Kurze Frage zu Etude Tableaux op. 33 no. 4 (D-Moll)

alibiphysiker

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Hi,

ich habe eine sehr kurze Frage zu oben genanntem Stück.
Die Stelle auf die sich meine Frage bezieht, befindet sich im Anhang.
Eigentlich wollte ich dies meinen Klavierlehrer diesen Donnerstag fragen, aber da ich noch einige Tage Übzeit vor mir habe, frage ich einfach hier:

Momentan halte ich das A mit dem kleinen Finger, aber das macht spätestens im 2. Takt der Stelle beim Oktavgriff G-G Probleme. Ich kann den Oktavgriff zwar mit 1-4 Greifen, aber damit das im Tempo flüssig klappt, müsste noch einiges an Übezeit verstreichen. Bei meinem Klavier zuhause ist es so, dass zu Beginn des 2. Taktes sowieso fast nichts mehr von dem A zu hören ist, deswegen meine Fragen:
a) Kann man im zweiten Takt das A einfach "weglassen"?
b) Ist es hier legitim beim Flügel das Tonhaltepedal zu verwenden
oder c) Will diese Etüde an der Stelle mich genau mit dieser fiesen Situation konfrontieren?

LG,

Daniel

P.S. Es kann sein, dass noch mehr Fragen zu dieser Etude zusammenkommen werden, ich werde sie dann einfach weiter hier posten. Es ist jedenfalls ein wundervolles Stück
 

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Lieber alibiphysiker,

auf guten Flügeln hört man das a schon so lange, deshalb würde ich es nach Möglichkeit halten. Allerdings würde ich das untere g der Oktave in die linke Hand nehmen - mit dem Daumen ist das m.E. gut möglich. Das 3. Pedal würde ich nicht nehmen, weil nicht alle Flügel so eines haben. Wenn die Übernahme in die linke Hand nicht in Frage kommt, würde ich das a im zweiten Takt loslassen.

Klar behandelt die Etüde die Figur, also das Thema von verschiedenen Seiten, was auch verschiedene technische Aspekte mit einschließt. Aus meiner Sicht hat das aber vor allem musikalische Gründe: zum Thema kommt jetzt halt noch eine melodische Stimme dazu. Das macht's natürlich nochmal schwieriger. :D

Liebe Grüße

chiarina
 
Liebe Chiarina,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

Allerdings würde ich das untere g der Oktave in die linke Hand nehmen - mit dem Daumen ist das m.E. gut möglich.
Danke für diesen Tipp! Das habe ich vorhin sofort ausprobiert, und muss zugeben, dass ich damit ganz gut zurecht komme. In den Parallelstellen sind die Fingerverknotungen ja gottseidank nicht so schlimm, wie in dieser G-G-Oktave, sodass hier wohl der normale Fingersatz ausreichend ist.
Ich werde am Donnerstag nochmal meinen Klavierlehrer Fragen, und dann mal hier berichten, was er dazu zu sagen hat.

Ganz liebe Grüße,

Daniel

P.S. Gibt es hier eigentlich noch mehr Liebhaber der Etude Tableaux von Rachmanninov? Ich habe so das Gefühl, dass sie nicht so häufig gespielt werden, und dass viele Klavierlehrer sie nicht sonderlich mögen. Die meisten sind ja abartig schwer, zumindest kommen sie mir so vor, aber ich denke ein paar sind für den ambitionierten Laien durchaus spielbar.
Allerdings würde mich mal die Profimeinung zum Sinn oder Unsinn des Einübens dieser Etüden interessieren. Ich glaube ich eröffne dazu mal einen neuen Faden.

P.P.S. Gottseidank gibt es ja jetzt eine Ausgabe der Etude Tableaux vom Henle Verlag! Die gehe ich gleich käuflich erwerben, damit ich nichtmehr diesen Papierwirrwarr auf meinem Klavier habe. Und der Henle-Verlag ist einfach mein absoluter Lieblingsverlag...
 
