Klaviervorspiel "vergeigt" und jetzt etwas demotiviert...

Stimmt, das hatte ich irgendwie unterschlagen, sorry. Es war Chopin Opus post. 72, Nr. 1.: Chopin Nocturne Op.72 No.1 By Arthur Rubinstein (19/154) - YouTube

Da gibt es einige etwas schnellere Läufe auf der dritten Seite... nun ja.... ;-)

ahh, mkay ;) das e-Moll-Ding. Habs grad in der Hand. Dankää, Christine! ( Und: wenn Du DAS vorgespielt hast, dann bist Du aber schon n Eckchen weit!! Also ! Dranbleiben ;) !! )

LG, Olli !

PS.: Und jetzt hab ich auch die schöne Rubinstein-Aufnahme gehört! Dankää auch dafür!!
 
sehr schönes stück & auch schön chopin'nig (dieses "schwebende" polyrhytmische zeugs etc #schwärm : - D).... allerdings hätte ich mir da durchaus nen etwas heftiger kontranstierenden mittelteil gewünscht (irgendeinen meine ich immerhin schon gerade herausgehört zu haben*)....

und diese läufe (in dem e-moll dingens jetzt) sind ja noch gar nichts, im vergleich hierzu ;)

chopinjbs0v.jpg


& das ist auch das liebenswerte an chopin ;o): man (na, ich zumindest) denkt, man hat jetzt was schönes zum vomBlattSpielen gefunden, und dann kommen solche hypermegamonstermegatron-läufe :-D

*man verzeihe mir die etwas unexakte analyse ;>
 
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nicht auszudenken, wie gemein es wäre, wenn der Frederic diese Nocturne statt in cis-Moll in g-Moll geschrieben hätte
wohl wahr :-D

naja, das sind in dem stück ja noch nicht die übelsten (davon ab, dass ich die trotzdem noch nicht "bewältigt"//zu wenig geübt habe) ... bisschen weiter davor sind ja noch diese kleinen, fiesen (halb)chromatischen ;>

auf jeden fall sind die nix, was ich nach 3x durchspielen sauber runterbrettern könnte :-D (die [halb]chromatischen läufe wollen erstmal entziffert sein....)
 
Hallo Christine,

ja deine Geschichte ist total verständlich, genauso wie dein Frust... Was mir bei dir nicht ganz deutlich ist, war die Ablenkung jetzt aufgrund des Aufregung, oderwarst du einfach nicht ganz bei der Sache? Ich habe ja immer große Probleme mit dem Vorspielen gehabt, das hat echt enorme Auswirkungen auf mein Leben gehabt. Richtig unter Kontrolle habe ich es immer noch nicht und es wird denke ich für immer ein Teil meines Lebens bleiben... In diesem Sinne kann ich dir viele Tipps usw geben, aber ich weis nicht ob das hilft...
Was ich aber festgestellt habe ist, dass wenn ich mich beim spielen nicht mit Gedanken versuche zu kontrollieren, sondern mich während des Spielens auch als eifriger Zuhörer meiner eigenen Musik versuche, fängt es irgendwann an zu fließen. You live in the moment und alles läuft perfekt! Wenn aber Zuhörer anwesend sind, kommen soziale Normen hinzu, man muss, man will usw alles formidable über die Bühne bringen. Das Ego kann einem einen großen Streich spielen...und man lebt in versch Bewußtseinsebenen, alles Mechanismen zur Selbstkontrolle und um von allen Seiten alles abzudecken, denn so ist man auf der sicheren Seite. In der Zwischenzeit vergißt man aber völlig die Essenz und kann sich darauf auch garbnicht mehr so richtig konzentrieren...
Ich denke ein guter Ansatz ist:
1. Spiele immer für dich selbst und versuche von dem Stadium der Kontrolle ind das Stadium des Fließen lassen überzugehen.. Wenn du für dich selbst spielst bist du niemand etwas schuldig, folglich kannst du es auch besser fließen lassen.
2. Jedes positive Signal von außen ist natürlich ein willkommener Bonus, der sehr wertvoll ist. Ich würde das Verlangen dieser Signale aber nicht als Ausgangspunkt für deine musikalischen Tätigkeiten verwenden..
Deswegen einfach weiterspielen :)
 
und diese läufe (in dem e-moll dingens jetzt) sind ja noch gar nichts, im vergleich hierzu ;)

Interessanterweise habe ich genau dieses Stück auch vor einiger Zeit gespielt, und es fiel mir insgesamt viel leichter! Auch besagte Läufe - wenngleich ich sie natürlich nicht ganz im richtigen Tempo spiele....

