Klavierunterricht ohne Theorie ?

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rico1992

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9. Apr. 2014
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Hallo!! also ich bin 21 jahre alt. und spiele seit ca. 2-3 jahren Klavier dazwischen hatte ich 1 jahr pause und habe jetzt vor kurzen wieder angefangen intensiv zu üben. Hab jetzt auch den gleichen Lehrer wie damals. Hab privatunterricht an einer privaten Musikschule. Weil in der anderen muss ich ca. 10 monate auf die wartelist und da möchte ich nicht. Der Lehrer ist auch sehr cool. Mit ihm macht es sehr viel spass zu spielen. Er selbst ist profesioneller Pianist er verdint sei Geld damit. Hab aber glaube ich kein Musikstudiert . Er spielt aber schon seit er klein ist. Naja nun ist die Frage früher hatten wir mit ihn einbisschen Theorie gemacht. Also das heißt die Tonleitern , tonarter usw. jetzt nicht grade soo ganz tiefgründig( ich finde das übertrieben wenn es zu tief in materie geht) aber jetzt machen wir keine Theorie mehr wir über halt verschiedene songs. Er guckt sich auch an ob ich mit richtigen fingern richtige tast treffe usw. Aber gar keine Theorie. Ich hab schon das meiste vergessen . Ich kann auch nicht sagen z.b. Welches tonart 4 kreuze hat sowas ähnlichesn. Ich weiß welche notesn es sind kann auch noten lesen aber nicht perfekt muss manchmal auf ein zettel gucken da steht welche note wo ist. für ein meiner meinung nach mittelschweres lied wie z.B brauche ich 2-3 wochen .Ist das ok ? oder bin ich zu schlecht. Es gibt auch lieder dafür brauche ich mehr:-( liegt das weil ich nicht so viel Theorie kann ? wird es dann schneller sein? oder soll ich einfach mehr üben ? sowas Was soll ich machen ? findet ihr das ok ? ich meine so viel theorie braucht man eigentlich nicht für Klavier spielen. Meine Ziel ist es irgendwann schwere stücken vom blatt abzuspielen ohne langes überlegen. Ich will auch nicht mit Klavier mein Geld verdienen aber ich möchte trodzdem in ca. 6 jahre sagen dass ich ein guter Klavierspieler ist. Findet ihr soll ich mehr Theorie lernen ? gibt es gute Klavierspieler die nicht soo extem viel theorie können ?

Vielen dank euch :-)
Mit Freundlichen Grüßen Enrico :-)
 
Das werden Dir hier totsicher auch noch andere sagen:

Wenn Du so ambitionierte Ziele hast - "in sechs Jahren ein guter Klavierspieler sein" - solltest Du Dir schnellstens einen richtigen guten und professionellen Klavierlehrer suchen. Dein jetziger macht nur Dünnbrettbohrerei. Und na klar, man braucht Theorie, auch wenn Du meinst, zuviel wäre ungesund.

Das ist falsch.

Viel Erfolg!
CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Und na klar, man braucht Theorie, auch wenn Du meinst, zuviel wäre ungesund.
Ohne theoretische Grundlagen ist Tönesuchen angesagt, aber kein Musizieren mit Sinn und Verstand möglich. Allenfalls gelingt es, durch zigmaliges Wiederholen Abläufe zu imitieren, ohne irgendetwas verstanden zu haben: Es geht nämlich nicht um das Einpauken, dass in E-Dur die Töne f, g, c und d um einen Halbton erhöht sind und die Tonleiter bei e losgeht, sondern wie das musikalische Material beschaffen ist und was mit dem Material passiert. Das Gehirn muss erst einmal die auf dem Notenblatt vorgegebenen Angaben verstanden haben, um an den Spielapparat irgendwelche vernünftigen Impulse aussenden zu können. Im Rahmen eines brauchbaren Instrumentalunterrichts ist die Vermittlung entsprechender Kenntnisse unerlässlich und jeder auch nur halbwegs brauchbare Pädagoge sollte sich in der Lage sehen, unter Arbeit an einfacher Literatur diese Grundlagen zu vermitteln. Unbedingt die Lehrkraft darauf ansprechen und die Informationen einfordern - das gehört selbstverständlich zum Unterrichtsangebot dazu!

