Lernmethode von Wei Tsin Fu

  • Ersteller des Themas chrzaszczyk
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Vielen Dank für diesen nicht so geifernden Beitrag.

Keine Ursache.

Wei hat sicher mehrere hoch begabte Schüler, wobei man sich fragen kann, wie es kommt das er mehrere von der Sorte hat. (...) Letztendlich sind Teilnahme an Chopin- Wettbewerb und Konzerttourneen mit Schülern ein recht überzeugendes Ergebniss.

Aber eben kein echter Beweis meiner Meinung nach...

Um die Wirksamkeit einer Methode zu beweisen, müßte man wohl mal 200 Schüler nehmen, in zwei adäquate Gruppen teilen, und die eine Hälfte nach Wei, die andere nach gutem konventionellen Unterricht ausbilden lassen. Und dann nach 5 Jahren die Ergebnisse vergleichen. Wenn die Wei-Schüler dann im Schnitt doppelt so gut / doppelt so weit wären, dann wäre ich überzeugt.

Alles andere kann nicht als "Beweis" gelten, denn das sind m.E. nur mehr oder weniger schwammige bzw. nicht unbedingt mit der Wei-Methode begründbare Aussagen.

Ich bin übrigens gern gewillt zuzugeben, daß wir hier wirklich guten Unterricht mit der Wei-Methode vergleichen... es mag sein, daß ein guter Lehrer mit der Wei-Methode vielleicht einem schlechten Klavierunterricht eines schlechten Lehrers überlegen ist.

Er hat aber auch sehr viele Schüler, sogar mit Behinderung, bei denen Unterricht in herkömmlicher Weise aussichtslos wäre. Und auch die lernen Klavier spielen.

Da gibt es ja auch die Musiktherapeuten, die wohl ähnliches leisten...

---

Eine Frage: die "Wei-Methode" ist nicht vollständig in den Schneemann-Büchern festgelegt, habe ich das richtig verstanden?

In diesem Fall wird es vollends schwierig, überhaupt darüber eine Diskussion zu führen...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Methode sollte nur von Leuten besprochen werden, die den Unterricht selbst erlebt haben. Ansonsten darf man freundlich Fragen stellen und keine Urteile fällen.
Nun ja, hier wurden schon einige Fragen gestellt (und zu einem großen Teil durchaus wohlwollend). Form und Inhalt der Antworten (leider häufig nichtssagend bis abwegig; gelegentlich ) lassen dann doch eigene Schlußfolgerungen zu. Wenn diese nicht besonders schmeichelhaft ausfallen, ist das mittlerweile durchaus begründet.

Und wenn ein derartiges Schweigegebot auch in umgekehrter Richtung gälte, wäre uns einiger hanebüchener Unsinn über "klassischen" Klavierunterricht erspart geblieben.
 
...angenehm ruhig und interessierte Sätze. nochmals Danke.

Die Schneemann-bücher stellen nur einen kleinen Teil dar. Und man versteht nichts richtig daraus, wenn man nicht weiß, was dahinter steht und wie es gemeint ist. Es gibt Lehrer die behaupten nach dieser Weise zu unterrichten, da sie eine Schneemann-Schule besitzen. Dabei kommt nichts besseres raus als sonst.

Und ja, damit ist eine Diskussion schwierig.

Ich denke, dann bleibt nur, zu beobachten, wie und ob sich die Wei-Methode durchsetzen wird. Wenn auffällig viele Schüler nach dieser Methode in relativ kurzer Zeit besondere Leistungen erreichen, dann wird die Methode Aufmerksamkeit erregen, und im Bekanntschaftsgrad steigen. Damit auch in einer eventuellen Popularität.

Wenn es allerdings tatsächlich auch "Pseudo-Schneemanns-Lehrer" gibt, dann wird das alles sicher nicht gerade einfacher...

Ich möchte aber zu bedenken geben, daß rolf schon einmal angemerkt hat, daß die Qualität der Schneemanns-Schüler, nach seinen bisherigen Beobachtungen, nicht als "überdurchschnittlich" bezeichnet werden kann.

rolf ist selbst Konzertpianist bzw. er unterrichtet Studenten an Hochschulen (siehe => https://www.clavio.de/forum/vorstellungsrunde/6398-vorstellung-rolf.html).
 
Ich danke für die Runde, die war für mich in mancher Hinsicht interessant.

Das ist fein. Ich wäre froh, wenn ich das ebenfalls behaupten
dürfte.



