Mal wieder Verzierung

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Blumenhaendler

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Ich verstehe nicht, worauf genau sich diese Verzierung über den Noten bezieht. Kann mir das vielleicht jemand nochmal genau erklären oder die Noten setzen?
 

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Hallo Blumenhaendler,

die Noten beziehen sich auf den Triller, der unten angegeben ist. Der Herausgeber des Notenbuchens hat als Hilfe für den Klavierschüler angegeben, wie dieser Triller gespielt werden kann.
 
Und was ist mit der kleinen Note vor dem verlängerten d?
 
Also ein verlängertes d kann ich nirgends sehen. Ich sehe ein "verlängertes" h, also ein punktiertes Viertel. Die kleine Note davor, das c, ist ein Vorhalt, eine Verzierung. Ich würde die Angabe über der Notenlinie so lesen: Die ersten beiden Sechzehntel (c und h) sind der Vorhalt und die "normale" Note, das h. Die nächsten drei Sechzehntel und das Viertel (c-h-c-h) sind der Triller und das a wird nochmal wie im Notentext notiert.
 
Aber es sind doch fünf Sechzehntelnoten im Triller?
 
Das mit den fünf Sechzehnteln ist simpel, die ersten beiden ergeben eine Achtelnote, die nächsten drei ebenfalls. Man hat sich halt nur die kleine 3 über den Noten gespart. Du hast ja mit dem h' eine punktierte Viertel, die Du in drei Achtel teilen kannst.
Das erste Achtel bekommt die zwei Sechzehntel cis" und h'.
Das zweite Achtel bekommt drei Sechzehntel cis" h' cis" (quasi eine Sechzehnteltriole).
Das dritte Achtel ist tatsächlich eine Achtelnote, wieder das h'.

Ist einfach eine Möglichkeit, einen einfachen Triller mit Vorschlag zu spielen.
 
Frage 1: Um welches Stück von J.S. Bach handelt es sich hier?
Frage 2: Welche Notenausgabe benutzt Du?
Grund meiner Frage 2: Ich hege den Verdacht, daß es sich bei dem vermeintlichen Triller um einen bloßen Praller mit langem Vorschlag handelt. Bei punktierten Noten erhalten lange Vorschläge zwei Drittel der Länge der Hauptnote, während die eigentliche Hauptnote nur das letzte Drittel erhält. Also: cis'' (Viertel), der Praller h'-cis''-h' als 16tel-Triole auflösen oder: h'-cis'' (32tel) - h' (16tel). Daran schließt sich dann das letzzte Achtel a' an.
 
Ist "Marche" aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach. Ich habe die Ausgabe von Schott, das Stück ist ziemlich am Anfang auf Seite 4.
 
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass das Stück im 2/2-Takt geschrieben ist. Ändert das was?
 
Habe es mal in MuseScore gesetzt. Ist das so richtig?
 

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Jo, aber bitte nicht als 16tel plus Triole spielen.

Ob es gut ist, ist die andere Frage.

Ich tendiere zur Auffassung von koelnklavier: wenn die obere Nebennote explizit als Vorschlag geschrieben ist, sollte sie auch länger gehalten werden. Denn von oben würde ein Triller bei Bach ohnehin beginnen. Auch unschön: Der Herausgeber - wer immer es auch sein mag - schreibt einen tremblemant arreté. Der Triller bleibt stehen. Dummerweise hier genau da, wo das 3. Achtel (oder wenn man so will der Punkt) beginnt. Das ist relativ einfach zu spielen, aber es klingt es eckig. Ich finde es schöner, ihn etwas kürzer oder länger zu machen.
 
Das Problem ist, wenn ich die drei Sechzehntelnoten nicht als Triole schreibe, passt es von der Länge des Taktes her nicht. Kann mir evtl. jemand einfach mal skizzieren wie es gemeint ist?
 
Dann fass halt die fünf Sechzehntelnoten zu einer Quintole zusammen. :denken:
Was ist denn das Ziel dieses "Aufschreibens"?
 
Gibt es eigentlich einen Namensunterschied z.B. für eine Triole über (gleich) einer Viertelnote im Vergleich zu einer Triole über (gleich) einer Achtelnote?

Wie meinst Du das? Wenn Du drei gleiche Teile aus einer Note machst, erhältst Du eine Triole. Bei Viertelnoten erhältst Du Achteltriolen, bei Achtelnoten entspricht einer Sechzehnteltriolen etc.
Vielleicht gibt es in den Weiten der Musik noch andere Namen, aber ich kenne keine.

Abgesehen natürlich von Quintolen, Sextolen, Septolen... ;-)
 

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