Lohnt sich die Reparatur?

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LeckerKlavierSpielen

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29. Okt. 2011
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Hallo zusammen,

über Weihnachten kam ich mal wieder in den Genuss, das Klavier meiner Eltern zu spielen. Es ist schlecht gewartet, da es nicht mehr gespielt wird. Mich würde mal eine Einschätzung interessieren, ob es Sinn macht, da noch etwas reinzustecken. Ich habe wenig Ahnung davon, aber folgendes fällt mir als Spieler auf:

  • Die Tasten sind unterschiedlich gewichtet. Manche sind deutlich schwergängiger als andere. Das macht es unmöglich, wohlklingende Läufe zu spielen
  • Das Haltepedal funktioniert über 2 Oktaven im Bass nicht. Dies wurde in der Vergangenheit schon des öfteren von einem Klavierstimmer repariert, trat aber jedesmal nach einiger Zeit wieder auf. Das Pedal hat fast gar keinen Widerstand sondern lässt sich mit minimalem Kraftaufwand ganz durchtreten.
  • Dynamik ist kaum machbar. Leise spielen ist nicht gut möglich. Schlägt man die Tasten schwach an, erklingt entweder gar kein Ton oder direkt ein relativ lauter. Hängt sicherlich mit Punkt 1 zusammen
  • Natürlich ist das Teil verstimmt, aber das dürfte das geringste Problem sein
Zustand der Hammerköpfe usw kann ich nicht beurteilen. Der Klang ist aktuell neben den oben genannten Problemen nicht so toll, und ich weiß nicht, um was für ein Modell es sich handelt. Das Instrument wurde 1999 gebraucht in Indonesien gekauft (--> hohe Luftfeuchtigkeit) und steht seit 2000 in Deutschland, wo es dann auch regelmäßig gestimmt wurde (allerdings in den letzten 5 Jahren nicht mehr).

Ich hoffe, die Bilder sind aussagekräftig genug. Ansonsten mache ich gerne noch weitere Bilder. Mich würde interessieren, ob es sich lohnt, bei diesem Instrument eine Generalüberholung durchzuführen. Mit welchen Kosten wäre da zu rechnen, und kann man davon ausgehen, dass die beschriebenen Probleme langfristig behoben werden können?

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Beste Grüße
LKS
 
Hallo LKS,

Generalüberholung ist irgendwie das falsche Wort.
Das Ding benötigt einen Service, und dazu muss man sich vor Ort genau ansehen wie viel Aufwand das ist.

LG
Michael
 
Besten Dank. Auf Generalüberholung kam ich deshalb, weil das Klavier im aktuellen Zustand nicht wirklich spielbar ist. Aber es klingt ja schon mal beruhigend, dass das alles keine unlösbaren Probleme zu sein scheinen. Kann man anhand der Bilder erkennen, ob es sich grundsätzlich um ein Modell handelt, bei dem es sich lohnen könnte, etwas zu machen? Kawai ist ja erst mal keine unbekannte Marke, aber ich weiß leider nichts genaues zu dem Klavier...

Mal sehen ob ich die Tage jemanden finden kann, der sich das anschaut. Zu dem alten Klavierstimmer habe ich nicht so viel Vertrauen angesichts der wiederholt unzuverlässigen Reparatur des Haltepedals..
 
Hallo,

das Modell steht ja da: K8. Also im Prinzip das Spitzenmodell.

Für den Asiatischen Markt hat Kawai aber auch außerhalb Japans fertigen lassen, und da es in Indonesien gekauft wurde, weiß man natürlich nicht so wirklich, was drinsteckt.

So, wie Du es beschreibst, müsste es mal gründlich durchreguliert werden. Wenn es wirklich ein K8 ist, dann müsste sich das auch lohnen.
 
Es kommt doch drauf an was man will.

Hängst Du oder hängen Deine Eltern an dem Instrument und besteht ein Bedarf, es wieder flott zu machen? Das wäre eine andere Ausgangsposition als die Überlegung, es zu verkaufen.

Der erste "Sachverständige" (Angestellter des einzigen verbliebenen Pianohauses einer mittelprächtigen Landeshauptstadt), der unser altes "Barratt & Robinson" (70er Jahre, Nussbaum, in ähnlichem Zustand wie Du Euren Asiaten beschrieben hast) in Augenschein nahm, rümpfte die Nase (bäh, ein Engländer, die taugen alle nix), riet zur Verschrottung und zum Kauf eines anderen Instruments.

Mein Vater, der das Gespräch führte, entschied sofort, dass der Betreffende seine Arbeits- und Lebenszeit anderweitig investieren möge.

Ein anderer Klavierbauer, ein bodenständiger echter Handwerker hier aus dem Landkreis, meckerte nicht, nahm sich des Instrumentes an, setzte es so hervorragend instand, dass es niemand glauben konnte, der das Instrument von früher kannte, und unser Michael gab ihm dann noch den allerletzten Schliff.

All die Arbeiten haben zusammen knapp 2.000 Euro gekostet, also mehr, als das Klavier vor Beginn der Arbeiten an Marktwert besaß. Na und? Es ist mit dem Steinway nicht vergleichbar - Überraschung! - aber es macht Spaß, ist für Bach und Mozart wunderbar geeignet, und es konnte gerettet werden. Und ich liebe es. :herz:
 
Die von mir verlinkten malayischen Klaviere sind "fully restored like new" also gebraucht.
Ganz so billig ist es dann doch nicht.
Die Maße kann man übrigens in der Annonce auch ablesen.
Es ist 121cm hoch.