Wei hat das mir erzählt und in seinem Flyer geschrieben. Wann weiß ich nicht.


Wie bereits gesagt: Heinrich Neuhaus ist 1964 gestorben.
Wann also war Wei Student bei Neuhaus?
 
Übrigens, da Sie von Neuhaus schrieben. Wei war Student von Neuhaus.
das ist chronologisch spektakulär, wie schon angemerkt wurde... sag mal, MacKit, ist der Sanctus Weitsinfunus womöglich auch noch der Bruder von Horowitz oder gar die Mutti von Chopin und Liszt?

Ich habe bei einigen verschiedenen, sehr guten Professoren studiert und mein Studium erfolgreich beendet, stand und stehe auf eigenen Beinen, bevor ich Wei kennengelernt hatte.
...unter diesen Voraussetzungen sollte eigentlich ein realistischer Blick möglich sein, und zwar:
1. auf das schlampige, teilweise geradezu unprofessionelle Spiel von Herrn Wei (bei mir fliegt einer raus, der sowas nicht hinter sich lässt)
2. auf die angeblich so grandiose innovative "Unterrichts-Methode", die allerdings an keiner Musikhochschule ernst genommen wird... (würde sie ernst genommen, fände man dort was - aber wo ich auch hinschaue: niente!)

...endlich mal was sachliches, bitte!!! mal ganz einfach: was macht denn der Herr Wei, wenn er richtig schnelle Oktaven (die er selber freilich nicht kann, aber egal) unterrichtet? -- Das kann man beschreiben, was da zu geschehen hat (und kennt man die seriöse Fachliteratur, stellt man fest, dass es schon oft beschrieben wurde // kennt man gute Klavierprofessoren, hat man OHNE HIRNBLABLA auch den entsprechenden Unterricht kennen gelernt (und wenn man´s schnallt, kann man das hinterher auch spielen)) --- so, MacKit, tua res sgitur. Mach mal
 
Eine Liste der Klavierkonzerte, die innerhalb eines halben Jahres bei Wei von dessen Schülern (12-17 Jahre) aufgeführt wurden. Ich selbst war dabei Zuhörer:
Bach d-moll, versch. Mozart, Beethoven 1-4(-), Brahms 1, Chopin f(+), Liszt 1, Mendelssohn g (-), Rachmaninow 1-3 (+), Tschaikowski 1-2 (+), Prokofieff 2, Weber konzertst.(+), Gershwin Rhapsody (+), Grieg (+)... und viele Solowerke

(-) nicht vollständig bzw. Satzweise aufgeführt
(+) von mehreren Schülern gespielt

Mit einem "mechanischem auswendig trimmen" ist das nicht zu erreichen!
Wei kann diese Werke bis ins kleinste Detail beleuchten und jungen Schülern begreifbar machen. Er selbst hat alle Konzerte am zweiten Klavier begleitet.

...oh weh... solche großspurig angekündigten Darbietungen habe ich zweimal miterlebt... auch waren mehrmals Wei-Schüler mit dicken Worten im Gepäck (kann sooo viele virtuose Klavierkonzerte) bei mir... ---- die Darbietungen im Hessehaus wie später in der Reutlinger Straße waren peinlich, da man bei schwierigen und schnellen Abschnitten von beiden (sic!), Solist wie Begleitung, nur wüstes Gestümper hörte - und die Ex-Wei-Eleven, die bei mir vorstellig wurden, gaben nach kurzer Zeit kleinlaut zu, dass sie nur ein paar Ausschnitte spielen konnten und auch die nicht sonderlich erfreulich... ----- es mag sein, dass man mit dergleichen bei Laien etc Eindruck macht, aber das ist dann auch schon alles...

Mit dem Niveau normaler Klavierklassen an Musikhochschulen lässt sich das nicht vergleichen.

...wären Wei-Schüler als solche, nicht als Studenten irgendeiner Hochschule (!!), in Warschau aufgetreten und eine Runde weit gekommen, so wäre das eine für die Hirn-Akademien sehr willkommene Sensation, auch wäre das ansonsten publik geworden - isses aber nicht. Auch ein Talent wie A. Jetter studiert(e) an einer seriösen Hochschue, hatte also um mehr zu lernen (!!) völlig richtig die Hirnakademien verlassen. Eigentlich ein normaler Vorgang: fortschreitende Klavierstudenten pflegen nicht ihre Musikschulen, sondern ihre Hochschulen zu nennen ;);):D:D
 
Antworten Sie mir bitte, ob Sie den Unterricht von Wei persönlich kennengelernt haben! Und ich meine den Unterricht, nicht irgendwelche Schülerkonzerte!

so langsam verliere ich die Geduld...

nun schon zum siebtenmal: ich habe Herrn Wei kennen gelernt, weil dieser mich und einige Kollegen mit Werbepost bombardiert hatte - daraufhin hab ich mir den Zauber mal angeschaut (seinerzeit im Hessehaus). Das Ende vom Lied war, dass ich einiges zu lachen hatte und Herr Wei immer kleinlauter wurde... eines ist mal klar: da brauche ich weder Unterricht noch muss ich diesen (igitt) miterleben!!...
 
