Lerntempo

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devasya

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Hallo ihr,

ich habe mir in den letzten Tagen einen kleinen Orgel-Übungsplan erstellt. Darf ich euch fragen, welche Lernziele ihr euch gestellt habt, als ihr mit dem Orgelspielen angefangen habt?

Was sollte man zB. nach einem Jahr können? Was nach zwei Jahren?

Natürlich hat jeder sein eigenes Tempo, aber mir würde es helfen, eine kleine Übersicht zu bekommen, wie das bei euch war oder (falls auch Orgellehrer im Forum sind) welche Erwartungen ihr an eure Schüler knüpft?

Ich muss dazu sagen, dass ich wenig Klaviererfahrung hab (ca 1 Jahr Unterricht) und jetzt seit ca. vier Wochen Orgel spiele ( mit 1x wöchtentlich Unterricht). Ich mag das Instrument wirklich sehr und möchte irgendwann in der Lage sein, auch die größeren Werke von Bach spielen zu können. Da ich mit meinen 30 Jahren sehr spät dran bin, weiß ich, dass ich hart an mir werde arbeiten müssen - was ich aber gerne und mit viel Freude mache.

Neben den Orgelübungen (Finn Videro) arbeit ich derzeit an drei Stücken: Pachelbel ciachona in F (was gut klappt, für meine Verhältnisse) und ich habe mir noch das 6te Präludium von den 8 kleinen Präludien von Bach ausgesucht an dem ich seit ca. 1 Woche dran bin. Parallel dazu wärme ich mich immer mit der Bachinvention I auf und bin dabei, mir eine dritte Stimme für's Pedal dazuzuschreiben.

Trotz alle dem habe ich keine Ahnung, welchen Schwierigkeitsgrad die Stücke haben bzw. welche Dinge nach einem Jahr Ogrelunterricht zu können sind. Wenn der ein oder andere von euch mir da eine kleine Übersicht geben könnte (können auch Lieder sein, die man nach einem Jahr spielen können sollte) wäre das sehr nett, danke :-)

Um nicht missverstanden zu werden: ich will kein Leistungs-Wettrennen oder ähnliches austragen, aber ich möchte auf der anderen Seite auch nicht Gefahr laufen, "zu trödeln". Dafür ist mir die Musik zu wichtig. Und wie gesagt: es ist eh schon äußerst unrealistisch dass ich mal die passacaglia von Bach spielen werde können... aber immerhin versucht will ich's haben ;-)

Liebe Grüße,
Michaela
 
ich möchte auf der anderen Seite auch nicht Gefahr laufen, "zu trödeln". Dafür ist mir die Musik zu wichtig.

Vielleicht wäre es sinnvoller, einen Übeplan als einen "Ergebnisplan" aufzustellen?

Hier hat letztens doch jemand mal ein "Übetagebuch" geführt. Darin war aufgeführt, wie lange was geübt wurde (Technik/Literatur). Das kann für den Anfang sinnvoll sein.

Ansonsten: Was willste machen, mehr als optimal zu üben kannst Du nicht erbringen. Was dabei wie schnell "rauskommt", hängt wie üblich von der Menge und der Effektivität des Übens ab, der Qualität des Unterrichts und Deinem individuellen Lerntempo (sowohl kognitiv als auch motorisch).
 
Wenn Du nach 1 1/4 Jahren die Inventio #1 halbwegs ordentlich spielst, bist Du "verdammt gut dabei". Mach Dir keinen Kopf!
 
Ich glaube ich konnte nach dem ersten Jahr Orgelunterricht zwischen 50 und 60 Choräle und hatte das "8 kleine Präludien und Fugen" von Bach durch. Ganz nebenbei habe ich noch die gesamte Liturgie und einige Hochzeitslieder, sowie ein Bach Trio gelernt, welches ist nächste Woche an meiner D-Schein Prüfung präsentieren werde. :)

Allerdings hatte ich vorher auch 9 jahre lang Klavier-Vorbildung
 
Vielleicht wäre es sinnvoller, einen Übeplan als einen "Ergebnisplan" aufzustellen?

Einen Übungsplan habe ich mir bereits erstellt. Trotzdem kann es auch helfen, sich einen kleinen Rahmen (was will ich erreichen?) zu schaffen, innerhalb dessen man sich dann bewegt. Zur besseren Orientierung sozusagen.

