Könnt Ihr den Vorbesitzer Eures Instrumentes spüren ?

Aber möglicherweise gibt es auch einen Exorzisten für Klaviere.
gütiger Himmel... müssen also Klavierstimmer nicht nur eine zusätzliche Friseurlehre vorweisen (siehe Romeos Intimrasur-Klaviertastenfaden) sondern auch noch das Ritule romanum ausführen, bevor sie die Kiste stimmen und regulieren... :-D:-D:-D:-D
na gottlob hat @klaviermacher mittlerweile einen großen Bus, da passen paar Weihrauchfässer und Rasierzeugs hinein:-):-):-):-)
 
@Romeo: Ich finde Deinen Beitrag bedenklich. Was, wenn der letzte Besitzer ein Soziopath oder anderweitig gestört war? Blöde Vorstellung, nicht wahr? Aber möglicherweise gibt es auch einen Exorzisten für Klaviere.
Sicher hat ein gebrauchtes Klavier einen gewissen Charakter und muß erst eingespielt werden, aber ich denke nicht, dass da irgendwelches Ektoplasma der Vorbesitzer rumwabert, welches den Spieler beeinflusst.

Ich habe mir gerade mal diesen Thread https://www.clavio.de/klavierforum/threads/metaphysische-frage.12991/
den jemand auf der ersten Seite dieses Themas ganz durchgelesen, vielen Dank auch dafür. Hätte ich diesen Thread gekannt, hätte ich meine Frage dort angehängt. Ich bin begeistert von den Dingen, die dort diskutiert werden ! Nein, ich bin nicht psychisch krank, ich bin auch kein esoterischer Spinner, und mir ist völlig klar, dass, wenn man den Vorbesitzer nicht kennt, alles, was man vielleicht spürt, von einem selbst dort hineinprojeziert wird. Bewußt, unbewußt, wie auch immer. Aber es zeigt, wie stark jemand emotional mit seinem Instrument verbunden ist, oder ob überhaupt, oder ob es für ihn nur eine nüchteren Klangerzeugungsmaschine, ein Werkzeug, ein Instrument ist (dann kennt er wahrscheinlich nicht mal die Gebrauchsspuren). Und das ist doch interessant !
 
Ich habe mir gerade mal diesen Thread https://www.clavio.de/klavierforum/threads/metaphysische-frage.12991/
den jemand auf der ersten Seite dieses Themas ganz durchgelesen, vielen Dank auch dafür. Hätte ich diesen Thread gekannt, hätte ich meine Frage dort angehängt. Ich bin begeistert von den Dingen, die dort diskutiert werden ! Nein, ich bin nicht psychisch krank, ich bin auch kein esoterischer Spinner, und mir ist völlig klar, dass, wenn man den Vorbesitzer nicht kennt, alles, was man vielleicht spürt, von einem selbst dort hineinprojeziert wird. Bewußt, unbewußt, wie auch immer. Aber es zeigt, wie stark jemand emotional mit seinem Instrument verbunden ist, oder ob überhaupt, oder ob es für ihn nur eine nüchteren Klangerzeugungsmaschine, ein Werkzeug, ein Instrument ist (dann kennt er wahrscheinlich nicht mal die Gebrauchsspuren). Und das ist doch interessant !

mit der Aussage:" Gidon Kremer,er behauptete darin, jede Geige nähme den Charakter ihres Besitzers an,ihr Klang ändere sich mit dem Solisten" steht Kremer nicht alleine. Ich hatte Menuhin schon erwähnt auch Ivry Gitlis mit seiner Stradivari "Sancy" ca. 1713. ist der gleichen Auffassung.
Viele der grossen Musiker sind der festen Überzeugung, Musiker die nicht die Sensibilität besitzen sich in die Zeit der Komponisten zu versetzen werden immer unter dem Durchschnitt bleiben, für das Spiel auf historischen Flügel ( Tasteninstrumente ) wird dies als selbstverständlich angesehen.
Gidon Kremer steht so nebenbei, was die heutigen jungen Interpreten betrifft sehr kritisch gegenüber, da nimmt er kein Blatt vor dem Mund.
 