...sehr merkwürdig...

Sehr merkwürdig ist folgender Umstand:
seit der Gründer der Hirn-Akademien aus dem Verkehr gezogen wurde (im Dezember des vorigen Jahres) tauchen immer wieder Werbesprüche für seine "Methode" hier auf, ja da wird dem U-Haft-Häftling geradezu messianisches Genie attestiert (Hosianna, ein Neuhausschüler gar, wow) - freilich entpuppen sich solche Großspurigkeiten jedesmal ruck-zuck als peinliche Schaumschägerei :D:D
...was aber sehr seltsam und merkwürdig ist: keiner der Werber mag sich mit dem Umstand befassen, dass sein Messias einsitzt und warum - im Gegenteil, man bekommt hier auch nch zu lesen, man müsse den Unterricht des U-Häftlings miterlebt haben... Gott bewahre, aus vielerlei Gründen...

abgesehen davon, dass auch solche Werbemaßnahmen gerade derzeit einen sehr unangenehmen Beigeschmack haben, wirkt das alles folgendermaßen: die Abhängigen von den Hirn-Akademien haben offenbar Angst und hören/lesen gar nicht gerne, wie es um ihren Messias bestellt ist. Also greifen sie zu einer Art Vorwärtsverteidigung, indem sie vom Messias ab- und zu seinen Wundermethoden hinlenken wollen: da kamen Argumente wie "wenn Einstein dies und das gemacht hätte, dann wären seine Forschungsergebnisse aber trotzdem richtig" - nun ja, solche Eulenspiegeleien kranken halt einfach daran, dass Einstein nicht wegen 55 (fünfundfünfzig) Übergriffen in U-Haft saß.

schon merkwürdig, dass es Leute gibt, die einen vergöttern - und das öffentlich!!! - der seit einem halben Jahr... ...kein ernsthaftes Wort des Bedauerns, der Distanzierung, nein, stattdessen "Wunder und wilde Mären"...
 
...was aber sehr seltsam und merkwürdig ist: keiner der Werber mag sich mit dem Umstand befassen, dass sein Messias einsitzt und warum - im Gegenteil, man bekommt hier auch nch zu lesen, man müsse den Unterricht des U-Häftlings miterlebt haben... Gott bewahre, aus vielerlei Gründen...
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schon merkwürdig, dass es Leute gibt, die einen vergöttern - und das öffentlich!!! - der seit einem halben Jahr... ...kein ernsthaftes Wort des Bedauerns, der Distanzierung, nein, stattdessen "Wunder und wilde Mären"...

Absolute Zustimmung!!! Du sprichst mir aus dem Herzen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :kuss:
 

Auch von mir 100% Zustimmung!

Es ist wie mit der Kirche.

Obwohl mittlerweile eigentlich völlig klar ist, daß die christliche Kirche lediglich ein Machtklüngel ist, der über die Jahrhunderte eine Unzahl von Verbrechen verübt hat (nicht nur die jüngst bekannt gewordenen zahlreichen sexuellen Übergriffe, die sind "nur" Spitze des Eisbergs) und mit Hilfe von Brainwashing über unsinnige Glaubenssätze Abermillionen von Menschen in Abhängigkeit hält, verteidigen selbst die etwas aufgeklärteren Menschen "ihre" Kirche und sagen: "Jaaaa, aber die Kirche hat doch auch so viel Gutes getan, und außerdem ist ja das Wichtigste der Glaube an Gott und Jesus... bla..." Dabei ist ebenfalls mittlerweile völlig klar, daß alle wesentlichen ethischen und sozialen Fortschritte GEGEN die Kirche erkämpft werden mußten! (Menschenrechte, Gleichberechtigung der Frauen sind nur 2 der wichtigsten Beispiele.) Das, was uns heute im menschlichen Zusammenleben gut und teuer ist, hat NICHT die Religion bewirkt!!

