Könnt Ihr den Vorbesitzer Eures Instrumentes spüren ?

Romeo

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18. Feb. 2011
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Ein Instrument ist ja etwas lebendiges, formbares, vielleich sogar beseeltes, und wird sicher durch die Benutzer, die sich täglich viele Stunden mit ihm beschäftigen geprägt. Unmittelbar ersichtlich sind die materiellen Spuren der Vorbesitzer, wie z.B. Lackabschürfungen an den schwarzen Tasten wenn mit langen Fingernägeln virtuos gespielt wird, oder kalter Rauch, der noch in den Hammerfilzen hängt. Immer präsent sind aber sicher auch die nichtmateriellen, geradezu spirituellen Hinterlassenschaften der Vorbesitzer: Stücke und Melodien, die sie oft gespielt haben und von denen sie emotional ergriffen waren, Resonanzen auf die Gefühle und das Leben der ehemaligen Spieler, geronnene Schicksale, die sich in den unendlich feinen Verästelungen der Holz- und Filzstrukturen für immer eingegraben haben und beim aktuellen Besitzer plötzlich für unerwartete Effekte, Resonanzen, Flow, Ergriffenheit ohne Grund oder sonstige Effekte sorgen.

Könnt Ihr das spüren ? Was wißt Ihr über die Vorbesitzer ? Kennt Ihr das Gefühl, wenn die Vergangenheit aus dem Instrument auftaucht, unversehens, unerwartet, und Euch sanft in den Griff nimmt ?
 
@Romeo:
sorry, aber das einzige, das gerade in mir hochkommt, ist schön langsam eine gewisse "negative Emotionalität", die ich Dir gegenüber entwickle. Du erstellst immer wieder einen neuen Faden und ich frage mich: wie in Gottes Namen kommt man auf solche Fragen bzw. solche Ideen? Ist das noch normal? Und aus der Beantwortung dieser letzten Frage, die ich selbst übernehme, erwächst meine oben beschriebene Gefühlsregung.

kopfschüttelnde Grüße
hennes
 
Ich kenne das. Ich weiß, der Vorbesitzer hatte den Flügel 1988 gekauft und ihn bis 2010, als ich ihn kaufte, selbst gespielt. Er ist 2010 verstorben und war da wohl schon über 80. Und ich sehe tatsächlich Abschürfungen an den schwarzen Tasten, an der Vorderkante, so als ob er bei ff-Griff in die weißen Tasten dort immer hängen geblieben wäre. Ja, ich kann ihn mir vorstellen, wie er in mittlerem Alter energisch in die Tasten gegriffen hat, und stelle mir vor, wie es mit den Jahren weniger wurde, seltener und weniger kraftvoll. Und nein, geraucht hat er wohl nicht, das würde man nach den vielen Jahren wohl tatsächlich bemerken. Aber Resonanzen zu bestimmten Musikstilen oder gar Stücken kann ich nicht erkennen, das taucht kein Geist aus dem geöffneten Flügeldeckel hoch; vielleicht muß ich mal zwischen 00:00 und 01:00Uhr spielen, zur Geisterstunde !

Gruß
Rubato
 
@Romeo:
sorry, aber das einzige, das gerade in mir hochkommt, ist schön langsam eine gewisse "negative Emotionalität", die ich Dir gegenüber entwickle. Du erstellst immer wieder einen neuen Faden und ich frage mich: wie in Gottes Namen kommt man auf solche Fragen bzw. solche Ideen?

hennessy, wenn man lange genug hier unterwegs ist, weiß man, dass alle Fragen schon mal in ähnlicher Form vorkamen. Schau mal hier, erstellt von Kreisleriana:

https://www.clavio.de/klavierforum/threads/metaphysische-frage.12991/

Ich weiß nicht, warum in letzter Zeit immer wieder Fragesteller abgekanzelt werden, weil dem einen oder anderen die Frage nicht gefällt ? Das hier ist doch eine klar klavierbezogene Frage, sie hat praktische Anteile (Gebrauchsspuren), und sie hat esoterische Anteile, die nicht jedermanns Sache sind. Ich habe so den Eindruck, aber das ist jetzt explizit n i c h t an Dich gerichtet, dass man sich hier immer mal wieder gerne Sündenböcke sucht, denen man dann das Forum verleidet. Der letzte war Dreiklang, der hatte übrigens auch einiges dafür getan. Der nächste scheint jetzt Romeo zu sein, denn offenbar kann der keinen Faden eröffnen, ohne für die Fragestellung kritisiert zu werden, aber seltsamerweise werden die Fäden dann immer doch mehrere Seiten lang, also scheint es so ganz uninteressant ja nicht zu sein. Nichts für ungut, aber: Friede sei dem Forum !

