Doch, kann man.
Wenn man sich tatsächlich mal informiert und genau ausprobiert, stellt man fest, dass in den (bei der Verwendung als Klavierersatz entscheidenden) Punkten Spielbarkeit und Klang sehr wohl günstige Geräte zwischen ca. 800-1000 Euro (ich nenne hier beispielhaft wieder aktuelle Roland-Geräte) absolut nicht schlechter als die meisten "2-3k"-Geräte sind.
Weil nämlich die 2-3k oft durch zusätzlichen Schnickschnack zustande kommen, den man aber eben zu Hause zum Klavierüben überhaupt nicht braucht.
Und im Hinblick auf die Lautstärkeregelung liegst Du ebenfalls falsch: Vor allem darf man die nicht zu laut stellen! Denn zum einen wird dann der Klang meist unausgewogen, "bollerig" (die eingebauten Boxen schaffen halt nicht so viel), zum anderen gewöhnt sich der Einsteigerschüler ein de facto zu leises, die Tasten zu vorsichtig betätigendes Spiel an. Die Lautstärke, die "Schwergängigkeit" der Mechanik und die interne Dynamikabstimmung der Elektronik müssen stets so sein, dass der Schüler beim Üben das Gefühl hat, er muss für ein Forte auch "was tun". Dann fällt übrigens auch die Umstellung auf das richtige Klavier in der Klavierstunde nicht ganz so schwer.
Daher lautet die richtige Pauschalempfehlung für Digi-Schüler, wenn man denn eine abgeben will: Mittlere Lautstärke einstellen.
Ich mein ja auch nicht max. Aber das bestreben ist nun mal da: "Mach mal bitte leiser." Das hat viel mehr Auswirkungen auf Anschlag als alles andere. Manchmal wünscht man sich irgendeine gut erkennbare Default-Einstellung, so dass man weder in die eine (zu leise), noch die andere Falle (zu laut) reintappt.
Auch die Dynamik-Einstellung kann ja schnell verkurbelt werden, auch eine Gefahr.
Den Rest sehe ich total anders, aber aus rein technischer Sicht. (Man kann trotzdem was brauchbares unter 1000 Euro finden! Aber dann halt nicht über Feinheiten beschweren.)
Günstige Digis nutzen billige Soundsysteme, sie verwenden weniger und kürzere Samples, sie haben oftmals schlechte Resonanzsimulation (wegen weniger Polyphonie und weniger CPU-Leistung) etc. Da braucht man sich dann über einen toten Klang nicht zu beschweren.
Höre dir mal diesen Channel an:
https://www.youtube.com/channel/UCzp0erAOXXpY6O40hMx1xLg
Das ist alles ein Software Piano (Garritan CFX). Billige Digis bekommen das so nicht hin.
Es gibt da ganz klar Qualitätsunterschiede.
Allein schon gute Lautsprecher kosten nicht deshalb mehrere 100 Euro bis 1000 Euro, weil da mehr Schnickschnack dran ist, sie klingen einfach viel besser.
Und auch billige Mechaniken haben einfach reduzierten Aufwand beim Aufbau, der sich im Simulationsergebnis niederschlägt.
Die Theorie passt auch einfach nicht:
Ein Yamaha N1/N2/N3 hat 10 mal weniger Schnickschnack und Instrumente als ein Billig-Casio. Es ist trotzdem >10 mal so teuer. Ein Kawai CA 97 hat viel weniger Instrumente als mein CN 34. Es kommen eben nicht immer nur mehr Quarkfeatures und -Instrumente dazu.