Nach fast 20 Jahren Abstinenz Steinway kaufen?

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schachspieler

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Guten Abend zusammen,

Erstmal ein Lob an dieses Forum. Habe nach ein bisschen Recherche schon viel Hilfreiches hier lesen koennen. Gerade angemeldet, moechte ich jetzt eine Frage stellen.

Von 6 bis 16 hatte ich 10 Jahre Klavierunterricht, seither aber knapp 20 Jahre (gar) nicht mehr gespielt. Jetzt moechte ich wieder anfangen und mit Ehrgeiz das Klavierspielen neu lernen. Ich war nie sonderlich begabt oder unbegabt, habe einfach taeglich meine 30-60 Minuten ueber 10 Jahre geuebt und hatte eine gute Lehrerin. Als Kind war es eher eine Absprache mit meinen Eltern als eigene Begeisterung fuer's Spielen - mittlerweile treibt mich die eigene Faszination zum Neustart.

Meine Eltern hatten frueher ein ganz einfaches Zimmermann Klavier. Da ich heute aber das Glueck habe, ausreichend Platz und Budget zu haben, ueberlege ich, mir einen Steinway Fluegel zu kaufen. Und da ich mich daran stoere, fuer einen 50 Jahre alten Gebrauchsgegenstand noch 30-50% vom heutigen Neupreis zahlen zu muessen, schlaegt mein Herz fuer einen neuen Fluegel (z.B. B 211).

Jetzt endlich die Frage ;-) :

Bin ich total bescheuert, wenn ich nach 20 Jahren Klavierspielabstinenz und ohne heute noch irgendetwas auswendig auf die Tastatur zaubern zu koennen, mir einen neuen Steinway Fluegel fuer 82.000 EUR kaufe, um damit wieder "neu" anzufangen? Ich habe hier oft gelesen, dass jedes Klavier / jeder Fluegel einzigartig klingt und man sorgsam DEN EINEN (aus)suchen solle, der zu einem passt. Das faellt mir natuerlich schwer, weil ich das Spielen ja fast verlernt habe.

Alternative (in meinen Laienaugen) waere erst ein guenstiges Klavier, 6-12 Monate Ueben um wieder reinzukommen und dann DEN EINEN Steinway Fluegel, der zu mir passt. Bei S&S in Hamburg sagte man mir heute aber - in anderem Kontext - dass die 2012 Preisliste 5% Steigerung vorsaehe... dann zahl ich also fuer's "Ueben-Klavier" und der Fluegel kostet mich auch noch 4.000 EUR mehr im kommenden Jahr...

Was meint ihr?

Vielen Dank!!
 
Du hast den Platz, du hast das Budget, und dein Herz hängt dran. Also kaufe dir mit Freude DEINEN neuen B 211. Aber nicht überhasten, sondern in aller Ruhe aussuchen. Da kannst du auch den einen oder anderen schönen Wochenendtrip mit verbinden. Du wirst es spüren, wenn du DEINEN Flügel gefunden hast.

Viel Freude beim Suchen und Finden wünsche ich!

PS: Selbstverständlich bist du bescheuert! Na und?
 
Hallo Schmickus,

Danke fuer die Antwort. Mein Problem ist, dass ich die unterschiedlichen Fluegel z.Z. noch nicht wieder ausprobieren kann. Das bisschen Rumgeklimper, das mir nach 20 Jahren Nichtspielens noch gelingt, laesst Unterschiede zwischen verschiedenen Neugeraeten gar nicht erkennen.

In Hamburg stehen z.Z. 5 B-211. Klangen fuer mich alle gleich ;-)

Ein aeusserst talentierter Besucher spielte alle Fluegel nacheinander und zum "groeberen" Vergleich auf meine Bitte auch mal den S und den M. Da waren die Unterschiede deutlich hoerbar, er erzaehlte mir auch einiges zu den einzelnen B-211 aber diese Nuancen blieben mir verborgen.

Macht es Sinn, einen Experten zu rate zu ziehen, der den "ausgewogensten" der 5 B-211 aussucht und dem Rat dann zu folgen? Oder komme ich nicht um 6 Monate Ueben, 5% Preissteigerung und eigenem intensivem Testen herum?

