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Heikel wird es nur bei Verstößen gegen die Regeln und gegen die Konvention. Wer legt fest, was noch legitim und was nicht mehr zuträglich ist? Wie sehr solche Urteile dem Zeitgeschmack unterliegen, mag die Kritik verdeutlichen, die J.A. Scheibe, ein Vertreter des "galanten Stils", 1737 an der Musik J.S. Bachs geübt hat:- handwerkliche Ausführung (Notation, Einhalten der gewählten Regeln etc.)
Spätestens bei aleatorischer Musik [darf man hier von Lärm reden :confused:?] greift das Kriterium nicht. Erinnert si auch an die denkwürdige Habilitationsschrift von Brunhilde Sonntag über John Cage Anfang der 80er Jahre: Boshafte Studenten hatten der armen Frau einige Nonsense-"Partituren" untergejubelt, die dann auch glatt für echt gehalten und ausgiebig analysiert wurden ... [:D Dumm gelaufen]- ist die musikalische Sprache stimmig; man kann ja völlig neue Wege gehen aber wenn das rein zufällig passiert, z.B. nach dem Motto "Hauptsache, es klingt völlig anders", ist das noch lange kein Kunstwerk.
Siehe oben (Scheibe vs. Bach). Beethovens Musik (vor allem den späten Klaviersonaten und Streichquartetten) wurde der Vorwurf der Unspielbarkeit gemacht, was dann ja zum Glück bald schon wiederlegt wurde.- Spielbarkeit
Das Elend hat mit Berlioz angefangen, der glaubte, er müsse seiner "Symphonie fantastique ein Programm unterlegen. Liszt griff diese Idee auf, Richard Wagner litt dann vollends an Verbaldiarrhöe (eine Krankheit, die offensichtlich chronisch und ansteckend ist - Stockhausen hat zeitlebens darunter gelitten, Boulez zumindest in seinn aufrührerischen Jahren). Die Frage nach dem Sinn bedeutet ja die Frage nach dem Inhalt von Musik. Hanslick hat sich in seiner Schrift "Vom Musikalisch-Schönen" (1854) vehement dagegen ausgesprochen und die Formulierung von Musik als "tönend bewegter Form" geprägt (was ihm dann von Seiten der Programm-Musiker sehr viel Prügel einbrachte).- Sinn [...] es geht darum, daß sich der Komponist etwas bei seinem Werk gedacht hat und man kann schon erkennen, ob er in der Lage war, das umzusetzen und auch beurteilen, ob er sich tatsächlich Gedanken gemacht hat - vorausgesetzt, man spricht mit ihm darüber.
Es beschreibt in etwa das, was auch Hanslick als Beurteilungskriterien für Musik ansieht.- Ästhetik; das hat nichts mit Geschmack zu tun, auch nichts mit "schön" oder "angenehm". Ästhetik zu beurteilen ist zwar ungefähr so einfach wie Farbmuster am Lagerfeuer zu unterscheiden aber hier liegt eigentlich der Kern. Es überschneidet sich mit "Sinn", nur daß es hier eher um das Offensichtliche geht. Hat das Werk einen erkennbaren Aufbau, Struktur, gibt es einen roten Faden, steht dahinter eine bestimmte Absicht, quasi die Effektivität der genutzten Mittel.
Nein nein! Es geht um Regeln, aber man kann natürlich nicht beurteilen, wer seine eigenen zukunftsweisenden Regeln aufstellt, das zeigt die Geschichte. Wir wollen nur feststellen, ob der Komponist sich ein Konzept erarbeitet hat und sich auch daran hält.Heikel wird es nur bei Verstößen gegen die Regeln und gegen die Konvention. Wer legt fest, was noch legitim und was nicht mehr zuträglich ist?...
Musik ist und bleibt eine Ausdrucksform, und die richtet sich an andere. Daran muß der Komponist sich halten. Wenn er neue Ausdrucksweisen ersonnen hat, die noch niemand versteht, muß er sie wenigstens erklären können. (Bei deinem Beispiel mußte ich erstmal an Hurz denken, das habe ich neulich wieder gesehen)Spätestens bei aleatorischer Musik [darf man hier von Lärm reden :confused:?] greift das Kriterium nicht.