Diese Verteidigungshaltung der "Gläubigen" liegt daran, daß man a) nicht das unangenehme Gefühl erleben muß, daß man Jahre und Jahrzehnte einem Irrglauben anhing und b) das "Heilsversprechen" (Religion: "Erlösung", Wei: "Wundermethode") wegbricht und man plötzlich wieder ganz normal, "hilflos wie jeder andere", dasteht - dies möchte man vermeiden.

Deswegen verteidigt man seinen Glauben bzw. Wunderglauben bis zum Letzten trotz übermächtiger gegenteiliger Evidenz.

Das ist psychologisch verständlich, doch in den Folgen verheerend.

LG,
Hasenbein
 
...wobei schon zu konstatieren ist, dass Vergleiche wie "Kirche / Hirnakademien" maßlos übertrieben und "Hirnbla / Einstein" maßlos idiotisch sind... ;);)

reale Ängste freilich, dass die Hirnakademien Einbrüche in der Kundschaft haben können, sind freilich vorstellbar - und wären auch nicht so ganz ohne Grund...
 
Guten Morgen,

als ich gestern Abend arbeiten war habe ich ein wenig über diesen Thread und die Argumentation hier nachgedacht und wollte hier noch einmal zwei oder drei Fragen, die ich mir gestellt habe loswerden. Vielleicht mag mir McKit hier ja antworten, nachdem die hier anwesenden Wei Tsin Fu Schüler meine Nachfragen bisher ein wenig ignoriert haben.

McKit, wenn ich dich richtig verstanden habe, dann siehst du den Unterricht Wei Tsin Fus als Konkurrenz und Gegenstück zu einem "klassischen Klavierunterricht". Dazu hätte ich zunächst die Frage, wie du einen solchen definierst. Ich habe auf meinem Weg bisher nicht DEN klassischen Unterricht erlebt. Zwar hatte ich das Glück, von Anfang an eine gute und äußerst engagierte Klavierlehrerin zu finden, ich habe jedoch auch Menschen kennengelernt, die einen grottigen Unterricht hatten. Dass diese Menschen nach einer Alternative suchen kann ich verstehen - nur warum sollte z.B. ich es tun? Welche Vorteile würde es mir bringen?
Zudem wüsste ich gern, wieso von einigen schlechten Lehrern gleich auf nahezu alles außerhalb des eigenen Sphärenkreises geschlossen wird. Ich halte es für eine Utopie zu behaupten, dass es in einem bestimmten Segment keine schlechten Lehrer gibt. (Davon sollte man sich auch als Anhänger Wei Tsin Fus nicht freisprechen, oder?)

Zudem ziehst du hier den Chopin-Wettbewerb zum Vergleich der Leistungen verschiedener Pianisten heran. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann gehst du beim Unterricht Wei Tsin Fus davon aus, dass dieser WEITAUS effizienter ist und dementsprechend zu weit größerer Leistung befähigt. Bitte korrigiere mich, wenn ich daran etwas falsch verstanden habe. Nur - wieso haben die Bewerber die nach dieser Art unterrichtet wurden nicht gewonnen? Ich meine - wenn der Unterricht doch im Gegensatz zu klassichem Unterricht um Längen besser ist, dann hätten sie doch jedweden anderen Pianisten übertrumpfen müssen?
 
...wobei schon zu konstatieren ist, dass Vergleiche wie "Kirche / Hirnakademien" maßlos übertrieben

Aus der Sicht der quantitativen Bedeutung sind sie übertrieben, ja;

aber die Mechanismen, die jeweils benutzt werden, um die "Gläubigen" heranzuzüchten und in Abhängigkeit zu halten, sowie die psychologischen Mechanismen, die dazu führen, daß die Gläubigen sich in "Endsiegmentalität" an ihrem Glauben festkrallen und ihn trotz erdrückender Gegenbeweise mit Händen und Füßen verteidigen, sind im Prinzip genau gleich - ob Kirche, Sekte, Wei-Tsin-Fu-Wunderversprechen, Ostblock-Kommunismus,...

LG,
Hasenbein
 
ja da wird dem U-Haft-Häftling geradezu messianisches Genie attestiert

modernes Märtyrertum...? :D

solche Eulenspiegeleien kranken halt einfach daran, dass Einstein nicht wegen 55 (fünfundfünfzig) Übergriffen in U-Haft saß.

Für mich persönlich wäre im übrigen allein das ein Grund, diese Methode nicht anzuwenden - aus Prinzip schon mal...
 
