Klein-Ludo geht in die Schule...

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So jetzt ist es passiert. Nachdem ich meine Klavierkarriere als Auswendigspieler begonnen hatte (wegen schlechter Notenles- und Umsetzungskenntnis), später "Nur mit Blatt"-Spieler geworden bin, um die "dämlichen" Noten besser lesen zu lernen, wurde ich jetzt von meiner KL verdonnert wieder zum Auswendigspieler zu mutieren. Ich soll Burgmüllers "Candy" und die Mondscheinverzweiflung von Beethoven auswendig lernen. Das ist natürlich ein glatter Rückschritt in meiner Karriere. ;-)
 
Lasz Dich blosz nicht entmutigen!! Das wird schon und das bist Du Dir auch schuldig!
Jannis

Da bin ich noch nicht angekommen, ich war fasziniert von den (weiteren) Möglichkeiten. Was ich davon noch umsetzen kann, werden wir sehen.

Kleine Anekdote am Rande: In der vorhergehenden Stunde hatten wir den Fingersatz überarbeitet auf der ersten Seite. Da mir an einer Stelle dieser überhaupt nicht gefiel (Triolen mit 2-4 statt meiner 3-4) habe ich ihren Vorschlag rausradiert und meinen wieder eingefügt. Erste Amtshandlung gestern (2 Wochen später) : sofort festgestellt, dass die eine Stelle geändert wurde und wieder auf ihren Fingersatz korrigiert. Sie lässt sich nicht überlisten. Ich fand's amüsant.
 
Wenn sie richtig gut wäre, würde sie mit dir erstmal zum Stadium "Singen und Klatschen" zurückgehen, bevor es mit Technikdrill losgeht.
Sonnst kommst du nie vom Tastendrücken weg.
 
So jetzt ist es passiert. Nachdem ich meine Klavierkarriere als Auswendigspieler begonnen hatte (wegen schlechter Notenles- und Umsetzungskenntnis), später "Nur mit Blatt"-Spieler geworden bin, um die "dämlichen" Noten besser lesen zu lernen, wurde ich jetzt von meiner KL verdonnert wieder zum Auswendigspieler zu mutieren. Ich soll Burgmüllers "Candy" und die Mondscheinverzweiflung von Beethoven auswendig lernen. Das ist natürlich ein glatter Rückschritt in meiner Karriere. ;-)
Das war doch vorauszusehen (und wurde Dir lang und breit prophezeit...) :-D
 
Wenn es Dir nicht zu viel Arbeit macht. Würde mich sehr interessieren. Andere doch sicher auch. Gerade die Details und Feinheiten sind spannend.
LG Doc88
 
So jetzt mein Angaben zur denVorschlägen/Hinweisen der KL zur Ausführung&Interpretation von op 27/2 1.Satz:

- Es sei schon hilfreich keine systematisch falschen Noten :-D zu spielen, mich hatte es leider bei Takt 59 erwischt wo ich statt F# G# spielte
- generell sollten die Bässe auf 1 bzw. 2 gut betont sein, rechts Unterstimme immer pp
- crescendo Takt 3 bis Höhepunkt Beginn Takt 4 (V Dominante) dann Abfall
-ab Takt 5 bis Höhepunkt Beginn Takt 8 (V) dann Abfall und p
(bei Takt 6 besteht sie auf 1-2-4(5) obwohl mir 1-3-4 natürlicher erscheint)
-ab Ende Takt 10 (stufenweises?) Crescendo bis Höhepunkt Beginn Takt 14 (V)
zum Abschwellen auf P kann der Takt verlangsamt werden (normale Spieldauer*1.5)
-Takte 16 und 18 starke Betonung links auf E.
-ab Takt 21 crescendo bis Beginn 22, dort darf es links ordentlich plautzen, deshalb links C# mit (starkem) Finger 2
-ab T23 Oberstimme lauter als im ersten Teil ab Takt 5
-ab T25 ordentliches crescendo bis Bumm auf Beginn Takt 27
-Takt 30 Fingersatz 2 1 2 4 zur Vermeidung des stummen Wechsels 54
-Takte 32 bis 37 komplett neuer Fingersatz, da muss ich zu Crescendo-Decre nochmal nachfragen
-ab T42 Oberstimme wie im ersten Teil ab T5
-T48 crescendo bis Ende C# letze Viertel verlangsamen zum Abschwellen auf P und ab 49 sofort zart p spielen
-Takte 52 u 54 links starke Betonung auf A
-Takt 55 cresc bis Beginn T56 (V) dann decr bis Taktende (I), Takt 57 zartes P
-Takt 58 cresc mit Verlangsamung auf letzter Taktviertel zum Abschwellen für p ab T59

Das ist es was ich verstanden habe bzw. aus dem eingefügten Gekritzel herauslese.
Es ist ja schon einiges für die "Abarbeitung" zusammen gekommen. Ob ich das dann so umsetzen kann...wird man sehen.
Für Richtigkeit übernehme ich kein Gewehr. ;-)

Ich hoffe, es ist verständlich und interessant, es darf gern von anderen hier diskutiert werden, aber meine KL hat (fast) immer Recht (für mich).
 
Zuletzt bearbeitet:

Für Richtigkeit übernehme ich kein Gewehr.