LG von Rheinkultur
 
Rheinkultur,
du hast ein "mir gefällt das" (also Nachfolgedings des vormaligen "like" gekriegt, aber das da:
Das Gehirn muss erst einmal die auf dem Notenblatt vorgegebenen Angaben verstanden haben,
gehört dringend überarbeitet ;-):-D Nicht "das Gehirn" (wer ist das?), sondern der Eigentümer besagten Gehirns soll erstmal verstanden haben, was da los ist... nicht dass der Eigentümer nüscht merkt und sein Gehirn isoliert von ihm was anderes macht... ;-):-D
 
Hallo! Vielen Dank für dein ausfürliches Antwort. Es ist ja nicht so dass ich überhaupt keien Ahnung von musik hab. Ich bringe die Theorie jetzt mir ein bischen selber bei. Schauen Videos oder lese was nach. Sowas wie harmonielehre, Akkordelehre, Tonleitern, Intervalle. braucht man noch irgendwas mehr ? und wie meinst du das mit ?
wie das musikalische Material beschaffen ist und was mit dem Material passiert.

LG von Rheinkultur
Wenn ich ein blatt noten von mir liegen habe kann ich schon vielleicht sagen welche tonart, welche pausen es sind, welches noten, welche geschwindigkeit , wo dier akzente sind usw. Soll man noch mehr wissen? Gibt es vielleicht ein Buch zu empfehlen?
Irgendwie macht mich schon das traurig :-( ich will wirklich gut werden . Aber ich weiß nciht was ich noch lernen soll:-(
Ich hoffe ich bekomme irgendwei eine hilfe, den Klavierlehre möcht ich sehr ungern wechseln, ich kenne ihn schon soo lange

Lg Enrico ;-)
 
Wenn ich ein blatt noten von mir liegen habe kann ich schon vielleicht sagen welche tonart, welche pausen es sind, welches noten, welche geschwindigkeit , wo dier akzente sind usw. Soll man noch mehr wissen? Gibt es vielleicht ein Buch zu empfehlen?
Stichwort "Tonart": Da die Stücke jede Tonstufe als Grundtonart haben können, ist es erforderlich, alle Tonarten zu kennen und zu wissen, was innerhalb der Tonart passiert. Wenn Du eine vorgegebene Melodie mit drei dazu passenden Akkorden unterlegen kannst, werden die drei passenden Akkorde innerhalb einer anderen Tonart andere sein. Musiktheoretische Kenntnisse ermöglichen Dir zu erkennen, warum etwas so geschrieben ist und nicht anders. Und wenn sich die Vorgaben ändern, findest Du Dich auch in veränderter Umgebung wieder zurecht. Musik will verstanden und nicht auswendig gepaukt werden. Informiere Dich mal im Netz unter Stichworten wie "Allgemeine Musiklehre" und "Harmonielehre" - Du landest zwangsläufig bei entsprechender Literatur und Angeboten zum (Selbst-)Lernen. Dann gilt es zu ermitteln, welche Informationen Dir weiterhelfen und welche nicht. Aber: Auch das gehört in den Zuständigkeitsbereich einer Lehrkraft - auch wenn keine professionellen Tonsetzer und Komponisten ausgebildet werden sollen. Dein Lehrer muss Dir auf diese Fragen mit Substanz antworten, Zusammenhänge erklären und brauchbare Literatur empfehlen können - das ist seine Aufgabe, für die er bezahlt wird.

Ich hoffe ich bekomme irgendwei eine hilfe, den Klavierlehre möcht ich sehr ungern wechseln, ich kenne ihn schon soo lange
Ein Klavierlehrer fungiert als bezahlter Dienstleister wie in jedem anderen Berufsfeld auch. Wenn er in seiner Zuständigkeit liegende Aufgaben nicht ordnungsgemäß erledigt (siehe oben), ist das von Schülerseite aus in eigenem Interesse einzufordern. Sollte sich die gewünschte Veränderung dann immer noch nicht einstellen, ist das ein ganz wichtiger Grund zum Wechsel. Kein Grund zur Fortsetzung eines mangelhaften Unterrichtsverhältnisses sind allein persönliche Sympathie oder gar Mitleid für die Lehrkraft, die den Job womöglich aus wirtschaftlichen Gründen dringend braucht. Wie gesagt: Es handelt sich bei gutem Klavierunterricht um eine anspruchsvolle Dienstleistung, die weit mehr ist, als das Drücken der richtigen Taste zur richtigen Zeit zu erlernen. Ein wenig Orientierungshilfe kann ein Internetforum für Tastenspieler geben - einen guten Klavierunterricht (zu dem selbstverständlich auch Vermittlung musiktheoretischer Kenntnisse gehört) kann es nicht ersetzen.