Wirkt widerspruechlich, das Budget fuer einen neuen Steinway zu haben aber bei 5% knauserig zu sein... ich weiss ;-)

Danke,
Olaf
 
Hallo schachspieler,

auch ich hatte 10 Jahre Unterricht - dann 25 Jahre lang nichts. Ich konnte nicht mal "Alle meine Entlein" - und dann fehlt natürlich das Selbstbewusstsein in einen Klavierladen zu laufen und zu sagen "ich möchte mir ein Klavier kaufen - aber ich kann keins anspielen..."
Hmm..

Kannst du dir jemand mitnehmen der ein wenig spielen kann? Man kann auch den Verkäufer / Eigentümer / Klavierbauer fragen verschiedene Instrumente anzuspielen.
Oder mit der Zeit seine Inhibitionen abbauen - vor allem an einem Werktag an dem sonst niemand im Geschäft rumläuft. Und einfach ein paar Akkorde anschlägt, oder eine einfache Melodie übt (zB aus Schumann's Album für die Jugend, oder so) - und sich generell Zeit nimmt.
Und der Spass verschiedene Klaviere auszuprobieren kommt dann - auch wenn man nach so langer Zeit wirklich nicht spielen kann.
Aber ein Rat: erstmal ein "Übe-Instrument" zu kaufen und erst dann - nach ein paar Jahren - das was man wirklich möchte zu kaufen, macht wenig Sinn. Dann gleich das richtige und das Beste. Und nicht viele haben dein Budget. Also tue es.

Aber sei nicht so fixiert auf Steinway. Es gibt auch Bösendorfer. Bechstein. Förster. Grotrian. Die spielen alle (mehr oder weniger) in der gleichen Liga. Und es gibt auch Unterschiede im Klang zwischen komplett neuen Instrumenten und solchen die 50, 60, 70 Jahre alt sind. (und die nicht unbedingt schlechter sind.) Flügel wurden früher anders gebaut und sie klingen anders. Persönlicher Geschmack.

Aber bevor ich 80T ausgebe - würde ich mir die Zeit und Musse nehmen diese Unterschiede und Nuancen kennenzulernen, und das geht auch an Hand einer einfachen Tonleiter. Dazu muss man noch nicht Rachmaninoff spielen können.

Gönn' dir die Zeit e zu tun. Die ist mehr wert als das Budget.
Viel Spass!
 
Stell dir vor, du kaufst dir nen Flügel und stellst fest, dass es unglaublich schwer ist, wieder locker und schön zu spielen. Könntest du mit dem Druck umgehen, der auf dir lastet, wenn du einen 80.000,-€ teures Gerät da zu stehen hast und nicht drauf spielen kannst? Wäre das nicht unglaublich ärgerlich? Was bringt dich eigentlich auf diese spontane Idee? Stell dir vor du sparst 4000 euro und gibst 80.000 aus und merkst nach ein paar Monaten, dass du nen riesen Batzen Geld aus dem Fenster geworfen hast^^

Gibt es nicht die Möglichkeit, den Flügel deiner Wahl zu mieten und die Miete nach einem Jahr anzurechnen, wenn du ihn kaufst?
 
Mietkauf würde mir da spontan auch einfallen.

Davon abgesehen - ich finde es nicht bescheuert. Andere kaufen sich einen Ferrari, der sicher auch nicht weniger kostet (kenn mich da nicht so aus :D). Ob man davon mehr hat? Das muss ja jeder selbst wissen. Ich glaube, dass so ein guter Steinway durchaus eine Investition ist. Auch ein Flügel verliert im Laufe der Jahre an Wert, aber ich schätze mal, nicht ganz so schnell wie ein Auto. Korrigiert mich, falls ich mich irre.

Ich würde den Steinway auch nehmen, leider fehlt mir zusätzlich zum Budget auch noch der passende Wohnraum. :-(
 
@Schachspieler.

Wenn Geld bei Dir absolut keine Rolle spielt und Dir der Kauf Freude bereitet - machs einfach und kauf Dir das Prestigeobjekt und genieße es.

