Liste der Grausamkeiten

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Belegungsplan ist gut, aber es geht ja um Ausnahmen, die man hinnehmen muß.

Also ich habe einen Belegungsplan aufgestellt in der Kirche (war mir unsicher, ob das als Neueinsteiger angemessen ist, aber wurde allgemein begrüßt). Jeder hat sich mit seinen Zeiten und vor allem TELEFONNUMMER eingetragen. Wenn es Ausnahmen gibt, wird ein Klebezettel hinterlassen oder vorher angerufen. Damit man nicht vergebens zur Kirche kommt. Klappt ganz gut!
 
Naja, die einzigen Orgelspieler in unserer Kirche ind ich und meine Orgellehgrerin, die auch die Ortskantorin ist. Und ganz zufällig ist die auch noch meine Mutter :D
Da wird der Belegungsplan Familienintern ausgefochten ;)

Und nun zur Liste
-Rüstzeiten, die den Kirchenschlüssel klauen und dann aber nicht in der Kirche sind... (eben schon wieder-hach, ist es schön durch Schmannewitz zu laufen...)
 
Und noch was:

Pedalbeleuchtung (heiße Glühbirne) direkt neben dem Schalter für die Notenbeleuchtung - natürlich beides unsichtbar unterm Spieltisch.
 
Kalte Kirchen hatten wir ja schon. Aber das schlimmste daran finde ich dann kalte Orgeltasten. Da laufen die Finger irgendwann nicht mehr flüssig. Durfte ich erst heute Mittag in einem Konzert wieder erfahren.
 
Orgeln, wo nicht das Drehen an einem seitlich angebrachten Hebel reicht um ihr Töne zu entlockenen.:DLOL
 
Hat zwar nicht direkt was mit dem Instrument zu tun, aber:
-Vom Organisten zu betätigende Anzeigetafeln, für die man einen eigenen Kurs absolvieren müsste...(ist immer ganz super, wenn die Gemeinde ein ganz anderes Lied singt als man gemeint hat...)
-Pfarrer, die beim Vorspiel nicht Einziehen, weil sie zu spät kommen, sodass man das ganze Vorspiel plus 5 Strophen Eingangslied noch einmal spielen muss (das ist mir echt mal passiert *ggg* war ganz lustig, auf die Art und Weise hatte ich mal eine Gelegenheit, ganz andere Harmonien auszuprobieren - weil bei der 10. Strophe ist einem das sowas von egal...)
-Irgendwelche komischen Gottesdienstarten, wo noch eine lächerliche "Band" auftritt, sodass man sich vorkommt wie in einem Theater (ich weigere mich inzwischen, Thomas-, Tanz-, oder MiniMidiMaxi-Gottesdienste zu übernehmen ;-) )

und was noch direkt mit dem Instrument zusammenhängt:
-Orgeln, die so wenig gespielt werden, dass bei jedem "übermäßigen" Beanspruchen eine Taste den Geist aufgibt (bzw. das Verbindungsglied reißt...) - als ich mal auf so einer Orgel regelmäßig geübt habe, mussten bide Manuale völlig restauriert werden...
-Rückpositiv, das die Sicht zum Altarraum völlig verdeckt, sodass kein Kontakt möglich ist

Meine Schwester hat übrigens mal ein Konzert auf einer Orgel mit einer ziemlich gebogenen (halbmondförmigen) Bank gegeben -> sie ist bim Messiaen runtergefallen, aufs Pedal :D

lg an alle leidensgenossen
 
Irgendwelche komischen Gottesdienstarten, wo noch eine lächerliche "Band" auftritt, sodass man sich vorkommt wie in einem Theater (ich weigere mich inzwischen, Thomas-, Tanz-, oder MiniMidiMaxi-Gottesdienste zu übernehmen :wink: )
Oh ja.... bei uns gibt es auch so ein paar Wahnsinnige - hyperaktive, rothaarige (rot getönte) Frau mit Flöte und irgendwelchen Geräuschmachern
4.gif
 
Orgelbänke die zwecks Erhöhung auf 2 Holzklötzen stehen und dann während dem Spielen unter einem zusammenbrechen...

Und Register, bei denen man sich mit seiner ganzen Körpermasse dranhängen muss damit sie sich rausbewegen.
Solche Kraftakte bringen dann übrigens wieder besagte Orgelbank zum Umfallen.
Hals und Beinbruch!
lg
 
Orgelbänke die zwecks Erhöhung auf 2 Holzklötzen stehen und dann während dem Spielen unter einem zusammenbrechen...
Kannst ja mal schauen ob sich doch noch eine Kurbel findet. Meine Wenigkeit hat ein Jahr jammern gebraucht um zu schnallen, das die Orgelbank auf der sie immer verkrampft, auch eine Mechanik zur Höhenvariation der Sitzfläche bietet:p
 
Das wohl grausammste, das ich je mitgekriegt habe was mit einer Orgel zu tun hatte war folgendes:
IN der schule meiner kleinen Schwester dieses Jahr beim Winterkonzert haben ein Blaßorchester, eine Orgel und schlagzeug zusammen ein Stück von Bach (immer so 3 Takte) und dann "Oh when the Saints.." so abwechselnd "modernisiert gespielt..
Echt grauenvoll :(
 
- Zungenregister, die sich im Laufe eines Jahres so verstimmen, dass sie nicht mehr zu gebrauchen sind, bis der Intonateur kommt

Wenn du die Möglichkeit hast, zwei Stunden vor Gottesdienstbeginn in die Kirche zu kommen (was eigentlich kein Problem sein sollte) und weißt, dass die Zungenstimmen unbrauchbar sind, dann kannst du sie doch noch schnell vor dem Gottesdienst selbst stimmen...
 