Hier hat letztens doch jemand mal ein "Übetagebuch" geführt. Darin war aufgeführt, wie lange was geübt wurde (Technik/Literatur). Das kann für den Anfang sinnvoll sein.
Danke für die Info, dann werd ich mal schauen, ob ich den Thread hier noch finde :-)

Ansonsten: Was willste machen, mehr als optimal zu üben kannst Du nicht erbringen. Was dabei wie schnell "rauskommt", hängt wie üblich von der Menge und der Effektivität des Übens ab, der Qualität des Unterrichts und Deinem individuellen Lerntempo (sowohl kognitiv als auch motorisch).

Du hast natürlich Recht mit dem was du sagst, da will ich dir jetzt auch nicht großartig widersprechen. Nur fehlt mir persönlich (noch) die Erfahrung. Jeder misst sich doch auch ein bisschen mit anderen Musikern, um einen Vergleich zu haben und so auch ein besseres Gefühl "für das eigene Lerntempo" zu bekommen, oder nicht?
 
Wenn Du nach 1 1/4 Jahren die Inventio #1 halbwegs ordentlich spielst, bist Du "verdammt gut dabei". Mach Dir keinen Kopf!

Ich hab die Invention I damals meinem Orgellehrer vorgespielt und er war sichtlich zufrieden, was mich dann widerum gefreut hat. Mittlerweile übe ich sie in allen Variationen, um "warm" zu werden. Zuerst auf nur einem Manual, dann verteilt auf zwei Manualen (zuerst links oben, rechts unten, dann umgekehrt) und ganz zum Schluss noch mit Manualwechsel, sprich: ich registrier beide Manuale unterschiedlich und wechsel dann. Ich freu mich jetzt schon drauf, wenn ich die Stimme im Pedal fertiggeschrieben habe, sodass ich zum Schluss noch die Beine mit einbringen kann. Vor allen Dingen gegen Ende, wenn man den Schlussakkord noch mit einem schön aufgemotzten Registerpedal (oder wie auch immer man das nennt) mit c und g unterstützt. Da dröhnt es dir ganz schön die Ohren weg, aber einfach nur GEIL :-)

Aber du hast Recht, ich sollte mir erstmal keinen Kopf machen und einfach spielen, Freude haben, und spielen ;-)
 
Genau, spiele einfach erst einmal. 'Gut', wirst du mit der nötigen Motivation und etwas Talent von ganz allein.
 
Ich glaube ich konnte nach dem ersten Jahr Orgelunterricht zwischen 50 und 60 Choräle und hatte das "8 kleine Präludien und Fugen" von Bach durch. Ganz nebenbei habe ich noch die gesamte Liturgie und einige Hochzeitslieder, sowie ein Bach Trio gelernt, welches ist nächste Woche an meiner D-Schein Prüfung präsentieren werde. :)

Allerdings hatte ich vorher auch 9 jahre lang Klavier-Vorbildung
WOW, da warst du aber echt richtig richtig megaschnell, meinen Respekt :-)

50 bis 60 Choräle??? Hast du die alle "dreidimensional" (also mit Pedal) gespielt? Und die 8 Präludien haste auch noch gemacht? Ich hab grad mal das 6te angefangen (also nur das 6te von den acht) und hab noch nicht mal die erste Seite geschafft... beim Pachelbel ebenfalls... erste Seite bin ich durch, die klappt gut, zweite Seite hab ich jetzt in Arbeit. Du scheinst da richtig flott gewesen zu sein, wow!

Welches Bach-trio hast du denn gelernt? Meinst du die Bachkonzerte, also die Sonaten? Ich liebe ja die Triosonate Nr. 2 (in c glaub ich), die is wunderbar.

Dann wünsch ich dir mal viel Glück für deine Prüfung!! :-)
 
Danke schön! Ich werde nächste Woche mal sagen, wie es gelaufen ist.

Ja ich habe die alle vier-stimmig mit Pedal gespielt. Welches Trio das jetzt war kann ich dir leider nicht sagen. Ich habe nur eine Kopie und da steht leider nichts von wegen BWV etc. drauf.

Die 9 Jahre Klavierunterricht haben mir unglaublich geholfen. Auch wenn bei der Orgel noch das Pedal hinzukommt und anders artikuliert wird, ist es mit entsprechender Vorbildung deutlich einfacher, dieses Instrument zu erlernen.

Lass dir Zeit, du schaffst das schon.
 
Nur um noch mal einen kurzen Kommentar zu lassen: :-)

Meine D-Prüfung habe ich heute mit Bravour bestanden. Wäre zwar den ganzen Tag fast umgekippt, (nicht zu wörtlich nehmen) aber wenns ernst wird, arbeitet der Kopf doch wieder, wie er soll!
 


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