LG von Rheinkultur
 
Nicht "das Gehirn" (wer ist das?), sondern der Eigentümer besagten Gehirns soll erstmal verstanden haben, was da los ist... nicht dass der Eigentümer nüscht merkt und sein Gehirn isoliert von ihm was anderes macht...
Dem Hirnbesitzer (da gibt es eine nette Beethoven-Anekdote dazu) ist hoffentlich klar, was gemeint ist: Verstanden haben, worum es geht, ist die Grundlage für die Aussendung der richtigen Impulse an diejenigen Gliedmaßen, die auf der Tastatur zum Einsatz gelangen, und natürlich auch an jene Körperteile, die den Spielvorgang unterstützen.

LG von Rheinkultur
 
Ich bin grad über die Forensuche auf diesen Thread gestoßen und grab den jetzt nochmal aus, weil das mit der Musiktheorie auch so ein Ding bei mir ist.
Meine Lehrerin hat auch schon versucht, mir musiktheoretische Grundlagen zu verklickern, nur ich blick da absolut nicht durch, was nicht an meiner Lehrerin liegt, sondern anscheinend fehlt mir der logische Zugang zur Musik. Keine Ahnung ob sich da noch was machen lässt. Ein gutes Gehör hätt ich laut meiner Lehrerin wohl, und ich hör auch ganz gut zB Intervalle raus. Aber dann hörts auch schon auf. :konfus:
 
wie bereits oben in den Antworten steht, ist es sehr hilfreich, viel Therorie zu wissen und auch zu können.
Manche kapieren es sofort, einige nur sehr schwer. Ich habe festgestellt, dass mathematisch begabte Menschen es damit leichter haben - aber das ist nur eine Feststellung.
Ich kann dir empfehlen, die Lernvideos von "Klaus Kauker" im Internet zu verinnerlichen, zumindest die über Intervalle, Akkorde und Quintenzirkel. Und dann mach dir bei jedem Stück Gedanken, welcher theoretische Hintergedanke der Komposition zu Grunde liegt und spiele dann mit diesen Grundlagen, d.h. spiele z.B. ein reduziertes Notenmaterial bestehend aus nur den Akkorden, transponiere es dann usw.
Ein Lehrer wird dich da unterstützen, hoffe ich.
 
Danke Joh, hab mir gerade mal 2 Videos auf YT angesehen. Der kann schon ganz gut erklären, werd mir das auf jeden Fall noch paar mal zu Gemüte führen. Mathe war seinerzeit mein miestestes Fach, also kein Wunder, dass ich da nur schwer Zugang finde. :-D Aber dann dauerts halt länger....
 
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Hi,

also ich finde, daß bei Musiktheorie das Wörtchen Theorie für eine unnötige Einstiegshürde sorgt.

Um was geht es denn bei der Musiktheorie?

Es geht doch nur darum musikalische Dinge, wie Intervalle, Tonleitern, Akkorde/Verbindungen, die jeder Spieler sowieso aus der Praxis kennt, zu benennen, noch etwas zu systematisieren/verallgemeinern und auch Beziehungen zwischen diesen Elementen herzustellen.

Da ist eigentlich nichts besonderes dabei. Man sollte da ganz locker und ohne "Angst" drangehen.
Vielleicht ist es ganz gut, wenn man sich das klar macht und keine Geheimwissenschaft (was viele gerne hätten ;-) ) dahinter vermutet.

Gruß
 


Das ist m. E. das A und O. Man kann in der Regel nicht erwarten, dass man "es kapiert" hat, wenn man ein Buch gelesen oder ein paar Videos gesehen hat. Man muss es immer wieder machen, direkt am Objekt. - Was nicht heißen soll, dass Bücher lesen und Klaus Kauker gucken nicht trotzdem sehr erhellend sein kann. :super:

Auch wenn es für Klavierlehrende ein bisschen ätzend sein mag: Diese "Theorie" (ich setze die Anführungszeichen bewusst) geht man am besten zunächst unter Anleitung bei jedem neuen Stück anhand des jeweiligen Stückes durch. Irgendwann hat man es drauf. Dann kann man allein analysieren und mit der Lehrkraft nur noch die offenen Fragen klären. Lustigerweise versteht man DANN auch die Bücher. :lol:
 
Hi,
Das ist m. E. das A und O. Man kann in der Regel nicht erwarten, dass man "es kapiert" hat, wenn man ein Buch gelesen oder ein paar Videos gesehen hat. Man muss es immer wieder machen, direkt am Objekt.
gibt es eigentlich nicht so Untersuchungen, die zeigen, daß man durch lesen am besten lernt?
Videos sind glaube ich nicht so gut wie Bücher (oh je, die arme YT-Generation ;-) ).

