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Stephan
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Der war gut...Üben und Denken dürfen sich eben nicht ausschließen. Ellenlanges motorisches Einprügeln eines Stückes ist halt in der Beziehung gefährlich.
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Der war gut...Üben und Denken dürfen sich eben nicht ausschließen. Ellenlanges motorisches Einprügeln eines Stückes ist halt in der Beziehung gefährlich.
Natürlich geht es darum! Wenn das Üben, wie du das so schön sagst, kognitiv bis ins Letzte durchdrungen gewesen wäre, würde man erstens beim Vorspielen keinen Notentext benötigen und zweitens das Denken an allen möglichen Stellen sozusagen mitgeübt haben, so dass man nicht "plötzlich anfängt zu denken".Der war gut.....es geht ja auch nicht um das Üben, das natürlich kognitiv bis in das Letzte durchdrungen sein muss, sondern darum, das bei Vorspielen es absolut tödlich ist, anzufangen auf langsamer, analytischer Ebene mit dem Notentext umzugehen..
nach diesem leider oft ziemlich utopischen Ziel sollte man schon streben, wenn man auf dem Klavier über das Abliefern von gedrückten Tasten hinaus will! Muss aber nicht jeder!das Üben, das natürlich kognitiv bis in das Letzte durchdrungen sein muss,
Das ist Jammern auf hohem Niveau. Jeder, der auf YT unterwegs ist, weiß, dass es reicht, schnell ein paar Tasten zu drücken, um seligmachende Anpreisungen zu erhalten....... zugleich die etwas tiefer gehende Arbeit (die auch ein großes Erkenntnisvergnügen sein kann!!) zu verweigern, das ist der Versuch von Hochstapelei!
Das Problem dabei ist, daß ich die Stücke nach jeweils mehrstündigem Üben zwar spielen kann, aber bereits nach nur einer Stunde dann wieder erstmal 10 Anläufe brauche, ehe es wieder klappt. Das bleibt schlichtweg nicht gespeichert.
Hallo,
ich bin 55 und habe leider 20 Jahre pausiert mit dem Klavierspiel, weil damals das Digitalpiano kaputt gegangen war, vor 3 Wochen habe ich mir wieder eins gekauft. Die große Leuchte war ich nie, aber Stücke vom Schwierigkeitsgrad der Schubert-Impromptus (op.90) hatte ich früher spielen können, auswendig, jetzt hingegen muß ich wieder fast bei null anfangen. Ich übe so leichte Sachen wie Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach oder "Der gerade Weg" Heft 1. Das Problem dabei ist, daß ich die Stücke nach jeweils mehrstündigem Üben zwar spielen kann, aber bereits nach nur einer Stunde dann wieder erstmal 10 Anläufe brauche, ehe es wieder klappt. Das bleibt schlichtweg nicht gespeichert. Hat das überhaupt noch Zweck in meinem Alter? Auswendig geht kein einziges Stück, sodaß ich immer wieder neu ablesen muß, das ist wahrscheinlich auch der springende Punkt dabei?
Du meinst also, eine Methode wie z.B. das motorische Gedächtnis wäre für's Auswendiglernen und Spielen ohne Fehler geeignet?Das bewusste Denken ( am besten noch "analysieren") ist für das Klavierspiel zu langsam. Auswendig und unterbewusst müssen diese Prozesse ablaufen.
Ne, wahrscheinlich ist gemeint, die Musik bewusst denken, aber die Umsetzung in Tastenbewegungen geschieht dann ohne großes darüber nachdenken, wie ja auch sonst man sich motorisch bewegt, z. B. beim StrickenDu meinst also, eine Methode wie z.B. das motorische Gedächtnis wäre für's Auswendiglernen und Spielen ohne Fehler geeignet?
Lieber @FrankList
Was willst Du denn erreichen? Die alten Stücke wieder spielen können? Ich denke schon, dass das klappen wird. Ich denke wichtig ist, klein anzufangen, das tust Du eh, und sich Zeit zu lassen, daran musst Du noch arbeitenIch habe seinerzeit op 90 auch gespielt. Mittlerweile denke ich, ich kann mich da wieder dran wagen, habe aber andere Stücke in Arbeit.
Nimmst Du Unterricht? Ich habe zunächst auch autonom gearbeitet, mir dann aber doch eine KL gesucht und von da an ging es deutlich besser voran. Wenn auch immer noch langsam.
Liebe Grüße
Gernot
Ja, das - vor allem NIEMALS BIS ZUM TAKTSTRICH SPIELEN UND DANN STOPPEN! Denn am Taktstrich hört so gut wie nie irgendwas auf!
Ich habe zunächst auch autonom gearbeitet, mir dann aber doch eine KL gesucht und von da an ging es deutlich besser voran.
Naja, die alten Stücke wieder spielen wäre schon gut
mir ging/geht es schlicht um das Lerntempo, welches mir bei mir zu langsam erscheint bzw. ich von früher schneller in Erinnerung habe. Mit 55 ist man ja noch nicht soo alt, aber es macht sich eben wohl doch schon bemerkbar
Naja, die alten Stücke wieder spielen wäre schon gut, ich habe mich da jetzt aber so schnell noch nicht dran gesetzt. KL habe ich keine. Freut mich von jemand zu hören, der ebenfalls so lange pausiert hat mit positiven Erfahrungswerten.
