Luftfeuchtigkeit 45% ausreichend für Klavier?

@Moderato : das mit dem Schwamm finde ich jetzt doch recht interessant. Ich hab das mal kurz ausprobiert, ein Schwamm in einem kleineren Behälter: Hygrometer ging bis 99% hoch, ein Schwamm im grossen Küchenschrank: immerhin 2% Anstieg.
Warum sich also mit der Anschaffung und Pflege von Luftbefeuchtern rumärgern, wenn es so einfach geht?
Aber nimmt das Holz auch tatsächlich genug Feuchtigkeit auf? Von der anderen Seite bleibt der Resonanzboden ja recht trocken.
Ich benutze seit Jahren eine große Wasserschale mit Schwamm im Klavier und es reicht, um die Luftfeuchte im Klavier um mind. 10% ggü. der außerhalb anzuheben. Im Sommer muss ich sie teilweise herausnehmen, da die Luftfeuchte sonst zu stark steigt und sich das Klavier zu sehr hochstimmt. Wichtig ist, das man destilliertes Wasser nimmt. Sonst wird es sehr schnell sehr unappetitlich. Ein 5l Kanister reicht aber einige Monate. Finanziell ist das zu vernachlässigen.

Ich hatte das zu Anfang nicht gemacht, da der Klavierbauer meinte, das es im Sommer nicht nötig ist. Der Sommer war dann aber doch sehr heiß und trocken und das Klavier hat irgendwann angefangen, zu "klirren". Wasserschale rein und nach einem Tag war alles wieder gut. Ich war erstaunt, wie schnell das ging.
 
Ja stimmt. Also das Risiko, dass es zu feucht wird, ist nicht gegeben? ...
Das System mit feuchtem Schwamm ist selbstregulierend nach physikalichen Gesetzen. Die Menge an verdampften Wasser ist allein abhängig von der Schwammoberfläche, der Raumfeuchte, und auch von der Temperatur. Wenn der Raum feuchter wird, wird die Befeuchtung geringer und umgekehrt.
Ich habe in der ersten Zeit an vielen Stellen im Flügel auch unter dem Deckel über dem Schwamm gemessen. Die rLF ist sehr gleichmäßig im Flügel verteilt. Da normalerweise es im Flügel nirgends kälter ist als am Schwamm (der ist sicher durch die Verdunstung etwas kälter) wird auch nirgends etwas kondensieren.
Die Bildung von schwarzen Pilz im Schwamm läßt sich weitgehend verhindern, wenn man in die Schale kein Wasser füllt sondern nur den nassen ausgedrückten Schwamm rein legt und den gelegentlich unter dem Wasserhahn auswäscht. (kein dest. oder demineralisiertes Wasser, kein Desinfektionsmittel) Wenn man etwas Glück mit den gekauften Schwämmen hat, und einer keine Vorbelastung hat, kann so ein Schwamm viele Wochen ohne schwarze Stellen alt werden.
Mein Tipp aber, kauf ein digitales Messinstrument mit externen Sensor und überwach das. Das überzeugt mehr als meine Worte. Ich habe von TFA ein KlimaLoGG Pro mit Software zum Aufzeichnen und Wiedergabe.
 
@Moderato du hattest doch irgendwann mal Probleme mit Rost oder Korrosion zu Anfang. Was war da das Problem?
 
@Moderato du hattest doch irgendwann mal Probleme mit Rost oder Korrosion zu Anfang. Was war da das Problem?
Du erinnerst Dich richtig. Es trat eine dunkle Verfärbung an einigen Basssaitenanhängen auf, von den Filzringen ausgehend. Es fiel mir ein halbes Jahr nach dem Kauf auf. Ich habe nie an die Befeuchtung mit Schwämmen als Ursache geglaubt und deshalb da auch nie etwas geändert. Letztlich ist die Ursache unbekannt geblieben. Die Saiten wurden von einer Klavierbauerin mit Öl behandelt und danach ist in den letzten 8 Jahren nichts mehr dergleichen vorgekommen.
 

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