Zuletzt bearbeitet:
und jede Sandale nimmt den Fußgeruch ihres Besitzers an (ein zutiefst kulturphilosophisches und brisantes Thema) - in einem Lisztmuseum befindet sich in einer Glasvitrine (!) eine ausgetretene Sandale aus dem Besitz von Franz Liszt.
(mir ist nicht bekannt, dass Enthusiasten dort darum betteln, die Sandale auszuleihen und so in die Stapfen des verehrten Meisters zu treten...)

@Destenay du kennst die Stadt und das Museum :-)
 
Mein 110 Jahre alter Bechstein hatte sicherlich etliche Vorbesitzer - ich spüre von diesen nichts, ich spüre nur ihn, seine Majestät.

Aber es zeigt, wie stark jemand emotional mit seinem Instrument verbunden ist, oder ob überhaupt, oder ob es für ihn nur eine nüchteren Klangerzeugungsmaschine, ein Werkzeug, ein Instrument ist (dann kennt er wahrscheinlich nicht mal die Gebrauchsspuren).

Für die einen ist der Flügel ein Arbeitsgerät, der andere fühlt sich dem Instrument emotional verbunden. Was einem das Instrument bedeutet hat sicherlich auch mit den (Hinter-) gründen zu tun warum man das Instrument hat und wie man zu ihm gelangt ist.

Dass meine Bewohner mehr für mich sind als Möbelstücke hat sich hier ja bereits herumgesprochen. Daher kann ich verstehen was Romeo meint. Sie ist anscheinend sehr sensibel, vielleicht sogar hypersensibel was beglückend, aber auch belastend sein kann. Aber ich halte beides nicht für pathologisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Romeo ich halte Dich natürlich nicht für spinnert oder psychisch problematisch! Aber wenn man Deine Threads so liest, frage ich mich, ob Du Dir nicht zu viel Gedanken um zu vieles machst?

Sicher ist ein Instrument etwas ganz besonderes, wenn es berühmte Vorbesitzer hatte. Aber zu so einem Instrument baut man eine andere "Beziehung" auf, man hat Ehrfurcht, stellt sich vor, wie diese Person darauf gespielt hat...
Aber wenn ich ein Instrument von einem Unbekannten erwerbe, ein gebrauchtes Instrument, baue ich eine Beziehung dazu auf, und setze meinen "Fingerprint", gebe ihm durch mein Spiel meinen Charakter. Kratzer im Lack zeigen für mich lediglich, dass es genutzt wurde.
Ist Romeo eine Frau? Dann würde ich das Posting anders interpretieren, viele Frauen haben nämlich einen Draht zum Mystisch-Emotionalen.
 

Der VW Golf, den der vorangegangene Papst mal gefahren hatte, brachte eine hüsche Summe bei der Versteigerung. Kann man den Papst darin spüren ? Oder den, der er war, also noch kein Papst, vielleicht nur Pfarrer, als er den Wagen gefahren hatte, und wie fühlt sich das an, anders als ein Papst, weniger, unwichtiger, oder freier, jünger, offener ? @nils1 hatte ja schon gesagt, man kann die Frage auch auf andere Gegenstände ausweiten, aber das ist ja ein Klavier- und kein Autoforum, aber trotzdem ?
 
Das Verhalten von Romeo ist nichts aussergewöhnliches, ich höre dies doch immer wieder von Sammlern und Restauratoren von historischen Instrumenten, auch die Museen die solche Instrumente aufkaufen, alles Mögliche will man von solchen Instrumenten wissen, ansonsten ist es für diese nicht interessant.
Warum sind die Schloss Besichtigungen in Frankreich, England, Schottland und anderswo so beliebt.
Warum sammelt man alten Wein, Antiquitäten, Oldtimer und lauter altes Zeug? geht alles in die gleiche Richtung, hat nicht unbedingt mit Geld zu tun.
Interessant ist auch, dass immer mehr Pianisten weg von den grossen Konzerthäusern zurück in schöner Umgebung, eben Schlösser, Herrenhäuser usw. wollen. Sehnsucht nach dem Alten???.:denken:
 