Ist eigentlich auch logisch, da man beim Buch gezwungen ist, den Lehrstoff in Gedanken zu rekapitulieren.

Gruß
 
Hi,

gibt es eigentlich nicht so Untersuchungen, die zeigen, daß man durch lesen am besten lernt?
Videos sind glaube ich nicht so gut wie Bücher

Nach meiner Erfahrung trifft das Modell der verschiedenen Lerntypen zu, wobei man sie nicht absolut sehen soll, sondern nur in der Tendenz:

Es gibt also den auditiven, visuellen, kommunikativen und motorischen Lerntypen. Am allerbesten funktioniert es dabei meist, wenn man alle diese Sinne beim Erklären anspricht, dabei aber einen individuellen Schwerpunkt setzt.

Bei mir z.B. funktioniert es gut, wenn man mir etwas erklärt und gleichzeitig zeigt und ich es anschließend sofort selbst ausprobieren kann. Damit helfen mir also Videos besser als Bücher, am allerbesten aber eine Person, die sofort korrigierend eingreifen kann.
 
Hi,
Es gibt also den auditiven, visuellen, kommunikativen und motorischen Lerntypen. Am allerbesten funktioniert es dabei meist, wenn man alle diese Sinne beim Erklären anspricht, dabei aber einen individuellen Schwerpunkt setzt.

ach genau, unterschiedliche Lerntypen und "alle Sinne ansprechen" das ist am besten.
Aber wie ist der direkte Vergleich zwischen nur Video und nur Buch?

Gruß
PS: Mist, schon wieder Clavio-typisch off-topic.
 
Hi,


ach genau, unterschiedliche Lerntypen und "alle Sinne ansprechen" das ist am besten.
Aber wie ist der direkte Vergleich zwischen nur Video und nur Buch?

Sofern es sich um identische Informationen handelt (Bücher sind ja in der Regel umfangreicher als Videos) gewinnt bei mir ganz klar das Video, was aber sicher daran liegt, dass ich ein auditiver Lerntyp bin. Das Gequassel anderer Leute kann ich mir besonders gut merken. Wenn mir zudem noch etwas gezeigt wird, was mit dem Geschwätz verbunden werden kann, ist die Chance groß, dass ich mir mir wichtige Informationen einprägen kann.

Bei Dir gewinnt aber offensichtlich das Buch.

Aber gerade diese große individuelle Streuung ermöglicht das Überleben vieler verschiedener Angebote.
 
Hi,

also ich finde, daß bei Musiktheorie das Wörtchen Theorie für eine unnötige Einstiegshürde sorgt.

Um was geht es denn bei der Musiktheorie?

Es geht doch nur darum musikalische Dinge, wie Intervalle, Tonleitern, Akkorde/Verbindungen, die jeder Spieler sowieso aus der Praxis kennt, zu benennen, noch etwas zu systematisieren/verallgemeinern und auch Beziehungen zwischen diesen Elementen herzustellen.

Da ist eigentlich nichts besonderes dabei. Man sollte da ganz locker und ohne "Angst" drangehen.
Vielleicht ist es ganz gut, wenn man sich das klar macht und keine Geheimwissenschaft (was viele gerne hätten ;-) ) dahinter vermutet.

Gruß

Allerdings finde ich es hochtrabend bei Durchschnitts-Klavierschülern von großartiger Theorie zu sprechen! Der normale zumal erwachsene Klavierschüler will vor allem vom Blatt (gemeint ist im Gegensatz zu auswendig, nicht prima vista!) ordentlich Stücke spielen können. Dazu bedarf es ständigen Trainings des vom Blatt in Musik umsetzenden "fingerings". Da müssen keine theoretischen Sachen am besten noch mit Bleistift transponieren und co. oder Abfragen von gehörten Intervallen und co. sein. Kompositionslehrhaftige Teile sind allenfalls dort notwendig, wo der Schüler nach ordentlichen Grundkenntnissen sich auch an freier Begleitung von gehörten Melodien oder gar Improvisationen zu selbst erfunden Themen versucht, dass setzt aber schon überdurchschnittliches Interesse und Können an Musik voraus und betrifft keinesfalls Durchschnittschüler. Tonleiterübungen sind aus technischer Sicht sinnvoll, genauso wie Arpeggios mit meinetwegen Dominanten, Unterdominante und co. Sich da aber als Anfänger ein Kopf drum machen wie die da heißen, ob da vermindert oder nicht, ist doch bloße Fachrumsimpelei, gespielt soll da Musik draus werden, und ein falsch gegriffener Ton wehtun .

