wanjabelaga
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ich möchte hier an eine große Dame der russischen Klavierschule erinnern:
Maria Grinberg (1908-1978 )
die jüdische lehrerstochter wurde wie viele andere große Pianisten und Geiger des 20. Jahrhunderts in Odessa geboren und erhielt ersten Klavierunterricht von der Mutter. Kurze zeit später wurde sie bereits vom Leschitizky-schüler David Aisberg in die Obhut genommen in dessen Klavierklasse am Odessauer Konservatorium sie 1923 eintrat. Bis 1925 spielte sie in verschiedenen besetzungen Kammermusik, unter anderem auch viel mit David Oistrach. 1925 siedelte sie nach Moskau über und studierte bei dem legendären Pianisten, Dirigenten und Lehrer ( unter anderem von Horowitz) Felix Blumenfeld weiter.
Nach Blumenfelds Tod studierte sie nochmals bei dem ebenfalls legendenumwobenen Pianisten Igumnow zwei Jahre weiter.
Sie gewinnt 1935 den zweiten Preis beim Allunionswettbewerb und beginnt eine Solokarriere. In den 40er und 50er Jahren tritt sie unter Dirigenten wie Gauk oder Abendroth auf, spielt mit dem Borodinquartett zusammen und begleitet regelmäßig die Sängerin Nina Dorljak ( Ehefrau von S.Richter).
Seit 1959 bis zu ihrem Tod unterrichtet sie am Moskauer Gnessin Institut. Erst 1970 ( !) erhält sie den Professorentitel.
Unter den russischen Pianisten Ihrer zeit fiel sie durch eine extravagante Auswahl der gespielten Stücke auf. So spielte sie zum Beispiel spanische Musik der Barockzeit oder frühen Klassik ( Seixas, Soler) genauso wie Scarlatti.
Sie war aber ebenso legendär für ihren Beethoven und Brahms.
Ihr spiel zeichnete sich durch einen warmherzigen und edlen Ton aus, vielleicht in etwa mit dem Arthur Rubinsteins vergleichbar. Es gehört wohl zu den Tragödien der latenten Judenunterdrückung im sowjetischen Rußland dass sie seit den 50er jahren kaum mehr auftreten durfte und kaum je ins Ausland reisen durfte.
Als Kind war ich des öfteren bei Maria Grinberg, leider habe ich kaum Erinnerungen mehr dran.
Maria Grinberg (1908-1978 )
die jüdische lehrerstochter wurde wie viele andere große Pianisten und Geiger des 20. Jahrhunderts in Odessa geboren und erhielt ersten Klavierunterricht von der Mutter. Kurze zeit später wurde sie bereits vom Leschitizky-schüler David Aisberg in die Obhut genommen in dessen Klavierklasse am Odessauer Konservatorium sie 1923 eintrat. Bis 1925 spielte sie in verschiedenen besetzungen Kammermusik, unter anderem auch viel mit David Oistrach. 1925 siedelte sie nach Moskau über und studierte bei dem legendären Pianisten, Dirigenten und Lehrer ( unter anderem von Horowitz) Felix Blumenfeld weiter.
Nach Blumenfelds Tod studierte sie nochmals bei dem ebenfalls legendenumwobenen Pianisten Igumnow zwei Jahre weiter.
Sie gewinnt 1935 den zweiten Preis beim Allunionswettbewerb und beginnt eine Solokarriere. In den 40er und 50er Jahren tritt sie unter Dirigenten wie Gauk oder Abendroth auf, spielt mit dem Borodinquartett zusammen und begleitet regelmäßig die Sängerin Nina Dorljak ( Ehefrau von S.Richter).
Seit 1959 bis zu ihrem Tod unterrichtet sie am Moskauer Gnessin Institut. Erst 1970 ( !) erhält sie den Professorentitel.
Unter den russischen Pianisten Ihrer zeit fiel sie durch eine extravagante Auswahl der gespielten Stücke auf. So spielte sie zum Beispiel spanische Musik der Barockzeit oder frühen Klassik ( Seixas, Soler) genauso wie Scarlatti.
Sie war aber ebenso legendär für ihren Beethoven und Brahms.
Ihr spiel zeichnete sich durch einen warmherzigen und edlen Ton aus, vielleicht in etwa mit dem Arthur Rubinsteins vergleichbar. Es gehört wohl zu den Tragödien der latenten Judenunterdrückung im sowjetischen Rußland dass sie seit den 50er jahren kaum mehr auftreten durfte und kaum je ins Ausland reisen durfte.
Als Kind war ich des öfteren bei Maria Grinberg, leider habe ich kaum Erinnerungen mehr dran.