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Mich nicht. Es werden immer wieder stark frequentierte Themen herausgepickt. SEO. :-)
 
"Zur Sprache kommen Kunst und Kultur schon."

Ich knüpfe mal daran an.

Das urspruengliche Stadtschloss haetten wir aufbauen sollen, dass wäre auch wesentlich neutraler und unbelasteter gewesen und hätte einen ganz bizarren frischen Tupfer gesetzt.

Siehst Du, das geht, wie ich finde, überhaupt nicht. Das Original hat nur den einen Charme, nämlich dass es das Original ist, zusammengeschustert während mehrerer Jahrhunderte. Die pseudofrühklassizistische Fassade ist nach meinem Empfinden schwer erträglich. Schon das Original war unharmonisch, die Fassade ist kopflastig und schwerfällig. Wäre es ein historischen Baudenkmal, à la bonne heure, niemand dürfte meckern. In ganz Frankreich habe ich nie so einen unharmonischen Klassizismus gesehen. Die Preußen halt, gell... ;-)

War nun mal so. Ich konnte nie verstehen, warum man auf die Schnapsidee kam, ein zerstörtes historisches "Schloss" nachzubauen.

Der postmodern gestaltete Flügel widerspricht dem "Vorbild" auf wohltuende Weise und versucht behutsam, fast unmerklich, die immanente Unstimmigkeit aufzulösen, obwohl ausdrücklich Elemente zitiert werden.


Zugegeben, ist Geschmacksache. Ich schätze die Kombination bzw. den scharfen Kontrast zwischen "alt" und "postmodern". Übrigens auch am Reichstag, den ich für außerordentlich gelungen halte. Ich finde auch das von @Nora verlinkte Gebäude ansprechend und ja, auch Mitterands Pyramide im Innenhof des Louvre.
 
:lol:
Passt schon eher... und ich hasse es. :-)

Zum Reichstag: Den hältst Du für gelungen? Ich durfte da schon mal in alle möglichen und unmöglichen Fraktionsräume rein und drauf und drumrum und rumklettern. Neee, das Ding ist innerlich nur noch ein ausschließlich (wirtschaftlich) pragmatisch gestaltetes Bürohaus. Mit Kunst oder gar Kultur hat das rein gar nichts zu tun, wenn man Pragmatismus mal nicht dazu zählt. Das ist einfach nur unter der Devise "außen original, innen normal" zusammengeschustert worden.
Ist ja auch ok, soll ja zweckdienlich sein, aber "außerordentlich gelungen"...
 
@Peter Ich spüre es genau. Wir kommen bei dem Thema nicht auf einen Nenner. :lol:

Oder vielleicht doch: Das Dach muss dicht sein!
 
Wir kommen bei dem Thema nicht auf einen Nenner
Naja doch, in einigen Punkten schon. Bild von Nora: Das hat auch für mich was und ist nicht so hingerotzt wie beim Schloss.
Eben! Und das trifft auch auf den Reichstag zu.

Aber auch bezüglich des Geschmacks des ursprünglichen Schlosses bin ich bei Dir. Das Ding sieht aus wie ein Kornspeicher in einer Hafenstadt aber nicht wie ein Schloss.
Das ist doch schon fast viel zu viel gemeinsamer Nenner. Lass uns lieber wieder über den Rest streiten. :-D
 
Zugegeben, ist Geschmacksache. Ich schätze die Kombination bzw. den scharfen Kontrast zwischen "alt" und "postmodern".

Kontrast ist gut. Der Versuch einer zeitgemäßen Anbiederung hingegen ist erbärmlich.