Wenn aber Rationalität eine Rolle spielt gebe ich Folgendes zu bedenken:
- vmtl. fehlt Dir mangels spielerischer Fähigkeiten die Möglichkeit ein gutes Instrument überhaupt zu erkennen und auzuwählen und Du bist auf "Verkäufer" angewiesen - also Achtung!

-Wenn Du ins Klavierspiel einsteigst und Du läßt es wieder nach einiger Zeit, hast Du einen Steinway den Du nicht mehr brauchst, weil er Dich an Deinen mißglückten Versuch des Wiedereinstiegs erinnert (melde Dich dann bei mir - ich Kauf Dir den Stein way möglicherweise ab)


Nun im Ernst - bei aller Begeisterung: Kauf Dir ein gutes Klavier (Yamaha U1 U3) oder besser einen günstigen Flügel gebraucht beim Händler oder einen "Chinesen" kostet nur 5 TSD (Platz hast Du und Du kommst in den Genuss der besseren Spielart eines Flügels) Gib so wenig wie möglich aus, achte aber auf ein brauchbares Instrument.

Solltest Du nach einiger Zeit merken, das Klavierfieber hat Dich gepackt und vor allem Du spürst Deine eigenen Fortschritte, die Dich erkennen lassen, dass Du dabei bleiben wirst, dann kauf Dir Dein Trauminstrument - vielleicht aber wartest Du noch bis Dein Können so weit gediehen ist, dass Du überhaupt erkennen kannst wie die Mechanik etc. für Dich sein sollte etc. - oder nimm Dir einen Konzertpianisten - also einen wirklichen Profi mit und laß ihn ein Instrument für Dich - ein Konzertinstrument aussuchen.


Ach ja - noch folgende Anmerkung:
Steinway bietet die sogenannte" Steinwaygarantie": Kauf Dir im Steinwayhaus ein " Essex by Steinway" oder ein "Boston by Steinway" Instrument - das sind in Lizenz nach Steinwayvorgaben gefertigte sehr gute Instrumente. Essex (in China gefertigt) ist preisgünstiger als Boston (in Japan gefertigt) - nimm das das in Deinen Ohren gut klingt.
Wenn Du eines davon gekauft hast (Transport, Stimmung sind inklusive meist auch eine Klavierbank) kannst Du innerhalb von 10 Jahren das Instrument bei Anrechnung des vollen Kaufpreises zurückgeben, wenn Du einen Steinway kaufst. Info dazu auf den Steinway webpages.
Ich denke das Angebot ist doch geradezu ideal für Deine Bedürfnisse zugeschnitten. Du kannst bis zu 10 Jahre lang ausprobieren und hast keinerlei Geldverlust, wenn Du danach einen neuen Steinway kaufst.
 
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Guten Morgen,

Danke fuer die vielen Antworten !

Lupin, das sind gute Einwaende. Als ich hoerte, wie unglaublich gut der Musikstudent die einzelnen Fluegel spielte, kam ich mir schon ein bisschen "trottelig" vor, mit meinen Fingeruebungen oder Akkorden auch mal zu vergleichen. Aber einen persoenlichen Eindruck vom Unterschied bekommt man sicher auch so. Notfalls nehm ich ein Anfaengernotenheft und spiel vom Blatt. Andere Hersteller schaue ich mir auch nochmal an. Meine Klavierlehrerin hatte frueher einen Steinway Konzertfluegel, ich habe aber nur 2 mal drauf gespielt. Ist trotzdem haengengeblieben ;-)

Instrumentenfreak und Staubengel:

Die Idee mit dem Mietkauf ist super ! Das werde ich mal ansprechen. S&S bietet auch an, innerhalb von 10 Jahren nach Kauf eines beliebigen neuen Klavieres / Fluegels der Baureihen Essex oder Bosten das gekaufte Stueck zum vollen Kaufpreis zurueckzunehmen, wenn man es gegen einen neuen Steinway Fluegel tauscht. Zuerst fand ich das Angebot beeindruckend aber bei Kaufpreis Bosten Klavier fuer 10k vs Steinway Fluegel 80k und dem stetigen Anstieg der Neupreise faellt der Wertverlust des Bostens nach 10 Jahren fast nicht ins Gewicht. Ich habe mal nachgesehen, 2008 z.B. lag der Listenpreis des B-211 bei ca. 76k. 2009 bei 78k. Heute sind es 81.560 und ab 01.01.2012 dann wohl ca. 86k. Macht in 4 Jahren 10k Preisanstieg !

