Lange Stücke fehlerfrei spielen

A

Andree

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20. Juni 2015
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Hallo miteinander,

ich bin nun neu in diesem Forum, denn ich bin auch begeisterter Klavierspieler als Freizeitbeschäftigung.

Meine Frage: Wie bekommt man es hin lange Stücke ohne einen Fehler zu spielen ?

Ich lerne die meisten Stücke auswendig in letzter Zeit. Denn so geht es flüssiger, wenn man es erstmal kann, da man nicht mehr aufs Notenblatt sehen muss.
Für mich ist's die bisher beste Strategie.
Ich spiele dann oft etwas 10 Minuten langes auswendig.
Die Noten habe ich zuvor intensiv durchgearbeitet und nutze sie dann nur noch, wenn ich mir irgendwo unsicher bin.
Dann ist alles in meinem Gedächtnis abgespeichert.

Doch leider schleichen sich dennoch oft Fehler ein. Zuerst in den schweren Passagen, dann übe ich diese natürlich intensiver, doch anschließend passieren mir dafür auch in den leichten passagen Fehler, weil ich mich zu sehr auf die schweren konzentriert habe, die ich dann dafür kann.

Vielleicht habt Ihr ja Tipps, wie man ein fehlerfreies Stück spielen kann.

Freundliche Grüße
Andree
 
Du hast es doch schon selbst erkannt:
doch anschließend passieren mir dafür auch in den leichten passagen Fehler, weil ich mich zu sehr auf die schweren konzentriert habe, die ich dann dafür kann.
Fazit: Auch die "leichten" Passagen noch mehr üben.
Ich habe übrigens genau das gleiche Problem. Letztendlich liegt es an der Ungeduld. Man muss sich halt mehr Zeit nehmen, damit ein Stück wirklich zufriedenstellend klappt.
 
Viel in langsamem Tempo üben, auch mal in sehr langsamem. Das zwingt gerade beim auswendig Spielen dazu, jede einzelne Note bewusst zu spielen, und nichts dem "Fluss der Bewegung" bzw. dem Unbewussten zu überlassen.
 
Steht doch oben: 10 min.
 
Mit der Menge des Übens muss das nicht unbedingt was zu tun haben.

Kann auch sehr gut sein, dass das Stück (oder Passagen daraus) nicht in der Klangvorstellung gespeichert sind, sondern nur über ein Tastenmuster oder Bewegungsgefühl. Und das ist dann immer eine sehr wacklige, durch kleinste Störungen durcheinanderbringbare Angelegenheit.

Außerdem: Immer wieder Aufnahmen machen! Dann ist man nämlich zu einer größeren Konzentration gezwungen und erkennt zudem noch wesentlich genauer, wo es tatsächlich hakt.

LG,
Hasenbein
 
Hi,
die obigen Hinweise sehe ich auch so.

Aber noch Anmerkungen von mir:
1.) Vielleicht sich auch von der absoluten Fehlerfreiheit (als Genusspieler ;-) ) verabschieden. Aber das Stück natürlich trotzdem musikalisch ansprechend spielen
Den allgemeinen Anspruch an Fehlerfreiheit sollte man natürlich nicht zurücknehmen.

2.) Wenn es vom einzusetzenden zeitlichen Übe-Aufwand für bestimmte lange Stücke (zB komplette Beethoven Sonaten ;-) ) einfach nicht reicht, vielleicht eher kürzere Stücke oder nur Teile davon spielen.

Trotzdem gute Frage, das ist nämlich ziemlich relativ und in Beziehung zum Level/Schwierigkeitsgrad des Stücks und wie oben gesagt zum zeitlich möglichen Übeaufwand zu setzen.

Gruß
 
Genau das praktiziere ich auch gerade und mein Frustfaktor steigt dadurch gewaltig an. :-)

Für mich sind 10 min verdammt lang. Mein längstes Stück nach Noten war gerade mal 5kommanochwas Minuten und es fällt mir schwer, mich so lange zu konzentrieren.
 
Ich lass bei längeren Stücken die Fehler einfach weg und schon passt's. Das klappt übrigens auch super bei kurzen Stücken!

:lol:

LG, Mick
 

Ja, wie Peter schon schreibt: Möglicherweise hapert es an der Konzentration? Passiert es, dass Du während dem Spielen gedanklich "wegdriftest"?
 
Also wenn ich jetzt z.B. meinen parnassum im halben Tempo spiele ist es ohne weiteres fehlerfrei. Ziehe ich es allmählich an, werden ua. Technische und musikalische Mängel ersichtlich. Ich glaube das hat mit der Länge nichts zu tun, könnte es ja auch 5 mal wiederholen...

Lg lustknabe
 
Suche mal nach "auswendig spielen / üben" im Forum. Man kann aktiv an der Sicherheit des Auswendigspiel arbeiten. Wie lernst du denn auswendig? Nur 10 mal durchspielen und dann hoffen, dass die Finger es irgendwann selber wissen, reicht nicht aus.
 
Auswendig spielen ist super.
Deine Fehler helfen dir, zu erkennen, wo du noch nicht wirklich weisst, wie es geht, und du nur aus dem Fingergedächtnis spielst.
Das funktioniert vielleicht, weil du es durch mehrmaliges Wiederholen noch in den Fingern hast.
Sobald du aber anfängst, die schweren Passagen ausschließlich zu üben, wissen deine Finger plötzlich nicht mehr, wie der einfachere Teil ging.
Hier beginnt erst das Auswendiglernen. Überall, wo du noch rausfliegst, kannst du nun gezielt die Töne mental abspeichern.
Picke die Stelle heraus und wiederhole sie, nimm sie aus dem Zusammenhang und fange genau dort wieder an. Memoriere das Tastenbild, memoriere die Akkorde, die harmonischen Zusammenhänge.
Mach das ein paar Stunden später mit der gleichen Stelle wieder, fange nun ohne Noten genau an dieser Stelle noch mal an.
Bis man ein 10 Minuten Stück wirklich sicher abspulen kann innerlich, kann eine lange Zeit vergehen.
Ideal ist es, wenn du überall einsteigen kannst und alle Noten innerlich sehen kannst bzw. alle Tasten, die gespielt werden.
 

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