P.S. Gibt es hier eigentlich noch mehr Liebhaber der Etude Tableaux von Rachmanninov? Ich habe so das Gefühl, dass sie nicht so häufig gespielt werden, und dass viele Klavierlehrer sie nicht sonderlich mögen. Die meisten sind ja abartig schwer, zumindest kommen sie mir so vor, aber ich denke ein paar sind für den ambitionierten Laien durchaus spielbar.
Allerdings würde mich mal die Profimeinung zum Sinn oder Unsinn des Einübens dieser Etüden interessieren. Ich glaube ich eröffne dazu mal einen neuen Faden.

P.P.S. Gottseidank gibt es ja jetzt eine Ausgabe der Etude Tableaux vom Henle Verlag! Die gehe ich gleich käuflich erwerben, damit ich nichtmehr diesen Papierwirrwarr auf meinem Klavier habe. Und der Henle-Verlag ist einfach mein absoluter Lieblingsverlag...

Hallo Daniel,

die Etude Tableaux finde ich auch klasse, leider werden sie wohl immer außerhalb meines pianistischen Könnens liegen. Ich habe übrigens die Ausgabe von Boosey & Hawkes die ich nicht schlecht finde.

Liebe Grüße
Christian
 
Hi pianochris,

ja, die Ausgaben von Boosey & Hawkes mag ich auch sehr, habe auch alle anderen russischen Sachen die ich hier hab von denen (Prokofiev Sontaten, Rach Preludes, Sacre). Jedoch mag ich Henle dennoch mehr.

Übrigens, das ursprüngliche Problem hat sich ganz von selbst durch den Kauf der Henle-Ausgabe gelöst. Statt einem Oktavgriff steht hier lediglich ein Sextgriff. In den Kommentaren steht allerdings nichts von einer unklaren Quellenlage.

LG,

Daniel
 
Bei dem Oktavgriff in der "alten" Ausgabe von Boosey & Hawkes handelt es sich offensichtlich um einen Druckfehler (davon gibt es etliche!). Auch die Rachmaninov-Gesamtausgabe verzeichnet hier die Sext g-e'.
 
a) Kann man im zweiten Takt das A einfach "weglassen"?
NEIN
auf gar keinen Fall weglassen!!!

Rachmaninovs Etüden sind nicht leicht... das ist nun mal so. In der von dir zitierten Stelle ist das "Hauptthema" in den Hintergrund gerückt, die Oberstimme soll klanglich dominieren und darf nicht unterbrochen werden. Wie Chiarina richtig angemerkt hat, geht das auf guten Flügeln - und wenn man die Tonstärkendifferenzierung übertreibt, dann geht das auch auf weniger guten Instrumenten. Die spätromantische Klavierliteratur ist voll von solchen Stellen (Bach/Busoni, Bach/Busoni/Hess, Bach/Petri, Liszt, Reger)
 
Hi Rolf,

auch dir danke für deinen Hinweis. Aber mit dem aufgedeckten Druckfehler (Sexte statt Oktave), ist die Stelle wirklich kein Problem.
Allerdings werde ich mir den Inhalt deines Hinweises hinter die Ohren schreiben, um so jegliches fuschen zu vermeiden :P

Liebe Grüße,

Daniel
 
ich habe das mit der doofen Oktave gespielt... blöd gelaufen

ich habe glaube ich noch einen Fehler gefunden. Im Ausschnitt müsste vor dem C ein Auflösungszeichen sein, oder?
 

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In der Henle-Ausgabe steht hier auch kein Auflösungszeichen. Aber ein Cis passt hier wirklich nicht hin (ich spiele an dieser Stelle auch C).

Ich denke ich schreibe dem Henle-Verlag mal eine Mail, um nachzufragen.

LG,

Daniel

P.S. Ich übe es momentan mit Oktave und mit Sexte, auch wenn dann im Ernstfall die Sexte gespielt wird, ist ersteres doch auf jeden Fall eine gute Übung!
 

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