Hier übrigens noch ein Beitrag des allseits geschätzten Hasenbein zu diesem Thema, entnommen aus dem o.g. Faden:

Interessanter Thread.

Vor allem die verschiedenen Ansichten a la "Unmöglich, ein Klavier kann nicht durch einen bestimmten Spieler im Laufe der Zeit individuell klanglich verändert werden".

So etwas Unzutreffendes kann man nur äußern, wenn man zwar in der Schule brav aufgepasst hat, aber entweder zu wenig Praxis und Erfahrung im Klavierspiel hat oder aber zu unsensibel spielt.

Jeder wirklich sensible Spieler mit geschultem Gehör weiß einfach schon durch die Erfahrung, daß das Material eines Instruments sich auf die individuellen Frequenzverteilungen eines Spielers einschwingt. Das IST übrigens pure Physik.

Der unfassbar gute Klaviertechniker Stefan Knüpfer ("Pianomania") erläutert das übrigens in diesem Interview:

http://www.faz.net/artikel/C30964/das-wohltemperierte-klavier-stimmt-so-30305528.html (Absatz ist etwas weiter unten)

Aber klar, es gibt ja auch Leute, die behaupten, Wetterfühligkeit oder hochsensible Menschen würden nicht existieren... für solche Leute sind natürlich auch solche "feinen" Klangphänomene Unsinn...grmpf...

LG,
Hasenbein

Edit: Sehe gerade, dass man nur den Anfang des Zitats sehen kann und weiß nicht, wie ich das ändern kann. dann muß halt jeder, dens interessiert, mal in den oben verlinkten Faden einsteigen.

Gruß
Rubato
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
hennessy, wenn man lange genug hier unterwegs ist, weiß man, dass alle Fragen schon mal in ähnlicher Form vorkamen. Schau mal hier, erstellt von Kreisleriana:

https://www.clavio.de/klavierforum/threads/metaphysische-frage.12991/

Ich weiß nicht, warum in letzter Zeit immer wieder Fragesteller abgekanzelt werden, weil dem einen oder anderen die Frage nicht gefällt ? Das hier ist doch eine klar klavierbezogene Frage, sie hat praktische Anteile (Gebrauchsspuren), und sie hat esoterische Anteile, die nicht jedermanns Sache sind. Ich habe so den Eindruck, aber das ist jetzt explizit n i c h t an Dich gerichtet, dass man sich hier immer mal wieder gerne Sündenböcke sucht, denen man dann das Forum verleidet. Der letzte war Dreiklang, der hatte übrigens auch einiges dafür getan. Der nächste scheint jetzt Romeo zu sein, denn offenbar kann der keinen Faden eröffnen, ohne für die Fragestellung kritisiert zu werden, aber seltsamerweise werden die Fäden dann immer doch mehrere Seiten lang, also scheint es so ganz uninteressant ja nicht zu sein. Nichts für ungut, aber: Friede sei dem Forum !

Gruß
Rubato

Hallo Rubato:bye:

der Umfang eines Fadens korreliert nicht zwangsweise direkt mit dessen Interessantheit, wie Du sicherlich bereits feststellen konntest. Gerade in den von Romeo erstellten threads findet man mehr vollkommen uninteressante off topic Beiträge als anderswo. Allerdings (und dabei klopfe ich mir an die Brust und sage: "mea culpa") habe ich daran auch einen gewissen Anteil geleistet. Es fällt mir einfach schwer, hier die Ernsthaftigkeit zu bewahren. Siehe z.B. die Frage:
Glaubt der Papst an Gott? :denken::denken:

Viele Grüße
hennes
 
Klare Antwort: Nein.

Ehrlich gesagt lege ich auch nicht den geringsten Wert darauf. Wer weiß, wer da seit 1920 am Werk war...
 