Deswegen habe ich allerdings auch weniger Bauchschmerzen beim Kauf. Und den Vergleich zu Autos finde ich ganz passend. Wahrscheinlich wuerden 95% der Bevoelkerung einen Fluegel fuer 80k als unendlich teuer empfinden und ihn nur bei extrem reichen oder extrem begabten erwarten. Aber in fast jeder Strasse parken normale Mittelklasseautos fuer 40-60k. Und ein Auto verliert sehr schnell an Wert, kostet hohen Unterhalt und ist nach 15 Jahren i.A. fast wertlos. Ein Steinway Fluegel ist da schon anders.


Erlaubt mir eine andere Frage: Wir haben einen kleinen Resthof. Die ehemalige Tenne ist heute komplett Wohnzimmer. 90 m2, 7 Meter Deckenhoehe. Ich vermute, dass ein grosser Fluegel (wie der B-211) hier besser geeignet ist als z.B. ein M oder gar ein Klavier weil er klangstaerker ist und die Raumgroesse besser ausnutzt. Sehe ich das richtig?

S&S in Hamburg bietet naemlich auch einen gebrauchten M-170 von 2009 fuer 51k an. Immerin 30k weniger!

Viele Gruesse.
 
Der ständige Anstieg der Preise ist ein Märchen bzw. eine unsichere Wette auf die Zukunft. In der heutigen einzigartigen Finanzkrisenzeit ist alles möglich. Können wir heute wissen ob die Preise nicht vielleicht konstant bleiben oder sogar sinken? Will man ein Prestigemöbelstück kann's natürlich nur S&S sein übrigens hat Fazioli den noch elitäreren Ruf für ähnliches Geld. Ein Selbstspieler macht übrigens auch gute Musik. Übrigens: kaum jemand zahlt Listenpreise - die Händler geben ja nach Wirtschaftslage gute Rabatte somit kann man den theoretischen Preisanstieg wieder "herausverhandeln".
 
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Hallo Pianofortissimo,

Da haben sich unsere Beitraege zur Steinway Garantie ueberschnitten... Aber danke dafuer !

Vorweg: Ausgeben kann ich 80k fuer einen Fluegel und ich bin auch bereit dazu aber wuerde er z.B. 160k kosten, waere er zu teuer fuer mich. Sonst wuerd ich ihn einfach hinstellen und bei Nichtgefallen das Hauspersonal (das ich nicht habe!) anweisen, ihn zurueckzubringen. Nein, ich muss schon rational bleiben bei solchen Groessenordnungen.

Ich denke, ich werde mir einen guten (unabhaengigen) Berater suchen, der mir bei der Auswahl hilft und dann meinem Gefuehl folgen. Notenheft mitnehmen, 10 mal S&S und andere Piano-Haeuser besuchen und mit einfachem Spiel vergleichen.

Achso, um Inflation werden wir m.E. nicht herumkommen. Deswegen moechte ich eben nicht 2 oder 5 Jahre warten und dann 5-10k mehr bezahlen muessen. Bin Oekonom aber das Thema weicht vermutlich zu stark vom Foren-Gedanken ab.


Ich werde in jedem Fall berichten wenn wir uns entschieden haben.
 

. Übrigens: kaum jemand zahlt Listenpreise - die Händler geben ja nach Wirtschaftslage gute Rabatte somit kann man den theoretischen Preisanstieg wieder "herausverhandeln".

Ah, das wollte ich auch noch fragen... Wieviel Prozent scheinen z.Z. bei einem neuen B-211 realistisch?

