Klein-Ludo geht in die Schule...

  • Ersteller des Themas Kleiner Ludo
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(da kommen ja auch solche wie Christine K.,die meinen mir am Zeug flicken zu können, obwohl sie sachlich nichts zu diesem Thread beigetragen haben!)

Ich habe aus meiner Sicht sehr wohl sachlich etwas zu diesem Thema beigetragen: nämlich die Aussage, dass es ich es für einen guten Stil für dieses Forum hielte, wenn man es jedem zugesteht, Einspielungen (in welchem "Stadium" auch immer) hier hineinzustellen, ohne denjenigen dann niederzumachen. Leider geschieht das aber immer wieder, und so hat es mich auch hier wieder gestört. Mit dieser Meinung stehe ich a) nicht allein da und habe sie b) auch an anderer Stelle schon kundgetan.
 
. Das ist auf keinen Fall würdig in ein Forum gestellt zu werden, denn es ist nicht ausgeübt! Solange da noch Denkpausen und krasse Rhythmusschwankungen mitgeliefert werden, ist es einfach für den Hörer verschwendete Zeit - leider. Ich als Lehrer würde auch nicht akzeptieren, teure Unterrichtszeit mit Konservenmusik vom Schüler zu verplempern - man geht ja nicht zum Lehrer,um die bestmögliche Übeversion vorzustellen, sondern um unterbrochen und zurechtgewiesen zu werden! .

@Kleiner Ludo hat den Mut gehabt, hier etwas - ich sage einmal - "Werdendes" einzustellen und dazu gab es eine Menge sachkundiger Kommentare.

Das was Du, @elli, schreibst, zähle ich nicht zu den sachkundigen Kommentaren.

Des Weiteren hast Du eine merkwürdige Auffassung vom Lehrer-Schüler-Verhältnis. "Zurechtweisen"?? Ein gutes L-S-Verhältnis ist gekennzeichnet von engagierter Hilfestellung, sachkundiger Unterstützung und noch manch anderem, aber gewiss nicht vom "Zurechtweisen".
(Ich rede jetzt mal nicht von Kindern, die ihren Naseninhalt auf die Tastatur schmieren. Sowas gibt es auch, ich weiß. Die haben sicher eine Zurechtweisung verdient.)

(Hast Du eine andere Muttersprache als Deutsch?)


Ob die KL im Forum sich diese Einspielung anhören, werden sie selbst entscheiden. Übrigens: Ganz gleich, was man unterrichtet, für eine Lehrkraft können die Fehler der Schüler oft aufschlussreich sein.

Und was Deine Einschätzung von Beethoven, op. 49, betrifft: Muss Dir nicht gefallen, aber ich zitiere Klaus Wolters: "bei genauerem Zusehen tragen besonders die ersten Sätze beider Sonaten Züge verfeinerter Satzkunst" (Hervorhebung von mir).

In diesem Sinne!
 
@Kleiner Ludo Singst du die Melodien (Motive und Phrasen) während du sie übst?

Falls nicht: Das ist mein Tip für dich.
Das ist eine Möglichkeit das zu lernende Material musikalischen zum Klingen zu bringen,
ohne es manuell am Klavier hinbekommen zu müssen.
Wenn das klappt, brauchst du es nur am Klavier zu imitieren.
...
Das ist meiner Meinung nach ein guter Punkt. Aber @Kleiner Ludo weisz noch gar nicht, wie man Gesang am Klavier imitiert, was man alles aus dem Klavier herausholen kann. Genau dazu nehmen wir ja Unterricht. Ich habe bei mir bemerkt, dasz es mir wenig hilft "intellektuell" an dieses Problem heranzugehen und z.B. festzustellen, dasz dieser und jener Ton zu laut, zu leise oder aehnliches war. Es hilft eher mit Suggestion zu arbeiten, und Motive bzw. Phrasen zu betrachten.
Wenn einem das jemand auch auf dem Klavier vormacht, man evtl. mitspielt bzw. das nachzumachen versucht, hat man am Anfang viel eher Fortschritte. Ich finde es daher gut, wenn dem Anfaenger viel demonstriert wird, und er versucht das nachzumachen (oder auch bewuszt uebertreibt etc.), um die Klangmoeglichkeiten kennen zu lernen. Zusaetzlich: Analyse des Stueckes ist fuer mich sehr wichtig.
Die Sonaten op. 49 sind uebrigens voellig unterschaetzt, sicher etwas schwer zum Klingen zu bringen, aber doch echter Beethoven und ueberhaupt nicht "minderwertig".
Jannis
 
