Liszt Consolation Nr. 3 (Arbeitsversion)

C

Chopinne

Guest
Guten Abend,

ich hatte ja in München nur das Impromptu besprochen und würde mich über Input zu meiner Consolation sehr freuen! Unten Dinge, die mir selbst schon aufgefallen sind; aber bitte zuerst anhören, damit es unvoreingenommen ist. :-D Ach, und nicht auf meinen tristen Balkon im Regenwetter achten. Aufgenommen habe ich leider mit einem stinknormalen Handy, da ich kein besseres Equipment besitze, und mich selbst im Bild zu haben, hätte mich zusätzlich nervös gemacht.




------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Ok, was mir selbst auffällt:
- Manchmal mache ich seltsame Verzögerungen. Das ist mir beim Spiel selbst überhaupt nicht bewusst gewesen! :-( Genau wie manchmal der Rhythmus etwas "eckiger" wird. Insgesamt würde ich es mir vielleicht noch runder wünschen.
- Mit Tkt. 16 bin ich unzufrieden
- Wenn man ganz genau hinhört, merkt man zT bei den aufsteigenden 16teln eine kleine "Lücke", wo der Sprung nach oben stattfindet
- Coda: Ende Takt 56 sind l.H. und r.H. nicht synchron (bei diesem sich wiederholenden Muster ganz oben)
und der Akkord zu Anfang von Tkt 57 kommt zu spät und zu laut

Zum Pedal finde ich es sowieso schwer etwas zu sagen bei diesem Stück. Da gibt es ja unterschiedliche Auffassungen; "stummen" Wechsel habe ich jetzt nicht gemacht, weil mir von den meisten Lehrern davon abgeraten wurde.

Ihr dürft mich zerrupfen ;-) Aber lasst mich am Leben :lol:
LG

Achso, Nachtrag: Ich werde das hier danach wieder auf privat umstellen, weil es ja nur eine Arbeitsversion ist und ich nicht will, dass das auf Ewig der Öffentlichkeit zugänglich ist. ;-)
 
Hallo Chopinne,

also ich muss sagen es gefällt mir schon sehr gut. Aber da man natürlich alles noch verbessern kann: Die Mittelstimmen waren mir besonders am Anfang noch zu laut. Rechts noch mehr singen, noch mehr Zurückhaltung links. Vielleicht gelingt es Dir noch, Rechte und Linke insgesamt unabhängiger voneinander wirken zu lassen. Also trotz einer gewissen metrischen Konsistenz das ganze freier werden zu lassen, jetzt klingt es manchmal noch so, als ob du nach den Noten suchst (etwas hart ausgedrückt).
Also als Arbeitsversion super, bin gespannt auf die Endfassung! ;-)

Es grüßt
Die Drahtkommode
 
Hallo Chopinne,

also ich muss sagen es gefällt mir schon sehr gut. Aber da man natürlich alles noch verbessern kann: Die Mittelstimmen waren mir besonders am Anfang noch zu laut. Rechts noch mehr singen, noch mehr Zurückhaltung links. Vielleicht gelingt es Dir noch, Rechte und Linke insgesamt unabhängiger voneinander wirken zu lassen. Also trotz einer gewissen metrischen Konsistenz das ganze freier werden zu lassen, jetzt klingt es manchmal noch so, als ob du nach den Noten suchst (etwas hart ausgedrückt).
Also als Arbeitsversion super, bin gespannt auf die Endfassung! ;-)

Es grüßt
Die Drahtkommode

Vielen Dank für Dein Feedback!! Mir ist das auch aufgefallen, dass es noch etwas zu streng klingt....ich habe das Stück wegen der rhythmischen Ungleichheit in r.H und l.H. anfangs in Zeitlupe und extrem metrisch geübt und muss das jetzt wieder "rausbekommen" und freier werden.
Aber freut mich, dass es schonmal gefällt! :-)
 
- Manchmal mache ich seltsame Verzögerungen. Das ist mir beim Spiel selbst überhaupt nicht bewusst gewesen! :-( Genau wie manchmal der Rhythmus etwas "eckiger" wird.
nicht nur manchmal, sondern permanent oder besser gesagt nach immer demselben Muster:
du spielst, offenbar ohne es während des Spielens zu merken, in zwei unterschiedlichen Tempi:
- wo nur Ganze, Halbe, Viertel in der r.H. sind, spielst du flüssiger
- wo Achtel in der r.H. auftauchen, bist du sofort einen Tick langsamer (man merkt, dass dir 2 zu 3 noch schwer fällt, jedenfalls hier, und dass du da besonders drauf aufpasst - dabei geht dann sowohl die Gleichmäßigkeit als auch die cantable Linie etwas verloren)
( - 4 zu 3 bereitet dir auch noch Kopfzerbrechen, gib´s zu)

der Kontrast mf - pp ist nicht da, z.B. im f-Moll / F-Dur Abschnitt (analog auch a-Moll / A-Dur) - vielleicht liegt das an der Handyaufnahme? (übrigens darf man b-e-c arpeggieren, weil Liszt das extra arpp. hinschreibt)

das noch sehr unrunde bei 2 zu 3 fällt übrigens am meisten bei den Des-Dur Terzen am Schluß auf