Achso, der Fluegel soll nicht zum Moebelstueck verkommen. "Prestige" spielt auch keine Rolle, unser Wohnzimmer sieht extrem selten jemand anderen als meine Frau oder mich. Das ist Privatraum. S&S kenne ich aus meiner Kindheit einfach als Spitzenprodukt und ich koennte mich an dem Gefuehl, ein S&S zu besitzen, eher erfreuen, als es bei einem qualitativ vielleicht gleichwertigen aber mir fast unbekannten Produkts der Fall waere.

VG
 
Von 6 bis 16 hatte ich 10 Jahre Klavierunterricht, seither aber knapp 20 Jahre (gar) nicht mehr gespielt. Jetzt moechte ich wieder anfangen und mit Ehrgeiz das Klavierspielen neu lernen. Ich war nie sonderlich begabt oder unbegabt, habe einfach taeglich meine 30-60 Minuten ueber 10 Jahre geuebt und hatte eine gute Lehrerin. Als Kind war es eher eine Absprache mit meinen Eltern als eigene Begeisterung fuer's Spielen - mittlerweile treibt mich die eigene Faszination zum Neustart.

Hi,
ich befinde in einer ähnlichen Lage. An Deiner Stelle würde ich es so machen, wie Du es schon selbst vorgeschlagen hast. Besorge Dir erst mal ein vernünftiges Klavier zu reinkommen. Denn glaube mir, der erste Monat/die ersten Monate werden hart. Wenn Du versuchst, die alten noten zu spielen, und nichts klappt, Deine Finger sich hart und unflexibel anfühlen... das ist Frust pur. Jetzt, ein gutes halbes Jahr nach meinem Neuanfang bin ich teilweise wieder auf altem Niveau. Vor allen Dingen auch weil die Motivation jetzt eine intrinsische ist.
Und jetzt kommt auch langsam der Wunsch nach einem schönen, guten Instrument. Jetzt könnte ich auch mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein in den Laden gehen.
Ich persönlich würde übrigens keinen neuen Steinway kaufen. Das ist jetzt aber natürlich wirklich nur meine persönliche Meinung. Auf mich wirken neue Steinways wie Badezimmer aus schwarzem Marmor mit Messing-Armaturen. Furchtbar ;)
Ich würde mich für ein gutes, restauriertes, älteres Instrument entscheiden, etwas mitgenommen in der Optik, aber der Klang einzigartig und die Mechanik top. So wie der alte Bösendorfer von Klavierbau. So ein Flügel, das wäre mein Traum.
Das Argument mit dem 5% kann ich übrigens nicht verstehen. Wenn Du jetzt 80k für einen Flügel ausgeben könntest, sollten Dich 5% mehr in einem Jahr nicht unbedingt vor eine unlösbare Situation stellen. Auch wenn uns das, zugegebenermaßen, nix angeht :)
 
Hallo schachspieler

In Hamburg stehen z.Z. 5 B-211. Klangen fuer mich alle gleich ;-)
Das klingt aber nicht nach Liebe auf den ersten Ton :D

Ich persönlich würde übrigens keinen neuen Steinway kaufen. Das ist jetzt aber natürlich wirklich nur meine persönliche Meinung. Auf mich wirken neue Steinways wie Badezimmer aus schwarzem Marmor mit Messing-Armaturen. Furchtbar ;)
Ich würde mich für ein gutes, restauriertes, älteres Instrument entscheiden, etwas mitgenommen in der Optik, aber der Klang einzigartig und die Mechanik top. So wie der alte Bösendorfer von Klavierbau. So ein Flügel, das wäre mein Traum.

Vermutlich werde ich nie in diese Situation kommen, einen FLÜGEL zu suchen... trotzdem gehe ich mit megahoschi einig - ältere Instrumente haben (für mich!) einfach ihren eigenen Charme, ihre Persönlichkeit, was auch immer. Mein Klavier z.B. ist ein 75jähriges Monstrum. Und der Steinway Flügel, den ich ab und zu spielen darf, hat mindestens 50 Jahre auf dem Buckel (muss mal nachsehen), klingt traumhaft und sieht noch aus wie neu...

