Klavierunterricht für Flüchtlinge

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Nach der Euphorie kommt der Kater!

Der Kater wird nur diesmal nicht wieder schnell vorbeigehen.
Die Probleme gehen nämlich dann so richtig los, wenn bei zurückgehenden Temperaturen und schlechterer Witterung winterfeste Unterkünfte benötigt werden. Und dass die Behörden bis dahin über Bleiberecht sämtlicher Flüchtlinge verbindlich entschieden haben und alle nicht Anspruchsberechtigten über Nacht plötzlich verschwunden sind, dürfte wohl ein Gerücht sein, an das die zuständigen Politiker selber nicht glauben.

Dann kann sich die heimische Bevölkerung aber warm anziehen.

LG von Rheinkultur
 
Und dass die Behörden bis dahin über Bleiberecht sämtlicher Flüchtlinge verbindlich entschieden haben und alle nicht Anspruchsberechtigten über Nacht plötzlich verschwunden sind, dürfte wohl ein Gerücht sein, an das die zuständigen Politiker selber nicht glauben.

Meiner Meinung nach glauben die Politiker daran. Ein bedenkliches Symptom wenn der Sinn für die Realität verloren gegangen ist.
 
... und schön warm geheizte Zimmer in ihren Wohnungen und Häuser zur Verfügung stellen.

Ich überlege schon die ganze Zeit, ob so etwas machbar wäre, wenn es sein müsste. Eine weibliche Person ohne Anhang ginge. Die würde sich hier allerdings wahrscheinlich zu Tode langweilen, es sei denn, sie beherrsche die französische Sprache und interessiere sich für französische Geschichte und Literatur, dann wäre meine Bibliothek eine äußerst reichhaltige Fundgrube.
 
[IRONIE-MODUS ein] Tja, die sind dann doch eher "Mangelware" - die feingeistigen intellektuellen Flüchtlinge, die mindestens zwei Fremdsprachen beherrschen, ein Hochschulstudium hinter sich haben, mit der westeuropäischen Kultur vertraut sind und wohlmöglich noch Klavier und Geige spielen. Die könnten wir dann auch wunderbar als Hauslehrer für unsere hochbegabten Kinder einstellen - bei freier Kost und Logis, versteht sich. Wahrscheinlich würden die die Strapazen einer solchen entbehrungsreichen Flucht aber gar nicht erst überleben. [IRONIE-MODUS aus]
 
Nach der Euphorie kommt der Kater!

Der Kater wird nur diesmal nicht wieder schnell vorbeigehen.
Nichts bleibt starr und unausweichlich. Wenn uns die Geschichte eines lehrt: Der Mensch ist im Stande aus der Not eine Tugend zu machen. Und wenn man sich selbst nicht in der Lage sieht etwas zu ändern, ist das noch kein Weltuntergang. Andere tun es mit Energie, die wir uns nicht aufzubringen im Stande sehen. Unsere überalterten Gesellschaft tut das bestimmt gut. Niemand sagt, dass es einfach wäre den Mount Everest zu bezwingen, und die Mehrheit zweifelt daran und findet das Vorhaben für sinnlos. Dennoch kommt jemand und tut es einfach.
Ich vertraue auf die positive Kraft, die es auch geschafft hat die zerstörten Städte nach dem zweiten Weltkrieg in kürzester Zeit wieder in Blüte erstrahlen zu lassen.

LG
Michael
 
Nichts bleibt starr und unausweichlich. Wenn uns die Geschichte eines lehrt: Der Mensch ist im Stande aus der Not eine Tugend zu machen. Und wenn man sich selbst nicht in der Lage sieht etwas zu ändern, ist das noch kein Weltuntergang. Andere tun es mit Energie, die wir uns nicht aufzubringen im Stande sehen. Unsere überalterten Gesellschaft tut das bestimmt gut. Niemand sagt, dass es einfach wäre den Mount Everest zu bezwingen, und die Mehrheit zweifelt daran und findet das Vorhaben für sinnlos. Dennoch kommt jemand und tut es einfach.
Ich vertraue auf die positive Kraft, die es auch geschafft hat die zerstörten Städte nach dem zweiten Weltkrieg in kürzester Zeit wieder in Blüte erstrahlen zu lassen.

LG
Michael

Vertrauen ist was schönes. Jene haben nie groß Wörter darüber verloren.