Weshalb ich das Vorspiel letztlich vermasselt habe? Ich vermute, es war eine Mischung aus mangelnder Konzentration (beim Spielen konnte ich Gedanken wie "oh je, der da rechts im grünen T-Shirt, den ich aus den Augenwinkeln sehe, filmt der mich etwa gerade mit dem Handy?" nur schwer abstellen und mich auf das eigene Spiel konzentrieren), ungewohntem Instrument (es gab nur ein paar Minuten Einspielmöglichkeit ein paar Stunden vor dem eigentlichen "Auftritt") und überhaupt der Druck, dass es nun vor Zuhörern einfach "klappen muss". Oder zumindest "schön klingen soll". Abgesehen davon liegt das Stück technisch absolut an der Obergrenze meines derzeitigen Könnens.

Ich denke, der Ansatz, sich ganz in die Musik zu vertiefen, für sich selbst zu spielen, es "fließen zu lassen" ist goldrichtig. Das erfordert aber sicher eine Menge Übung....
 
O____o schon interessant. mir kommen die besagten läufe dann wohl schwieriger vor, weil ich das e-moll nocturne noch nicht gespielt habe ^^ (und dies werde ich gleich mal nachholen :>).

bezgl. "fließen lassen" -> zustimmung. theoretisch auf jeden fall supi, praktisch gehört da wohl tatsächlich einiges an übung zu.
 
Hallo, Christine, in Kürze: sei froh, dass die besagte Stelle daneben gegangen ist. Ein Vorspiel ist wie eine Röntgenaufnahme: dort zeigt sich, wo noch verborgene Schwachstellen sind. Im Vorspiel treten durchaus Anfangsfehler auf, die durch Üben überlagert wurden, dann sich aber wieder in das Bewußtsein schummeln. Daher von Anfang an versuchen, ohne Fehler zu üben, wenn auch extrem langsam. fernerhin: übe doch das Vorspiel, z.B. indem Du Dich selbst aufnimmst. Funktioniert bei fast jedem, auch mir: der Lampenfiebereffekt stellt sich sofort ein, wenn, wie i meinem Fall, der PC mit Audacity alles aufzeichnet. Nach der 10. Aufnahme senkt sich der Adrenalinspiegel, und Du kannst wieder "normal" spielen. Und: spiel der Familie und Freunden vor: eine systematische Desensibilisierung für den "angstaulösenden Reiz" nennt man das in der Verhaltenstherapie. Auch das Vorspiel beim KL kann ggf. in diese Richtung zeigen. Dann noch etwas: ich würde nie auf dem momentanen Maximalniveau ein Vorspiel geben. Das habe ich nicht einmal in der Hochschule getan. Lieber ein etwas leichteres Werk gut vortragen, als eines, wo man mit allen Phasern seiner Existenz um die richtigen Töne bangt..;-)) Beim Vorspiel braucht man Reserven in jeder Hinsicht: nervlich, musikalisch und technisch. Gruß!
 


Wie willst Du vorspielen können, wenn Du sonst nur für Dich spielst? Das Vorspielen ist eine zusätzliche Fertigkeit, die genau wie das Stück geübt werden muss. Ich finde es auch nicht in Ordnung, wenn Klavierlehrer das einfach so erwarten. Es ist schon ein Unterschied, ob man alleine oder einem Freund zu Hause etwas vorspielt. Oder ob man eine Aufnahme macht, irgendwo ne rote Lampe leuchtet und nun "fehlerfrei" gespielt werden muss. Wie soll das dann plötzlich in einem Saal klappen? Also - klein anfangen und regelmäßig Freunde einladen und denen was vorspielen. Geht das dann irgendwann genau so locker wie alleine, erhöht man die Anzahl der Zuhörer. Und die Wohnung verlassen und woanders spielen würde ich erst nach vielen, vielen Vorspielsessions zu Hause wenn dort alles problemlos geht.
 

regelmäßig Freunde einladen und denen was vorspielen. Geht das dann irgendwann genau so locker wie alleine, erhöht man die Anzahl der Zuhörer. Und die Wohnung verlassen und woanders spielen würde ich erst nach vielen, vielen Vorspielsessions zu Hause wenn dort alles problemlos geht.