Lieber FrankList,
das hat mit deinem Alter nichts zu tun, sondern ist schlichtweg völlig normal! Nach mehrmaliger Wiederholung ist eine Stelle gerade mal im Kurzzeitgedächtnis gelandet. Da ist es auch schnell wieder weg. Damit Informationen wirklich gespeichert werden, müssen sie über Tage oder Wochen (fast) täglich wiederholt werden.
Wie Alter Tastendrücker schon andeutete, könnte dir aber eine Umstellung deiner Übeweise helfen. Dazu müsste man aber sehr viel genauer wissen, wie du übst. Die Qualität des Übens ist oft wichtiger als die Quantität des Übens.
Dazu zählen (kleine Auswahl):
1) Abschnittsweise üben (musikalisch sinnvolle Abschnitte oder einen winzigen Ausschnitt eines technischen Problems wählen, dabei immer den Übergang zum nächsten Abschnitt miteinbeziehen) und diese Abschnitte wiederholen.
2) Diese Abschnitte 20 Mal hintereinander auf die gleiche Weise zu spielen, ist nicht sinnvoll, denn die Aufmerksamkeit geht verloren, Fehler können sich unbemerkt einschleichen und dem Kurzzeitgedächtnis hilft das nicht weiter.
Besser ist es, solche Stellen ein paar Mal zu wiederholen, dann etwas anderes zu spielen, und dann die Stelle noch einmal zu wiederholen. Das bringt sehr viel.
3) Kleine Abschnitte in einen größeren Kontext stellen, d.h. von weiter vorne anfangen. Ich nenne es "rückwärts üben", wobei man natürlich nicht tatsächlich rückwärts spielt, sondern stückchenweise immer weiter von vorn anfängt bzw. auch die nachfolgenden Töne mit einbezieht.
4) Variieren. Immer auf die gleiche Art zu üben, ermüdet. Töne weglassen (guck mal in diesen Faden), mit Tempo, Lautstärke, Artikulation, Phrasierung experimentieren etc. macht dir bewusst, was klingt und verhindert, ausschließlich das motorische, umgangssprachlich "Fingergedächtnis" zu üben.
5) Nur am Anfang ein Stück durchspielen, danach dir die Stellen vornehmen. Anschließend auf keinen Fall mehr durchspielen, denn da schleichen sich oft Fehler ein und das schöne Üben vorher ist umsonst. Denn das Letzte, was wir am Stück gemacht haben, wird gespeichert. Wenn das fehlerbehaftet ist, speichert dein Hirn die Fehler. Über Nacht, während wir friedlich schlummern, leistet unser Hirn nämlich Höchstarbeit und Gedächtnisinhalte und Informationen vom Tag werden konsolidiert, Synapsen verknüpft, Inhalte gespeichert. Also immer mit dem Richtigen aufhören.
6) Viele Spätanfänger/Wiedereinsteiger zweifeln an sich, weil sie denken, dass sie zu alt sind und Probleme beim Weiterkommen daran liegen. In den allermeisten Fällen stimmt das nicht! Oft liegt es an einer suboptimalen Übeweise, oft im munteren Gleichklang mit Ungeduld.
Viel Freude und Erfolg beim Ausprobieren!
chiarina
Ist das so? Habe selber irgendwo aufgeschnappt, dass Frustration das Lernen hemmt. Das sollte doch da zum Vorteil gereichen, wenn das stimmt und man nicht den Fehler macht, sich stundenlang beim Einschlafen darüber zu ärgern – woran man beim Einschlafen denkt und darüber nachgrübelt, kriegt eben dadurch den roten Teppich ins Unterbewusstsein, so zumindest habe ich mich nach meiner Beschäftigung mit Lernpsychologie zusammengereimt.5) Nur am Anfang ein Stück durchspielen, danach dir die Stellen vornehmen. Anschließend auf keinen Fall mehr durchspielen, denn da schleichen sich oft Fehler ein und das schöne Üben vorher ist umsonst. Denn das Letzte, was wir am Stück gemacht haben, wird gespeichert. Wenn das fehlerbehaftet ist, speichert dein Hirn die Fehler. Über Nacht, während wir friedlich schlummern, leistet unser Hirn nämlich Höchstarbeit und Gedächtnisinhalte und Informationen vom Tag werden konsolidiert, Synapsen verknüpft, Inhalte gespeichert. Also immer mit dem Richtigen aufhören.
Habe selber irgendwo aufgeschnappt, dass Frustration das Lernen hemmt.
Manchmal kann ich es trotzdem nicht lassen, nach Detailarbeit zuversichtlich das Stück in petto von Anfang bis zum Ende zu spielen und dann mit Fehlern. Dann sollte es bestimmt reichen, noch mal kurz die fehlerhaften Stellen anzu spielen, eben nur diese betreffende Stellen, und zwar langsam und bis es richtig ist, und dann sorglos ins Bett zu gehen und tunlichst nicht mehr daran denken.
Meine These ist, dass "daran denken und sich ärgern" noch mal ein Sahnehäubchen aufs "Tun" setzt, und sich das Unterbewusstsein in der ersten Tiefschlafphase als erstes gerade darauf stürzt.