Ich habe mir auch zufällig Lang-Langs Auftritt angesehen und wieder einmal wurde erwähnt, dass seine "Liebe" zu Klavier anfing, als er in "Tom&Jerry" die 2.Ungarische Rhapsodie hörte. Und erstaunlicherweise wurde diesmal nicht Tschaikowskys Klavierkonzert vorgetragen - wie sooft bei Lang Lang ;) - sondern eine kitschige Kombination aus chinesischem Volkslied und dadurch völlig degradierten Auszügen aus der 2.Liszt Rhapsodie. Lang-Lang üblich wurden natürlich die schnellsten Passagen aus dem Stück ausgewählt und so ging der Star auf an diesem Abend wie ein buntes chinesisches Feuerwerk.
Oktaven rauf und runter - schnell, schneller, am schnellsten!
Dass neben dem ganzen technischen "tsching-bum" die Musikalität ein klein wenig auf der Strecke geblieben ist, stört nicht, schließlich zählen beim Ferrari auch die PS und das Motorenaufheulen, wenn man an der Masse verbeifährt und nichts anderes.
Zum Thema "Liebe zur Musik durch Tom und Jerry" sei noch kurz erwähnt - was ich letztens in der Zeitung gelesen habe - dass Lang Lang mit drei Jahren 3 Stunden Klavier, mit 8 Jahren 8 Stunden Klavier pro Tag geübt hat. Eine schöne und bestimmt freiwillig gestaltete Jugend, wie manch anderer russischer Leistungssportler :(
Lang-Lang mag sicher die bessere Technik haben, als es beispielsweise Horowitz damals hatte, in musikalischer Hinsicht kann er ihm aber nicht ansatzweise das Wasser reichen (Mephisto-Walzer, Liszt-Sonate, usw).
Etwas mehr Bescheidenheit wie man beispielsweise bei Kissin beobachten kann, wäre für Lang-Lang eine echte Herausforderung!
Schöne Grüße aus Wien,
Mathias
ps: Sorry Alex Schmahl für meinen Lang-Lang-Beitrag ;)