Lg, Nessie
 
Hallo Schachspieler,

wie du hier siehst, gibt es viele unterschiedliche Meinungen, was die Flügelwahl angeht. Das ist auch gut so! Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Wenn Du der Meinung bist, nur Steinway käme für Dich in Frage (was ich nachvollziehen kann), dann würde ich mich darauf fokussieren. Denn in der Tat gibt es sowas wie den "Steinway -Sound".

Ich kann Dir nur empfehlen, einen Klavierlehrer oder Konzertpianisten beim nächsten Besuch bei S & S mitzunehmen. Wenn dann Eure Meinungen der Instrumente übereinstimmen, kann doch einem Kauf nichts mehr im Wege stehen! Warum also vorher einen (schlechteren) Boston kaufen?

P.S.: Muss ja schon zugeben, dass ich Dich beneide. Was würde ich nicht alles tun, um einen Steinway zu kaufen....
 
hallo Schachspieler,
denk einfach an Mark Taimanov: Schach und Flügel passen gut zusammen :):):)
und kauf einen Steinway - dann kannst du auf den Tasten "sizilianisch" von Schumann üben und auf den geschlossenen Deckel ein Schachbrett stellen, mit der sizilianischen Taimanovvariante :)
 
Lieber Olaf;

vorweg: Ich habe größtes Verständnis für Dich - immerhin habe ich mir als BLUTIGER Anfänger nach einem halben Jahr ein S&S V125 crown jewel gegönnt (das - unsichtbar für Besucher - im Keller steht ;)).

Wenn Du einen Profi findest, der Deine Vorlieben teilt und der so zu spielen bevorzugt, wie Du das in ein, zwei Jahren wieder tun wirst - DANN hast Du eine reelle Chance, DEIN Trauminstrument durch ihn finden zu lassen. Aber eben nur dann. Doch selbst wenn es klappt, bringst Du Dich um eine große Freude. Immerhin ist das ja fast so, als würde man die zukünftige Ehefrau von einem Fremden aussuchen lassen. ICH würde mir DIESEN Spass nicht entgehen lassen!!!!

Hinzu kommt: S&S - sofern perfekt reguliert & intoniert - sind absolute Präzisionsinstrumente. Traumhaft, wenn man halbwegs spielen kann, unerbittlich aber gegenüber allen Unsauberkeiten spielerseitig (Das haben weitaus Fortgeschrittenere als ich bereits bestätigen müssen). Daher freue ich mich zwar an meinem S&S, spiele aber (noch) lieber an meinem gutmütigen Feurich-Flügel, den ich mir zusätzlich gegönnt habe. Nun bist Du im Gegensatz zu mir ja weiß Gott kein Anfänger, aber auch Du wirst einige Zeit brauchen, um Deine alte Spielstärke wiederzufinden. Außerdem wirst Du Dich altersbedingt auch "verändert" haben. Insofern ist Deine pianistische Zukunft einfach noch nicht 100%-ig klar definiert.

Weterhin weise ich deutlich darauf hin, dass es einen Grund gibt, weshalb gebrauchte S&S (speziell B) sooo hoch gehandelt werden! Wenn Du hier im Forum herumstöberst, wirst Du viele Indizien dafür finden, dass ein niegelnagelneuer Flügel nicht automatisch der Weisheit letzter Schluss ist. Im Zusammenhang mit gebrauchten S&S sei die Fa. Weschenfelder als Referenzadresse genannt.

ICH würde an Deiner Stelle mit dem Budget folgendes machen:
Kauf eines neuen oder gebrauchten GUTMÜTIGEN Flügels bis max 25.000,- (eher 10.000,-). Falls neu, dann schau Dir mal den 170er von Förster an! Auf dem startest Du dann Deine neue Pianistenkarriere. Und während Du Dich entwickelst, gönnst Du Dir die Freude, permanent nach DEINEM S&S-B zu suchen. Wenn Du ihn gefunden hast, wirst Du es mit jeder Faser Deines Körpers wissen. Dann gibt es kein Zögern. Der "alte" Flügel wird in Zahlung gegeben oder verkauft (hier, z.B.) und der neue nach Hause gebracht. Und dann ist es DEINER und nicht irgendein B.