:-D

Jörg
Die verlinkte Webseite fand ich ja witzig. Da braucht sich nun niemand zu beschweren, wenn die Tastatur nichtmal gerade gelegt ist. "Das gehört so.." - sieht man ja auf der Webseite. :lol:

LG
Michael
 
Das ist nicht das bei uns verkaufte K8 Topmodell mit 132cm sondern das malayische Einsteigermodell:
http://www.pianomalaysia.com/kawai-k8.html
... man lernt nie aus. Die sind aber auch wirklich verrückt mit ihren Bezeichnungen, die Kawais!

(wobei ich davon ja auch schon profitiert habe, weil die schönen Kawai GS Flügel so billig verkauft werden, weil jeder sie mit den Kawai GM Flügeln in einen Topf schmeißt ...)
 
Die 1220 € kommen von der verlinkten Webseite zum tagesaktuellen Kurs umgerechnet. Beruhigend, dass das ein Gebrauchtpreis ist, dachte es wäre der Neupreis (und dann hätten wir damals gebraucht eindeutig zuviel bezahlt ;-)). Das mit den Bezeichnungen ist ja echt nicht so geschickt von Kawai.

Habe eben mal nachgemessen, es ist die 121cm Variante (hatte erst Hoffnung es wäre die größere Variante aber das wirkte nur wegen der Rollen darunter so)

Gerade in der ruhrgebietlichen Heimat gibt's doch hochwertige Klavierbauer-Arbeit, hat sich doch einer der polnisch zum Ingenieur der Klaviertechnik ausgebildeten Fachleute mal in Bochum ansässig gemacht.

Außerdem weiß ich, dass - zwegens eventuell anschließender Feinstjustage - ca. zweimal jährlich der Weg eines klaviertechnisch hoch ausgewiesenen boden(see)ständigen Fachmannes öfter mal nahe am Pott entlangführt.

Das Klavier steht leider weitab vom Pott (und vom Schuss) im verschneiten Südbaden ;-)
 
Willst Du es nun zu Geld machen, oder einfach nur schön spielbar. Ich weiß ja nicht... Also gleichmäßig spielbar und klanglich ausgeglichen ist es nach ein paar Stunden Arbeit. (geschätzt)

LG
Michael
 

Willst Du es nun zu Geld machen, oder einfach nur schön spielbar. Ich weiß ja nicht... Also gleichmäßig spielbar und klanglich ausgeglichen ist es nach ein paar Stunden Arbeit. (geschätzt)

Bei diesen malaysischen Billigkisten kannst gleich mit der ganzen Werkstatt anrücken, alles verzogen und verworfen - und wennst mit dem Teil fertig bist, ist´s immer noch kein Steinway.

Viele Grüße

Styx
 
Das hier

war eigentlich meine Intention, und das

Bei diesen malaysischen Billigkisten kannst gleich mit der ganzen Werkstatt anrücken, alles verzogen und verworfen - und wennst mit dem Teil fertig bist, ist´s immer noch kein Steinway.

meine Befürchtung ;-)

Ich möchte halt nicht Geld reinstecken und nach 1 Jahr ist wieder alles wie vorher (siehe Haltepedal). Wenn es dafür einen Gebrauchtmarkt gibt, dann stellt sich vielleicht doch die Frage, ob man es nicht durch ein anderes gebrauchtes Klavier austauscht, an dem man langfristig Freude hat... Wobei es so oder so nur durch mich gespielt wird wenn ich zu Besuch bin..
 
Ohne nun den Klaviermarkt so ein detail zu kennen, dürfte der aller-aller-tiefste formale Einsteigerpreis für eines der miesesten Klaviere (oder "Klaviere") absurdistanischen Ursprungs entweder 2.999,- oder 2.499,- Euroni betragen. Und da muss der interessiert gemachte Kunde gewiss noch höllisch aufpassen, dass da nicht der Transport, das erste Stimmen, die weiteren Stimmungen überpreist werden, um den sehr niedrigen Einstriegspreis für den Verkäufer lukrativ anzufetten. 1.220? Nevr.

Neu und incl. Lieferung:
https://www.thomann.de/de/clifton_109_piano_up_cherry.htm
 
Naja, wenn nach einer kleinen Überarbeitung eines Kawai ein Steinway wird, dann wars im früheren Leben schon einer, oder es ist Zauberei im Spiel :coolguy:
Ich hab noch nie gehört, dass korrekt gemachte Reparaturen nur ein Jahr halten. Entweder es explodiert sofort, oder es bleibt stabil :-D
Wenn Du ein hochwertiges gebrauchtes Klavier suchst, dann ist dieses natürlich nicht die richtige Wahl. Wenn Du es verkaufen oder eintauschen willst, wird andererseits in diesem Zustand einfach nicht viel raus schauen.

LG
Michael
 
Ohne nun den Klaviermarkt so ein detail zu kennen, dürfte der aller-aller-tiefste formale Einsteigerpreis für eines der miesesten Klaviere (oder "Klaviere") absurdistanischen Ursprungs entweder 2.999,- oder 2.499,- Euroni betragen.

Nun sei doch nicht so pessimistisch. Bei Thomann etwa bekommst Du ein 120er "Golden Ton Piano" mit "komplettem Tastenumfang" (sic!) frei Haus für
1990 E.-- Da lohnt es sich doch gar nicht mehr, den Stimmer zu holen - nach drei Jahren wegwerfen und ein neues bestellen. Hat vielleicht jemand den "goldenen Ton" schon mal gehört?

Das mit dem Tastenumfang läßt ja befürchten, daß man bei anderen Superangeboten die Tasten (oder vielleicht auch nur die schwarzen) extra kaufen muß. So in in den 60er Jahren beim Opel Rekord, wo die Heizung mit 141 DM zusätzlich zu Buchen schlug. ;)
 

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