Nachtrag zur letzten Klavierstunde: Mein KL hat mir erklärt, warum man bei Elise beim Thema ganz am Anfang zwischen beiden Händen wechseln soll/muss. Ich habe das bisher immer mir nur mit rechts 5-4 gespielt, was Beethoven nicht gerecht wird, ich Dummerchen :dizzy: Wahrscheinlich wusste das schon jeder??? ausser ich. Naja wieder was gelernt.

Uebrigens sagte im Fernsehen neulich ein Pianist, dass Beethoven ertaubt sein u.a. weil er von seinen (verärgerten ) Nachbar häufig mit kaltem Wasser überschüttet wurde. Stimmt das?

@jannis ich finde beide Sonaten 49 schön (vor allem die ersten Sätze) und habe viel Freude daran. Die gehen mir besser ins Ohr als einige andere "vollständige" Sonaten, von Minderwertigkeit höre ich da (auch) nichts.
 
Ich freue mich über die Aufnahmen, mit denen kleiner Ludo oder auch Will ihre Übungsfortschritte dokumentieren.

Zum einen tut es gut, mitzuerleben, dass nicht nur ich, sondern jeder in seine Stücke viel Zeit und Fleiß stecken muss, um einen Fortschritt zu erreichen, egal auf welchem Level er steht.
Manchmal vergisst man das, Klavier ist ein einsames Hobby.

Das bringt mich gleich zum zweiten Punkt: es ist schön, den Fortschritt von anderen mitzuverfolgen.

Zum dritten folgen auf die Einspielungen manchmal postings von Forenmitgliedern wie jannis oder thepianist73, die so mit Kompetenz vollgestopft sind, dass ich nur ehrfürchtig staunen kann.

Was besseres kann einem Klavierforum doch nun wirklich nicht passieren.
 
Mein KL hat mir erklärt, warum man bei Elise beim Thema ganz am Anfang zwischen beiden Händen wechseln soll/muss.

Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht. Das habe ich so noch nie gesehen. Die Stelle ist mit 5-4 doch überhaupt kein Problem. Falls doch, würde ich rechts eher einen Wechselfingersatz nehmen, als in gleicher Lage die Hände zu wechseln. Probier mal 1-2-4-3-5 auf den ersten Noten aus.
 