Lg lustknabe
 
Unabhängig davon, welche politische Meinung man vertritt, ist es wahrscheinlich unstrittig, dass eine Gesellschaft, in der Menschen isoliert und ausgegrenzt werden, keine Zukunftsaussichten und keinen oder nur einen sehr eingeschränkten Bildungszugang haben, ein wackeliges Konstrukt ist. Teilhabe, Bildung und die Möglichkeit mit den Seinen ruhig und friedlich leben zu können wiederum führt zu Identifikation, Zufriedenheit und somit in Folge zu Stabilität. Das gilt für alle Menschen, ob sie aus diesem Land kommen oder aus einem anderen.
 

[IRONIE-MODUS ein] Tja, die sind dann doch eher "Mangelware" - die feingeistigen intellektuellen Flüchtlinge, die mindestens zwei Fremdsprachen beherrschen, ein Hochschulstudium hinter sich haben, mit der westeuropäischen Kultur vertraut sind und wohlmöglich noch Klavier und Geige spielen. Die könnten wir dann auch wunderbar als Hauslehrer für unsere hochbegabten Kinder einstellen - bei freier Kost und Logis, versteht sich. Wahrscheinlich würden die die Strapazen einer solchen entbehrungsreichen Flucht aber gar nicht erst überleben. [IRONIE-MODUS aus]

Ja, Du meinst das ironisch - ich nicht.

Ist Dir noch nicht aufgefallen, wie viele Akademiker unter zufällig Befragten sind? Wir kennen das noch aus unseligen Zeiten in Deutschland. Die Intellektuellen halten Borniertheit und Gewalt am wenigsten aus und schütteln den Staub von ihren Füßen.

Mir bricht das Herz, wenn ich daran denke, dass solche Leute sich von alkoholisierten Hauptschulabbrechern anpöbeln oder sogar anpinkeln (!!!) lassen müssen. Die Betroffenen hatten mit "Deutschland" sicher nicht so etwas verbunden. Sie sind vor asozialem Pack geflohen und treffen so was hier gleich wieder.

Wobei, was sagte der geflüchtete Ingenieursstudent zu einem Interviewenden auf die Frage, wie er über die vor seiner Unterkunft pöbelnden "besorgten Bürger" (vulgo: Neonazis) denke? Sinngemäß antwortete er: Wir sind vor dem IS geflohen, wie sollten solche Würstchen uns Angst machen.
 
Die (wie ich auch denke, zumindest oft tatsächlich zufällig) Befragten können sehr häufig auch ziemlich gut Englisch. Womit dann auch das Argument, dass diverse Aktivitäten mit ihnen an der Sprache scheitern, vielleicht nicht ganz trägt. Setzt natürlich voraus, dass der jeweilige hiesige freiwillige Helfer über leidliche Englischkenntnisse verfügt, was aber - wie man auch in diesem Forum beim Thema "Kritik an Anglizismen" o.ä. schon lesen durfte - oft nicht der Normalfall zu sein scheint.
 
Die (wie ich auch denke, zumindest oft tatsächlich zufällig) Befragten können sehr häufig auch ziemlich gut Englisch. Womit dann auch das Argument, dass diverse Aktivitäten mit ihnen an der Sprache scheitern, vielleicht nicht ganz trägt. Setzt natürlich voraus, dass der jeweilige hiesige freiwillige Helfer über leidliche Englischkenntnisse verfügt, was aber - wie man auch in diesem Forum beim Thema "Kritik an Anglizismen" o.ä. schon lesen durfte - oft nicht der Normalfall zu sein scheint.
Ich bin ja einmal die Woche in einem Notaufnahmelager und gebe Deutschunterricht und stelle fest, dass 1.; das Englischniveau i.d.R. hoch ist, und 2.; die Motivation und das Interesse, deutsch zu lernen bei vielen extrem hoch ist. Wie ich schon mal erwähnte, sind das "ganz normale" Leute, mit "ganz normalen" Berufen...vom Arzt über die Lehrerin, den Mechaniker bis hin zur Hausfrau ist da alles dabei. Vom Träger des Heimes werden Ausflüge organisiert, letzte Woche z.B. zum Tag der offenen Tür der dt. Oper Berlin. Und genau dieses Stückchen "Normalität" sollte unterstütz und gefördert werden, mal raus aus dem Heim, ín ein Café, in ein Konzert, in einen Park, an einen See, zum Chor, etc.
Für interessierte Berlinerinnen und Berliner: ich finde das hier ein tolles Projekt: http://neuenachbarschaft.de/2015/08/03/deutschstammtisch-2/
Als tumb und prekär empfinde ich in dem Kontext nur den pöbelnden Mob, der vor den Heimen skandiert...
 