ganz so läuft das aber nicht ab.
"Vorspielabende" in Musikschulen habe ich nicht so in Erinnerung, dass die Schüler da intensivst drauf vorbereitet werden( ChristineK aber scheinbar wenigstens in hohem Maße, wie sie das beschreibt), was an nervlicher Belastung auf sie zu kommt.
Warum Instrumentallehrer das nicht oder selten tun, weiss ich nicht. Ich begleitete mal zwei Schüler bei so einem Vorspielabend zu Mozarts Kegelstatt Trio ( d.h. ich wurde angeheuert, den Klavierpart zu spielen). Also die Armen waren so was von fertig, von Beherrschung des Stückes konnte da nicht im Entferntesten die Rede sein, da muss man am Flügel schon etwas flexibel sein und mal in den Noten finden, wo sich der arme Klarinettist oder Geiger grad in der Partitur verirrt hat und alle dann vorsichtig wieder "zusammenklauben"....:-)

Dass Training dazu gehört, stimmt völlig, allerdings ist die Anzahl der Zuhörer finde ich nicht so relevant, ob da fünf zu hören oder 500 oder nur ein Mikrofon mit Aufzeichungsgerät ändert dann nicht mehr soviel, also ist es finde ich nicht nötig, sukzessive die Hörerzahl zu erhöhen.Der Tip mit dem Aufzeichnungsgerät reicht eigentlich schon. Und trotz allem: "so locker wie alleine" wird es nie gehen.

OT: Außerdem gibt es natürlich die (beneidenswerte) Sorte von Menschen( ChirstineK gehört scheinbar ebensowenig dazu wie ich oder auch der oben zitierte hervorragende polnische Pianist), die es geradezu lieben vorzuspielen, bei Wettbewerben aufzutreten etc, interessanterweise ist dies völlig unabhängig vom Können! Es gibt geniale Pianisten, die diese Situation hassen und es gibt erbärmliche Stümper die es lieben, sich öffentlich mit ihrem Zeug zu präsentieren...
 
OT: Außerdem gibt es natürlich die (beneidenswerte) Sorte von Menschen( ChirstineK gehört scheinbar ebensowenig dazu wie ich oder auch der oben zitierte hervorragende polnische Pianist), die es geradezu lieben vorzuspielen, bei Wettbewerben aufzutreten etc, interessanterweise ist dies völlig unabhängig vom Können! Es gibt geniale Pianisten, die diese Situation hassen und es gibt erbärmliche Stümper die es lieben, sich öffentlich mit ihrem Zeug zu präsentieren...

Sorry für das Selbst-Zitat,aber da fällt mir noch eine faszinierende Episode ein: ich war bei einem Klavierkonzert in privatem Rahmen( quasi Generalprobe für sein Konzert in einem großen Saal zwei Tage später), ein international nicht ganz unbekannter Pianist spielte Waldstein und in der zweiten Hälfte OP 111. Nach Ende des Konzertes standen alle bei Wein und Brötchen zusammen, manche versuchten auch den Künstler in ein fessenldes Gespräch zu verwickeln (geistreiche Sachen wie: "toll, und das spielen sie ganz ohne Noten....") und da setzt sich doch tatsächlich so eine Tröte ohne einen Funken Respekt an den Fazioli und spielt mit stolz geschwellter Brust "river flows in you":rolleyes::-o..... SOLCHE Nerven möcht ich mal haben....
 
Ja, manche Leute haben schon ein unerschütterliches Selbstbewusstsein... das gilt sicher für viele Arten künstlerischer und sonstiger Darbietungen, nicht nur fürs Klavierspielen! Man könnte jetzt auch die "Schuld" dafür teilweise in der Erziehung suchen: Viele Eltern loben ja jeden Klecks, den ihr kleines Genie zu Papier bringt, schon als große Kunst. ;-) Ich würde mich zwar grundsätzlich nicht gerade als "schüchtern" bezeichnen, aber ich bin - besonders bei Dingen, wo ich weiß, dass ich mich noch im Anfängerstadium befinde - nunmal doch recht selbstkritisch. Hmmm, vielleicht ZU selbstkritisch?