Kannst ja mal schauen ob sich doch noch eine Kurbel findet. Meine Wenigkeit hat ein Jahr jammern gebraucht um zu schnallen, das die Orgelbank auf der sie immer verkrampft, auch eine Mechanik zur Höhenvariation der Sitzfläche bietet:p

Hab nochmal nachgeschaut und leider keine Kurbel gefunden^^. Allerdings konnte ich herausfinden dass man Gesangsbücher gut als Unterlage missbrauchen kann... sehr stabil das ganze.
 
Wenn du die Möglichkeit hast, zwei Stunden vor Gottesdienstbeginn in die Kirche zu kommen (was eigentlich kein Problem sein sollte) und weißt, dass die Zungenstimmen unbrauchbar sind, dann kannst du sie doch noch schnell vor dem Gottesdienst selbst stimmen...

Hast sicher im Prinzip recht, in der Praxis würde ich das jedoch mit dem verantwortlichen Kantor absprechen, bevor ich mich im Orgelgehäuse zu schaffen mache. Außerdem stimmt es sich zu zweit viel besser, weil dann einer die Tasten drücken kann (statt festklemmen).
 
Es leben die IKEA-Stifte^^

Aber du hast Recht, das ist mit Sicherheit einfacher.
 
Noch eins:

man hat einen Vertretungsorgeldienst in einer entfernteren Gemeinde dazu auserkoren, der erste zu sein, den man komplett obligat spielt. Entsprechend viel Übungsvorlauf mit inbegriffen. Dann kommt man eine Stunde vor der Zeit dort an um das Insrument kennenzulernen und findet heraus, dass der GD nicht in der Kirche sondern im Gemeindehaus stattfindet. Und zwar auf einem Kawai-Digitalpiano mit orgelähnlichem Sound. :confused: Dschungelcamp für drittklassige Organisten......vor allem in den Ein-Und Auszugsstücken, die ich mangels Pedalen komplett improvisierte, hatte aber eher die Gemeinde die Ekel-Prüfung zu überstehen :D

Das Vertrauen in Gott ist eben groß....
 
Hier noch eine kleine Grausamkeit:

Begleiten einer Kantate als Orgelcontinuo. Eigentlich eine sehr schöne Sache, nur leider war's bei der Hauptprobe gestern so, das ich selbst die Orgel nicht mehr gehört habe: Chor und Instrumente haben das Gedackt 8' übertönt (zu dem sei noch gesagt, das der Spieltisch an der Seite der Orgel ist). Eine tolle Erfahrung zu spielen und dabei nicht zu hören, was man spielt. Bei der Generalprobe werden so viele Orgelwände wie's nur geht entfernt.

Gruß,
Sascha
 
Hallo Sascha,

warum nur mit Gedackt? Ich glaube man hat vor 300 Jahren wesentlich selbstbewusster Continuo gespielt. Von Muffat gibt es vielstimmige Varianten, bis 8-stimmig. Von Bach wissen wir, dass ein Fagott 16' zum Continuospiel in seiner Orgel haben wollte. Das muss recht kräftig gewesen sein. Immerhin heißt es "Generalbasszeitalter", sicher nicht, weil man den Generalbass nicht gehört hat.
Bei seitenspieligen Anlagen ist natürlich Vorsicht geboten, das muss man im Raum abhören. Wenn die Orgel alles überdeckt, ist es natürlich auch nichts.

Schöne Grüße
Axel
 
Das Gedackt 8' ist schon laut genug (für Continuo). In der Kirche, da wo man's auch hören soll, hört man's auch. Nur der Orgelspieler hört nichts mehr durch die Sangeskraft des Chores.

Das volle Werk kommt erst Ende des Jahres (Kantate "Ein feste Burg ist unser Gott" - mit Fagott 16'). Da werde ich aber mal nicht an der Orgel sitzen, sondern am Cembalo.

Gruß,
Sascha
 
Was mir zum Thema einfällt:
- Bleistifte o.ä., die herunterfallen, am besten an eine schlecht erreichbare Stelle zwischen den Pedal"tasten"
- Bleistifte, die komischerweise wiederholt ganz verschwinden, weil sie jemand gerne zu Hause benutzen möchte :-)
 
-Gewandhauschöre, die Lautstark die Melodie singen, die im Buch steht, obwohl die Gemeinde schon immer diesen Text auf einer anderen Melodie singt
 

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