Das, was uns heute im menschlichen Zusammenleben gut und teuer ist, hat NICHT die Religion bewirkt!!

Diese Verteidigungshaltung der "Gläubigen" liegt daran, daß man a) nicht das unangenehme Gefühl erleben muß, daß man Jahre und Jahrzehnte einem Irrglauben anhing und b) das "Heilsversprechen" (Religion: "Erlösung", Wei: "Wundermethode") wegbricht und man plötzlich wieder ganz normal, "hilflos wie jeder andere", dasteht - dies möchte man vermeiden.

Lieber hasenbein,

ich hätte ja nicht gedacht, dass ausgerechnet ich hier mal ein Wort für christlichen Glauben einlegen würde, denn schließlich bin ich aus Gründen, die du in deinem Beitrag durchaus treffend erwähnt hast, vor Jahren aus der Kirche ausgetreten.

Aber ich finde deinen Beitrag zu undifferenziert. Was die Kirche als hierarchische Macht angeht, teile ich deine Ansicht, die kirchliche Arbeit der Pfarrer kann man aber nicht über einen Kamm scheren. Dort gibt es selbstverständlich auch Gutes und - tatsächlich - auch Unkonventionelles.

Was den christlichen Glauben angeht, meine ich, dass niemand weiß, wie es denn nun ist. Also sollte man auch vorsichtig mit Beurteilungen sein. Du hast hier im Faden von der Existenz eines umfassenden Bewusstseins gesprochen, wenn ich mich recht entsinne. Es ist möglich, dass es einen Gott o.ä. gibt, also sollte man auch Toleranz (Nathan der Weise - Ringparabel) zeigen.

Das ist jedenfalls meine Ansicht.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich habe hier jetzt keinen Bock auf eine ausführliche Religionsdiskussion und verweise daher auf die Schriften von, neben anderen, Richard Dawkins ("Der Gotteswahn") sowie Michael Schmidt-Salomon.

Die erklären es viel besser als ich, warum es ethisch geboten ist, gegen jede Form der etablierten Religion zu sein, und warum das (zutreffende) Agnostiker-Argument, man wisse doch nicht, ob es einen Gott gebe, für die konkrete Problematik irrelevant ist.

LG,
Hasenbein
 
Chiarina, die einzelnen möglicherweise guten Sachen, die einzelne Kirchenmitglieder vielleicht tun, wiegen auf keine Weise die massiven Verbrechen der Kirche auf. Hierzu kann ich empfehlen:

Intelligence Squared: Is the Catholic church a force for good in the world - Stephen Fry

und

Intelligence Squared: Is the Catholic church a force for good in the world - Christopher Hitchens

Allerdings beides auf Englisch - ich weiß nicht, ob es die Debatten von Intelligence Squared irgendwo auch untertitelt gibt.

[Edit: Bei diesen Debatten stimmt übrigens das Publikum vorher und nachher über die Frage ab. In diesem Fall haben die beiden die vorher Unentschiedenen überzeugt: http://www.intelligencesquared.com/...T_NAME=chapter&start=7040&end=7120&sgmt=23290 ]
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
....

Auch wenn das nun ein gutes Stück vom Thema ablenkt.
Ich empfinde Menschen, die versuchen anderen ihren Glauben abzusprechen nicht als besser als solche, die versuchen andere von ihrem Glauben zu überzeugen. Genausowenig, wie es "die Deutschen" gibt, gibt es "die Kirche" oder "die Christen". Meine Generation wehrt sich zurecht dagegen, für die deutsche Geschichte verantwortlich gemacht zu werden. Warum also im gleichen Atemzug von "der Kirche" reden. Glaube ist etwas, was man nun einmal weder beweisen, noch widerlegen kann. Warum kann man also nicht die menschliche Größe haben anzuerkennen, dass es unterschiedliche Formen des Glaubens geben kann? Die einen glauben daran, dass es einen Gott gibt, die anderen daran dass es keinen gibt. Ich persönliche glaube vor allem daran, dass man sich seinen missionarischen Auftrag auf beiden Seiten sparen sollte.
Solange es Menschen gibt, denen der Glaube an was auch immer die Kraft gibt ihr eigenes Schicksal zu akzeptieren und ihr Leben oder Sterben zu meistern finde ich es destruktiv und anmaßend darüber aus einer angeblich erhabenen Position zu urteilen.

Lg eine "Nicht-Christin" die gesehen hat, wie sehr der Glaube (und ein Pfarrer) einem geliebten Menschen einen qualvollen Weg erleichtern können.
 

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