Jetzt haben mich die schlechten Kommentare dazu angeregt auch die op49,2-Aufnahme detaillierter zu kommentieren.
Takt 1: Nach der Anfangsaussage G-Dur (Halbe-Akkord), darf die Musik nicht gefuehlt stehen bleiben, der Akkord sollte vielmehr "schon die ganze Phrase" in sich wie eine Keimzelle enthalten. Daraus entwickelt sich etwas. (Gut zu hoeren bei der hier zitierten Kempff-Aufnahme), ... und analoge Stellen.
Takt 3: Die Punktierten haben etwas Strebendes, eine Richtung.
Interessant, dasz das Motiv der ersten 4 Takte woertlich eine Oktave hoeher wiederholt wird. Steigerung der Erwartung. Was kommt danach? Jemand der sich ueberrascht umschaut, etwas eine Stufe hoeher noch toller entdeckt?
Takt 9 und aehnliche: Die Akkorde links duerfen den Flusz nicht stoppen, die Pausen die Gesamtbewegung nicht stoppen, jedoch "gelingt" die Tonleiter nach unten erst im zweiten Anlauf. (Jemand, der nicht recht weisz, wohin er zuerst gehen, schauen soll?).
Takt 15: Endlich, im Takt 15 ist der Faden gefunden, dasz Ziel erreicht, rauschendes D-Dur/D7/G-Dur und dann doch D-Dur. Hier fehlt die "Ausgelassenheit", die Spielfreude. (Das hat mehr mit der Klanggebung als nur mit der Schnelligkeit zu tun).
Takt 20: Das Seitenthema in der Dominante D-Dur beginnt hier mit einem dreifachen Achtel-A als Auftakt. Ab hier neues Kapitel, neue Klanggebung. Das dreifache Auftaktachtel auf den Tak 21 hinfuehren, die Achtel sollten leicht sein. Solche Auftakte machen mir immer Schwierigkeiten, sie klingen schnell zickig oder klanglos oder ohne Richtung. Schwer zu spielen!
Takt 21: die "schwere Eins" ist besonders wichtig, intensiv singen, trotz piano, damit das Thema atmet und "schwingt". Es ist gluecklich, Baszlinie ("tiefe Achtel") und Melodie sollten zwei Linien bilden, "der Daumen" fuellt nur die Harmonie aus (das a' ist viel zu dominant)!
ab Takt 36: Die Tonleitern brauchen "Richtung", sie sollen nicht statisch klingen (wie war das mit den einhaendigen Tonleitern?) (hier beginnt die Schluszgruppe). Die viermal wiederholten Toene, z.b. cis', g'', usw. sind eine Besonderheit: Tonwiederholungen eigentlich etwas Unerhoertes, sie haben etwas Insistierendes, da "pocht jemand auf seine Meinung" (duerfen aber trotzdem nicht statisch sein).
Dynamische Kontraste zwischen rauschenden Tonleitern und leichten Staccatoakkorden.
Schluszakkorde der Exposition: Ja, schon kraeftiger Abschlusz, aber nicht "angeklebt" am Schlusz sondern sie muessen sich aus der Schluszgruppe ergeben. Die beiden Akkorde sind nicht gleich (auf unterschiedlich schweren Zeiten und ueberhaupt beide nicht auf "1"!).

Ok, manchem Professionellen hier mag sich jetzt der Magen ob meiner laienhaften Vorstellung umdrehen, trotzdem alles Punkte an denen @Kleiner Ludo schon jetzt auf seinem Spielstand unter entsprechender Anleitung arbeiten koennte. Insofern finde ich seine Aufnahme ueberhaupt nicht "schlimm". Ich sehe jetzt auch nicht, dasz das Stueck fuer ihn "unschaffbar" waere (im Gegensatz zur Pathetique!). Was letztendlich erreicht werden kann, musz man sehen, das kann ich nicht aus einer Aufnahme heraus beurteilen.
Jedenfalls eine charmante Sonate mit vielen Ausdrucksmoeglichkeiten. Bitte, klar, das ist kein Hammerklaviersonatenadagio, das die quasi ultimative Weltsicht in sich traegt, aber minderwertig ist sie wahrlich nicht.

Jannis
 
Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht. Das habe ich so noch nie gesehen. Die Stelle ist mit 5-4 doch überhaupt kein Problem. Falls doch, würde ich rechts eher einen Wechselfingersatz nehmen, als in gleicher Lage die Hände zu wechseln. Probier mal 1-2-4-3-5 auf den ersten Noten aus.

Der Wechsel der Hände auf den gleichen Noten soll aber ein Streicheln der beiden Hände "simulieren". Deshalb dieser merkwürdige Handwechsel. Ich habe mich immer gefragt, was das soll. Mit der Erklärung macht der Wechsel ja Sinn und werde meinen Fingersatz eventuell anpassen.
 

Zitat von kleiner Ludo:
Uebrigens sagte im Fernsehen neulich ein Pianist, dass Beethoven ertaubt sein u.a. weil er von seinen (verärgerten ) Nachbar häufig mit kaltem Wasser überschüttet wurde. Stimmt das?

Soweit ich weiß hat die Geschichte mit dem kalten Wasser einen anderen Hintergrund.