Ich hoffe doch schwer, dass Du Dein Gewehr stecken lässt, ganz unabhängig davon, ob du die Anweisungen Deiner Kl richtig wiedergegeben hast oder nicht. :-D

Sie scheint übrigens auch bei der Gestaltung ähnlich detailliert vorzugehen wie meine KL, dadurch werden mir meine Stücke auch nie langweilig. Egal wie lange ich sie schon im Repertoire habe, es gibt immer noch viel daran zu verbessern.

(Ach ja, als Kind hatte ich mich einige Zeit darüber gewundert, dass die Lottofee nach jeder Ziehung der Zahlen extra erwähnte, das Vorlesen der Zahlen sei ohne Gewehr erfolgt... Bis ich den Satz endlich einmal schriftlich vor mir liegen hatte....:lol:)
 
@Kleiner Ludo
Die Auflistung zu lesen macht richtig Spaß! Wenn man den Satz schon gespielt hat, kann man mit dem eigenen Spiel vergleichen. Ich hab den Satz seit langem mal wieder gespielt ( :angst:) und eine Aufnahme gemacht.
Das anschließende Abhören mit Noten und Deinen Hinweisen ist äußerst anregend .
Deine Lehrerin ist sehr genau. So soll es sein.
LG Doc88
 
Da ich mit/im Unterricht wohle einige der BM-Etüden abhandeln werde, wollte ich mal anfragen, ob hier jemand an technischen/musikalischen Hinweisen zu denen interessiert ist. Diese sind ja eher einfach und es steht eigentlich alles drin was man wie (dynamisch, musikalisch) spielen soll. Falls trotzdem spezielles (Anfänger-)Interesse besteht, kann ich hier einige Hinweise dazu niederschreiben - sicher nicht so ausführlich wie z.B. beim Beethoven.
 
Ludo,

Du hast meine tiefste Hochachtung, dass Du Dich noch an all die Details erinnern kannst :)
 
@Clavica

Danke für das Kompliment. Das (die Erinnerung) ist aber gar nicht so schwer, wenn man (ich+KL) das alles direkt ins Notenblatt schreibt. Da steht jetzt schon ziemlich viel Kritzelei drin beim Beethoven...schön.
 
Zur letzten Stunde

Nachtrag zum Beethoven:
Die Sechzentel des "Schicksalsmotivs" soll eher lang gespielt werden, d.h. nah an der letzten Triolenachtel. Man kann/sollte auch den Beginn des folgendes Taktes etwas verzögern. Das gibt die nötige "Schwere".
Die Arpeggio-Sequenzen (Takte 32-37) sollen stufenweise anschwellen (am Ende des Bogens jeweils leichtes Abschwellen) bis zum Höhepunkt und dann kontinuierliches Decrescendo.
T40 anstelle von kontinuierlichem (geschriebenen) Decrescendo ein kurzes, leichtes Crescendo Mitte T40 bis Beginn T41.

Burgmüller- La Candeur:

-T2 lauter als T1, kurzes Absetzen zwischen den Takten
- Ende T4 deutliches Absetzen; T5->Beginn T7 (auch deutliche Betonung Akkord linke Hand) deutliches Crescendo
- T10&T12: Betonung der ganzen Noten , Aufpassen auf unterschiedlich Dynamik in der linken Hand
-T13 deutliche Betonung der Halben Noten in beiden Händen.
-Achtung auf Höhepunkt Beginn T14 (sf)
-T15 KEIN Crescendo (ist/war bei mir eingezeichnet)



Ich hoffe, es ist hilfreich.

Grüsse, Ludo
 
Zur letzten Stunde

Nachtrag zum Beethoven:
Die Sechzentel des "Schicksalsmotivs" soll eher lang gespielt werden, d.h. nah an der letzten Triolenachtel.
Gibt es eine Begründung für diese Empfehlung? Vieles spricht doch dafür, dass Beethoven den ersten Satz dieser Sonate als eine Art Trauermarsch gedacht hat. Und was ist in erster Linie charakteristisch für einen Trauermarsch? - der punktierte Rhythmus! Deshalb halte ich es nicht für eine besonders kluge Idee, ausgerechnet die Punktierungen hier aufzuweichen.

Man kann/sollte auch den Beginn des folgendes Taktes etwas verzögern. Das gibt die nötige "Schwere".
Jedesmal? So ein Effekt nutzt sich sehr schnell ab und wirkt bereits beim zweiten Mal banal. Sie vorsichtig damit.
 
Gibt es eine Begründung für diese Empfehlung? Vieles spricht doch dafür, dass Beethoven den ersten Satz dieser Sonate als eine Art Trauermarsch gedacht hat. Und was ist in erster Linie charakteristisch für einen Trauermarsch? - der punktierte Rhythmus! Deshalb halte ich es nicht für eine besonders kluge Idee, ausgerechnet die Punktierungen hier aufzuweichen.

Für meine KL ist es kein Trauermarsch, sondern die Beschreibung eines (verzweifelten) Seelenzustands. Deshalb auch die Wechsel zwischen Dur-Moll, die Stimmungsschwankungen (zeitweise Auflichtung in der Dunkelheit) mit wiedergeben. Macht für mich mehr Sinn als ein Trauermarsch.

Jedesmal? So ein Effekt nutzt sich sehr schnell ab und wirkt bereits beim zweiten Mal banal. Sie vorsichtig damit.

Ok.
 

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