...die Bässe... entweder stumm (schwierig) oder irgendwas mit mittlerem Pedal, aber auslassen sowie zu oft neu anschlagen ist nicht ideal ;-)

mein Tipp wäre: lieber woanders gründlich 3 zu 2 (und 4 zu 3) klarmachen, damit sowas ohne nachdenken/aufpassen glatt und rund ablaufen kann
 
mein Tipp wäre: lieber woanders gründlich 3 zu 2 (und 4 zu 3) klarmachen, damit sowas ohne nachdenken/aufpassen glatt und rund ablaufen kann

Gibst hierfür spezielle tipps/Literatur oder muss man das einfach klopfen klopfen klopfen bis das ins Ohr gedrungen ist? Gerad wie man 4 zu 3 übt würde mich interessieren.

Lg lustknabe
 
nicht nur manchmal, sondern permanent oder besser gesagt nach immer demselben Muster:
du spielst, offenbar ohne es während des Spielens zu merken, in zwei unterschiedlichen Tempi:
- wo nur Ganze, Halbe, Viertel in der r.H. sind, spielst du flüssiger
- wo Achtel in der r.H. auftauchen, bist du sofort einen Tick langsamer (man merkt, dass dir 2 zu 3 noch schwer fällt, jedenfalls hier, und dass du da besonders drauf aufpasst - dabei geht dann sowohl die Gleichmäßigkeit als auch die cantable Linie etwas verloren)
( - 4 zu 3 bereitet dir auch noch Kopfzerbrechen, gib´s zu)

der Kontrast mf - pp ist nicht da, z.B. im f-Moll / F-Dur Abschnitt (analog auch a-Moll / A-Dur) - vielleicht liegt das an der Handyaufnahme? (übrigens darf man b-e-c arpeggieren, weil Liszt das extra arpp. hinschreibt)

das noch sehr unrunde bei 2 zu 3 fällt übrigens am meisten bei den Des-Dur Terzen am Schluß auf

...die Bässe... entweder stumm (schwierig) oder irgendwas mit mittlerem Pedal, aber auslassen sowie zu oft neu anschlagen ist nicht ideal ;-)

mein Tipp wäre: lieber woanders gründlich 3 zu 2 (und 4 zu 3) klarmachen, damit sowas ohne nachdenken/aufpassen glatt und rund ablaufen kann


Lieber Rolf,

danke für Deine Anmerkungen. Als ich das hier postete, dachte ich im Stillen "Der arme Rolf, wenn er das hört....!", weil ich ja wusste, wie Deine Einstellung zum Pedalwechsel aussieht. :-D

- Pedal/Basston: Hier war mir, wie gesagt, Deine Vorliebe bekannt. Allerdings habe ich das Stück mit mehreren (sehr kompetenten) Leuten durchgesprochen, Hochschullehrer und Pianisten, und sie gefragt, was sie davon halten: Alle waren sich einig, dass sie den Basston anschlagen würden, und zwar an den von mir praktizierten Stellen. Sie sind nicht willkürlich ausgewählt. (ich habe auch nicht gefragt, was sie "für mich" empfehlen würden, weil ich Angst hatte, sie nennen mir eine suboptimale, dafür leichtere Variante; sondern, wie sie selbst das in diesem Stück handhaben). Vielleicht ist das Einstellungs- und Geschmackssache.

- Dynamische Abstufungen: Auch die ist bewusst so gestaltet. Einer meiner Lehrer wollte die linke Hand viel mehr im Vordergrund, er meinte, sie würde bei mir zu blass wirken und verschwinden - ich selbst wollte aber im pp bleiben. Vielleicht liegt das wirklich an der Aufnahmequalität und dem Stand des Handys?

- Fluss: So, hier hast Du vermutlich vollkommen recht, danke für den Hinweis! Ich kann schon sauber 2 auf 3 oder 3 auf 4 spielen; zumindest, wenn ich es metrisch mache; aber wenn es dann freier werden soll oder es zu 8teln in der rechten Hand geht, muss ich mich sehr dabei konzentrieren, da hast Du recht!

Daher auch danke an @Steinbock44 für die Übungen, sehr interessant! :-)

LG
 
Für 2zu3 und 3zu4 gibt es auch schon sehr interessante Infos im Link-Archiv.
 

Alt? Das ist nagelneu, hat eine wundervolle Klavierlehrerin zusammengesucht, enthält das geballte Wissen des Forums und ist eine verdammt gut Hilfe für alle möglichen Fragen.

https://www.clavio.de/klavierforum/...ik-rhythmus-2-gegen-3-poly.19676/#post-385765

Naja normalerweise kommen die Sachen ins Archiv. die man nur in Ausnahmefällen wieder vorkramt.
Du solltest deine alten Kamellen etwas fescher anbieten. ;-)
 
Das sind nicht meine Sachen und ich biete auch nix an. Ich empfehle, und das aus sehr gutem Grund.
 
Hi Chopinne,

gefällt mir wirklich sehr gut! Klasse gespielt ;-).

Liebe Grüße
Stephan
 

Zurück
Top Bottom