Ich sehe die Verursacher aber ganz gewiss nicht bei den Architekten, sondern bei den vielen Köchen des Bauherrn und der Erpressbarkeit der Architekten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe die Verursacher aber ganz gewiss nicht bei den Architekten
Naja, es gab einen Wettbewerb und diese Katastrophe hat ihn gewonnen. Ich verstehe halt überhaupt nicht, warum zum Henker überhaupt eine moderne Fassade da hin muss. Die ist ja nicht zwingend billiger und es passt vorne und hinten nicht. Da is auch weit und breit kein anderes Gebäude, an das man sich anpassen müsste. Entweder man macht so was richtig (Bild Nora) oder lässt das Gebäude in sich stimmig sein. So isses nur unnötiger und unpassender Firlefanz.
Derweil wird sich vermutlich noch die nächsten Jahrzehnte gestritten ob auf die Kuppel nun ein Kreuz gehört oder nicht....auch ganz wichtig!!! :blöd:
 
Es sei:
  • Vorhandene Ressourcen = X.
  • X sei nicht erweiterbar, wohl aber durch nicht zu definierende und nicht vorhersehbare Faktoren ggf drastisch zu reduzieren.
  • Eine exponentiell wachsende Zahl n von Ressourcenverbrauchern.
  • Jeder natürlichen Teilmenge von n sei ein gleiches Recht auf Verbrauch von Ressourcen zugestanden.
  • Nichts ist schneller als Licht.

Mindestens zwei der fünf Punkte haben allerdings mit der Realität nicht viel zu tun. Insofern ist das zwar ein nettes Gedankenspiel, aber irgendwie müßig...
 

Ich verstehe halt überhaupt nicht, warum zum Henker überhaupt eine moderne Fassade da hin muss.

Doch das MUSS. Das ist aber eben keine moderne Fassade, sondern der misslungene Versuch einer Anbiederung. Eine moderne Fassade hätte das alte Bauwerk "erhöht" - egal ob nun crazy und exaltiert (Noras Beispiel) oder aber schlicht (Glas oder einfach Eisen oder Beton). Der Versuch, die Rhythmik des alten Gebäudes aufzunehmen, ist ohne Mut nicht erfolgversprechend. UNd Wettbewrbe... ? Wer ist die Jury? Ich kenne das: Ein, zwei Fachleute haben keine Chance gegen 10 Sesselpfurzer/Politiker/Erbsenzähler....
 

Fahr nach Graz. Schau Dirs live an. Das hebt die Altstadt und den Charme der alten Häuser uaf ein Niveau, das z.B. Rüdesheim am Rhein oder Rothenburg o.d.T. eben nie erreichen wird. Zumal es in Graz eben keine Eintagsfliege ist, sondern sehr klug immer wieder solche Überraschungen in die alten Ensembles eingestreut wurden.

Ja, es muss Dir gar nicht gefallen - aber die Umgebung gefällt Dir dann halt doppelt gut!
 
Warum? Schau Dir mal die Gegend dort an. Ich peil es nicht.

Kleines Missverständnis. Wenn da etwas angebaut werden muss, DANN geht nur ein "Bruch" - ein Nachempfinden sieht eben so scheusslich aus. EIn Nachbau 1:1 ist u.a. heute nicht bezahl- und realisierbar (Disneyworld). Wenn man aber nicht hätte bauen müssen - dann ist das natürlich etwas anderes.
 

Jou, das ist die CSU, wie sie leibt und lebt. Manno!

(Wie ne Tusse, die quietschend vor ner Maus auf den Tisch springt!)

Fahr nach Graz, schau Dirs morgens an, mittags, in der Dämmerung und bei Nacht. Von nahem und vom Schlossberg. DAS ist LEBEN, das ist FORTENTWICKLUNG, das ist DISKUSSION, DENKANSTOSS usw...

Solche Bauwerke verändern Städte. Nicht nur architektonisch, sondern auch in sozialer Hinsicht. Sie bringen Nachdenklichkeit, Intellekt und Offenheit in eine Stadt. Dank des Mutes der Stadtväter nenne ich heute Graz in einem Zug mit Singapur, San Francisco usw!!!
 
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