Ja, Du meinst das ironisch - ich nicht.

Ist Dir noch nicht aufgefallen, wie viele Akademiker unter zufällig Befragten sind? Wir kennen das noch aus unseligen Zeiten in Deutschland. Die Intellektuellen halten Borniertheit und Gewalt am wenigsten aus und schütteln den Staub von ihren Füßen.

Mir bricht das Herz, wenn ich daran denke, dass solche Leute sich von alkoholisierten Hauptschulabbrechern anpöbeln oder sogar anpinkeln (!!!) lassen müssen.

Wie hoch ist den die Akademikerquote unter der Gesamtzahl an Einreisenden?

Sorry, aber mit den selektiven Unterschiede zwischen Individuen, die Du in deinem Beitrag machst (gewaltfreie, debornierte Akademiker und die Kaste der anpinkelnden Hauptschulabbrecher) zeigst Du die gleichen Verhaltensmuster auf, wie die Randgruppe derer, die Deutsche für was besseres halten.

Ich habe beruflich viel mit Personen zu tun, die in deine sog. Randgruppe der Hauptschulabbrecher gehören und bin immer wieder erstaunt wie klaglos und ordentlich solche Personen in einer Produktionsumgebung ihre Arbeit machen, für einen Lohn, für den ich mich morgens nicht ins Auto bewegen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
@40er

Zu 100% kann ich Dir da zwar nicht beipflichten, aber natürlich hast Du auch ein bisschen recht. An dieser Stelle erinnere ich gern daran, dass ich auf einen Kommentar reagiert habe, der meine zuvorige Einlassung ironisierte.

Was mich extrem stört ist folgendes: Die Fliehenden erscheinen hier als die Ärmsten der Armen und werden wie lästige Kostgänger betrachtet, dabei hatten sie in ihrer Heimat einen Beruf und eine Ausbildung. Syrien war mal ein Land mit einem zivilisatorischen Standard. Es gibt unter den Geflohenen Leute, die lernen über ihren Smartphone-Internetzugang (auch so ein Hauptärgernis bestimmter Gruppen - das sind ja arme Schlucker, und wieso haben die ein Smartphone???) schon auf dem Weg nach Deutschland ein bisschen Deutsch, jedenfalls so, dass sie den verblüfften Journalisten auf Deutsch antworten können, wenn auch grammatisch noch nicht ganz lupenrein. Es versuche mal jemand, mal "eben so" (auf der Flucht und mit anderen Sorgen im Kopf) Arabisch so gut zu erlernen, dass eine gewisse Verständigung möglich ist. Davor ziehe ich den Hut.

Hierzulande wird in den Social medias stets suggeriert, sie seien hier "wegen Hartz IV". Das finde ich unverschämt, denn die Mehrzahl derjenigen, die es bis hierher schaffen, ist zielstrebig und hatte daheim ein ordentliches Auskommen (sonst hätten sie es nicht so weit geschafft) und ist ganz sicher nicht erpicht darauf, hier Stütze zu kassieren. Diese doppelte Degradierung finde ich tragisch und - ja! - sehr ärgerlich.
 
Und genau dieses Stückchen "Normalität" sollte unterstütz und gefördert werden, mal raus aus dem Heim, ín ein Café, in ein Konzert, in einen Park, an einen See, zum Chor, etc.

Unbedingt! Genau darüber sprach ich gerade in der Mittagspause mit einer Kollegin, wie wichtig eben auch solche Aktivitäten sind, die sich nicht nur auf das unmittelbar Notwendigste (Sachspenden/Nahrung/Hygieneartikel usw.) beziehen, sondern - wie sie es vielleicht etwas blumig ausdrückte - eben auch "die Seele nähren", das erlebte Leid kurzzeitig ausblenden lassen. Besagte Kollegin wohnt in einem großen Haus und überlegt aktuell auch, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. Ebenso die Eltern einer Freundin von mir, die ihre leerstehende Wohnung Flüchtlingen zur Verfügung stellen. Solche Privatinitiativen lassen hoffen, dass dem "dunklen" Deutschland pöbelnder Vollidioten eben auch ein "helles" (in dem Fall Österreich) entgegensteht. Und das ist es, mit dem ich mich gern identifiziere.
 
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