Der Punkt ist natürlich heikel und darf nicht zu hoch bewertet werden. Wenn der Komponist es selbst vorspielen kann, ist es aber offensichtlich spielbar...Siehe oben (Scheibe vs. Bach). Beethovens Musik (vor allem den späten Klaviersonaten und Streichquartetten) wurde der Vorwurf der Unspielbarkeit gemacht, was dann ja zum Glück bald schon wiederlegt wurde.
Durchfall ist reinigend und gehört natürlich nicht in Kompositionswettbewerbe, das sollen die Komponisten vorher kurieren :D Ich dachte eher daran, daß der Komponist sich präzise zu seinem Werk äußern sollte, ohne Wolken, Schlamm oder Körperabfälle. Also nicht "Dieses extremistisch amuröse Opus habe ich ein einer Periode geschaffen, als ich voller Gram und Grimm blabla...", sondern eher "ich habe hier meiner Wut auf eine verflossene Freudin einen Tunnel zur Oberfläche gegraben" (ein bischen Schmuck darf schon sein, er ist ja Künstler).Das Elend hat mit Berlioz angefangen,...
Musik ist und bleibt eine Ausdrucksform, und die richtet sich an andere. Daran muß der Komponist sich halten. Wenn er neue Ausdrucksweisen ersonnen hat, die noch niemand versteht, muß er sie wenigstens erklären können.
Wenn ich Solipsist wäre, dann würde ich das sagen. Bin ich aber nicht.
Was Musik betrifft: Es ist nun mal nur in uns drin.
Nein, das ist überhaupt nicht absurd. Was sich im Menschen, also in unserem Gehirn abspielt, ist real, denn der Mensch ist real ( nach meiner Definition)Zitat:
Zitat von Hacon
Ich würde sagen - vielleicht sieht Ubik das ja auch so, keine Ahnung- dass alles, was nur mit einem Sinnesorgan wahrnehmbar ist, irreal ist, was aber natürlich nicht heißt, dass es nicht existiert, sondern eben nur in unserem Gehirn.
Ja, so meinte ich es auch! Du hast getroffen, was ich meinte. Ist zwar etwas absurd, denn das würde bedeuten, dass Musik gleichzeitig real und irreal ist, aber der Mensch ist nun mal absurd.
Nur außerhalb unseres Gehirns spielt sich ja keine Musik ab, da sind es nur physikalische Schallwellen, also ist da Musik irreal, dort existiert sie nicht.
Nein, eben nicht!!!Das ist halt die Generation, die Musik in erster Linie aus dem Radio kennt. (Die Musik kommt aus dem Lautsprecher. Da im Lautsprecher kein Klavierspieler sitzt, ist die Musik irreal.)
Wer Musik in Live erlebt würde niemals auf die Idee kommen, Musik als irreal zu bezeichnen.
Dann beweis es! Ich habe bereits erklärt, worauf meine These basiert.Doch!!! Die Musik spielt sich außerhalb unseres Gehirns ab!!! Zum größten Teil.
Dieses Erlebnis überzeugt mich aber eher noch davon, dass Musik nur ins uns drin lebt.
Dann beweis es! Ich habe bereits erklärt, worauf meine These basiert.
Ich habe nicht einfach gesagt, dass es irreal ist, sondern nur, dass die Musik erst in uns real ist.Ich kapier nicht, worauf du hinauswillst. Der Mann hat die Musik gespielt! Unter Einsatz seines ganzen Körpers. Wie kannst du sagen, das sei irreal???
Worauf ich hinauswill, ist, dass die Musik erst in uns drin, in unserem Hirn real wir, davor sinds doch nur Schallwellen, sonst könnte ja sogar ein Stein mithören, aber er kanns nicht, weil er kein Gehirn besitzt.
Nein, stimmt nicht. Real wäre zumindest all das, was aus Atomen besteht.Insofern ist tatsächlich nichts real. Die Welt wird erst durch unsere Sinne real.
Aber könnte ich noch ne Antwort auf die Frage haben:
Ist es erlaubt, Einspielungen eines Pianisten von CD hier hochzuladen und ins Forum reinzustellen? Ich hab nämlich ein ganzes Album auf dem PC ,nur fehlen die Titel und ich wüsste gern, was ich da anhöre.
Da würde sich ja ein Ratespiel anbieten.