Wieder einmal blättere und lese ich in einem meiner Lieblingsbücher.
"Einführung in die Elektrotechnik", 1907 erschienen.
In dem Kapitel über den Magnetismus steht unter anderem:
Wir sind gewohnt, die Materie aus Molekeln und Atomen aufgebaut zu denken und diese als weiterhin unteilbare Elemente des Körperlichen anzusehen. Daneben müssen wir einen überaus feinen Stoff voraussetzen, den Äther, dessen Bewegungszustand uns die Natur des Lichtes befriedigend erklärt und der selbst wieder wie ein Gas aufzufassen ist, das aus kleinen Teilchen besteht, durch Zwischenräume getrennt und nur mit Bewegung ausgestattet.
Abgesehen von den in dem Kapitel beschriebenen Kraftfeldern und -linien gibt es auch noch andere Dinge. Wenn man eine kleines technisches Hilfsmittel, ein Radio, verwendet, kann man etwas im "Äther" wahrnehmen, das man ohne Radio nicht für möglich halten möchte. Als Konsequenz könnte man sich fragen was da, nicht nur im Äther sondern allgemein zwischen den Molekeln, noch alles ist, für dessen Wahrnehmung einfach das Hilfsmittel fehlt.
 
Wieder einmal blättere und lese ich in einem meiner Lieblingsbücher.
"Einführung in die Elektrotechnik", 1907 erschienen.
In dem Kapitel über den Magnetismus steht unter anderem:

Abgesehen von den in dem Kapitel beschriebenen Kraftfeldern und -linien gibt es auch noch andere Dinge. Wenn man eine kleines technisches Hilfsmittel, ein Radio, verwendet, kann man etwas im "Äther" wahrnehmen, das man ohne Radio nicht für möglich halten möchte. Als Konsequenz könnte man sich fragen was da, nicht nur im Äther sondern allgemein zwischen den Molekeln, noch alles ist, für dessen Wahrnehmung einfach das Hilfsmittel fehlt.
Dieses Zitat aus dem Buch wäre auch gut im Glaubt der Papst an Gott? Thread aufgehoben gewesen, zeigter doch schön, wie der Erkenntnisstand des Menschen sich in 107 Jahren erweitert, aber doch nie die umfassende Erkenntnis erreichen wird.. Mit dem Konzept des Äthers, das allerdings überholt ist, könnte man auch Konzepte wie "wie oben, so unten" erklären, einstweilen bleibt man da aber immer noch auf die eigene Beobachtung angewiesen.
 
ich höre dies doch immer wieder von Sammlern und Restauratoren von historischen Instrumenten, auch die Museen die solche Instrumente aufkaufen, alles Mögliche will man von solchen Instrumenten wissen, ansonsten ist es für diese nicht interessant. Warum sind die Schloss Besichtigungen in Frankreich, England, Schottland und anderswo so beliebt. Warum sammelt man alten Wein, Antiquitäten, Oldtimer und lauter altes Zeug? geht alles in die gleiche Richtung, hat nicht unbedingt mit Geld zu tun.

Es ist vielleicht das Eintauchen in die Vergangenheit. Wie lebten die Leute früher, wie sah das Leben der Menschen aus. Einen Raum zu betreten, in dem Menschen lebten und starben, die nur mit ihrer Hände Arbeit ihr Leben bestreiten konnten... Auf dem ausgetretenen Boden zu laufen, auf dem schon Generationen von Menschen gelaufen sind... Ich finde das faszinierend, aber nicht auf eine mystische Weise.
Oldtimer und Wein (nicht unbedingt Antiquitäten) zähle ich eher zu den Sammler-Hobbies...


Ich moechte jetzt nicht uebertrieben politisch- bzw. gendermaessig korrekt erscheinen, aber ich halte nichts vom Verbreiten solcher Klischees...

Klischees? Denke ich nicht. Frauen (natürlich nicht alle!) neigen eher zu diesen Dingen, die ich erwähnte. Es gibt aber auch Ausnahmen, zum Beispiel mich.
:-)
LG Antje
 
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