alle EPianos unter 4-5k doch leider zu künstlich. Erst ab einem Kawai CA99 würde ich sagen, das man da näher dran ist. Hätte ich mir da kein akustisches Klavier gekauft, wäre das sogar meine Wahl gewesen.
 
Vielen Dank für eure Beiträge. Ich hatte leider keine Nachricht über eure Antworten bekommen, ansonsten hätte ich mich wieder früher zu Wort gemeldet.

Ich werde erstmal bei dem ES920 bleiben, mich auf das Klavierspielen konzentrieren und hoffen lange daran Spaß zu haben. Vielleicht wird es dann eine der nächsten Generationen die bei mir einzieht.
Am Klang kann man da ja ziemlich viel drehen, mit dem Virtual Technician kann man da noch mal einiges einstellen, bei manchen Stücken verwende ich bei meinem es 920 eine andere Stimmung, heißt glaube ich so was wie Pytagorean.
Na ja, und bei 20 Watt Lautsprechern kommt ohne Kopfhörer auch nicht so viel raus wie ich festgestellt habe, aber es ist für Zimmerlautstärke noch ausreichend. Hat mich dazu verleitet endlich mal auf Laut zu stellen und nu zu lernen auch dann leise zu spielen. Speziell die linke Hand, war auch noch mal zum yamaha Digi eine große Umstellung. Kawai hat da einen deutlich härteren Tastenanschlag.
Ich verwende da 50 Euro Kopfhörer und finden den Klang akzeptabel.
Na ja, für 1900 Euro fürs Set, im Gegensatz zum Kawai Ca 99 oder yamaha clavinova 775 die fast das doppelte kosten, gebe ich mich mit dem Klang zufrieden. Beim Probespielen fand ich den Unterschied für den doppelten preis fürs ca 99 nun nicht so gewaltig. Nur die Bedienung ist im Gegensatz zu Yamaha unterirdisch.....komplizierter gings wohl nicht...
 

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