Aah das kenn ich. Diese Altmieter sind wirklich lästig. Spätestens nach dem dritten High-Speed-Boogie nehmen die aber Reissaus und kommen nie wieder. :-D
 
Ich habe irgendwo gehört, dass man ein neues Klavier erst "einspielen" muesse. Sollte die Aussage richtig sein bzw. belegt werden koennen z.B. mit irgendwelchen physikalischen Gruenden, wäre Romeos Frage nicht so seltsam wie sie zunächst klingt. Allerdings braucht man m.E. schon eine gehörige Portion Phantasie - abgesehen von den angesprochenen physikalisch messbaren Veränderungen am Instrument - möglicherweise noch vorhandene energetische Hinterlassenschaften des Vorbesitzers wahrzunehmen. Ich könnte das - glaube ich - jedenfalls nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe irgendwo gehört, dass man ein neues Klavier erst "einspielen" muesse. Sollte die Aussage richtig sein bzw. belegt werden koennen z.B. mit irgendwelchen physikalischen Gruenden, wäre Romeos Frage nicht so seltsam wie sie zunächst klingt.
na ja, Romeo sprach jedoch nicht von neuen Klavieren, sondern offensichtlich von gebrauchten. Anders kann ich die Titelfrage nicht verstehen, es sei denn, er meinte als Vorbesitzer auch den Chef des Pianohauses o.ä., bei dem man ein neues Instrument erwirbt. Der wiederum wird nicht sehr oft auf den jeweiligen Instrumenten gespielt haben, um ihnen so etwas wie einen Fingerabdruck zu verpassen.
 
Ich habe meinen Vorbesitzer bzw. dessen Schludrigkeit ganz klar gespürt. Jede Taste hat geklebt.

@Romeo : Was ich immer blöd finde, ist, solche Fragen einfach so in den Raum zu stellen ohne wenigstens die eigenen Ansichten dazu zu schreiben. Da fragt man sich dann wirklich, wie ernst ist das Thema überhaupt gemeint.
 

Ich habe irgendwo gehört, dass man ein neues Klavier erst "einspielen" muesse. Sollte die Aussage richtig sein bzw. belegt werden koennen z.B. mit irgendwelchen physikalischen Gruenden, wäre Romeos Frage nicht so seltsam wie sie zunächst klingt. Allerdings braucht man m.E. schon eine gehörige Portion Phantasie - ...
Vom Einspielen spricht man aus physikalischen Gründen. Ähnlich ist bei einem neu besaiteten Klavier, vielleicht auch mit neuen Dämpfern.

Um den Geist des Vorbesitzers zu spüren hilft Dir die Phantasie nicht - entweder Du spürst ihn oder nicht. Mein Flügel ist von 1881 und hatte vermutlich schon mehrere Vorbesitzer. Ich spüre sie nicht. Ich hatte den Flügel ein Jahr lang mit offenem Deckel in einem eigens für ihn gemieteten Raum stehen. Wäre ein fremder Geist drinnen gewesen so hatte er genug Gelegenheit zu entfleuchen.

Mechanische Spuren, auch an den Seiten der schwarzen Tasten, sind reichlich vorhanden. Aber das passt zum Alter.
 
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@Romeo:
sorry, aber das einzige, das gerade in mir hochkommt, ist schön langsam eine gewisse "negative Emotionalität", die ich Dir gegenüber entwickle. Du erstellst immer wieder einen neuen Faden und ich frage mich: wie in Gottes Namen kommt man auf solche Fragen bzw. solche Ideen? Ist das noch normal? Und aus der Beantwortung dieser letzten Frage, die ich selbst übernehme, erwächst meine oben beschriebene Gefühlsregung.

kopfschüttelnde Grüße
hennes

die Frage von Romeo ist nicht unberechtigt, deine "negative Emotionalität" gegenüber Romeo ist diesbezüglich unverständlich.
Gerade bei den historischen Instrumenten spielt dies eine nicht minder grosse Rolle. Für viele Sammler und Musiker ist es sehr wohl interessant zu wissen, wo so ein Instrument stand und von wem es gespielt wurde, da wird häufig sehr viel Zeit für Recherchen aufgewendet.
Würde der Flügel eines sehr grossen alten Pianisten/in, Komponisten verkauft, so würde gerade deswegen enormes Geld auf den Tisch gelegt werden. So ein Instrument hat mit Sicherheit seine besondere Energie, dies kann nicht von der Hand gewiesen werden.

Cordialement

Destenay
 
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