Es stimmt sicher, dass man auch das Vorspielen viel mehr üben muss (naja, oder man entscheidet sich als Amateur eben grundsätzlich gegen das Vorspielen vor größerem Publikum). Und dass verpatzte Passagen ein Indikator dafür sind, was noch nicht richtig funktioniert. Und dass man kein Stück vorspielen sollte, von dem man spürt, dass es an der Obergrenze des eigenen Könnens ist. Ich habe aus euren Kommentaren wirklich viele Denkanstöße mitgenommen und danke euch dafür!

Meine Lehrerin meinte seltsamerweise, ich hätte im Gegenteil das Stück vorher sogar "zu viel" geübt, so dass ich wohl die Freude daran verloren hätte. Ich glaube nicht, dass das stimmt, aber sie hat es wohl so empfunden.
 
Meine Lehrerin meinte seltsamerweise, ich hätte im Gegenteil das Stück vorher sogar "zu viel" geübt, so dass ich wohl die Freude daran verloren hätte. Ich glaube nicht, dass das stimmt, aber sie hat es wohl so empfunden.

Hallo Christine,

ich kann mir - glaube ich - vorstellen, was deine Lehrerin meinte. Mir geht es jedenfalls so, dass ein Stück irgendwann schlechter wird, wenn ich es zuviel geübt habe. Schlechter insofern, dass ich ich es irgendwie schlampiger spiele und mit weniger Herzblut. Wenn ich ein Stück neu kann, dann bin icn total begeistert davon und freue mich daran. Wenn ich es aber wieder und wieder spiele, dann beginnt es mich irgendwann zu langweilen - auch dann, wenn ich es noch lange nicht perfekt spielen kann. Ich denke, diese Langeweile kann man auch hören.
 
Bezüglich Vorspiel habe ich etwas ganz komisches an mir entdeckt: Beim ersten Vorspiel hatte ich ein ganz leichtes Stück, es war weit unter dem Niveau auf dem meine damaligen Übungsstücke sich bewegten und ich kannte es in und auswendig - trotzdem war ich beim Vorspiel nervös. Ich weiß, dass ich das Stück fehlerfrei gespielt habe, aber das ist auch schon alles - ob ich dem Stück musikalisch gerecht wurde, kann ich nicht sagen. Mein KL sagt zwar, dass es wirklich gut gespielt war, ich kann mir das aber nicht vorstellen, da ich ganz und gar nicht beim Stück war.

Ganz anders die Situation bei Prüfungen, wo ich vorspielen oder vorsingen muss - da überkommt mich eine geradezu fatalistische Ruhe, was kommt, kommt und gut ist's. Da bin ich dann auch von Anfang an ganz bei der Musik, registriere jedes noch so kleinste Detail, merke jeden Fehler, aber auch die Stellen, die mir besonders gut gelingen und kann nachher geradezu Note für Note sagen, wie ich gespielt oder gesungen habe. Ich wünschte, ich könnte mich auch für ein Vorspiel in diese Stimmung versetzen, aber das klappt nicht - auch nicht, wenn ich mir einrede, das Vorspiel sei eine Prüfung. Ich kann nur hoffen, dass mir das wenigstens für die Prüfungen bleibt, solange ich mich ihnen aussetzen muss.

LG, PP
 
welche prüfungen denn genau? =)

ansonsten: kannst ja mal deinen KL fragen, ob er sich während deiner vorspiele nicht mit einer peitsche in der hand - jede verkehrt gespielte passage mit einem saftigem hieb zu bestrafen drohend - hinter deinen rücken pflanzt. vielleicht klappt's dann auch da mit der "fatalistischen Ruhe" ;-)

(bin wohl gerade bisschen lustig drauf aber die 1. frage ist durchaus ernst gemeint^^)
 
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Sind nix großartiges von den Anforderungen her - Prüfungen im Rahmen meines Lehramtsstudiums für Grundschule, wo ich bisher meist selbst aussuchen durfte, was ich spielen/singen wollte.

ansonsten: kannst ja mal deinen KL fragen, ob er sich während deiner vorspiele nicht mit einer peitsche in der hand - jede verkehrt gespielte passage mit einem saftigem hieb zu bestrafen drohend - hinter deinen rücken pflanzt. vielleicht klappt's dann auch da mit der "fatalistischen Ruhe" ;-)

Jetzt bin ich aber froh, dass ich in Österreich studiere, was habt's denn ihr für Profs... :shock: :D :D
 
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