Er blieb also im Schnitt nicht länger als ein halbes Jahr an einem Ort: zu einen, weil es früher üblich war von der stickigen Stadt aufs Land zu ziehen, zum anderen, weil Beethoven alles andere als ein angenehmer Hausgenosse war. Wenn er sich zum Beispiel durch anstrengendes Komponieren erhitzt fühlte, goss er sich mitten in der Wohnung einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf - was die Nachbarn unter ihm wenig erfreute.

Ich muss jedesmal lachen wenn ich mir die Szene bildlich vorstelle :lol:

Quelle
 
@Schimmelchen ok, dann habe ich da was falsch verstanden, war da nicht zu 100% konzentriert vor dem Bildschirm. Danke.
 
Jedenfalls eine charmante Sonate mit vielen Ausdrucksmoeglichkeiten. Bitte, klar, das ist kein Hammerklaviersonatenadagio, das die quasi ultimative Weltsicht in sich traegt, aber minderwertig ist sie wahrlich nicht.
Das Wort minderwertig stammt nicht von mir, ich habe konstatiert, diese Sonate sei (für mich) langweilig, weil sie wie eine Lernsonatine (für mich) daherkommt.

Im von mir geposteten Kempf-Video war darunter angegeben, dass Beethoven diese leichte Sonate für seine Schüler und (pianistisch nicht so bedarften - Zusatz elli) Freunde gedacht hatte, und dies impliziert, dass er sie selbst nicht als große Konzertliteratur eingestuft - was übrigens nichts mit der Schwierigkeit zu tun haben muss, sondern mit den aus meiner Sicht zu lehrhaft durchgezogen Triolenachtel-Läufen und Albertibässen. Und eben mit wenig packenden Harmonien und überraschenden Themen, eher so nach dem Motto, jetzt haben wir Triolen gelernt - machen wir mal ein Stück dazu, dass eben nicht im 6/8 Takt steht, sondern hier alla breve.

Ich freue mich über die Aufnahmen, mit denen kleiner Ludo oder auch Will ihre Übungsfortschritte dokumentieren.
Die Aufnahmen von Will mit den hier verlinkten zu vergleichen, sind aber ein Seitenhieb auf Wil, Will bringt nur Sachen, die er so gut wie möglich geübt hat und die dann auch entsprechend gut klingen.
Und was Deine Einschätzung von Beethoven, op. 49, betrifft: Muss Dir nicht gefallen, aber ich zitiere Klaus Wolters: "bei genauerem Zusehen tragen besonders die ersten Sätze beider Sonaten Züge verfeinerter Satzkunst" (Hervorhebung von mir).
Satzkunst oder auch bei Fugen die Kunst der Fuge sagt nichts darüber aus, wie emotional und ergreifend sie wirken, es kann etwas kunstvoll und regelgerecht sein - aber tot.
 
Offensichtlich gefällt doch Klein-Ludo die Sonate. Ich finde, dann ist alles paletti, denn er muss sich ja damit beschäftigen. :-)
 
@elli

Zitat von Schimmelchen: Ich freue mich über die Aufnahmen, mit denen kleiner Ludo oder auch Will ihre Übungsfortschritte dokumentieren.
Die Aufnahmen von Will mit den hier verlinkten zu vergleichen, sind aber ein Seitenhieb auf Wil, Will bringt nur Sachen, die er so gut wie möglich geübt hat und die dann auch entsprechend gut klingen.

Also was du da wieder hineininterpretieren willst. Warum sollte das als Seitenhieb für Wil verstanden werden? Es wurde doch gar nicht (qualitätsmässig) verglichen. Es scheint als willst du hier permanent den Wettkampfmodus ausrufen (und Streit zwischen den Usern sähen.)
- (gewisse) Einspielungen sind dir unerwünscht
- Klavierschüler wollen zurechtgewiesen werden
- konstruierte Seitenhiebe zwischen Usern
- anderen Usern mindere Absichten unterstellen usw.

Ich finde deine Art etwas merkwürdig, jedoch ab und zu amüsant., wenn man weiss, wie man dich nehmen muss. :-D
 

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