Ein Instrumentallehrer sollte die Technik des Klavierspielens in didaktischer Aufbereitung und die Empfindung, wie aus einem technisch gemeistertem Stück auch Musik wird, vermitteln. In guten Musikschulen gibt es bei Bedarf auch darüber hinausgehenden Theorieunterricht, den man als Erwachsener aber auch sich anlesen kann. Bei Anfängern ist es im übrigen für den Anfänger immer am leichtesten sich Notenkenntnisse gleichzeitig mit Aneignung der Technik zu verschaffen. Und das allerwichtigste, Strategien aufzeigen, wie man mit der Zeit sich angemessene Stücke selbst aussucht und erarbeitet.

Übrigens zum Eingangsthread, der Fragesteller spielt bereits 2 Jahre und denkt nach insgesamt 6 Jahren wäre er fertig. D.h. schlicht, er hat noch immer nicht kapiert, was Klavierspiel jenseits einer gefälligen - eintönigen (nach dem Video Beispiel) Melodie mit zeitweiser kleiner Begleitung- bedeutet. Mit Theoriemangel hat das gar nichts zu tun, eher mit Mangel an bewusstem Hören von richtiger Klaviermusik. Und der Klavierlehrer ist nicht schuld, vielmehr hat er sich voll und ganz auf die Wünsche und das Potential des Schülers eingestellt. Und das ist ok.
 
Tonleiterübungen sind aus technischer Sicht sinnvoll, genauso wie Arpeggios mit meinetwegen Dominanten, Unterdominante und co. Sich da aber als Anfänger ein Kopf drum machen wie die da heißen, ob da vermindert oder nicht, ist doch bloße Fachrumsimpelei, gespielt soll da Musik draus werden, und ein falsch gegriffener Ton wehtun .

Wann Anfangen, wenn nicht dann? So schwer ist das auch wieder nicht, und je früher man die Kinder beim Namen hat, desto eher bilden sich wiederabrufbare Muster ab. Es ist kein teufelszeugs und auch keine höhere Mathematik.

LG und eine angenehme Weinachtszeit vom Lustknaben
 
Es gibt also den auditiven, visuellen, kommunikativen und motorischen Lerntypen. Am allerbesten funktioniert es dabei meist, wenn man alle diese Sinne beim Erklären anspricht, dabei aber einen individuellen Schwerpunkt setzt.

Exakt so sehe ich es auch. Wenn ich in meiner "Harmonielehre für die Praxis" schmökere, sitze ich immer am Instrument und experimentiere das dann auch gleich mal durch. Sonst hätte die reine Lektüre auf dem jetzigen Niveau meiner Kompetenz keinen Sinn. - Und ich bin wahrhaftig ein Mensch, der üblicherweise sehr theoretisch unterwegs ist. ;-)

"Braucht" man die theoretische Kenntnis dessen, was man da spielt? Ja, ich bin davon überzeugt. Und zwar weniger, weil es schick ist, z. B. einen Neapolitaner um seiner selbst willen zu kennen und benennen zu können, sondern weil es einem den tieferen Zugang zu dem Stück erst eröffnet (also letztlich: es zu durchschauen, leichter zu lernen und besser zu spielen).

Üblicherweise wächst die theoretische Kenntnis organisch gemeinsam mit der Komplexität der gespielten Literatur.
 
Tonleiterübungen sind aus technischer Sicht sinnvoll, genauso wie Arpeggios mit meinetwegen Dominanten, Unterdominante und co. Sich da aber als Anfänger ein Kopf drum machen wie die da heißen, ob da vermindert oder nicht, ist doch bloße Fachrumsimpelei, gespielt soll da Musik draus werden, und ein falsch gegriffener Ton wehtun .

Widerspricht sich das nicht? Wenn ich mich mit Dominanten und Subdominanten beschäftige, dann beschäftige ich mich meiner Ansicht nach automatisch auch damit „wie die da heißen“. Vielleicht habe ich aber etwas falsch verstanden.

Ich halte das Wissen um Akkorde nicht für Fachsimpelei sondern für sehr hilfreich. Ein Akkord ist meiner Erfahrung nach schneller gegriffen, wenn ich mir darüber im Klaren bin, was ich zu greifen habe. Ehe ich mir zusammensuche, dass ich als nächstes z.B. e g und b anschlagen muß ist doch die Vorstellung des Akkordes e° zielführender.

Ich halte es für unerlässlich sich mit der Musiktheorie zu beschäftigen und diese Beschäftigung finde ich sehr spannend. Wenn man erstmal damit begonnen hat will man immer mehr wissen. Nebenher hilft einem die Theorie dabei mit der Praxis besser zurecht zu kommen.
 
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