Das Essex/Boston-Modell wäre sicherlich auch eine Variante. Allerdings bist Du dann an ein bestimmtes S&S-Haus gebunden, oder? Und es gilt vermutlich nur für den Kauf eines NEUEN S&S?

Ach, ja - die Größe: Für die "endgültige" Variante würde ich bei Deiner Raumgröße immer auf 200-240 cm gehen. Schon alleine deshalb, weil Flügel in dieser Größe einfach am harmonischsten proportioniert sind. Das Auge hört mit! Auch ich würde den B bevorzugen, weil (sinngemäßes Fremdzitat) "es wohl der ausgereifteste Flügel unterhalb der Konzertklasse sein dürfte".

Es gibt hier einige B-Besitzer, die Dir hoffentlich noch eine PN schreiben. Ich gehe davon aus, dass sie mir alle zustimmen, wenn ich sage, dass es Bs und Bs gibt: Trauminstrumente und gewöhnliche. Vergib Dir nicht die Chance, SELBST die erste Variante zu finden, wenn Du schon das Glück hast, Dir dies leisten zu können!

Freu mich mit Dir & Viel Glück!

PS. Abgesehen davon, dass es gar nicht eintreffen muss: Beim kauf einer lebenslangen "musikalischen Liebsbeziehung" kann man auch ruhig mal 10 Riesen einfach so "versenken" - die Sache ist es wert! Hier trotz Deines Budgets über 5.000,- rauf/runter nachzudenken, führt zu nix gutem - denk an die Parallele zu Ehefrau ;-)
 
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Hallo Schachspieler,

Warum also vorher einen (schlechteren) Boston kaufen?

Wenn ich ihn zum Kaufpreis jederzeit also ohne Wertverlust zurückgeben kann? Nach 1, 1/2 , 2 ...Jahren und sowieso fest steht, dass ich einen Steinway kaufe. Besser geht es doch nicht. In der Zwischenzeit suche ich in aller Ruhe das passende Instrument raus. Alles ohne jegliches Verlustrisiko.

Übrigens nicht alle Steinways klingen automatsch gut - sagen die Konzertpianisten.
 
Ich kann Dir nur empfehlen, einen Klavierlehrer oder Konzertpianisten beim nächsten Besuch bei S & S mitzunehmen. Wenn dann Eure Meinungen der Instrumente übereinstimmen, kann doch einem Kauf nichts mehr im Wege stehen!


Lieber Schachspieler,

dem möchte ich mich ausdrücklich anschließen! Es geht nicht nur um den Klang, sondern auch um das Spielgefühl, um den Anschlag ........ .

Ich finde auch gebrauchte Steinways prima - allerdings würde ich dann zusätzlich einen unabhängigen Klavierbauer mitnehmen, der objektiv entscheiden kann, ob alles in Ordnung ist.

Liebe Grüße und viel Spaß dabei!!!!!

chiarina
 
Lieber Schachspieler,

dem möchte ich mich ausdrücklich anschließen! Es geht nicht nur um den Klang, sondern auch um das Spielgefühl, um den Anschlag ........ .

Ja so ist das -aber um diese Kriterien an einem Instrument beurteilen zu können sollte man bereits auf einem beachtlichen Niveau spielen können. Ansonsten bleibt nur der angeheuerte Konzertpianist und seine Meinung.

Alles so als wollte man sich einen Ferrari/Porsche kaufen, ohne im Besitz eines Führerscheins zu sein - und dazu nimmt man sich dann einen professionellen Rennfahrer mit, der einem sagt wie es sich denn so fährt.

"An allen Anfang hat Gott den Schweiß gesetzt " -klingt blöd und unangenehm - ist aber so: Ein Spitzeninstrument benötigt einen ambitionierten Klavierspieler sonst hat das Instrument nichts davon und der Klavierspieler auch nicht.

Man erfreut sich an dem Schriftzug, musikalisch aber hat man nichts davon weil man klavierspielerisch noch gar nicht so weit ist.
 
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